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Lesetipp **** Welche Alternativen gibt es zur Komsumgesellschaft?

Werbung – Rezensionsexemplar

Der Tag an dem wir aufhoeren zu shoppen von J B MacKinnon

Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen
Wie ein Ende der Konsumkultur uns selbst und die Welt rettet
James B. MacKinnon

Aus dem Englischen von Stephan Gebauer
Originaltitel: THE DAY THE WORLD STOPS SHOPPING
Originalverlag: The Bodley Head
Hardcover mit Schutzumschlag, 480 Seiten
ISBN 978-3-328-60090-9
Erschienen am 20. September 2021 im Penguin Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Was würde passieren, wenn wir plötzlich alle aufhörten zu shoppen? Welchen Einfluss hätte es auf die Wirtschaft, unsere Arbeit, unser Leben und unser Denken? Auf einer Reise rund um den Globus hat der kanadische Umweltjournalist J. B. MacKinnon beobachtet, wie Menschen sich anpassen, wenn die Shoppingkultur unerwartet endet. Er hat Expertenstimmen zu den Folgen gesammelt und Gesellschaften besucht, die seit jeher ohne überflüssigen Konsum leben. Anhand vieler Beispiele zeigt er, welchen Gewinn es darstellt, weniger zu kaufen – für unseren Planeten, für unsere Gesellschaft und für jeden einzelnen von uns. Denn weniger shoppen heißt nicht zuletzt, sich auf das konzentrieren zu können, was im Leben wirklich wichtig ist.

Klappentext

Von Shoppingstopp zu Perspektiven

Das Buch ist so aktuell, dass die Auswirkungen der Corona-Lockdowns in die Überlegungen und Auswertungen eingeflossen sind. Das Buch geht durch die Stadien der ersten Tage, wenn man nichts mehr shoppen würde, welche Teile der Wirtschaft oder Gesellschaft dabei zusammenbrechen würden, wie eine mittelfristige Anpassung an die neue Lage aussehen könnte und eine langfristige Transformationen entstehen könnte. Im Nachwort gibt Der Autor seinen persönlichen Gedanken Raum, welche bessere Möglichkeit er als Alternative sieht, mit dem Einkaufen aufzuhören.

Konsum und die Umwelt

Wenn wir dabei an Umweltschutz und die Rettung der Erde denken, ist es erheblich hilfreicher, weniger zu kaufen, als auf erneuerbare Energien etc. zu setzen, weil diese oft auch wiederum für mehr Konsum und Verbrauch eingesetzt werden.

Frei nach dem Motto: Wenn der Kühlschrank weniger Strom braucht, kann ich mir dafür einen größeren hinstellen. Wenn die Ersparnis am Ende zusätzlichen Konsum von Verbrauchsmitteln nach sich zieht, die beim Thema Shoppen gerne vergessen werden, ist niemandem geholfen.

„Für unsere Politiker ist die Vorstellung, wir könnten in kürzester Zeit technologische und kulturelle Fortschritte erzielen, die weit über jene hinausgehen, an denen wir in den letzten drei Jahrzehnten gescheitert sind, immer noch plausibler als der Gedanke, die Menschheit könnte überzeugt werden, ein bisschen weniger Zeug zu kaufen.

Seite 108

Passt in Bezug auf die aktuell anstehende Bildung der neuen Regierung der Bundesrepublik, oder? Es wurden in und nach der Corona-Krise ja sogar eher Kaufanreize geschaffen, als dass zu weniger Konsum aufgerufen wird.

Länderabhängiger Verbrauch

Schwierig finde ich, dass einzelne kleine Länder am Ende durch Verhaltensänderungen wenig ausrichten werden. Was nützt es, wenn in Deutschland umweltfreundlichere Autos fahren und unsere alten Diesel weiter nach Afrika verschifft werden? Was hilft es, wenn Deutschland von seinem Verbrauch von 3 Erden weg kommt, Amerika aber bei seinen 5,5 bleibt?

Krass ist dazu auch ein Absatz auf Seite 116f, der leider zu lang ist, um ihn hier zitieren zu dürfen, in dem es um nächtliche Beleuchtung von Städten geht – wie es aussähe, wenn man sich Chicago mit 90 % weniger Licht vorstellen würde oder andere amerikanische Städte mit 1/3 oder 1/5 weniger im Vergleich zum aktuellen Stand, aber auch besondere Orte in Madrid, Mailand, Huangpu, Tokio oder die M25 in London. Das Ergebnis ist laut James B. MacKinnon

„Es sähe aus wie das Leben in Berlin in jeder normalen Nacht.“

Seite 117

Was dann wieder dazu führt, dass ich mich manchmal frage, was meine kleinen Bemühungen hier überhaupt bringen, solange im Großen nicht umgedacht wird. Ich weiß dann außerdem sofort wieder genau, warum ich kein Bedürfnis habe, Amerika je zu bereisen. Die Menschen dieses riesigen Landes scheinen offenbar mehrheitlich der Meinung zu sein, dass ihnen die Erde alleine gehört.

Was kommt danach?

Zur Veränderung der Wirtschaft nach dem ersten Zusammenbruch stellt der Autor klar, dass das Ende des Wirtschaftswachstums nicht das Ende der Wirtschaft ist (Seite 129). Diesen Gedanken finde ich entscheidend, wenn es darum geht, die Angst vor der Veränderung in den Griff zu bekommen.

Den Aspekt, dass wirtschaftliche Desaster oft den mit Konsum verbundenen Statusdruck verringern (Seite 155), habe ich selbst deutlich während der Corona-Lockdowns gespürt, obwohl ich mich nicht mal als sonderlich statusbewussten Menschen sehe. Wobei – statusbewusst vielleicht schon, statusbesessen aber nicht.

Das Buch lebt von Fallbeispielen und Gedankenspielen. Vieles war mir neu, einiges vorher schon bewusst. Interessant fand ich die Teile, in denen es darum geht, dass auch der Konsum von Dienstleistungen und anderen nicht sichtbaren Waren wie Strom und Gas Konsum ist, der weitreichendere Folgen haben kann, als Dinge zu kaufen.

Jeder Konsum zieht Konsum nach sich bei demjenigen, bei dem man konsumiert hat. Die Konsumkette ist länger, als ich bisher durchdacht hatte.

Wie Menschen den Konsum von Dingen ersetzen, was das Ansammeln von Geld anstatt Konsum ausmacht und was passiert, wenn Dinge aus Herstellersicht zu lange halten und wenn Firmen bewusste Sollbruchstellen für erneuten Konsum einbauen, ist eindrucksvoll zu lesen.

Warum gebe ich dem Buch nur vier anstatt fünf Sternen?

Der Teil der Transformation zwischen Seite 340 und 428 ist mir zu gestreckt. Die Utopien waren mir zu langatmig, so dass ich sie nur überflogen habe.

Beim anschließenden Nachwort hatte der Autor meine Aufmerksamkeit aber wieder vollständig und was seine grundsätzliche Lösung angeht, sind wir einer Meinung.

Meine 5 Cent

Seit dem Lesen des Buchs Konsum – Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen (Rezensionsexemplar) von Carl Tillessen kaufe eine umweltverträgliche Nuss-Nougat-Creme als vorher. Die Gläser, in denen die verkauft wird, lassen sich sogar samt Deckel bestens weiter für andere Dinge verwenden.

Nach dem Lesen dieses Buchs ändere ich konkret, dass ich noch mehr überlege, was ich mit dem Geld und der Zeit mache, die ich beim bewussten Konsumieren eingespart habe. Ich möchte noch mehr prüfen, ob ich die Ersparnis wirklich spare oder nur für etwas anderes – vielleicht sogar noch mehr? – einsetze.

Wie hat sich Dein Konsum in den letzten Jahren verändert?


24 Antworten auf „Lesetipp **** Welche Alternativen gibt es zur Komsumgesellschaft?“

Liebe Ines, ich lese derartige Bücher immer wieder gerne – ich mag zwar auch reine Sachbücher und sie landen ebenfalls auf meiner Leseliste, aber wenn Fakten mit Fallbeispielen aufbereitet und vielleicht auch persönlichen Erfahrungen untermauert sind, dann hat das einen anderen Touch und ist meist auch einprägender. Trotzdem bin ich auch immer mal skeptisch, was alles in Bezug auf Konsum verbreitet wird, da werden eben auch gerne Plattitüden verbreitet und Themen nicht zu Ende überlegt. Dieses Buch hört sich auf jeden Fall sehr faktenbasiert und interessant an und ich bin schon gespannt darauf – jedenfalls hat deine Beschreibung schon bewirkt, dass ich mir vermehrte Gedanken dazu mache.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe Gesa

Plattidüden mag ich auch nicht, das Buch ist auch in dem Punkt lesenswert. Der Autor arbeitet mit konkreten Beispielen und Belegen. Jeder Gedanke, der zu bewusster Konsum führt, ist ein guter.

Ein ebenso schönes Wochenende wünsche ich Dir!

Eine wichtige Frage beleuchtet dieses Buch. Konsum wurde lange unhinterfragt als Motor der Konjunktur betrachtet. Könnte sein, dass dies sich langsam verändert. Die Fragen, die dahinter stehen, sind die wirklich wichtigen.
Mir scheint in diesem Buch wurden einige davon gestellt. Dass Dir die Utopien zu langatmig geschrieben waren, finde ich schade. Gerade das wäre ja für mich das Interessante gewesen. Nur das Problem zu schildern reicht mir nicht, welche Lösungen bewirken welche Ergebnisse, das fände ich spannend.
Im Kleinen mache ich dies ja mit meinem da sempre Shop seit 14 Jahren. Mein Focus liegt auf Slow Fashion aus Naturmaterialien, Accessoires, die frau jahrelang tragen kann. Und ein weiterer für mich sehr wichtiger ist die Unterstützung von Frauen in Design, Herstellung, Lieferkette usw. Ich kaufe sowohl für meinen Laden als auch gern privat dort ein, wo ich damit Frauen unterstützen kann ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Nicht immer klappt das so, wie ich es mir wünsche. Aber wenn man keine Idee hat, was man bewirken will, kann man gar nichts ausrichten.
Daher finde ich es gut, wenn sich Menschen überlegen, warum sie was und wo kaufen. Das ist der Anfang.
Sehr interessantes Buch!
Herzlich, Sieglinde

Der Autor macht schon deutlich mehr, als nur die Probleme zu schildern. Er hat viele Gespräche geführt mit Menschen, die betroffen sind vom Überkommt und zu niedrigen Preisen, zum Beispiel dem Betreiber von Modefabriken in Bangladesch, und mit denen über konkrete Lösungen philosophiert im realistischen Rahmen.

Was mir zu langatmig war bei dem Utopieteil, waren seitenlange Beschreibungen a la wie die Wale wieder durch Meer gleiten … etc. Es wurden da eher positive Erfolge für die Umwelt utopiert als denn die Lösungen, die dahin führen könnten. Die gab es im Teil vorher. Und ich mag keine SciFi-Lektüre, mochte ich noch nie. Dafür bin ich zu sehr Realistin.

Was ich bei Deinem Shop so gut finde ist, dass Du eben auch die Lieferketten dabei betrachtest, die Dir vorgelagert sind. Das gehört zu gutem Konsum dazu.

Selbst, wenn man nur kaufen würde, was man braucht, wäre das relativ. Was heißt schon brauchen? Brauche ich eine neue Jeans, weil sie kleine Löcher hat? Ihrer Funktion tut das keinen Abbruch und andere Menschen geben viel Geld für extra kaputt gemacht Jeans aus … Da fängt die Relativität de Brauchens und Habenwollens schon an …

In Bezug auf die Arbeitsplätze wird es meiner Ansicht nach mittelfristig sowieso nur mit einem bedingungslosen Grundeinkommen funktionieren. Und die Steuerzahler sollten nur so viel erarbeiten, wie sie zum Leben brauchen. Das würde auch wieder Arbeitsplätze schaffen, denn gut bezahlte Mitarbeiter können locker von weniger als 100 % ihres Gehaltes leben. Sie würden dann eben nur kein Geld Anhäufen, das zum Beispiel Banken zweifelhaft investieren können (oder in Urlaubsregionen mit Zweitwohnsitzen den Einheimischen den Wohnungsmarkt kaputt machen). In der Schweiz arbeiten zum Beispiel viele Gutverdiener nur 80 % und haben so mehr Zeit für die Familie. Auch Männer!

Das Thema Konsum treibt mich auch um. Deshalb danke ich Dir für diesen Lesetipp. Ich merke gerade, dass ich mit deutlich weniger Kosmetik auskomme bzw. nutze als noch vor einigen Jahren. Eine weitere Entdeckung für mich war sehr spannend. Wir haben Anfang des Sommers unsere beiden Autos verkauft. Wir brauchen keine zwei Autos mehr und das neue kommt erst im Dezember. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass ich nach 30 Jahren mit Auto, auch ohne gut klar komme. Ja, wir leben in der Stadt und können den ÖPNV sehr gut nutzen. Aber es funktioniert für uns. Mittlerweile sind wir der Meinung, dass wir auch weiterhin bis auf wenige Ausnahmen gut ohne Auto auskommen könnten. Wie gesagt, das gilt nur für uns. LG Caro

Interessant Erkenntnis. Aber das neue wollt Ihr dennoch haben?

Seit Corona würde hier ein Auto auch reichen, aber wenn mein Mann wieder vermehrt im Büro ist, wäre es mit nur einem extrem lästig.

In der Stadt geht das in HH deutlich besser ohne, denn da gibt es tolle Carsharingangebote. Die sind am Stadtrand noch nicht angekommen …

Wir konnten es leider nicht mehr abbestellen. Ich lauere ja schon, ob es gravierende Lieferschwierigkeiten gibt, aber ein Monat Verzug ist wohl akzeptabel.

Sehr interessant. Hm… ich kaufe wohl genausoviel, aber andere Dinge. Kein Spielzeug, keine neue Autos und keine Möbel.Viel weniger Kosmetikkram. Keine Boxen mehr mit Dingen die man vielleicht gar nicht braucht. Sehr wenig Wohnungsdekoration, Haustextilien küchenkram etc. Ist alles komplett und solange es noch funktioniert oder repariert werden kann bleibt es. Damit Geld da ist fürs Reisen. oh ich kaufe sicher mehr Accessoires als früher. Aber wenn ich so drüber nachdenke kaufen wir wohl doch um einiges weniger ein.
Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

Wie schön, wenn mehr Geld zum Reisen dabei über bleibt. Dabei ist dann ja auch die Frage, was die Zahlungsempfänger mit dem Geld machen. Darüber habe ich bis vorm Lesen wenig nachgedacht.

Liebe Ines,
Es ist in der Tat so, dass das echt ein weitläufigeres Feld ist, als wir vermuten… Ich stimme deiner Meinung in sehr vielen Punkten zu. Gerade auch, was die Gewichtung und Bevölkerungsdichte einzelner Länder betrifft… Meiner Meinung nach sind kleine Schritte auch immer Schritte. Aber es wird nie genug sein. Denn wir werden (und das war immer so) uns weiterentwickeln. Fortschritt oder nennen wir es Entwicklung zurückzudrehen, ist meiner Meinung nach aussichtslos. Anpassen und verbessern machen wir denke ich schon. Denn, wie du sagst, Konsum ist eben nicht ‚nur‘ kaufen, es hängt viel dran.
Und Plattitüden bringen in der Tat wohl nichts.
Eine Antwort habe ich nicht, außer mich selber zu Justieren und immer wieder zu hinterfragen.
Liebe Grüße
Nicole

Das Wirtschaftswachstum an sich könnte man meines Erachtens nach durchaus zurückdrehen, dafür müssen dann aber auch noch andere Dinge geändert werden – die persönlichen Anspruchshaltungen zum Beispiel. Ansonsten hoffe ich auf Fortschritt, der für alle besser ist als der aktuelle Stand. Ich bin wirklich immer wieder entsetzt, was hier in Deutschland jedes Kind lernt und beachtet und in anderen Ländern – eben zum Beispiel den USA – keine Socke interessiert.

Liebe Ines,
wir sind noch nicht GANZ dort angekommen, wo wir nur noch das kaufen, was wir wirklich brauchen, ein bisserl „Luxus“ (auch bei Lebensmitteln, z.B. Biofleisch) gibt es schon noch, aber vom „Shoppen“ bin ich schon lange weg. Und fühle mich wohl dabei. Bei TV-Werbung denke ich mir nur noch „Was geht mich das alles an?“ Nichts von dem Zeug, das sie den Menschen aufs Auge drücken wollen, interessiert mich.
Amerika, Australien und wirtschaftlich schnell wachsende Länder wie China werden vermutlich erfolgreich verhindern, dass wir die Welt retten können – das Bildungssystem der USA und auch deren Filme, Nachrichten etc. blicken zu sehr auf sich selbst, aber ich habe schon so viele weltoffene US-Bloggerinnen kennengelernt, die auch umweltbewußt zu agieren versuchen… Wer weiß, vielleicht schafft es Klein-Europa ja doch noch, mit leuchtendem Beispiel voranzugehen? Aber zuerst mal müssen wir (energiesparend) zu leuchten beginnen ;-)))
Toll, dass du eine umweltverträgliche Nuss-Nougat-Creme gefunden hast.
Haben die Kastanienbäume in der Straße „Am Baum“ auch Probleme mit der Miniermotte oder ist das in Norddeutschland noch nicht so schlimm?
Hab noch ein genussvolles restliches Wochenende!
Alles Liebe und Paulekrauler, die Traude

Leuchttürme der Vernunft und des Denkens gibt es zum Glück überall – mögen zum Beispiel diese Bloggerinnen bitte etwas bewirken …

Mit der Werbung geht es mir ähnlich. Frei nach dem alten Werbeslogan „Jede Woche eine neue Welt“. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Ob die Kastanien in der Straße Am Baum auch von den Motten betroffen sind, weiß ich nicht. Ware lange nicht dort und beim letzten Mal standen sie in voller Blüte, da sieht man das meist ja noch nicht. Grundsätzlich sind in Hamburg leider extrem viele Kastanienbäume davon betroffen.

Liebe Ines,
herzlichen Dank für diesen Lesetipp! Das Thema Konsum finde ich total spannend. Das Buch werde ich mir mal aus der Bücherhalle Hamburg ausleihen. Es ist dort bereits im Bestand, allerdings im Moment ausgeliehen.
Ich glaube schon, dass mein Konsum in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist. Im Haushalt ist alles vorhanden und im Kleiderschrank eigentlich auch. Da geht es allenfalls mal um eine Ersatzbeschaffung. Allerdings habe ich – Corona bedingt – wieder angefangen Kleidung zu nähen. Bei meinem Tempo, ist das aber Slow Fashion. 😉
Mehrmals im Jahr neue Kollektionen brauche ich nicht – ich bleibe meinen Farben treu und kaufe – wenn überhaupt – nur grün, gelb und blau.
Liebe Grüße
Gabriele

Alleine Dein klares Farbkonzept trägt zu weniger Konsum bei. Wenn man nur genau passendes kauft, ist alleine das Angebot schon reduziert.

Drücke die Daumen, dass das Bucg bald für Dich verfügbar ist. Meins ist bereits gespendet.

Den Konsum von einen Tag auf den anderen zu stoppen ist unmöglich. Der Versuch ebenso gefährlich, wie alleine einen Alkoholentzug zu machen. Siehe Amy Winehouse. Das kann tödlich ausgehen.

Wir alle hier, in der Blogosphäre, können nichts anderes tun, als immer wieder zu schreiben und zu zeigen, dass wir frei sind, zu entscheiden, ob wir Dinge konsumieren wollen.

Ich gehe immer mehr dazu über mir die Freiheit zu nehmen, ehemalige Must-Haves einfach nciht mehr zu ersetzen und nur noch das zu kaufen, was wirklich sein muss (Kosmetik). Und nur noch das an Kleidung, was kaputt ist.

Ich habe Glück. Mein Fundus an allem, was das Herz akut begehrt ist so groß, dass ich eigentlich bis an mein Lebensende nur noch Lebensmittel und Waschzeug kaufen müsste.

BG Sunny

Beim Stopp von heute auf morgen rollt die Warenlawine gegen die Wand …

Auch bei Kosmetik habe ich inzwischen viel weniger als noch vor einige Jahren. Woran sehe ich das? Wenn ich in den Urlaub fahre, ist mein Spiegelschrank im Bad höchsten noch zu 1/4 gefüllt. Das verbleibende Zeug sind normalgroße Einheiten, die ich für die Reise in kleineren Einheiten abgefüllt habe, etwas Make-up und Parfüm, was ich nie mitnehme. Es ist ein schönes Gefühl, nur Dinge im Bad zu haben, die man wirklich verwendet und sogar als Minimalistin mit auf Reisen nimmt.

Deinen Fundus würde ich wirklich gerne mal sehen!

Liebe Ines

mir scheint, dieses Buch (ich habe es nicht gelesen) ist wieder nur provinziell gedacht, und dies stört mich mittlerweile.

Natürlich kann eine übersättigte Mittelschicht weniger konsumieren, neben ökoöogischen Aspekten dürfte das für viele sogar erleichternd sein.

Die Welt ist aber viel größer und in anderen Gesellschaften sieht das deutlich anders aus. Dort hebt sich der Lebensstandart von Millionen von bitterer Armut hin zu bescheidenem Wohlstand (Indien sei als Beispiel genannt)

Diese Leute werden natürlich nicht weniger shoppen, weil wir dies in der dritten Generation nach dem Krieg langsam leid sind. Sie werden erst einmal nachholen wollen oder sogar müssen.

Insofern wäre es wesentlich gescheiter, das wie zu beeinflussen, sprich in Forschung und Bildung zu investieren. Die Welt braucht eine Wirtschaftsform, die die Umwelt nicht belastet, Energiequellen, die ressourcenschonend sind.

Das ist Zukunft, das sind spannende Themen.

Ob ein paar Ladies mit übervollen Kleiderschränken weniger einkaufen oder ihre Kosmetik selbst rühren: jo mei . . .

Nichtsdestotrotz hinterfrage ich meinen Konsum auch, aber dies als Alternative zur Konsumgesellschaft zu sehen? Das scheint mir doch ein paar Nummern zu hoch.

liebe Grüße

Verena

Meinem Empfinden nach ist dieses Buch gerade nicht so provinziell gedacht. Es geht weder um Minimalismus als Modelebensform oder irgendwelche grünen Siegel oder veganen Lebensstil als non plus ultra.

Der Autor stellt durchaus Länder in den Vergleich, die sinnvoll mit der Erde umgehen – Ecuador ist so ein Land (weil das Geld für mehr Konsum im breiten Volk fehlt, aber dem breiten Volk fehlt eben dennoch nichts) und solche, die sogar Nachholbedarf haben, wie Du auch schreibst.

Außerdem gibt es konkrete Beispiele von Fabrikanten, mit wenig mehr Geld pro Kleidungsstück die Mitarbeiter anständig bezahlt oder deren Arbeitszeit auf ein anständiges Maß verringert werden könnte, und dazu auch interessanterweise die Gründe der Auftraggeber, warum das nicht passiert.

Natürlich löst nichts einzelnes davon das Problem, aber ich empfinde die Betrachtung deutlich breiter, als bei bisher von mir sonst zum Thema gelesenen Büchern.

Hallo Ines,
das ist mal ein sehr interessantes Buch, das du da vorstellst. Neu sind diese Gedanken und Szenarien ja nicht, aber es hilft, wenn man sich die Nachteile eines auf ständigem Wachstum basierenden Wirtschaftssystem immer wieder vor Augen führt.
Ich kann auch ganz gut Shoppen gehen – wenn ich will. Ich habe mich zwar gedanklich dem Konsumsparen verpflichtet. Aber nach nun fast 2 Jahren Corona habe ich mehr oder weniger keine Lust dazu. Andererseits kommt mir hier einmal wieder mein nun doch sehr fortgeschrittenes Alter zu Gute. Denn man braucht irgendwie immer weniger, je älter man wird!
LG
Sabiene

Dass man mit steigendem Alter weniger braucht, merke ich auch mit etwa zehn Jahren weniger als Du auf dem Buckel. Meine Schränke werden immer leerer …

Allerdings spüre ich auch nach den Lockdowns eine gewisse Lust auf neue schöne Dinge …

🙂 Liebe Ines,
sehr interessante Gedanken! Corona hat mein Kauf-Verhalten definitiv verändert. Ich weiß gar nicht, wann ich meine letzte Handtasche gekauft habe, hahaha. Dafür habe ich mir ein paar Tücher gekauft. Aber die trage ich mit wachsender Leidenschaft. Ein neuer Janker in Dunkelblau kam vor ein paar Wochen hinzu, den ich sicherlich die nächsten 10 Jahre tragen werde.
Was mich ärgert, ist dieser E-Auto Hype, von dem ich absolut nichts halte, weil wir dadurch gezwungen werden, uns irgendwann neue Autos anzuschaffen, obwohl überhaupt nicht klar ist, wohin mit den Batterien. Und dass das Herstellen der Batterien hochgradig giftig und ungesund ist, ist allgemein bekannt. – Das ist wie mit den Glühbirnen. Damit hat sich auch ein ganzer Wirtschaftszweig dumm und dämlich verdient. Und wir waren die Dummen.
Bei Deiner Amerika-Äußerung kann ich Dir nicht zustimmen. Dazu kenne ich zu viele Menschen, die im Kleinen sehr umweltbewusst leben und ihren Teil zur Rettung des Klimas beitragen. – Dass Amerika aber immer noch eine andere Denke hat als wir, stimmt zu 100%.
Ich denke, dass jeder von uns im Kleinen seinen Beitrag leisten kann. Auch wenn wir die Welt nicht verändern können. Ein erster Schritt ist ja auch schon mal etwas, oder?
Liebe Grüße
Claudia

Natürlich hast Du recht, dass es auch in den USA mitdenken und danach lebende Menschen gibt. Nur leider nicht genug … Ein erster Schritt ist das in jedem Fall – so wie auch unsere kleinen Bemühungen es sind.

Bei den E-Autos bin ich ganz bei Dir. Ich bin absoluter Gegener davon aus u.a. den von Dir genannten Gründen.

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