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Minimalismus im Haushalt – Kochbücher

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Angeregt durch den Kommentar von Sieglinde bei der Vorstellung eines Kochbuchs veröffentliche ich heute diesen Beitrag in einer aktualisierten Fassung. Der Artikel ist damals auf Wunsch von Caro entstanden.

Aktualisierte Fassung eines Beitrags aus 2020

Minimalismus im Haushalt: Ein Rezeptordner und ein Standardkochbuch

Ein Kochbuch + 1 Rezepte-Sammelordner = reicht!

In unserer Küche befindet sich exakt ein Kochbuch: Das neue große Kochbuch von Roland Gööck aus dem Bertelsmann Lesering von 1963, ein Erbstück von meiner Mutter. Das steht da nicht nur aus sentimentalen Gründen, sondern weil es ein heute noch gültiges Basiskochbuch ist. Ich koch viel nach Gefühl. Damit das klappt, ist es wichtig, ein Grundverständnis für die Mengenverhältnisse der Zutaten zu haben.

Ein Beispiel für die Grundzutaten von Kuchen: 500 g Mehl + 250 g Zucker + 250 g Butter + 2 Eier + Backpulver = Mürbeteig. Mürbeteig + Milch bis zur gewünschten Konsistenz = Rührteig. Das ergibt noch keinen spannenden Kuchen oder Plätzchen, aber der Teig funktioniert. Solche Grundkenntnisse helfen, Fehler in fremden Rezepten auf den ersten Blick zu erkennen und Missgeschicke zu vermeiden.

Wenn ich etwas Neues ausprobieren möchte, zum Beispiel erstmals Kartoffelklöße oder einen großen Braten selbst machen möchte, schaue ich in diesem Grundlagenwerk nach, wie die Gerichte dort gemacht werden, die Garzeiten pro kg sind und welche Gewürze verwendet werden.

Dann kann ich immer noch online gucken, ob ich das Rezept modernisieren kann mit weniger oder mehr von was auch immer. Deshalb hat dieses Kochbuch einen festen Platz in meinem Herz und meiner Küche. Man darf nur nicht alles ernst nehmen, was da an Tipps zur Haushaltsführung für die moderne Hausfrau drin steht.

Ansonsten siehst Du in dem Schrankfach einen hübschen Ordner mit Gebrauchsspuren. In dem sammle ich einzelne Rezepte, die nach Kategorien abgelegt werden. Das sind Ausdrucke aus dem Internet sowie Ausrisse aus Zeitschriften und Kochbüchern.

Zwischen dem Ordner mit den Rezepten und dem Kochbuch steht die Anleitung für die Kaffeemaschine, die ich griffbereit brauche, weil ich mir nicht merken kann, wie das Entkalkungsprogramm zu bedienen ist. Dass das Schrankfach ansonsten leer ist, stört mich gar nicht.

Der Weg zu dieser Reduktion von Kochbüchern

Erst stand ein Ordner mit gesammelten Einzelrezepten auf der Anrichte, dann kam ein zweiter hinzu, weil die Nachtischrezepte nicht mehr hinein passten. Alle vorhandenen Kochbücher standen griffbereit daneben. Das nahm etwa 60 cm Platz auf der Anrichte vor der Wand weg.

Dann habe ich die Kochbücher in den Schrank geräumt, die Ordner blieben auf der Anrichte, nahmen Platz weg und staubten ein. Ich mag keinen Staub, habe ich das schon mal erwähnt?

In der nächsten Aktion habe ich die Kochbücher reduziert auf die verwendeten und das etwa ein Jahr später wiederholt. Im letzten Schritt habe ich etwa wieder ein Jahr danach aus allen Kochbüchern die Seiten entnommen mit Rezepten, die ich verwende, und sie in den Ordner geheftet.

Als alle Rezepte abgeheftet waren, bin ich die beiden Ordner durchgegangen und habe alles entfernt, was ich nicht mehr brauche. Am Ende blieb der eine Ordner, in den der Süßkram wieder hineinpasste, übrig. Den gucke ich etwa jährlich durch, was weg kann.

Diese Entsorgungsschleifen schaffen nicht nur Platz für frische Rezepte im Ordner, sondern sorgen zeitgleich dafür, dass ich mich an vergessene Köstlichkeiten erinnere und sie mal wieder koche.

Dafür kannst Du innerhalb der Kategorien verwendete Rezepte nach dem Kochen auch gut am Ende ablegen. Dann liegt immer wieder eine neue Idee oben, wenn Du Inspiration zum Kochen suchst. Das habe ich mir bei einem Bekannten abgeschaut.

Rezept-Kategorien im Sammelordner

  • Pfannkuchen, Vorspeisen, Dipps, Salate
  • Suppen
  • Tartes, Quiches, Pizzen
  • Nudeln – Hauptgerichte (Nudelsalate liegen bei den Salaten)
  • Reis, Kartoffeln, Gemüse – Hauptgerichte
  • Fleisch – Hauptgerichte
  • Beilagen
  • Eintöpfe
  • Soßen
  • Brötchen, Brote
  • Süße Gerichte
  • Nachtische
  • Backen

Die Kategorie Fisch habe ich 2020 aufgelöst, weil ich keine Lust mehr habe, ganze Fische zuzubereiten und für Filets kein Rezept brauche. In dem Ordner stecke ich jedes Rezept einzeln in eine Klarsichthülle. So reißen Abheftlöcher nicht aus und ich kann das Rezept zum Kochen herausnehmen und mit nassen Händen anfassen.

Wie viele Rezepte verwendest Du aus Deinen Kochbüchern?

Wenn aus einem Kochbuch ein oder zwei Rezepte als Dauerbrenner oder für besondere Gelegenheiten gekocht werden, ist es für mich die Anschaffung wert gewesen. Das ist wie mit Kleinbildfilmen früher: Ist ein Bild von einem 36er-Film gelungen, war der ganze Film das Geld wert. Was ist mit dem zerfledderten Rest der Kochbücher? Altpapier.

Wie sieht es bei Deinen Kochbüchern aus?

26 Antworten auf „Minimalismus im Haushalt – Kochbücher“

Oh, Ines, das muss ich meinem Mann heute zum Lesen geben. Wir haben viele Kochbücher, aus denen nur ein oder zwei Rezepte tatsächlich gekocht werden. Ich glaube, wir sollten da mal aufräumen…
Ein Standardkochbuch zu haben, ist auf jeden Fall eine gute Sache und Du hast es sehr gut erklärt, warum.
Wir werden dran bleiben!
Herzlich, Sieglinde

Ja genau solche Kochbücher meine ich. Die nehmen viel mehr Raum ein, als ihnen meiner Ansicht nach zusteht. Viel Erfolg beim Überzeugen Deines Mannes und beim Sortieren!

PS: Habe Dein Testimonialbild zum EPD heute gesehen – sieht gut aus!

Leider schaffe ich nicht mehr zum EPD. Auch keinen Blogpost mehr.
Mein 5jähriger Enkel hat sich das Bein übel gebrochen beim Skifahren und wir müssen ihn nun öfters betreuen, da haben wir derzeit für nicht viel anderes Zeit.
LG Sieglinde

Ich habe vor dem Umzug vor gut drei Jahren meine Kochbücher aussortiert. Jetzt liegen hier noch einige sehr besondere und einige vegane Kochbücher. Und eben wie bei dir eine Loseblatt-Sammlung. Die ist allerdings recht klein, beinhaltet aber alle „Familien-Spezialitäten“, die über Generationen weitergegeben wurden. Zum Teil in uralten Handschriften und das mag ich total.
Liebe Grüße
Fran

Solche Sammlungen finde ich so schön. Das ist ein echter Familienschatz. Da können sich Tochter klein und groß dann irgendwann um Erbe streiten oder es digitalisieren oder was man in 30 Jahrem damit dann sonst noch so machen kann.

Manchmal glaube ich, ich mag dich so, weil ich Parallelen zu einem mit mir verheirateten Menschen erkenne :)))- aber natürlich nicht nur deshalb.

Ich habe und hatte eine kleine Schwäche für Kochbücher. Vor dem Umzug habe ich rigoros aussortiert, allerdings sind einige geblieben.
Bei deinem Basiskochbuch musste ich lächeln: Ich habe eines vom Kochdoktor von meiner Mutter übernommen, dass ich als Neuauflage gekauft habe, denn das alte drohte auseinanderzufallen, weil sie es bereits von ihrer Mutter hatte.
Dazu gab es ein Grundbackbuch, das durfte dann auch mit.

Ich reiße mich mittlerweile sehr zusammen und versuche keine mehr zu kaufen. Aber ich liebe sie immer noch sehr. Meine Ordner habe ich abgeschafft, denn die nutze ich wirklich nicht mehr.

Ich finde deine Struktur sehr bewundernswert.

Liebe Grüße
Nicole

Immer wieder lustig mit den Ähnlichkeiten. Vielleicht ziehst Du solche Menschen an, weil sie Dir gut tun? So möge es sein.

Ich hatte auch mal moderne Basiskochbücher, aber die habe ich nur ganz kurz mal verwendet. Waren unterm Strich Fehlkäufe. Gut, dass Du Deine Ordner abgeschafft hast, wenn sie nicht verwendet wurden.

Schön finde ich, dass Du Deine Kinder mit Familienrezepten ausgestattet hast, wie Du neulich mal verraten hast.

Ich bin immer wieder sehr beeindruckt, wie minimalistisch Du bist. Ganz so gut bin ich bei Büchern/Kochbüchern nicht. Aber in der Zwischenzeit sind aus 1,60 laufende Regalmeter Kochbücher nur noch 60 cm im Regal geworden. Darüber freue ich mich und ich werde noch weiter reduzieren. Solche Sammelmappe habe ich auch. Gute Idee, die Rezepte werde ich durchsehen, ob nicht auch etwas entsorgt werden kann. LG Caro

Es geht dabei am Ende nicht zum gut oder schlecht, sondern darum, ob es zu Dir/Euch passt.1,60 Regalmeter Kochbücher können auch schöne Dekoration sein. Die Sammelmappe durchzugehen, wird sie mit Sicherheit ausdünnen.

Ich mache das im Prinzip wie Du. Da mir die Bücher unnötig Platz wegnehmen. Nur wenige habe ich wegen der schönen Fotos. 😂 Noch…
Liebe Grüße Tina

Ich habe vor einiger Zeit diverse Kochbücher aussortiert. Eigentlich gucke ich da nie rein. Auch nicht in die wenigen, die ich behalten habe.
Wenn ich ein bestimmtes Rezept benötige mache ich das online. Ansonsten kocht ja jetzt mein „Zaubertopf“ für mich 😀

Was noch hinzukommt: Ich halte mich oft nicht an die Rezepte, sondern variiere, weil nicht immer alle Zutaten da sind, die ich benötige.

Liebe Grüße
Sabine

Auch das macht mich für gutes Kochen aus: mit dem zu arbeiten, was da ist, und Rezepte als Ideen zu begreifen, die auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Wünsche Dir weiter viel Freude an deinem Zaubertopf!

Also liebe Ines, wie du weißt bin ich ja nicht ganz so minimalistisch und habe einen Mitbewohner, der regelmäßig aus unterschiedlichsten tollen Kochbüchern kocht. Das soll er unbedingt weiterhin tun 😇😂
Lieben Gruß von nebenan
Susanne

Mein Bayrisches Kochbuch möchte ich nicht missen. Es erklärt tatsächlich „alles“. Vom Wasserkochen bis hin zu wirklich athletischen Rezepten. Wie man Suppen klärt und solche Dinge eben. Wie man „ohne chemische Helfer aus der Tüte“ eine bestimmte Konsistenz erreicht und ähnliches. Aber es ist auch eher eine Richtlinie. Du verstehst schon. Was darf man nicht tun, damit etwas nicht misslingt usw.
Sonst habe ich ein paar toll fotografierte Bücher. Aber das wars. Die sind Deko und stehen beim hübschen Geschirr im Glasschrank. 🙂
BG Sunny

In diesem Fall bin ich sehr minimalistisch, ich habe nur ein Kochbuch auf Portugiesisch, das zusammen mit ungefähr drei von meinem Mann im Schrank steht. Wenn ich etwas Bestimmtes möchte, schaue ich online nach. Einige andere spezielle Rezepte werden in eine Ordnung – Rezepte – auf dem Computer gespeichert.;)
Liebe Grüße,
Claudia

Du bist immer wieder für eine Überraschung gut – hier damit, dass auch Du minimalistische Ecken im Haus hast. Ich hatte mal eine Kollegin aus Brasilien und die hat mir einige Kuchenrezepte aus ihrem Kochbuch kopiert und ich fand lustig, dass die Mengen nie in Gramm oder Milliliter waren, sondern immer in Bezug auf Tassen und Löffel. Kommt mir eigentlich entgegen, weil ich auch beim Backen nicht allzu genau bin mit den Zutaten – genauso wie bei allem anderen in der Küche beim Kochen.

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