Werbung – Rezensionsexemplar
Umwelthormone – das alltägliche Gift:
Warum sie uns schaden, wo sie enthalten sind und wie wir uns schützen können
von Katharina Heckendorf
Originalausgabe, Taschenbuch, Klappenbroschur, 240 Seiten
ISBN 978-3-442-17916-9
Erschienen am 20. Dezember 2021 im Goldmann Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.
„Als »Zeitbomben für die menschliche Gesellschaft« bezeichnen führende Wissenschaftler die »Endokrinen Disruptoren« – jene Schadstoffe, die im Körper wie Hormone wirken und die inzwischen überall enthalten sind. Diese Schadstoffe schaden uns Menschen und werden für Fettleibigkeit, Diabetes, Krebs und Unfruchtbarkeit verantwortlich gemacht. Was sie so gefährlich macht: Sie sind in unserer Umwelt und unserem Alltag omnipräsent: Verpackungen, Lebensmittel, Kosmetik, Waschmittel, Textilien … die gefährlichen Schadstoffe stecken fast überall, und es ist kaum möglich, ihnen zu entgehen.
Doch es gibt Möglichkeiten, den Kontakt zu reduzieren. Katharina Heckendorf liefert wertvolle Hilfestellungen, wie man die Gifte im Alltag vermeiden kann. Dabei sind alle Tipps selbst erprobt und getestet – vom Deo bis zum Waschmittel.“
Verlagstext
Definition endokrine Disruptoren
„Endokrine Disruptoren (ED) sind Chemikalien oder Mischungen von Chemikalien, die die natürliche biochemische Wirkweise von Hormonen stören und dadurch schädliche Effekte (z.B. Störung von Wachstum und Entwicklung, negative Beeinflussung der Fortpflanzung oder erhöhte Anfälligkeit für spezielle Erkrankungen) hervorrufen.“
Definition des Umweltbundesamtes angelehnt an die der WHO
Umwelthormone
Umgangssprachlich nennt man endokrine Disruptoren auch Umwelthormone, daher der Buchtitel. Sie kommen allerdings nicht in dem Sinn aus der Umwelt, als dass sie natürlicherweise in der Natur vorkommen; es gibt zwar natürliche, aber viele menschengemachte (vgl. Seite 23), die sich unserer Umgebung befinden.
Worum geht es in dem Buch?
Das Buch ist gegliedert in Kapitel zur unterschätzen Gefahr der ED, wie man sie erkennen kann, wo die Gefahren lauern, wie ED krank machen können, wie sie in die Umwelt kommen und der Tierwelt schaden, verharmlost werden, das Versagen des Staats, den Weg aus dem Chemiesumpf und was Firmen dabei machen können, Möglichkeiten für einen schadstoffarmen Alltag und Tipps zur Umstellung.
In Bezug auf das Versagen des Staats entsetzt mich persönlich immer wieder, und natürlich nicht nur in diesem Punkt, wie stark der Lobbyismus dabei negativ wirkt. Wenige NGOs kommen mit kleinen Budget einfach nicht gegen Milliardenbudgets und vielzahlige Lobbyist_innen an (vgl. Seite 145). Wenn es nach mir ginge, würde jedwede Lobbyarbeit in Deutschland untersagt werden.
Erste Schritte gegen Umwelthormone im Alltag
Wenn man sich entscheidet, Umwelthormone im Alltag zu meiden, ist es nicht mit einer Entscheidung für ein plastikfreies Leben getan. Gebäude, Möbel, Kleidung, Putzmittel, Kosmetik – überall sind ED versteckt.
Katharina Heckendorf ist in ihrem Selbstversuch und dauerhafter Umsetzung zu der Erkenntnis gekommen, dass es eine komplette Vermeidung von ED von hundert auf null von einem Tag auf den anderen, nicht funktioniert.
„Weil das Vermeiden der Umwelthormone an vielen Stellen Umgewöhnung, Anpassung und Kreativität erfordert, die wir neben dem Alltagsstress erst mal aufbringen müssen, rate ich Ihnen, lieber Schritt für Schritt, Bereich für Bereich an der Vermeidung zu arbeiten.“
Seite 183
Der Ansicht bin ich ebenso. Die Vermeidung von Umwelthormonen im Alltag ist ein Prozess, der mit dem Weg zu einem aufgeräumten Haushalt vom Keller bis zum Dachboden oder Minimalismus vergleichbar ist. Es ist gut, nicht alle Bereiche auf einmal anzugehen, weil das zu viel Veränderung in einem Rutsch wäre. Küche, Putzmittel, Badezimmerschrank, Kleiderschrank … alles hat seine Zeit. Und es gibt Sachen, auf die man einfach nicht verzichten möchte – dafür fehlen einem andere keinen Deut.
Ich bin mir sicher, dass es ebenso wie beim Aufräumen auch bei diesem Entmüllungs- bzw. Veränderungsvorgang so sein wird, dass man im ersten Schritt Dinge übersieht, nicht reif für Entscheidungen gegen etwas oder Ersatz noch nicht absehbar ist. Nach einem Jahr den Prozess zu wiederholen, erachte ich als sinnvoll.
Der Vergleich mit dem sonstigen Entmüllen von Räumen ist in Bezug auf Umwelthormone auch insofern relevant, als dass sich „Umwelthormone gerne im Hausstaub sammeln“ (Seite 212). Dinge fressen also nicht nur Brot, sondern können uns vergiften.
Das hat das Lesen des Buchs bei mir konkret bewirkt
Kurz gesagt: viel. Lang gesagt: am meisten hat sich in der Küche verändert. Zum einen, weil ich mit den Dingen dort viel hantierte und sie mit dem Essen direkt in Kontakt kommen. Zum anderen, weil der Bereich in der Hinsicht bisher vernachlässigt war. Im Bad und dem Rest des Hauses gibt es noch deutlich Potenzial für Verbesserungen. Ich bleibe dran!
Badzimmer
- Mein Duft war eine negative Überraschung. Auf die Idee, dass Parfüm hormonell wirksame Stoffe enthalten könnte, bin ich vor dem Hinweis der Autorin nicht gekommen. Leider ist meinem einen Eau de Toilette Ethylhexyl Methoxycinnamate (steht auf der Liste) enthalten, im anderen Benzyl Salicylate (steht auf der Verdachtsliste). Das soll Kosmetika vor Einwirkungen von UV-Licht schützen. Der Duft wird aufgebraucht und nicht mehr neu gekauft. Ich werde wieder duftfrei leben wie viele Jahre zuvor.
- Es bleibt das Thema mit meiner Gesichtspflege, die ich einfach so gut vertrage … und deren INCI leider – ich weiß das seit Anbeginn der Nutzung – nicht so sauber ist, wie ich das gerne hätte. Bei der Gesichtscreme teste ich gerade eine Alternative, die zwar ein Mikroplastikelement enthält, aber nur eins und sonst eine kurze, saubere INCI-Liste hat. Mehr dazu, wenn sie mich auf Dauer überzeugt. Mehr sichtbare Falten habe ich schon nach einer Woche, aber wir wissen ja #irgendwasistimmer … Die Augencreme wird erst einmal bleiben, damit ich nicht zu viel auf einmal verändere, um die Auswirkungen zuordnen zu können. Bei Fußcreme habe ich schon seit Monaten eine hervorragende ohne Mikroplastik in Gebrauch, die stelle ich demnächst mal vor.
- Im Bad sieht es ansonsten schon recht gut aus, weil ich in den letzten Jahren viel auf saubere INCI umgestellt und drastisch reduziert habe – von Bodylotion bis WC-Reiniger. Haarspray und Haarspülungen verwende ich schon lange nicht mehr, genauso wie feuchtes Toilettenpapier, Tampons oder Einwegabschminkpads. Den ganzen neuen bunten Tiegeln in der Drogerie kann ich meistens gut widerstehen. Wenn ich etwas neues Suche, schaue ich bewusst nur bei Marken, die gute Chancen haben, den INCI-Test zu bestehen.
Küche – entsorgen ohne Neukäufe
- Zitronenpresse samt Becher, habe eine andere aus Metall, zwei Zitronenpressen braucht zudem niemand
- Eierschneider, der seit Jahren nie benutzt wird
- Plastikbecher unter dem Wasserauslauf der Kaffeemaschine. Daraus trinke ich zwar nie, aber er steht immer offen herum es läuft viermal am Tag heißes Wasser in den Becher beim Spülen der Maschine beim Ein- und Ausschalten. Das kann giftige Stoffe lösen und in die Luft bringen. Ersatz: eine kleine Keramikschale
- Plastikbecher in der Hundetrockenfutterdose, denn der ist permanent mit dem fettigen Futter in Kontakt. So wie der Becher den Geruch vom Futter annimmt, wird das Futter auch Teile des Bechers aufnehmen. Ersatz: ein Marmeladenglas als Zweitverwertung aus dem Kellerschrank
- Plastikeierlöffel in Vorratsdosen wie Mehl und Zucker. Die sind zwar fett- und flüssigkeitsfrei und kalt, was weniger Gifte freisetzt, aber der Löffel liegt monatelang in den Lebensmitteln und hat direkten Kontakt. Ersatz: Metalllöffel aus dem normalen Besteck oder vorhandene Olivenbaumholzschüppchen. Die Plastiklöffel werden 2022 beim Eisessen unterwegs ihren letzten Einsatz bekommen und dann entsorgt werden.
- Quicheform mit Hebeboden. Der Silikonrand begann bereits seit Monaten, sich schmierig anzufühlen, die Beschichtung der Bodenplatte löst sich durch Messerspuren. Da ich eine alte Keramikform mit dem typischen Wellenrand und eine neue schlichte Springform habe (die alte war im Sommer verrostet), reicht das aus. Mehr als zwei Quiche auf einmal gedenke ich nicht zu backen. Und wenn doch, wird mir gewiss jemand eine Form ausleihen. Die Nachbarschaft backt gerne.
- Ein Flaschenverschluss und drei Flaschenausgießer, bei denen das Plastik mit Öl in Kontakt kommt und zusätzlich nicht rückstandslos sauber wird
- Drei einfache Vorratsbehälter, die seit Jahren ungenutzt sind – wer weniger Vorräte hat, braucht weniger Behältnisse dafür
- Kleines Kännchen mit Deckel, das zu selten verwendet wird
- Schüttelbecher, bei dem der Deckel nicht mehr zuverlässig schließt
- Durchschlag zum Abgießen von Nudeln oder Waschen von Erdbeeren => kommt mit heißem Wasser und Lebensmitteln zeitgleich in Kontakt, stattdessen die beiden aus Edelstahl verwenden; das Teil wurde zwar verwendet, war aber in Grunde schon seit 2003 überflüssig, weil ich das eine aus Edelstahl seit meiner ersten Wohnung 1991 habe. Gekauft habe ich das Plastikteil für eine Wohnung, in der das Edelstahlspitzsieb im großen Waschbecken nicht stabil zu platzieren war. In der aktuellen Küche hält das Spitzsieb im Waschbecken und zusätzlich gibt es ein Edelstahlsieb fürs kleinere der beiden Waschbecken.
- Große Plastikschüssel mit Siebeinsatz und Deckel, die eh schon ziemlich abgenutzt war nach 20-25 Jahren in Gebrauch – stattdessen vorhandene Porzellandeckelschüssel und Metallsieb oder die deutlich weniger abgenutzte Salatschleuder mit Siebeinsatz und Deckel verwenden.
Küche – ersetzen durch Neukauf
- Kartoffelstampfer aus schraddeligem Kunststoff gegen einen aus Edelstahl. Blöd ist, dass der neue dann in den Gusseisentöpfen zerkratzt wird (den Töpfen macht das nichts), denn wir wissen ja #irgendwasistimmer …
- Drei Rührschüsseln (hoher Becher, kleine und große Schüssel) aus schraddeligem Kunststoff (teils 30 Jahre in Gebrauch gewesen) – endlich habe ich eine Alternative aus Edelstahl gefunden, die bei dem Preis hoffentlich den Rest meines Lebens hält. Hat was von Neukauf der Aussteuer.
- Butterdose durch eine aus Emaille mit Holzdeckel. Ich mag Sachen aus Emaille gerne leiden, meide sie aber sonst, weil ich sie von Hand abspüle zur Rostverteilungsvermeidung im Geschirrspüler. Da ich die Butterdose aber nur alle paar Woche abspüle (bei uns ist niemand Butter auf Brot, das ist nur Koch- und Backfett), kann ich das dann auch von Hand machen. Die neue Dose ist total schön.
- Zwei Schöpfkellen aus Plastik und Silikon wegen der gusseisernen Töpfe, bei denen Metall zerkratzt, werden gegen vermutlich noch Holz ersetzt. Ich habe erst einmal eine Holzkelle bestellt, mal sehen, wie mir die gefällt. Kann sein, dass zu viel Essen im Topf bleibt und ich auf die aus Silikon nicht verzichten möchte. Wir werden sehen.
Küche – schon echt gut
- Wir haben schon lange nur noch Bretter und Pfannenwender bzw. Rührlöffel aus Holz. Meistens brate ich in gusseisernen Töpfen ohne Beschichtung. Die eine beschichte Pfanne wird vorsichtig behandelt und primär für Speisen eingesetzt, die leicht ansetzen, wie Rührei oder Pfannkuchen. Wasserkocher und Brotkasten sind schon lange aus Metall.
- Dafür, dass ich die Küche vor zwei Jahren im Rahmen der Blogserie Minimalismus im Haushalt bereits komplett entmüllt habe und vor einem halben Jahr beim Putzen der Schränke von innen auch alles nochmal in der Hand hatte, bin ich selbst überrascht, wie groß der Müllberg der überflüssigen oder unguten Plastikteile jetzt ist.
Die meisten Sachen, die ich entsorgt habe, waren stark abgenutzt, so dass ich eh schon länger über einen Ersatz oder ersatzloses Streichen nachgedacht habe. Plastikteile, die 20-30 Jahre in der Küche im Einsatz waren, haben ihren Dienst getan. Das Buch war nur der Auslöser, an das Thema heranzugehen.
Haushalt
- 2020 habe ich Einmalbodenstaubtücher zur täglichen Anwendung gegen Hundedreck und -haare auf glatten Böden ersetzt durch ein Verlängerungsrohr mit breiter Düse am Handstaubsauger und eine Ladestation an der Wand für ihn. Das war zwar teuer in der einmaligen Anschaffung, spart aber auf Dauer die teuren Einwegtücher. Zusätzlich dürfte der Plastiksauger schadstoffärmer sein als die Tücher samt Produktion, Lagerung und Anwendung im Haus und Entsorgung.
- Meistens bemühe ich mich eh, möglichst un- oder wenig verarbeitete, regionale Lebensmittel zu kaufen. Wenn es verarbeitete sind, wie Sauerkraut aus dem Beutel, dann mit möglichst wenigen und sauberen Zutaten.
Zum Beispiel schaue ich bei jedem Marmeladenglas auf die INCI und Vergleiche die Hersteller, wenn ich eine neue Sorte kaufe. Bindemittel sind ein anderes Thema als Plastik, aber es ist erstaunlich, was in einigen Fruchtsachen fürs Brot alles drin ist, auf das andere verzichten und mit Frucht, Zucker und Zitronensäure auskommen.
Auf sowas zu achten, gehört für mich zum Gesamtkonzept im lebenslangen Projekt, den Hausstand zu optimieren. - Schon 2021 habe ich beschlossen, kein Mineralwasser aus Plastikflaschen mehr für Gäste und Kunden zu kaufen. Es gibt nur noch Leitungswasser bei uns. Glasflaschen sind mir zu schwer und selbst gesprudeltes Wasser konnte mich nie überzeugen.
- Schlecht bleiben wird meine Kleidung, weil ich Second Hand für mich ablehne. Außerdem kaufe ich immer noch zu viel verpackte Sachen im Supermarkt. Dafür gibt aber immerhin auf dem Markt das meiste unverpackt oder wenigstens in unbeschichteten Papiertüten, die ich zum Gemüseputzen als Unterlage nochmal verwende.
- Im Wohnraum gibt es viel Holz, Fliesen und Sisalteppich bei uns, aber auch immense Plastikanteile, wenn man genau hinschaut – von furnierten Pressspanmöbeln bis zu Schreibtischplatten, Elektrogeräten und Gardinen. Das wird so bleiben, denn wie sagte auch die Autorin: nicht zu viel auf einmal angehen.
Fazit
Für mich persönlich liegen die größten konkreten Veränderungsmöglichkeiten in Bezug auf Umwelthormone – und mein Wille dazu – in der Küche. Die werde ich in 2022 stückweise weiter optimieren. Die Veränderungen werden sich bei mir, auch wenn das nicht reicht, im Wesentlichen auf die Vermeidung von Plastik beziehen.
Gespannt bin ich, ob mir von den ersatzlos entsorgten Dingen in den kommenden Wochen etwas fehlen wird und wenn ja, wodurch ich es dann sinnvoll ersetzen kann. Wenn ich mit der Küche zufrieden bin, sehen wir weiter.
Nachtrag: Leben mit weniger Plastik im Alltag – Rückschau auf 6 Monate ist inzwischen online.
14 Antworten auf „Lesetipp ***** Gift im Alltag vermeiden durch plastikfreies Leben & Co“
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Hui da wird einem vom Lesen schon schwindlig. 😂 Du bist umtriebig. Hast Du mal Gesichtscreme von Beyer& Söhne gehabt? Ich kann mir gar nicht vorstellen dass jemand damit nicht auskommt. Da ist alles drin was man braucht und nix drin was man nicht braucht. Es gibt sie für Sommer mit LSF und für noch mehr einfach vorher das Vitamin C Serum cremen.
Wegwerfen und tauschen mache ich immer nur wenn etwas nicht mehr funktioniert. Aber ich lese solche Bücher eigentlich nicht, weil sie die Leute völlig verrückt machen können. Manische ängstliche Patienten haben wir schon genug. Nicht alle schaffen es nach solchen Lektüren überhaupt noch zu essen oder etwas anzufassen. 🙄
Tatsächlich haben wir viele Haushaltsgegenstände die wir gar nicht zwingend brauchen. Das merke ich auch immer wieder.
Auf den Markt hier schaffe ich es leider nie, ich muss in der Zeit arbeiten. Doof.
Wenn ich das Gefühl habe, dass es bei einem Buch um Panikmache geht, lese ich das auch gar nicht erst. In diesem Fall hat es mich angesprochen, weil ich eben seit längerem in der Küche die alten Plastikteile bei jeder Benutzung schief von der Seite angesehen habe. Normalerweise ersetze ich solche Dinge auch erst, wenn sie kaputt sind, und denke, dass Schadstoffe – wie bei Kleidung – mit jeder Wäsche und alter weniger werden in den Teilen. Bei Plastik lösen sich wohl aber gerade immer mehr Schadstoffe, wenn es porös ist, und das waren die weggeworfenen Sachen, die ich ersetzt habe, definitiv. Und über den Plastikstaub der nicht oder zu wenig genutzten Sachen, habe ich vorher nicht nachgedacht. Eben nach dem Motto „frisst kein Brot“.
Die Gesichtscreme hatte ich noch nicht, vor ewigen Zeiten mal die Bodylotion. Wenn meine derzeitige neue im Test nicht besteht, probiere ich die mal aus.
Zum Glück hat der Markt bei uns 3 x pro Woche, Di + Do + Sa, von 7 bis 13 Uhr geöffnet. Samstags geht mein Mann und bringt direkt die Brötchen mit fürs Wochenende, in der Woche er vor der Arbeit oder ich im Lauf des Tages. Meistens passt die Zeit, weil man es vor der Arbeit erledigen kann oder auf dem Weg zu einem Termin. Da haben wir es gut getroffen hier am Ort. Da ist im 7 Uhr morgens auch schon richtig was los.
Da hast Du ja ein wichtiges Thema aufgegriffen und gleich die Umsetzung mit dazu. Da bist Du ja schon einige Zeit dran und ich finde es wichtig, dass man sich diese auch gibt. Wie Du schon schreibst.
Die Gewöhnung an die schöne und bequeme Plastikwelt ging über Jahrzehnte und man braucht Zeit und Geduld, um sich davon wirklich zu lösen. Während der Corona-Pandemie-Zeit ist der Plastikverbrauch wieder gestiegen, wie ich kürzlich las. Es ist einfach zuviel darin verpackt z.B. im Supermarkt.
Bei uns gibt es inzwischen einige Lieferdienste, die frisches Gemüse direkt vom Bio-Hof ins Haus bringen. Ab 2022 sind ja Plastiktüten verboten, außer den am meisten benutzten in der Gemüseabteilung!
Hierfür gibt’s praktische und immer wieder verwendbare Netze, die man in der Waschmaschine waschen kann. Wir haben sie immer in der Einkaufstasche.
Kosmetik und Putzmittel sind ja wirklich ein weites Feld. Gut, dass Du die INCI immer so beachtest. Muss ich noch mehr tun.
Kürzlich habe ich eine Kasten-Backform ersetzt und mir eine französische Glasform gekauft. Die habe ich auch für Quiche und bin damit sehr zufrieden.
Auf jeden Fall gibts da noch eine Menge zu tun und zu sortieren in meinem Haushalt und Leben, Danke für den Anstupser!
Herzlich, Sieglinde
Ja, die lange Zeit braucht man für die Umsetzung, um einige Dinge zu Ende aufzubrauchen, immer wieder Schleifen zu drehen, weil die Entscheidung dafür nicht reif war usw.
Wir verbrauchen in der Pandemie auch mehr Plastik auf vorher, denn wir verwenden keine Einkaufsnetze für Gemüse mehr auf dem Markt. Die kommen erst wieder zum Einsatz, wenn der Zirkus vorbei ist.
Die Lieferdienste für die Bio-Kisten gibt es hier auch. Die sind uns zu teuer und es ist zu viel drin, was wir nicht wollen. Als ich mich damit vor einigen Jahren befasst habe, als ich auf clean eating umgestellt haben (möglich unverarbeitete Lebensmittel zu verwenden) und beschlossen habe, mehr frisches Gemüse zu verwenden, haben wir uns dann für mehr Markteinkäufe entschieden. Für die Nachbarn, die kein Auto und zwei hungrige Jungs haben, ist die Lieferkiste super. Da kann man auch Brot mit liefern lassen.
Versuche bei Kosmetik und Putzmitteln doch bei den nächsten Käufen einfach mal, die INCI bewusst zu prüfen. Die Unterschiede sind teils echt krass. Auch bei Zahnpasta von einer Firma – eine hat viel Mist drin, eine wenig zum Beispiel. Da nimmt man dann halt besser die mit wenig.
Da ich heute Morgen gelernt habe, dass der Süden schon wieder Feiertag hat – den 6. Januar habe ich nie auf dem Schirm, ist der Donnerstag für diesen langen Beitrag ja vielleicht gar nicht schlecht gewählt. Da habe ein paar Leserinnen direkt Zeit, sich mal in der eigenen Wohnung umzusehen.
Einen schönen freien Tag für Dich! Hier ist blauer Himmel und Frost. Total schön.
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße!
Wie immer: gern geschehen :).
Liebe Ines,
Ich glaube, dass so ein Buch einen ganz schön (positiv wie negativ) aufschrecken kann. Ich finde es gut, wie du mit der dir eigenen Konsequenz an die Sache herangehst.
Beim Umzug vor fast zwei Jahren habe ich auch eine Menge aussortiert, aber ich nutze viele Dinge ähnlich wie du auch schon ewig. Da ich glaube zu wissen, welche Plastikteile du meinst, stünde bei mir zur Frage der Entsorgung die Frage der Nachhaltigkeit in der Nutzung gegenüber. Denn ich gestehe, dass ich bei einigen Schneidearbeiten Plastikbretter deutlich hygienischer in der Reinigung finde.
Bei den INCIs hinke ich ein wenig hinterher, mir ist auch die Wirkung wichtig. Das ist nicht immer richtig, aber nach und nach kann man (ich) da sicher etwas ändern. Bestimmte Dinge bewirken allerdings nicht immer gutes bei mir.
Ich freue mich darauf zu hören, wie es bei dir so weitergeht und werde selber auch ein bisschen genauer hinschauen und ggf. etwas ändern..
Liebe Grüße
Nicole
Hysterisch werden – wie Tina auch schreibt – kann man natürlich auch, wenn man sich zu viel mit solchen Themen beschäftigt, aber da sehe ich bei mir keine ernsthafte Gefahr. Dazu bin ich zu pragmatisch.
Die Nachhaltigkeit ist dabei natürlich auch zu berücksichtigen, wenn man die Dinge entsorgt. Deshalb steht im Keller eine Kühlschrank-/Gefrierkombi aus Anfang der 1900er Jahre, die verwendet wird, bis sie nicht mehr funktioniert. Bei meinen alten Plastikteilen in der Küche hätte der Austausch eh angestanden, er erfolgte jetzt lediglich durch Edelstahl anstatt dasselbe Modell in Plastik erneut zu kaufen nach 20-30 Jahren. Die Schüssel, in der ich die Weihnachtsmandeln gezuckert habe, ist eine davon – Du wirst es geahnt haben. Die Salatschleuder aus Plastik mit Siebeinsatz und Deckel hingegen bleibt, denn sie ist heil und nicht schraddelig und der Kontakt mit den Lebensmitteln meistens kurz. Bei der setze ich die Nachhaltigkeit auch höher als einen Austausch vor der Zeit. Es ist auch nicht so, dass ich gar kein Plastik mehr verwenden möchte – Silikonteigschaber sorgen für weniger Lebensmittel im Müll, weil wenige Lebensmittel in der Teigschüssel bleiben – auch das ist ein Aspekt. Je kürzer der Kontakt mit Lebensmitteln ist und die Lebensmittel kalt sind, umso eher nehme ich das in Kauf.
Plastikbretter habe ich eine Zeitlang auch verwendet, aber zum einen werden Messer schneller stumpf, zum anderen sind die gar nicht hygienischer -gilt beides auch für Glasbretter, die ich noch nie mochte. Holz hat selbst reinigende Eigenschaften. Meine sind aus Bambus und damit komme ich gut klar.
Gerade bei Cremes ist mir auch einfach wichtig, dass die Haut sich gut anfühlt und ich keine Pickel bekomme. Da kann ich Dich gut verstehen. Im Zweifelsfall geht da mein subjektives Empfinden vor objektiven INCI. Aber im Lauf des letzten Jahres habe ich da einiges erfolgreich umgestellt – Duschgel, Bodylotion, Fußcreme, Handcreme alles sauber. Ist doch auch schon was.
Viel Erfolg auf Deinem Weg!
Ich habe jeden Tag damit zu tun. Das Labor in dem ich arbeite macht Blutuntersuchungen auf diese und viele viele andere Umweltgifte.
Inzwischen ist in meinem Haushalt soviel Plastik weggeflogen (der Umzug kam mir gerade recht) nur bei Zahnbürsten kann ich weder Holz noch Bambus ertragen und mein tägliches Frühstücksei wird auch nicht mit Metall- oder Holzlöffeln gegessen. Da bin ich auf Perlmutt und Horn umgestiegen, darüber jammern aber auch wieder welche.
Meine Büromahlzeiten transportiere ich neuerdings in einem Weckglas. Überhaupt habe ich bei Neuanschaffungen auf Metall verzichtet, wenn es Alternativen aus Keramik (Kaffeefilter) oder Glas (Zitronenpresse) gab. Denn Metall wird bei mir auf der Arbeit auch untersucht. Meine neuen Töpfe sind aus Gusseisen, aber mit Emaille überzogen und ich verwende schon lange Holzlöffel. Die werden regelmäßig getauscht und beenden ihr Dasein im Kaminofen.
Mein Surftipp: „Jenke-Experiment: Das Plastik in mir: Wie der Müll uns krank macht.“ Ist zwar schon von 2019, jedoch aktuell wie nie.
Liebe Grüße
Bärbel
Interessant, hast Du Dein Blut daraufhin auch mal untersuchen lassen?
Bei Zahnbürsten ertrage ich auch kein Holz im Mund. Einmal probiert – nie wieder. Genauso schlimm wie raue Holzlöffel zum Eis essen. Ungebrauchbar. Außerdem ist dann da auch noch die Sache mit der Putzleistung der Borsten – bei den Zähnen sind wir uns einig, da keine Experimente einzugehen.
Wer jammert über Perlmutt? Frühstückseier gibt es hier nie. Wenn mein Mann mal ein gekochtes Ei ist, dann komplett gepellt auf dem Teller zu Kartoffeln mit weißer Soße. Das wird dann ganz normal mit einem Metallbesteck gegessen.
Was spricht gegen Edelstahl in der Küche? Was kann das im Körper anrichten?
Ja, ein Umzug ist eine gute Gelegenheit zum Wegwerfen. Wir haben für Vorräte seit vielen Jahren keine Plastikbehälter mehr, sondern große Gläser vom Möbelschweden, die aber eine festen Klappmechanismus aus Metall haben und man Dichtung und Deckel nicht lose hat. Das finde ich praktisch, weil man keine extra Klemmen braucht.
Unsere Töpfe aus Gusseisen haben auch einen Emailleüberzug. Für alles, was ich abgieße – Kartoffeln, Nudeln …, sind mir die zu schwer, da nehme ich lieber welche aus Edelstahl.
Das Jenke-Experiment kenne ich, fand ich spannend.
Für mich ist das ein ganz spannendes Thema, liebe Ines. Durch das Zusammenziehen mit meinem Mann ist eine ganze Reihe von Küchenutensilien aus Plaste aus beiden Haushalten verschenkt oder entsorgt worden. Aber trotz der Reduzierung habe ich noch eine Menge an Aufbewahrungsdosen aus Plaste. Das werde ich jetzt schrittweise entsorgen oder ersetzen. Bei den Küchenhelfern sieht es schon besser aus, da gibt es nur einen Teigschaber und einen Backpinsel aus Plaste. Gibt es dafür Alternativen? Bei Kosmetik versuche ich schon lange auf Naturkosmetik zu setzen. Nicht immer mit Erfolg. Aber die Nagellacke sind fast alle entsorgt worden, ich verwende diese fast nie. Schwachstelle ist bei mir das Parfüm. Da mag ich nicht ran, sondern es so lassen, trotz bedenklicher Inhaltsstoffe. LG Caro
Aufbewahrungsdosen zur dauerhaften Aufbewahrung für Lebensmittel wie Zucker, Mehl, Reis, Salz etc. habe ich als Glas und Metall. Da ist nur der Dichtungsring aus Kunststoff und der kommt mit dem Lebensmittel nicht in Kontakt. Da verwende ich gar kein Plastik mehr. Für kleine Gebinde wie Vanillezucker verwende ich gebrauchte Marmeladengläser. Da ist zwar der Deckel von innen beschichtet, aber der kommt eben auch nicht direkt mit dem Lebensmittel in Kontakt. Wobei ich da auch kleine Einmachgläser nehmen könnte.
Was ich noch in Kunststoffdosen aufbewahre sind TK-Sachen und Aufschnitt. Die Dosen sind noch recht neu und sehen fehlerfrei aus. Außerdem sind die Lebensmittel zwar fettig, aber nicht so lange darin. Zur Aufbewahrung im Kühlschrank werde ich auf Glas umstellen, wenn die Dosen mir porös erscheinen, für TK bleibe ich bei Kunststoff. Mir fallen zu oft Schüsseln aus dem TL herunter, die Glassplitter möchte ich dann weder im Keller noch in der Küche haben.
Auch Mikrowellengeschirr zum Aufwärmen verwende ich weiter aus Plastik, aber es ist immer spezielles Mikrowellengeschirr. Das hat eine andere Zusammensetzung als welches, das nicht für den Kontakt mit Wärme gedacht ist. Das zu beachten ist auch hilfreich laut der Autorin, wenn man die austretende Schadstoffmenge zumindest reduzieren möchte.
Teigschaber nehme ich weiter aus Plastik, weil mir sonst zu viel Teig in der Schüssel bleibt. Einen Backpinsel habe ich schon seit Jahren nicht mehr, weil ich keinen brauche. Ich verstreiche Glasuren mit einem Messer oder tauche Kekse kurz ein. Es gibt aber problemlos welche mit Holzgriff und Naturbürsten. Die findest Du in Bürstenläden, wie sie auf Märkten gerne stehen. Für Zuckerguss gehen die super, Schokoladenglasur muss man sehr heiß auswaschen und am besten den Pinsel nicht so weit eintauchen, sonst geht die nie ganz wieder raus. Aber wenn man das beachtet, funktionieren die gut.
Bei einer Duftlieber wie Dir kann ich gut verstehen, dass Du darauf nicht verzichten möchtest. Ich behalte mein Mikrowellengeschirr – Du Deine Düfte und jemand anderes seine liebsten Sachen. Der Mist ist in Düften jedenfalls krass verbreitet – ich bin fast ohnmächtig geworden beim Checken einiger bekannter Düfte. Meine Vermutung: Entweder sind die UV-Filter schwer zu ersetzen oder billig.
Liebe Ines,
das ist ein interessantes Thema für mich. Als Allergikerin müsste ich in dieser Richtung noch mehr machen. Kannst Du ein paar Produkte verraten, die Du nimmst. Ich finde es eine Sysiphusarbeit bei den vielen Produkten die Spreu vom Weizen zu trennen. Im Blog werden viele Alternativmöglichkeiten zu Plaste beschrieben. Da sehe ich mich noch mal um. Bei einem fällt mir keine ein: beim Einfrieren. Oder übersehe ich da etwas? Weißt Du, ob es das Buch auch als E-Book gibt? Alles Gute für das neue Jahr, vor allem Gesundheit wünscht Greta
Ein gutes, gesundes neues Jahr auch für Dich!
Ja es gibt das Buch als E-Book. Kannst Du Dir auf Deinen Reader laden. Was für Produkte meinst Du, die ich verraten möge? In meinem Beautyprofil kannst Du sehen, was ich für mich im Bad verwende. Das heißt aber nicht, dass das alles saubere INCI hat. Mein Gesichtsreinigungsschaum hat ungute Bestandteile, funktioniert aber so gut ohne Nachreinigung, dass ich dennoch verwende. Ich werde da nicht bei jedem Teil dabei schreiben, was Gutes und Ungutes drin ist. Das würde etwas arg ausufern. Letztlich bleibt der INCI-Check über die bekannten Apps. Dabei checke ich manchmal auch in verschiedenen Apps, weil die einige Bestandteile unterschiedlich bewerten oder erläutern. Dabei ist zu beachten, dass die Angaben nicht immer aktuell sind. Das geht echt schnell mit der Barcodescanner. Wenn Du Dir den Haushalt in Etappen vornimmst, findest Du schnell die Ecken, in denen Verbesserungsbedarf ist.
Beim Einfrieren fällt mir auch keine Alternative zu Plastik ein. Glas ist eine, aber die mag ich nicht, weil mir Sachen aus dem TK gerne mal aus der Hand rutschen und dann auf dem Boden in der Küche oder Keller zerschellen. Das ist bei Plastik ungefährlicher und geht sogar oft gut. Beim Möbelschweden gibt es inzwischen viele Vorratsbehälter, bei denen es in denselben Größen Körper aus Glas und Kunststoff gibt und Deckel als Glas, Holz und Kunststoff. Da kann man sich gut Sachen zusammenstellen, wie man es mag.