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Warum ich zu meinen Geburtstag nicht mehr einlade

Der einen ist der Prosecco zu herb, der nächsten der Weißwein zu lieblich, einer trinkt nur dieses Bier oder jenes. Die eine verträgt keinen Zucker, diverse keine Laktose. Vegan is(s)t immerhin kein_er. Dafür meiden welche Kohlenhydrate, mögen keine Süßspeisen, anderen ist mein Essen zu fettig, salzig oder scharf, die Stühle zu hart, das Sofa zu kalt. Ich sitze bei Sonnenschein am liebsten drinnen, für andere ist der Gedanke ans kühle Esszimmer bei Sommerwetter auf der Terrasse absurd.

Weitere sind überhaupt von jeder Einladung per se gestresst. Manchmal sind es der Termin oder die Uhrzeit, die nicht goutiert werden. Sich den Termin korrekt zu notieren, kann auch überfordern. Über Pünktlichkeit reden wir lieber gar nicht erst. Es gibt Menschen, die mir jährlich einen Tag zu früh gratulieren und andere, die meinen Geburtstag regelmäßig vergessen. Einige sind gerne spontan, andere brauchen einen Jahresplaner Vorlauf.

So sehr ich zu früheren Zeiten gerne Gäste am Geburtstag hatte, so mühsam erscheint es mir inzwischen. Mir ist die Lust vergangen, es an meinem Tag anderen recht zu machen. Das hebe mich für die anderen 364 Tage im Jahr auf, an denen ich gerne auf Befindlichkeiten anderer Menschen Rücksicht nehme, so wie diese das auch für mich machen.

An meinem Geburtstag freue ich mich über alle, die an dem Tag an mich denken. Erdbeertorte schmeckt mir auch alleine mit Mann, Maus und spontanen Gästen, die das Fest feiern, wie es ist.

Lädst Du zu Deinem Geburtstag ein?

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Lesetipps

Lesetipp – Sommersonnenwende

Werbung – Rezensionsexemplar

Mittsommer von Lucy Foley

Mittsommer
von Lucy Foley

Deutsche Erstausgabe
Aus dem Englischen von Ivana Marinović
Originaltitel The Midnight Feast, Originalverlag HarperCollins, London 2024
Paperback, Klappenbroschur, 480 Seiten
ISBN 978-3-328-60400-6
Erschienen am 21. Mai 2025 im Penguin Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Es ist Mittsommer an der Küste von England. Im kühlenden Schatten eines uralten Waldes versammeln sich die Gäste zum Eröffnungswochenende des neuen Luxushotels The Manor. Die opulent gedeckte Tafel biegt sich unter köstlichen Speisen und der Champagner fließt in Strömen, während die Sonne im Meer versinkt, um einer unvergesslichen Party die Bühne zu bereiten.

Doch schon früh stören Jugendliche aus dem Dorf das Fest; immer lauter wird der Unmut der Dorfbewohner, die das Hotelgelände für sich reklamieren. Die Feier eskaliert. Wahre Identitäten werden aufgedeckt und Geheimnisse gelüftet. Feindschaften treten zutage, die unter dem Deckmantel alter Freundschaft daherkamen. Noch bevor die Nacht zuende ist, steht das Gebäude lichterloh in Flammen, und am nächsten Morgen wird an den meterhohen, steil abfallenden Klippen eine Leiche gefunden. Zwischen ihren Fingern klebt eine ölig schwarze Feder. Die Feder eines Rabenvogels. Etwas Dunkles hat sich geregt unter der Mittsommersonne …

Verlagstext

Die vorherigen Thriller der Autorin – Neuschnee, Sommernacht und Abendrot, habe ich ebenso verschlungen wie Mittsommer. Dieses Mal habe ich einen Moment zum Hineinkommen in den Leseflow gebraucht, habe das Buch dann aber in einem Rutsch gelesen und wurde am Ende überrascht von einer Wendung.

Das Buch ist kapitelweise im Präsens aus der Sicht einzelner Protagonist_innen geschrieben. Schrittweise erfährt man beim Lesen mehr über die Personen, deren Vergangenheit und das Beziehungsgeflecht.

  • Detective Inspector Walker aus London versucht den Fall zu klären.
  • Bella ist als allein reisende Frau im Manor zu Gast. Bella ist nicht ihr richtiger Name, doch wer mag sie sein?
  • Michelle arbeitet im Manor, kommt aus dem Ort und versucht auf Krampf, kultiviert zu wirken.
  • Eddie ist Tellerwäscher im Manor, lebt auf dem Bauernhof nebenan, der Seaview-Farm. Sein Ziel ist, im Manor Barkeeper zu werden.
  • Owen , Toparchitekt und Ehemann von Francesca, verbirgt bewusst Teile der Vergangenheit vor ihr – welche und warum?
  • Francesca, ihre Brüder sind die Zwillinge Hugo und Oscar, hat das Tome Manor von ihrer Grandma geerbt und zum heutigen Luxushotel zusammen mit ihren Ehemann ausgebaut. Jugendlichkeit und seelische Balance sind ihr Lebenselixier. Klappt nur leider nicht immer … In einem Punkt hat Francesca totsicher recht:

„Ich bin mir sicher, dies wird eine Nacht, über die noch viele Jahre lang alle reden werden.“

Lucy Foley, Mittsommer, Seite 311 im E-Book

Die Handlung springt in der aktuellen Zeit hin und her zwischen dem Tag vor der Sonnenwende, der Sonnenwende und dem Tag nach der Sonnenwende. Eingestreut werden Rückblenden auf den Sommer 2010, den Francesca mit ihren Zwillingsbrüdern auf dem Manor verbracht und Kontakt mit den Dorfbewohner_innen hatte.

Zügig ist klar, dass die Lösung des Falls mit dem Sommer 2010 zu tun hat. Herauszufinden, wie das Geflecht aus miesen Charakteren, Gutgläubigkeit einiger Teenager_innen und Pech zu entwirren ist, ist Deine Aufgabe beim Lesen.

Bist Du auch ein Fan der Thriller von Lucy Foley?

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Lifestyle Persönliches

Was ich heute gelernt habe – Mai 2025

Werbung wegen Namensnennungen ohne Auftrag

  1. Patchworkfamilie heißt auf Englisch jigsaw family oder blendet family.
  2. Woher das Weltmeisterbrötchen seinen Namem hat. Von Klinsmann.
  3. Aperol mit Weißwein gemixt schmeckt mir nicht.
  4. Weniger Kram = weniger Ausgaben = weniger Arbeitszeit fasst Gabi Raeggel in ihrem Blog Minimalismus treffend für sich zusammen. Ich ergänze: weniger zu putzen.
  5. Bild-Lilli ist Vorläuferin der Barbiepuppe.
  6. Wie ich bereits im März notierte: Hamburger können wählen. Tschentscher erhielt heute mindestens eine Stimme aus Opposition, also eine Stimme mehr, als SPD und Grüne Abgeordnete haben. Daran kann der Bundestag sich ein Beispiel nehmen.
  7. Angeborene Heterochromie, zwei verschiedene Augenfarben zu haben, ist vererbbar.
  8. Staatsbürger von Panama heißen Panamaer.
  9. In der Metro gibt es Aperol mit 11 % vol in 1 Liter Flaschen und mit 15 % vol in 700 ml Flaschen zu kaufen. Den mit 11 % vol nennen sie Italiano. Ich wusste, dass er für Deutschland 2006 wegen der Pfandverordnung auf 15 % vol hochgeschraubt wurde. Dass es seit 2021 auch wieder den mit weniger Alkohol hier gibt, wusste ich nicht.
  10. Medioker heißt mittelmäßig.
  11. Der Plural von Store (Gardine) ist Storen.
  12. Hunde sollen keine Eidechsen fressen, weil sie Salmonellen übertragen können. Von der Sache mit dem Naturschutz mal abgesehen … Da man Mona jede Versuchung einzeln austreiben muss, weiß sie nun auch das und eine Eidechse hat einen Schwanz weniger.
  13. Seit 2008 muss ein Vorname nicht mehr eindeutig männlich oder weiblich sein.
  14. Kirschtomaten aus der Dose machen Tomatensoßen noch aromatischer, es sind dann allerdings Kerne und Schalen drin im Gegensatz zu Passata. Danke Nicole für den Tipp im Kommentar bei dem Rezept für Die perfekte Tomatensoße für Penne all’arrabbiata und Pasta al pomodoro. Schade, dass es sie nur in Dosen und nicht in Gläsern gibt.
  15. Wenn ich einen Pullover für 79,95 Euro von BRAX direkt in deren Onlineshop bestelle, kostet das 2,95 Euro Versandkosten. Bestelle ich den gleichen Pullover bei Zalando mit Lieferung von BRAX ist sie versandkostenfrei. #findedenfehler
  16. Bei Britta Langhoff im Blog, was kölsche Wisch ist.
  17. Die Grußformel Tschüss ist seit 1996 mit einem und zwei s sowie in Groß- und Kleinschreibung korrekt schreibbar. Ein s finde ich unlogisch, denn das frühere Tschüß hatte immer ein ß. Wie schreibst Du das Wort heute?
  18. ChatGPT ziert meine Website mit einem Regenbogensymbol bei den Suchergebnissen nach Farbberatung in Hamburg. Andere Treffer haben ein Kleid oder Lippenstift als Symbol bekommen. Da ist mir der bunte Regenbogen lieber. Ob das ist, weil der erste Satz Das Leben ist bunt! lautet, oder weil ich alle Menschen unabhängig ihrer geschlechtlichen Orientierung berate, weiß ich nicht. Ist auch egal. Es passt.
  19. Feige heißt fig auf Englisch.
  20. Die Krimi-Reihe heißt Nord bei Nord-West (was es übrigens auf dem Kompass nicht gibt) und nicht Mord bei Nord-West, wie ich etwa zehn Jahre lang dachte.
  21. Die Ottenser Hauptstraße schafft es seit 2021 bei jedem Besuch noch heruntergekommener auszusehen als beim vorherigen. Wenn das so weiter geht, macht sie dem Schulterblatt Konkurrenz.
  22. Was eine Déformation professionnelle ist.
  23. Es gibt keinen schmerzfreien Weg, eine Freundschaft zu beenden.
  24. Bei Nicole im Blog wunderschöne Worte über Dankbarkeit in reiner Form: die Liebe gelesen.
  25. Bethesda ist ein Ort in Wales.
  26. Die Dutt-Frisur ist benannt nach dem niederdeutschen Wort Dutt bedeutet, das Klumpen, Haufen, Knäuel, Knoten, geflochtener oder gedrehter Haarknoten bedeutet.
  27. Wenn die Umstände bleiben wie sie sind, kann ich mir vorstellen, im Oktober auf ein anstatt zwei Autos im Haushalt zu reduzieren. Ich bin positiv überrascht, was die Preise für kleine Gebrauchtwagen angeht – aus Verkäufersicht. Werde in den nächsten Monaten in mich horchen, wie sinnvoll das final sein mag.
  28. Von Gerry Weber bleibt der Markenname, die deutschen Geschäfte werden alle geschlossen.
  29. Gestern war der erste Tag im Leben mit Mona, an dem ich sie an der Leine abends auf den letzten 100 Metern hinter mir hergezogen habe. Es ist gelungen, diesen Hund müdezuspielen.

Was hast Du im Mai gelernt?

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Lifestyle Persönliches

Monats-Memo Mai 2025

Werbung – Namensnennungen und Verlinkungen

Ines Meyrose - Outfit 2025 - Streifenbluse braun-weiß - Portrait mit Sonnenbrille - Foto Sabine Gimm
Die Investition – das Wort trifft es leider sehr gut – in die ersten Gleitsichtsonnenbrillengläser hat sich gelohnt. Das Gestell wurde wiederverwendet.
Foto: Sabine Gimm
Ines Meyrose - Outfit 2025 - Jogpant Orange - Sneaker Orange - Foto Sabine Gimm
Würdigen Nachfolger für meine kaputten Sneaker in Orange gefunden. Auch wenn ich weg von Sneakern hin zu mehr Lederschuhen möchte, darf es ein straßentaugliches Sneakerpaar bei mir geben. Gut finde ich bei denen, dass die Sohle nicht komplett weiß ist und meine Einlagen hineinpassen. Meine weißen Sneaker werden nicht ersetzt, wenn sie hinüber sind.
Foto: Sabine Gimm
Relax
Immer schön daran denken …
Le Creuset Deckelknopf Ersatz aus Edelstahl
Wie angekündigt habe ich für unseren einen Schmortopf einen Ersatz-Deckelknauf aus Edelstahl gekauft, der 250 Grad im Ofen verträgt, damit ich ihn auch für hohe Temperaturen zum Brotbacken einsetzen kann. Wenn sich der Knauf bewährt, werde ich noch einen weiteren austauschen.
Jagdterrier Mona - Bürohund
Mona hat sich sehr gut in ihr Leben als Bürohund im Homeoffice eingelebt …
Hundeleine aus Paracord mit vier Strängen geflochten und Diamantknoten an den Enden in Orange mit Messingkarabinern und Ösen aus Edelstahl in 2 m Länge
… und ich habe weiter Freude am Knoten und Flechten von Hundezeug.
Hundeleine aus Paracord mit vier Strängen geflochten und Diamantknoten an den Enden in Rot mit Messingkarabinern und Ösen aus Edelstahl in 2 m Länge
Die rote Leine ist für Monas Freundin Rikki-Tikki.
Hundespielzeug aus Paracord in Rot mit Diamantknoten
Als Bonus gibt es ein passendes Spielzeug dazu. Diamantknoten mit vier Strängen kann ich inzwischen im Schlaf binden.
Ines Meyrose 2025 - Portrait - Karikatur von Daniel Stieglitz - Foto von Sabine Gimm
Am Monatsende war ich zusammen mit Sabine in Hamburg auf einem Press Day von Karkalis, der unter dem Motto La Dolce Vita stand. Ihren Beitrag dazu findest Du im Blog Lifestyle bei Bine. Der Karikaturist/Schnellzeichner Daniel Stieglitz (Werbung) hat dort das Profilportrait von mir gefertigt. Erkennst Du mich? Ich fand es toll, ihm bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen, als er andere Teilnehmerinnen karikiert hat.
Foto: Sabine Gimm
ROECKL Farben Herbst/Winter 2025: Wild Gallery Foulards in Mulberry, Oliv und Rostbraun mit Leopardenmuster
Aktuelle Farben bei ROECKL (Werbung) für den Herbst/Winter 2025 auf dem Event erspäht: Wild Gallery Foulards in Mulberry, Oliv und Orange-Brauntönen. Sehr schöne Farben für Herbstfarbtypen, die Leopardenmuster lieben. Die Lederhandschuhe von ROECKL sind mir schon immer die liebsten. Inzwischen gibt es für Veganer dort auch welche aus Kunstleder, die sich dafür sogar richtig gut angefühlt haben. Vielleicht kaufe ich mir davon sogar mal ein Paar, weil die feuchtigkeitsunempfindlicher sind.
Ines Meyrose - Outfit 2025 - Pullunder - Shirt - Merinowolle - petrolblau
Danke liebe Leserinnen, dass wir im Mai geklärt haben, dass die beiden Stickshirts/Pullunder in der Kleiderschrankinventur künftig unter Shirts laufen. Am Veröffentlichungstags der Kleiderschrankinventur im Frühjahr hatte ich übrigens absurd viele Views: 28498. Wäre das jeden Tag so, würde ich nichts mehr außer Bloggen machen. Das ist eine der Antworten darauf, warum ich die Kleiderschrankinventuren immer noch und immer wieder mache und verblogge. Es Menschen, die danach in Suchmaschinen suchen.

Kundenstimmen & Neues bei i&i

image&impression – Individuelle Image-, Stil- und Farbberatung – Ines Meyrose e.K. - Logo

Es gibt eine tolle neue Rezension zu meiner Arbeit im Business-Profil von image&impression bei Google (Werbung). Lieben Dank an die Sterne-Schenkende!

Lippenstiftpalette L'Oreal

Die Make-up-Beratungen habe ich im Mai bei image&impression aus dem Portfolio genommen. Der Moment war günstig, weil alle offenen Gutscheine eingelöst sind und keine aktuellen Buchungen dafür vorliegen. Es ist alles abgearbeitet.

Make-up-Beratungen habe ich seit 2006 produktunabhängig ergänzend zu den Farbberatungen angeboten. Die Hersteller ändern inzwischen derart schnell ihre Farben und Kund_innen möchten in der Beratung Produkte sehen, die im Handel kaufbar sind, so dass es sich nicht mehr rechnet, wenn ich ständig neue Sachen kaufen muss.

Kochmonat – neu im Blog

Kochmonat mit Rezepten aus dem Blog

Quiche mit bunter Füllung
Die bunte Quiche war die wohl leckerste, die ich je gezaubert habe. Oder wie man Mann sagte: Das ist so ziemlich alles drin, was in unserem Kühlschrank zu finden war. Den Boden mit Magerquark habe ich mit 70 g gemahlenen Haselnüssen hergestellt. Die Füllung bestand aus 2 Schalotten, 300 g Spinat, 100 g Schinkenwürfeln, 250 g Kirschtomaten und einer Handvoll Cashewkernen. Die Eiermasse habe ich aus 175 g Doppelrahmfrischkäse und drei Eiern gerührt. Gewürze: Salz, Pfeffer, Muskatnuss.

Herzlichen Dank für Eis, Espressi & Co!

Espresso mit Cantuccini

Wie war Dein Mai bisher?

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Lesetipps

Lesetipp – Gibt es das Matriarchat?

Werbung – Rezensionsexemplar

Urlaub vom Patriarchat - Wie ich auszog, das Frausein zu verstehen - Friederike Oertel

Urlaub vom Patriarchat
Wie ich auszog, um das Frausein zu verstehen
Friederike Oertel

Paperback, 336 Seiten
ISBN 978-3-462-00628-5
Erschienen am 8. Mai 2025 bei Kiepenheuer & Witsch (Werbung)
Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Ermüdet und genervt vom Alltag im Patriarchat bricht Friederike Oertel zu einer Reise nach Mexiko auf – in eines der letzten Matriarchate der Welt. Sie möchte Abstand gewinnen, von den Frauen vor Ort lernen, mit neuen Perspektiven nach Hause zurückkehren. Doch auch im Matriarchat ist Frausein komplizierter als erwartet.

In Juchitán läuft vieles anders: Frauen sind die Oberhäupter ihrer Familie, Besitz wird von Müttern an die Töchter vererbt und Muxe, Menschen eines dritten Geschlechts, sind gesellschaftlich normalisiert. Auf dem dicht gedrängten Markt, den Friederike Oertel mit ihrer Gastschwester besucht, betreiben Frauen den Handel, auf Festen geben sie den Ton an. Diese »Stadt der Frauen« gilt in Dokumentarfilmen und Büchern als Matriarchat und damit als gelebter Gegenentwurf zum Patriarchat.

In einer Sprache, die die flirrenden Farben des Ortes lebendig werden lässt, und mit einem einfühlsamen Blick auf eine Stadtgesellschaft, die nach eigenen Regeln funktioniert, erkundet die Autorin ihr eigenes Frausein, geht Selbstzweifeln und Widersprüchen nach, hinterfragt Rollenerwartungen und lässt sich von Gefühlen überrollen und durchspülen. Die jahrhundertealte Idee des Matriarchats ist gleichzeitig Mythos und Realität, sie stellt Friederike Oertels Leben auf den Kopf und hilft ihr, das Frausein im Patriarchat neu zu betrachten.“

Verlagstext

Das Buch wurde mir im Rahmen einer Blogger-Aktion des Verlags als Rezensionsexemplar geschickt. Leider habe ich es nicht vorab erhalten wie geplant, so dass der Beitrag nicht zum Erscheinungstermin veröffentlicht wurde.

Dass ich zwei Wochen gebraucht habe, um das Buch zu lesen, ist gutes und schlechtes Zeichen zugleich. Gut ist daran, dass mich das Thema intensiv beschäftigt hat und ich dank der Autorin tief in die Geschichte eingetaucht bin. Nicht so gut war, dass ich das Lesen zum Teil etwas mühsam fand – die Erklärung dafür sind 25 Seiten Literaturhinweise und Quellenangaben im Anhang. Dennoch ist es ein Lesetipp.

Friederike Oertel beschreibt in dem Buch nicht nur ihre eigenen Gefühle und Sichtweisen; sie nimmt auf Studien und Texte anderer Autor_innen Bezug. Dadurch liest sich das Buch teilweise eher wie eine wissenschaftliche Arbeit als ein Sach- oder Kulturbuch.

Das hat mir gefallen, weil sie das Thema Matriarchat versus Patriarchat umfassend beleuchtet und mehr Objektivität darin steckt, als wenn eine einzelne Person ihre individuelle Sichtweise darstellt. Am Ende kommt sie zur Erkenntnis:

„Das Matriarchat bin ich.“

Friederike Oertel, Urlaub vom Patriarchat – Wie ich auszog, um das Frausein zu verstehen, Seite 305

Auf dem Weg dahin steht nicht nur immer wieder die Frage, ob die Menschen in Juchitán in einem Matriarchat leben, sondern wie man es als Frau schafft, sich gerade zu machen. Unter dem Strich hat sich mir beim Lesen mein lebenslanges Gefühl verfestigt: Als Frau (und alles zwischen CIS-Frau und -Mann) hat man in der Gesellschaft die Arschkarte gezogen. Die Welt ist auf Männer ausgerichtet. Das geht los bei der Dosis von Medikamenten, Sicherheitsgurten im Auto bis hin zur gesellschaftlich anerkannten Äußerung von intensiven Emotionen.

Die Wut, die Friederike Oertel in sich trägt, kenne ich nur zu gut. Sie schreibt (vgl. Seite 286), dass wenn alle, die in patriarchalischen Systemen unterdrückt werden, sich wehren würden, ihren Frust und ihren Zorn zulassen und Gerechtigkeit einfordern würden, kein Stein auf dem anderen bliebe. Wut helfe, eigene Grenzen zu erkennen und zu verteidigen. Sie heißt ihre Wut willkommen als Beistand, damit sie für sich einstehen kann und sieht Wut als Widerstand. Der inhaltliche Kontext, auf den sie dabei Bezug nimmt, ist ein sexueller Übergriff, gegen den sie sich samt ihrer Wut erfolgreich zur Wehr setzt.

Mit Wut dagegen anzukämpfen ist das eine. Das andere ist, dass es unfassbar ist, dass es im Jahr 2025 immer noch derartige Übergriffe gibt und wie verharmlost die oft werden. Klar kann man sich in vielen Fällen dagegen wehren, habe ich auch schon. Aber ich hasse es, einem Geschlecht anzugehören, dass weltweit permanent derartigen Übergriffen ausgesetzt wird. Ist ein Mann wütend, ist er stark. Ist eine Frau wütend, gilt sie als hysterisch. Noch Fragen?

Für wen ist das Buch ein Lesetipp? Für Frauen, die Lust haben, sich mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft zu beschäftigen. Für junge Frauen, die auf der Suche nach ihrem Platz darin sind. Die Autorin ist meinem Eindruck nach drei Monaten in Mexico einen erheblichen Schritt weitergekommen auf dem Weg zu dem, wie sie leben möchte.

Was denkst Du über die Stellung der Frauen in der Gesellschaft?

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