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Equal Pay Day 2023

Werbung durch Namensnennungen und Verlinkungen ohne Auftrag

Münzen

„Gleiches Geld für gleiche Arbeit! Ich verzichte auf jedes Gendersternchen, wenn alle Menschen das gleiche Gehalt im gleichen Job bekommen und es keine Berufe mehr gibt, die als Niedriglohnsektor dienen, weil sie vornehmlich von Frauen ausgeführt werden!“

Mein Statement als Testimonial bei der Aktion Equal Pay Day 2023 (Werbung) in Kunst und Kultur vom Business and Professional Women (BPW) Germany e.V., unterstützt vom Bundesministerium für Familien, Frauen, Senioren und Jugend

Was ist der Equal Pay Day?

Der Equal Pay Day (EPD) hat viel damit zu tun, was ich machen würde, wenn ich Königin von Deutschland wäre. Der EPD kennzeichnet rechnerisch den Tag, bis zu dem oder ab dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn sie ab oder bis zu dem Tag das gleiche Gehalt wie die Männer bekämen. Interessant wäre an der Stelle, wie es mit dem Gehalt von Menschen des dritten Geschlechts aussieht. Vermutlich nicht besser als bei Frauen.

Für mehr Lohngerechtigkeit!

„Eine Frauenquote in allen Bereichen und gleiche Gehälter für alle Geschlechter. Das führt dann auch dazu, dass nicht in den meisten Fällen Frauen in der Halbtagsfalle landen, weil sie weniger als die Väter der Kinder verdienen, sondern zum Beispiel für beide 30 Stunden in der Woche anstatt 20 und 40 normal werden können. Nur so haben alle wirklich die Wahl, wie sie externe Arbeit und Care-Arbeit aufteilen möchten.“

4. Punkt aus meiner Liste, was ich machen würde, wenn ich Königin von Deutschland wäre

Die Frauenquote ist ein elementarer Punkt zur mehr Gerechtigkeit in der Bezahlung, auch wenn ich mir noch so sehr wünsche würde, dass es ohne sie ginge. Nicht umsonst sind Behörden ein attraktiver Arbeitgeber für Frauen, denn neben der Gehaltsgruppentransparenz können Frauen bei gleicher Qualifikation aufholen bei der Jobvergabe.

Dann ist da noch das Thema der Berufsberatung für Mädchen in der Schule. Die ist wichtig, damit junge Frauen Informationen über Berufe bekommen, die höher bezahlt sind als andere. Nur so können sie zum Beispiel auf die Idee kommen, Fachinformatikerin werden, obwohl das in der Familie bisher keiner war.

Das muss schneller gehen!

Equal Pay Day Testimonial Ines Meyrose

2023 fällt der Equal Pay Day auf den 7. März, genauso wie im Jahr davor. Es hat sich in 365 Tagen nichts verbessert für die geschlechterübergreifende Lohngerechtigkeit. Das darf so nicht weiter gehen! Ich möchte in diesem Leben das Ende der Bezahlungslücke noch erleben.

Auch Du kannst Dich als Testimonial bei der Aktion Equal Pay Day 2023 (Werbung) in Kunst und Kultur mit Foto und Statement eintragen. Jede Stimme zählt!

Was sind Deine Erfahrungen mit Lohngerechtigkeit?

18 Antworten auf „Equal Pay Day 2023“

Mein Testimonial werde ich noch hochladen. Danke für diese Erinnerung. Jahrelang habe ich für BPW am Infostand zum EPD gestanden, als wir hier noch eine große Gruppe vor Ort hatten. So schade und so ärgerlich, dass nichts wirklich vorwärts geht…
Ach, wärst Du doch Königin von Deutschland!
Heute habe ich es eilig, weil ich nach Frankfurt fahre zur Ausstellung von Niki de Saint Phalle, die hätte sicher auch was zu diesem Thema sagen können. Denn im Kunstbereich und -handel ist die ungleiche Bewertung und damit Bezahlung ja genauso schlimm.
Ich wünsche viel Erfolg bei Deiner Blogparade!
Herzlich, Sieglinde

Viel Spaß auf der Ausstellung! Du bekommst als Testimonial die Kachel mit Bild und Text dann auch noch zugemailt zum Teilen auf Deinen Socials – also in Deinem Fall dem Blog. Wenn Du das da veröffentlichst, nehme ich gerne als Blogparadenbeitrag mit auf. Auf deren Website ist meins schon zu sehen.

Guten Morgen Ines, tja das ist eine gute Frage. Ich kenne keinen Mann in meiner Position, den ich fragen könnte. MFA ist ja so ein typischer Beruf, welcher hauptsächlich von Frauen ausgeübt wird. Die Gründe dafür sind mir tatsächlich ein Rätsel. Ich gehe jetzt mal davon aus er würde gleich verdienen, denn unsere Ärzte verdienen geschlechtsunabhängig auch gleich. Für meinen Beruf habe ich mich bewusst entschieden, weil ich etwas in der Medizin machen wollte, aber nicht Medizin studieren. Der Natürlich sollte eine Gleichberechtigung in jedem Bereich herrschen. Dass es in der Kunst und Kultur diese Unterschiede gibt, war mir nicht bewusst
Eine wichtige Sache.
Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

MFA anstatt Ärztin zu werden (wenn man die Möglichkeiten theoretisch gehabt hätte) ist so eine Entscheidung für einen schlechter bezahlten Job in der gleichen Branche, der ein typischer Frauenberuf ist. Mir ist in 51 Jahren keine männliche Person als Nicht-Arzt in einer Arztpraxis begegnet. Kranken- und Altenpfleger kenne ich, aber nur wenige. Rettungssanitäter – um im medizinischen Bereich zu bleiben – gibt es viele männliche und die werden laut meiner Gehaltsrechereche eben online deutlich besser bezahlt als MFAs.

Also kann man einem Mädchen (auch wenn der Beruf natürlich anders ist) vielleicht heute eher raten, Rettungssanitäterin oder Krankenschwester (ähnliches Einkommen) zu werden als MFA. Ansehen kann man sich die Berufsoptionen ja wenigstens, wenn es in den medizinischen Bereich möchte, aber keine Ärztin werden will oder kann.

Hab auch ein schönes Wochenende!

Hm auf keinen Fall würde ich meinem Kind empfehlen Krankenschwester oder Rettungssanitäter zu werden. Riesen Unterschied. Spätestens nach der ersten Bettpfanne kennt man ihn und auch am Nacht, Wochenende und Feiertagsdienst. Ich habe noch nie am Wochenende gearbeitet und habe schon immer Mittwoch frei. Verdiene so viel wie der Göga. Rettungssanis, Dienst auch immer und Himmel was die sehen können müssen. Das würde ich niemals verkraften können.
Ich könnte auch sagen ich war zu faul für ein Medizinstudium, denn ich hätte noch 3 Jahre mehr Schule haben müssen, ein gutes nein supergutes Abi und laaaanges Studium. Nein das war nix für mich und Sarah habe ich vom Medizinstudium abgeraten.
Ich fühle mich weder minderwertig noch schlecht bezahlt. Ich bin zufrieden. 😊

Bitte verstehe mich richtig: Mir geht es nicht um Wertigkeit (D)einer Arbeit, nur um angemessene Bezahlung für die Arbeit. Und klar ist das alles bei den Arbeitsbedingungen einzubeziehen bei der persönlichen Abwägung. Ich finde die Gehälter, die man bei der Recherche dazu so findet auch keinesfalls gering (vorallem dafür, dass viele damit im Gegensatz zu Dir nicht zufrieden zu sein scheinen).

Jugendlichen ist bei der Berufswahl nicht immer klar, dass sie in einem ähnlichen Beruf bessere Bezahlung oder andere Vergünstigungen hätten, der ähnliche Inhalte haben kann.

Ein Beispiel aus dem kaufmännischen Bereich: Ich habe 1991 Sepditionskauffrau gelernt und wurde 1993 übernommen mit 25 Tagen Jahresurlaub, danach 2700-3000 DM pro Monat bei 13,5 Gehältern etwa. Hätte ich Industriekauffrau oder Groß- und Außenhandelskauffrau gelernt, was inhaltlich extrem ähnlich sein kann in großen Unternehmen, hätte ich mit 30 Tagen Jahresurlaub und 3300-3600 DM Monatsgehalt angefangen nach der Ausbildung. Das hat mir vorher keiner gesagt und ich habe nicht geahnt, dass es da überhaupt so einen deutlichen Unterschied gibt. Auch das gehört zur Berufsberatung – unabhängig vom Geschlecht.

Ich finde es super, dass du auf den Tag hinweist. Und eine solche Aktion ermöglichst.
Leider fehlen mir die Vergleiche.

Schönes Wochenende und liebe Grüße
Nicole

Haben in Deinem gelernten und ausgeübten Beruf nur Frauen gearbeitet oder ist Dir das Gehalt der männlichen Kollegen nicht bekannt gewesen?

Letzteres gehört zu dem großen Problem bei dem Thema. In Deutschland redet man selbst mit Freunden eher über Sex als über Geld.

Wie soll man seinen Wert einschätzen und vergleichen können, wenn im Arbeitsvertrag steht, dass über das Gehalt Stillschweigen zu bewahren ist (stand in allen meinen Verträgen als Angestellte in der freien Wirtschaft so)?

Ein schönes Wochenende auch für Dich!

Vergleiche kann ich in meinem Job nicht ziehen. Ich arbeite seit 22 Jahren im öffentlichen Dienst. Hier gibt es einen Tarifvertrag. Das Gehalt ist für ausgeschriebene Stellen gleich. Gelernt habe ich seinerzeit in einer Anwaltspraxis Rechtsanwaltsgehilfin. Eher selten mit männlichen Kollegen. Das ist auch schon zu lange her, als dass ich es beurteilen könnte. Persönlich habe ich damals schon recht gut verdient. Das lag aber an meinem Chef. Der war nicht so geizig wie andere.

Liebe Grüße
Sabine

Dein aktueller Job im öffentlichen Dienst ist ein gutes Beispiel dafür, wie es laufen soll – meiner Meinung nach. Gut so!

Ich kenne keinen einzigen männlichen Rechtsanwalts-/Notar-/Steuerberatergehilfen. Die Inhaber der Büros sind meistens Männer, weil dafür ein Studium in der Regel erforderlich ist – was für Frauen zu lange unüblich war – und die Gehilfen sind Frauen, seit diese in die Büroarbeit eingestiegen sind.

In meinem direktem Umfeld gibt es eine gelente ReNo-Gehilfin, der von der Familie in den 1980ern das Abitur verwehrt wurde trotz Eignung. Vom Studium gar nicht erst zu reden. Sowas darf sich in den 2020ern nicht wiederholen!

Ich finde es absurd, dass das im Jahr 2023 noch ein Thema ist. Frauen, die in vergleichbaren Positionen arbeiten, sollten den gleichen Lohn erhalten wie ihre männlichen Kollegen – Punkt! Da gibt es nichts zu diskutieren, das musste selbstverständlich sein! Aber leider ist das in der Praxis nicht immer die Regel.
Während meiner Tätigkeit, unter anderem in Brasilien als Rechtsanwältin und als Staatsanwältin, hatte ich nie dieses Problem. Hier in Deutschland war ich Sprachtrainerin und habe das gleiche verdient wie meine männlichen Kollegen und danach hatte ich eine Sprachenschule und alle meine Lehrer haben das gleiche verdient.
Also, ich kenne im Moment keine Negativbeispiele.
Liebe Grüße,
Claudia

Umso besser, dass das Thema für Dich und Dein Umfeld keine Rolle spielt. In meinem Umfeld haben viele Frauen das geringere Gehalt als ihre Partner bei gleicher Schulbildung und ähnlichem Elternhaushintergrund. Das liegt daran, dass sie schlechter bezahlte Berufe gewählt haben – mich eingeschlossen.

Ob sie weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen im gleichen Job, weiß ich nicht. Zu dem Thema gab es gerade endlich eine Entscheidung vom Arbeitsgericht vor vier Tagen. Vorher war das Thema gleicher Lohn für gleiche Arbeit noch nicht einmal von Gerichten anerkannt worden. Deshalb ist das leider 2023 immer noch ein Thema.

Lohntransparenz in der freien Wirtschaft wäre eine große Hilfe auf dem Weg. Bisher müssen leider nur große Unternehmen Gehälter offen legen für solche Vergleichsthemen. Da würden sich viele Angestellte auf den Hintern setzen, wenn sie wüssten, wie groß die Unterschiede in der Bezahlung für gleiche Arbeit teilweise sind.

Und es sollte keine Frau mehr Jobs annehmen meinen zu müssen, die übrig bleiben, weil Männer sie nicht wählen, weil sie zu schlecht bezahlt sind. Auch solche Fälle gibt es. Diesen Frauen fehlt es an Selbstbewusstsein für entsprechende Verhandlungen.

Das Selbstbewusstsein für Gleichberechtigung wird leider immer noch nicht von Geburt an gelehrt, weil viele Eltern Mädchen und Jungen von Anfang an anders behandeln. Warum gibt es 2023 immer noch Bücher für naturwissenschaftliche Experimente für Grundschulkinder mit der Aufschrift jeweile für Mädchen (rosa) oder Jungs (hellblau)? Ich hätte mich übergeben können, als ich das gesehen habe. Die Verlage würden das nicht anbieten, würde der Markt es nicht haben wollen. Also gilt es, den Markt so zu ändern, dass Elterm sowas für ihre Kinder nicht haben möchten.

Liebe Ines

ein Studium ist in den Jahrgängen 1965 plus nicht unüblich. Aus Erfahrung kann ich auch berichten, dass es sehr viele weibliche Steuerberater und Anwälte gibt.

Fakt ist aber auch, dass schlecht bezahlte Berufe wie Friseur und Krankenschwester überwiegend weiblich besetzt sind. Warum tun Frauen das?

Mir scheint, dass es bei Frauen nach wie vor unüblich ist, sich einen Beruf danach auszusuchen, dass man gut verdient. Bei Männern ist das usus. Das ist aber eine Sache, die nur die Frauen selbst ändern können, wenn sie wollen.

Ich Jahrgang 1965 wurde von Lehrern sogar ermuntert Informatik oder Maschinenbau zu studieren. Ich habe es mir trotzdem nicht recht zugetraut, was an Glaubenssätzen aus meiner Kindheit lag. Ich hoffe, dass Mädchen heute anders erzogen werden, aber sicher bin ich mir da nicht.

Solange Frauen Berufe ergreifen, die schlecht bezahlt werden, wird sich an den Gehaltsunterschieden nichts ändern. Insbesondere dann nicht, wenn ich nicht für eine bessere Bezahlung kämpfe

herzliche Grüße

Verena

„Solange Frauen Berufe ergreifen, die schlecht bezahlt werden, wird sich an den Gehaltsunterschieden nichts ändern.“

Du sagst es – das ist genau eins der Probleme. Frau suchen sich ihre Berufe oftmals zu sehr nach Liebhaberei aus. Ja, es gibt auch welche, die von den Eltern zu was Vernünftigem gezwungen wurden und nicht Kunst studieren durften, aber das ist eher die Ausnahme in meinem Umfeld. Dürfen ist auch relativ, immerhin ist man in der Regel 18 – damals zumindest – wenn man sein Abitur und damit die Wahl des Studienfachs hat. Sich in dem Alter moralischer Erpressung der Eltern zu widersetzen, ist leider nicht jeder gegeben.

Anwältinnen kenne ich viele – das ist neben den Gesetzen ja am Ende auch am Recht für den Menschen und fällt damit vielleicht auch eher in Bereich typisch weiblicher Fürsorgebedürfnisse. Steuerberaterinnen kenne ich persönlich gar keine. Vielleicht ist das die Sache mit den Zahlen, vor denen viele Frauen zurückschrecken. Gut, dass das in Deinem Umfeld wenigstens anders ist.

Ich glaube leider nicht, dass Mädchen heute grundlegend anders erzogen werden. Ich wurde im letzten Jahr gefragt, ob ein Teenagermädchen bei mir 2023 beim Girls Day einen Tag Praktikum als Bloggerin/Influencerin machen kann. Ich habe gesagt, dass sie mich gerne aus Neugierde mal einen Tag begleiten kann, aber das ich darauf bestehen möchte, dass sie in Bezug auf den Job den Tag beim meinem Mann im Büro in der IT-Branche im Pharmaumfeld verbringt. Ich hoffe, das sie das macht, denn die mathematischen Fähigkeiten hat sie dazu. Verträumte 13jährige schickt man besser in diese Richtung als ins Influencerland. Da können sie von alleine immer noch landen, wenn sie das wirklich wollen.

Ich bin 1971 und meine Mutter wollte sehr, dass ich studiere – was ich dann erst nach ihrem Tod mit Mitte 30 gemacht habe. Der Grund für die Wahl einer Ausbildung war die frühere finanzielle Unabhängigkeit, Schulfrust und mich hat auch kein Studienfach ernsthaft interessiert. Die Möglichkeit hätte ich gehabt. Kurz zur Überbrückung nach der Ausbildung auf Jobsuche auch mal genutzt, aber es war nicht meine Welt. Das kam erst später, als ich dann auch die finanziellen Mittel dazu hatte. Eine Chance, die nur wenige erhalten und dann oft nicht den Mut haben, sie zu ergreifen.

Ein Problem liegt auch darin, dass Kinder oft die Fußstapfen ihrer Eltern treten und damit die Mädchen von heute immer noch in die Frauenberufe von vor 30 Jahren treten.

Ich werde jede junge Frau ermuntern, die mit mir darüber spricht, sich einen Job zu suchen, bei dem die Mischung aus Neigung und Bezahlung stimmt und gut zu verhandeln.

Die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichtes war überfällig.

Allein, wenn ich den dummen Satz: „Er hat eben besser verhandelt“ könnte ich ausrasten.

Heute gibt es für viele (fast alle?) Jobs mehr oder minder genaue Stellenbeschreibungen. Hieraus muss doch abzuleiten sein, dass die Inhaber einer bestimmten Position gleiche Qualikation benötigen und, sollten sie eingestellt werden, vorweisen.

Die Frage wäre, ob längere Erfahrung ein Argument dafür sein kann, dass jemand besser bezahlt wird als jemand, der zwar dieselbe Qualifikation hat, aber über wenig Erfahrung verfügt.

Nach meiner eigenen Erfahrung als Innendienstleiter war die Durchsetzung gleicher Bezahlungen von Frauen und Männern ein Prozess, der viel Zeit und Diskussionen beanspruchte. Ich habe jedenfalls durchgesetzt, dass die Gehälter von Männer und Frauen in meiner Abteilung ein angeglichenes Niveau hatten. Das geht, wenn die erwähnte Voraussetzung (Stellenbeschreibungen) ordentlich erarbeitet wurden und gegen etwaige Vetos (seitens der Personaler oder der Vorstände, evtl. Gewerkschaftler) transparent sind.

Am Reißbrett lässt sich Equal Pay schwer durchsetzen. Und das, obwohl wahrscheinlich die allermeisten Männer die Forderung nach gleicher Bezahlung sofort unterschreiben werden. Die Nagelprobe kommt, wenn es ans Eingemachte geht. Dann spielen manchmal Überzeugungen plötzlich keine Rolle mehr.

Danke, dass Du in der Praxis etwas gegen diese Ungerechtigkeit unternommen hast!

Den Satz „Der hat halt beim Einstieg besser verhandelt“ habe ich vor vielen Jahren auch schon zu hören bekommen als Angestellte, obwohl ich die gleiche Qualifikation und Arbeitserfolg nachweisen konnte. Ich habe fünf Jahre gebraucht, um das aufzuholen.

Umgekehrt ist es mir bei einer Einstellung auch passiert, dass mir gesagt wurde, dass ich sehr gut verhandelt hätte und Personen X und Y nie von meinem Gehalt erfahren dürften, weil sie bei gleicher Qualifikation und langer Firmenzugehörigkeit die Erhöhungen, die Wechsel mit sich bringen können, ausgelassen haben.

Einer ehem. Freundin wurde bei der Einstellung mehr angeboten, als sie gefordert hat (und sie war nicht bescheiden ihrer und meiner Ansicht nach), weil man Gehaltsgerechtigkeit wünschte und das Unternehmen erheblich besser bezahlt hat, als sie sich zu Träumen gewagt hat. Sowas lässt hoffen.

Am schwierigsten fand ich mal eine Gehaltsverhandlung, als ich im Vertrieb eingestellt wurde. Da konnte ich mir quasi das Gehalt selbst eintragen unter der Voraussetzung, dass ich das auch bringe. Ich habe 20 % weniger im Jahr genommen, als man mir hätte maximal geben wollen – schließlich wollte ich das Geld wert sein und nicht in der Probezeit herausfliegen wegen Überbezahlung. Keine Ahnung, welchen Betrag ein Mann an der Stelle eingetragen hätte.

Ich bin auch im öffentlichen Dienst. Und habe da schon drüber geschrieben. Ich gucke morgen mal, ob ich den Post verlinken kann.
In meinem Team verdienen die Leute auch unterschiedlich, auch wenn sie grundsätzlich das selbe tun. Weil sie eben auf einer entsprechenden Stelle sitzen. Ich versuche zwar alle zu fordern und zu fördern, aber ich kann einfach nicht alle gleichzeitig heben. So viele höherwertige Tätigkeiten kann ich mir, selbst bei meiner großen Fantasie, nicht aus den Fingern saugen. Es gibt hier dann sowas wie „Schamfristen“. Männer sind hier interessanterweise weniger hinter einer Beförderung her, als Frauen. So im Schnitt.
Weiter oben hat jemand geschrieben, Frauen könnten sich besser bezahlte Jobs aussuchen, Männer täten das auch. Ja. Aber Geld ist nicht alles. Ich hätte mir meinen Job niemals wegen des Geldes gesucht. Ich bin da echt ein „Snob“. Mit einem „ich war jung und brauchte das Geld“ kann man sich bei mir tatsächlich disqualifizieren.
Ich hätte niemals bei Krauss Maffei oder MBB angefangen, und ich hätte niemals bei einer Bank gearbeitet, die die Rüstung unterstützt. Ich wollte eine Arbeitgeberin, die für die Menschen meiner Stadt arbeitet und ihr und damit mein Geld nicht auf kosten von Mensch, Tier und Umwelt verdient.
BG Sunny

Natürlich ist Geld nicht alles. Wenn die Arbeit gar keine Freude macht, kann das Gehalt noch so hoch sein, von Schmerzensgeld wird auf Dauer keiner glücklich.

Es gibt für die meisten vermutlich mehr einen Beruf, der zufrieden machen kann.

Zu schauen, wie wo die Arbeitsbedingungen sind, schadet auch nicht – siehe mein Beispiel weiter oben in meiner Kommentarantwort mit meinem ersten Ausbildungsberuf in Bezug auf Urlaub und Gehalt nach der Ausbildung. Eine Woche Urlaub und 10 % Gehalt mehr in einem fast identischen Job, der im Wesentlichen nur einen anderen Namem hat? Hätte ich gerne vorher gewusst und mich dann bestimmt noch bei anderen Firmen beworben, auch wenn meine Ausbildungsfirma sehr renommiert war. Immerhin hat mir der Name hinterher Türen geöffnet, weil die Firma für ihre fundierte Ausbildung bekannt ist. Mehr Urlaub und Geld gab es trotzdem nicht wegen der Branche.

Womit sich viele Frauen leider selbst schaden, ist der geringe Mut, nach vielen Jahren mit mieser Bezahlung das Unternehmen zu wechseln. Davon habe ich zwei im persönlichen Umfeld. Da höre ich mir das Gejammer nicht mehr an, bevor die nicht endlich mal Bewerbungen schreiben (bei denen ich natürlich sofort helfen würde). Bei beiden siegt die Bequemlichkeit wegen des vertrauten Umfeld auf der Arbeit in Kombination mit kurzem Arbeitsweg. Ja, das ist beides viel wert, aber nicht alles, wenn die Bezahlung gar nicht stimmt. Da sind Männer einfach – meinem pauschalen Eindruck nach – weniger leidensbereit. Die bewerben sich dann wenigstens.

Warum sind bei Dir Stellen mit gleicher Arbeit unterschiedlich eingestuft? Ist das historisch bedingt?

Lass mir gerne den Link zu Deinem Beitrag zukommen.

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