Wie kleide, schminke ich mich für biometrische Passaufnahmen? Wie blickt man (Körper-, Augenhaltung) in den Polizei-Computer-Fotoapparat, damit man selbst einigermaßen mit dem Bild zufrieden ist? Tipps und Tricks bitte bei Gelegenheit.
wünscht sich Gwen
Nicht umsonst heißen biometrische Passbilder im Volksmund Verbrecherfotos. Aber nur weil Du nicht Lachen und Dich nicht in Pose werfen darfst, brauchst Du dennoch nicht böse auf dem Bild auszusehen, oder? Auch wenn es keine Traumbilder fürs Familienalbum werden, lohnt es sich, ein paar Gedanken zu investieren.
10 Tipps für ein gelungenes Passbild
- Such Dir ein Fotostudio, das im Schaufenster oder auf der Website Portraitbilder zeigt, die Du leiden magst.
- In Bezug auf den Bildausschnitt und Körper- und Kopfhaltung gibt es Vorgaben. Leider müssen Kopf und Blick gerade sein und frontal aufgenommen werden. Aber von Kopfbedeckungen abgesehen, schreibt Dir niemand die Kleidung vor. Trage am besten etwas mit Kragen – eine Bluse/Hemd oder ein Blazer mit einem Shirt darunter. So sieht Dein Gesicht schön eingerahmt aus.
- Trage ideale Farben. Auf meinem Passbild trage ich eine cremefarbene Bluse und ein orangefarbenes Kleid, von dem im Schulterbereich ein bisschen zu sehen ist.
- Stimme Schmuck farblich auf die Kleidung ab, wenn Du lebhafter auf dem Bild wirken möchtest. Ich trage Ohrringe aus orangebraunem Bernstein passend zum Kleid. Achte bei längeren Ohrringen und Ketten mit Anhänger darauf, dass die Schmuckstücke so liegen, wie es gedacht ist, und bei der Kette der Verschluss nicht zu sehen ist.
- Falls Du eine Brille trägst, putze sie vorher und achte darauf, dass sie gerade im Gesicht sitzt.
- Schminke Dich stärker als im Alltag, weil das Make-up auf Fotos immer dezenter wirkt als im realen Tageslicht. Du darfst mit Lidschatten, Wimperntusche, Foundation, Rouge, Augenbrauennachzeichnung, Lippenstift & Co Farbe ins Bild bringen. Auf meinem Foto trage ich Lippenstift und Rouge passend zum Kleid und den Ohrringen. Das mag Dir extrem erscheinen, trägt aber auf diesem winzigen Bild dazu bei, dass es komponiert und damit ansprechend wirkt.
- Schaue als Mann darauf, keine Bartschatten zu haben und im Fall eines Teilbarts klare Bartkonturen zu haben.
- Achte darauf, dass Deine Frisur optimal sitzt.
- Lass das Foto machen, wenn Du wach und ausgeschlafen bist.
- Es heißt in den Vorgaben neutraler Gesichtsausdruck und nicht grimmiger. Denk an etwas Schönes und bringe dadurch einen positiven Ausdruck in Dein Gesicht und die Mundpartie. Auch wenn der Mund geschlossen ist: Ein kleiner Flirt mit der Kamera tut dem Bild immer gut. Ein leichtes Lächeln darfst Du auch dem Perso schenken. Das breite Grinsen hebe Dir für hinterher auf, wenn Du Dich über gelungene Bilder freust.
Was hast Du für ergänzende Tipps?
PS: Warum ist das hier ein Beitrag über Fotos ohne ein Foto? Weil ich kein Bild meines Personalausweises ins Netz stellen darf und möchte und mir mein Bild anders nicht mehr vorliegt. Die Fotografin hätte mir sogar die Genehmigung erteilt, das Bild ins Netz zu stellen.
27 Antworten auf „10 Tipps für ein schönes Passfoto“
Das sind super Tipps, liebe Ines. Ich brauche nämlich just jetzt neue Passbilder.
Besonders gut gefällt mir, dass ich an etwas Schönes denken soll, wenn fotografiert wird. Das entspannt auf jeden Fall die Gesichtszüge. Kleidung mit Kragen werde ich auch haben und in den Schminktopf mal etwas mehr reinlangen.
Dann müsste eigentlich selbst das biometrische Passfoto gelingen!
Danke sagt Sieglinde <3
Viel Erfolg!
Wenn ich an etwas Schönes denke, gehen meine Mundwinkel automatisch nach oben. Und das kann einem ja keiner verbieten :).
An etwas Schönes denken und mit den Augen grinsen ist immer eine gute Idee für Passfotos. Wer Augenringe hat kann vorher eine Lymphdrainage machen, indem eine leichte Augencreme von innen nach außen vorsichtig aufgetragen bzw. eingeklopft wird. Anschließend etwas Concealer auftragen. Das ist vor allem für Brillenträger mit vergrößernden Gläsern von Vorteil. Ein bisschen Make-up hilft ebenfalls, um Pigmentflecken abzudecken.
Liebe Grüße Sabine
Oh ja, der Tipp mit den Augenringen, vor allem bei Brillenträgern, ist gut.
Deine wirklich nützlichen Tipps haben mich auf direktem Weg zu meinen fast neuen Passfotos laufen lassen, um nachzusehen, ob ich davon (unbewusst) etwas umgesetzt habe.
Da ich relativ gut organisiert bin und gerade solche Fotos ungern unter Zeitdruck machen lasse, bin ich damals an einem Tag zum Fotografen marschiert, an dem ich „Lust“ drauf und auch Zeit hatte.
Das hat anscheinend neben Bluse, Kette und geputzter Brille auch noch ein wenig mitgeholfen, um ein gutes Passfoto zu bekommen – bei mir zumindest – ich mag die Fotografiererei ja generell nicht so.
Die besten Fotos von mir sind meist die, in denen ich mich unbeobachtet glaube.
Wie schön, dass Du mit Deinem Bild zufrieden bist. Lust und Zeit tragen immer dazu bei, dass Fotos besser werden.
Liebe Ines, manche Passfotos tragen wohl zurecht die Bezeichnung „Verbrecherfotos“ – ein Verbrechen, wie schrecklich diese Bilder manchmal aussehen. Natürlich dürfen wir auf diesen Fotos nicht lachen und auch ansonsten sind bestimmte Vorgaben definiert, aber wie du so schön aufgelistet hast, lassen sich doch auch schöne Fotos erstellen, wenn ein paar wesentliche Punkte beachtet werden. Vor allem deinen Hinweis „Denk an etwas Schönes“ finde ich absolut passend, denn es können auch die Augen lächeln und vor allem strahlen. Außerdem denke ich, dass hier sehr wohl auch die Fotografen ihren Teil dazu beitragen und den Kunden auf einige Punkte achten, wie etwas verrutsche Kette, Schlieren auf der Brille oder zerzauste Haarsträhnen.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe Gesa
Leider habe ich schon oft bei Bewerbungsbildern von Kunden von mir gesehen, dass Fotografen gerade auf schief hängende Kettenanhänger und Ohrringe nicht achten. Deshalb schärfe ich das immer ein, dem Fotografen zu sagen, dass er bitte darauf achten möge, wenn ich so etwas trage.
Liebe Ines,
mittlerweile darf man leicht die Mundwinkel heben- das erleichtert enorm.
Deine Tipps finde ich sehr gut und vor allem anwendbar. Besonders den mit ‚an etwas Schönes denken‘. das entkrampft wirklich. Damit sollte es gelingen. Andererseits ist es ’nur‘ ein Passfoto.
Vielen Dank und liebe Grüße
Nicole
Zum Glück! Das versteckt sich wohl hinter der offiziellen Formulierung des neutralen Gesichtsausdrucks. Die Fotografin sagte zu mir, dass ein kleines Lächeln im Mundbereich erlaubt wäre.
Und wenn es keine schrägen Passfotos gäbe, hätte man nichts mehr zum Lachen beim Betrachten der Ausweise. Auch die Fotos sind also für etwas gut :).
Das ist endlich mal eine Gelegenheit für Lippenstift! Absurd finde ich, dass Kopftücher aus religiösen Gründen erlaubt sind … aber das ist ein anderes Thema …
Vielen Dank für die wunderbare Zusammenstellung der Passfototipps, liebe Iris. Ich habe sie mir ausgedruckt und in der Ablage zur Passerneuerung in 3 Jahren gelegt.
Eine befreundete Fotografin hat Anfang des Monats Fotos von mir gemacht, auch Passfotos (für Bahn, Bus). Tipp 2 hatte ich nicht beherzigt und Pullover/Wollbluse ohne Kragen dabei. Im Studio war das möglich, denn die Fotografin kann später den Fotoausschnitt verkleinern, so dass nur das Gesicht zu sehen ist (wie bei biometrischen Aufnahmen). Aber mit Kragen bekommt der Kopf einfach mehr Halt und eben einen Rahmen hinter dem Hals.
Nochmals vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Frage, die mir leider erst nach der Fotosession einfiel.
Gern geschehen! Freue mich immer über Leserwünsche, die ich erfüllen kann
Wenn ich nicht lache, sehe ich irgendwie komisch aus! Gut, dass „Schmunzeln“ erlaubt ist, das wirkt sehr viel freundlicher auf dem Foto!
Danke für die Tipps!
Liebe Grüße und schönes Wochenende,
Claudia
Ich sehe ohne Lachen auch gar nicht gut aus … mein wirklich neutrales Gesicht sieht ganz traurig aus.
Ich wünsche Dir ein ebenso schönes Wochenende!
Och ja, die Fotos sind immer die „besten“. Jetzt schaut man in die Kamera wie ein Verbrecher, aber ich kann mich erinnern, dass ich bei meinem ersten Ausweis Bild, kurz geneigt zu Seite schauen müsste. Na ja, spätestens nach 10 Jahren wird es ausgewechselt. Liebe Grüße!
Ja, das erinnere ich auch noch, dass man früher ganz leicht im Profil zu sehen sein musste. War auch nicht besser als das Frontale heute …
Liebe Ines,
deine tollen Tipps hätte ich letztes Jahr gut gebrauchen können. 😉
Nun muss ich noch fast 10 Jahre warten, bis ich einen neuen Personalausweis brauche. Das Foto wäre mir eigentlich auch egal, aber so oft, wie ich den Perso jetzt durch die regelmäßigen Corona-Test in der Hand halte, hätte sich ein schöneres Foto gelohnt.
Liebe Grüße
Gabriele
Hast Du es beim Fotografen machen lassen oder Dich in einen Kasten gesetzt? Ich war beim Fotografen am Ortsamt sehr zufrieden. Ja, so viel wie aktuell wird der Perso sonst nicht benutzt – aber wo man ihn schon für Reisen nicht braucht …
Mit dem Fotografen am Ortsamt war ich auch sehr zufrieden. Er hat ein zartes Lächeln in mein Gesicht gezaubert. Ich hätte mir aber deutlich mehr Mühe geben können ….
O.K., der Fotograf kann immer nur so gut sein wie das Model 😉 .
Das sind sehr gute Tipps und ich finde es gerade schön wenn Fotofrapen auf schiefe, verdrehte oder sonst wie unglücklich aussehende Dinge achten. Auch sonst bei Fotos. Man selbst sieht das ja nicht.
Bei Dienstausweisen finde ich das noch wichtiger.😁
Liebe Grüße Tina
Oh ja, Fotos für Dienstausweise sollten wirklich richtig gut sein, die werden ja ständig angeschaut.
Das sind wirklich gute Tipps. Vor allem ab einem „gewissen Alter“ glänzt einfach nicht mehr die Jugend. Mein „neuer“ Perso ist wirklich schrecklich.
Ich würde mich darauf nicht erkenne. Obwohl ich sie habe in einem Fotoladen habe machen lassen.
Mein Sohn war für seine Bewerbungsfotos bei einem Fotografen, der sich darauf spezialisiert hat. Und das sieht man auch. Die Fotos sind wirklich toll geworden. War ein Angbot, aber mit 50/60€ natürlich kein Schnäppchen. aber das rentiert sich auf alle Fälle.
BG Sunny
Ja, wenn der Lack ab ist, entstehen schöne Fotos nicht einfacher … geht mir auch so.
50/60 Euro für Bewerbungsbilder finde ich gut investiert, das ist eher ein Einstiegspreis für ordentliche Bilder. Bei meiner Fotografin kosten zum Beispiel Businessbild im Set im Angebot gerade 89 Euro. Dafür gibt es zwei Bilder mit verschiedenen Outfits. Alles bis 100 Euro finde ich für gute Bilder völlig angemessen. Wenn die Bilder zum Job verhelfen, ist das Geld eh wieder drin.
Biometrische Verbrecherfotos! Ein Graus. Zumal ich sowieso keine Fotos von mir mag.
LG
Sabienes
P.S.: Am Donnerstag bist du mit diesem Artikel in den Coolen Blogbeiträgen.
Danke schon mal für die Erwähnung!