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Lesetipp: Die betrunkene Louise

Werbung – Rezensionsexemplar

Neben wem du erwachst Du wachst auf. Neben Dir ein Unbekannter. Hast Du ihn ermordet? Band 3 der Reihe um DCI Jonah Sheens von Gytha Lodge

Neben wem du erwachst
Du wachst auf. Neben Dir ein Unbekannter. Hast Du ihn ermordet?
von Gytha Lodge

Originalausgabe, Paperback, 400 Seiten
ISBN 9783455012293
Übersetzt von Sepp Leeb und Kristian Lutze
Erschienen am 3. August 2021 bei Hoffmann und Campe (Werbung)

„Das bleierne Gefühl des Hangovers ist nicht neu für Louise, im Gegenteil: Sie kennt es. Aber an diesem Morgen ist es böser, der Kopf wummert, der Mund ist trocken, die Erinnerung verwischt. Louise fürchtet, etwas Schlimmes getan zu haben. Sie dreht sich um zu ihrem Mann. Aber neben ihr liegt nicht Niall, sondern ein Fremder. Und er ist tot. Hat sie ihn ermordet?“

Verlagstext

Band 3 der Reihe um DCI Jonah Sheens

Im Oktober 2020 habe ich Dir Band 2 der Serie Wer auf Dich wartet (Rezensionsexemplar) vorgestellt, im März 2020 Band 1 Bis ihr sie findet. Als ich gesehen habe, dass Band 3 herausgekommen ist, wollte ich den natürlich schnellstmöglich lesen.

Leider hat mir der dritte Band nicht so gut gefallen wie die beiden ersten. Wenn ich Zeit zum Lesen habe und über eine Woche brauche, um einen vierhundertseitigen Krimi zu lesen, den ich ansonsten innerhalb von 24 Stunden verschlingen würde, spricht das nicht für den Plot.

Warum ist das Buch dennoch ein Lesetipp? Weil es für Fans der ersten beiden Bücher durchaus lesenswert ist, sonst hätte ich es auch nicht zu Ende gelesen, und es ab der Mitte dann doch spannend war.

Die Protagonisten

„Jetzt bist Du bestimmt sicher, dass mit mir etwas nicht stimmt und diese permanente Dissoziation von mir selbst ein Zeichen dafür ist, dass ich zutiefst beschädigt bin. Aber ich begreife allmählich, dass diese Aspekte meiner selbst aus einer Notwendigkeit heraus geboren werden. Sie schützen mich, wenn das Leben und die Menschen darin mich zu heftig herumschubsen.“

Louise, Seite 180f
  • Louise gibt es in zwei Versionen – als nüchterne Alltagsperson, Harfenistin von Beruf, und als völlig betrunkenes Partygirl, wenn sie mit ihrer Freundin April unterwegs ist. Das Desaster, das zu der Leiche neben ihr im Bett geführt hat, hat die betrunkene Louise vollbracht. In der Rahmenhandlung des Buchs schreibt die nüchterne Louise einen selbst reflektierenden Brief an ihren Ehemann Niall, aus dem ich zuvor zitiert habe.
  • April ist ein Partygirl, das sich nimmt, was sie will. Warum hängt sie sich so an Louise? Ihre Absichten bleiben lange unklar.
  • Niall ist Pharmavertreter, der ein zweifelhaftes Verhältnis zu seiner Ex-Frau unterhält und offenbar in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Das Verhältnis zu Louise ist nicht gerade von Vertrauen geprägt.
  • Diana, Ex-Frau von Niall, ist eine toughe Geschäftsfrau, die offenbar nicht von ihrem Ex-Mann los kommt. Aber warum? Hat das geschäftliche oder private Gründe?
  • Alex, homosexueller Fitnesstrainer mit erfolgreichem YouTube-Kanal liegt tot neben Louise im Bett. Seine Familie reagiert in vieler Hinsicht merkwürdig auf seinen Tod.
  • Issa ist der eifersüchtige Ehemann von Alex, der schon lange ahnte, dass Alex im nicht treu ist und das Frauen dabei eine Rolle spielen.
  • Step ist ein Freund von Alex und Issa, der mit seinem Faible für Messer in Verdacht gerät, Eigentümer der kunstvollen Mordwaffe zu sein.

Detective Chief Inspector (DCI) Jonah Sheens und sein Team führen die Ermittlung durch. Für eine Serie fehlen mir Bezüge zu Vorbänden, das ging mir schon bei Band 2 so – anderseits kann man sie so problemlos unabhängig voneinander lesen. Bindeglied der Serie ist weniger der DCI als die Art des Plots. Dennoch fehlt mir im Einband ein Hinweis darauf, dass es bereits zwei Bände mit diesem Ermittlerteam gibt.

Fehler in der Story

Ein weiterer Punkt, der mir nicht gefallen hat beim Lesen, sind offensichtliche Fehler im Text, wobei ich nicht weiß, ob die aus dem Original übernommen wurden oder den Übersetzern geschuldet sind.

Im ersten Kapitel auf Seite 11 erreicht der Anruf mit der Mordmeldung die Ermittlerin angeblich um 6:46 Uhr, woraufhin sie aus dem Bett springt und sich Klamotten zusammen sucht. Am Ende der Seite steht, dass sie um 6:35 vollständig bekleidet an der Haustür steht.

Auf Seite 266 wird aus einem Corsa ein Escort, der später wieder ein Corsa wird. Auf Seite 326 wird ein Fiesta aus ihm. So etwas nervt mich.

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7 Antworten auf „Lesetipp: Die betrunkene Louise“

Liebe Ines,
mein Mann hat das Buch gerade ‚in Arbeit‘ und findet es ebenfalls semi. 1 und 2 kennen wir beide nicht. Daher ist klar, dass ich es auch lesen werde. Mal sehen. Und ich musste schmunzeln, solche Fehler fallen mir auch auf und ich mag es eben falls nicht.

Genieß den rückkehrenden Sommer.
Liebe Grüße
Nicole

Ich lese auch gerade einen Inselroman … mehr dazu demnächst bald hier. Wobei da die Kost gar nicht sooo leicht ist.

Schönes Urlaubsfeeling beim Lesen wünsche ich Dir!

Liebe Ines, bei diesem Buch bin ich jetzt ein bisschen zwiegepalten – der Plot hört sich ja mal interessant an. Doch machen mich diese von dir beschriebenen Ungereimtheiten skeptisch – das ist auch einer der wenigen Gründe, warum ich ein Buch einmal nicht zu Ende gelesen habe. Offensichtliche Fehler in der Handlung, noch dazu wenn sie vom Leser gleich wahrgenommen werden, stören einfach den Lesefluss. Es ist mir schon klar, dass wir selbst über die eigenen Fehler gerne mal drüberlesen – da lesen wir uns etwas mehrere Male durch und es fällt uns nicht auf, während ein anderen dies auf den ersten Blick sieht. Aber dazu gibt es meines Erachtens auch das Lektorat, das doch sowohl auf Schreibfehler als auch inhaltliche Ungereimtheiten achten müsste. Aber vielleicht ist es auch wirklich durch die Übersetzung passiert?
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe Gesa

Natürlich liest man über seine eigenen Fehler hinweg und es gibt keine fehlerfreien Bücher. Aber zwischen einem Tippfehler und einem inhaltlichen Fehler ist für mich ein Unterschied und genau dafür gibt es Lektorat und Korrektorat. Selbst wenn die Fehler erst in der Übersetzung passiert sind: Auch die geht in der Regel durch ein Lektorat und Korrektorat. Die Story wird davon natürlich nicht verdorben, die Idee dahinter ist trotzdem gut. Aber leider am Anfang halt etwas zäh …

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