Bei Vanillezucker denkst Du vielleicht weniger an ein Gewürz als an Naschkram. Vanillezucker in etwas Butter aufgelöst schmeckt jedoch auch wunderbar zu Spargel oder gedünsteten Möhren.
Unlecker finde ich inzwischen Vanillezucker mit Vanillin als naturidentischem Aromastoff. Unnötig teuer sind die Tütchen mit fertig gemischtem Bourbon-Vanillezucker – mehr dazu unten in einem Rechenbeispiel. Unbezahlbar sind ganze Vanilleschoten in Bezug auf die zu verwendende Menge des herauskratzbaren Ertrags. Unheimlich einfach kannst Du Vanillezucker selbst machen mit echtem Vanillepulver.
Vanillezucker hausgemacht
Es gibt die Empfehlung, das Vanillemark aus der Schote zu kratzen, für Süßspeisen zu verwenden und die ausgekratzten Schoten in einem Glas mit Zucker vermischt zu lagern. Der Zucker soll das Aroma der Vanilleschoten annehmen. So viel zur Theorie – hat bei mir noch nie geklappt.
Folgenden funktionierenden Trick habe ich von einer Verkäuferin in einem Reformhaus gelernt: nimm Vanillepulver. Das besteht zu 100 % aus Vanille. Dazu werden ganze Vanilleschoten zermahlen. Du hast das Mark und die Schoten in dem Pulver. Weil das Pulver fein gemahlen ist, stört die feste Textur der Schoten nicht. Das Aroma aus den Schoten kann sich vollständig entfalten.
Für selbst gemachten Vanillezucker mische ich in einem luftdicht verschließbaren Glas 100 g Haushaltszucker mit 5-10 g Bourbon-Vanillepulver.
Das Bourbon-Vanillepulver kaufe ich in Bioqualität, weil mir das bei Gewürzen aus fremden Ländern wichtig ist, bei denen ich im konventionellen Anbau weniger strenge Regeln als in der EU vermute. Bio-Gewürze sind hochpreisiger als konventionell angebaute, aber bei dem geringen Gramm-Verbrauch übers Jahr schlägt der absolute Preis nicht nennenswert zu Buche. Eine Lieblingsmarke habe ich dabei nicht.
Aufbewahrung von Vanillezucker
Das angebrochene Glas mit den gemahlenen Vanilleschoten lagere ich kühl und dunkel – also im Kühlschrank. Wenn ich das Vanillepulver in einer Tüte kaufe, fülle ich den Rest nach Anbruch in ein kleines Glas um. Der gemischte Zucker steht bei mir bei den Backzutaten in einer Küchenschublade. Weil der sich hier regelmäßig verbraucht, verliert er sein Aroma nicht spürbar.
Ob Du auf 100 g Zucker lieber 5 oder 10 g Vanillepulver untermischt, ist Geschmackssache. Ich liebe Vanillearoma, deshalb schmecken mir anteilige 10 g besser. Du bekommst im Lauf der Zeit raus, welche Farbmischung nach dem Schütteln Deinem Gaumen entspricht und wie Du den fertigen Vanillezucker dosierst. Durch die dunklen Vanillepunkte im weißen Zucker kannst Du erkennen, wie intensiv der Zucker gemischt ist.
Dosierung von Vanillezucker
Beim Backen und in Süßspeisen steht oft Vanillezucker im Rezept. Damit ist normalerweise ein Tütchen mit 8 g fertiger Zuckermischung gemeint. Probiere einfach aus, ob Du den selbst gemischten Vanillezucker lieber kräftig oder dezent magst und welche Dosierung Deiner Mischung in den Speisen passt.
Rechenexempel Vanillezucker DIY vs. Fertigmischung
DIY
Für 25 g Bourbon-Vanillepulver habe ich 17 Euro bezahlt, was 680 Euro/kg entspricht. Das ergibt bei mir 275 g intensiven (ca. 9 % Vanilleanteil) oder 550 g dezenten (ca. 5 % Anteil) Vanillezucker für etwa 17 Euro.
Fertigmischung
Beim gleichen Hersteller kostet 250 g fertiger Vanillezucker mit einem Anteil von 6,25 % Vanillepulver 15 Euro. Das enthaltene Vanillepulver entspricht damit einem Preis von 960 Euro/kg. Kleine Tütchen sind in der Regel noch erheblich teurer.
Ergebnis
Den Preis für den Haushaltszucker vernachlässige ich bei der Berechnung. Ich bekomme entweder für mein Geld viel intensiveren Vanillezucker oder spare ordentlich dabei, wenn ich ihn selbst mische. Gewinner ist ganz klar der selbst gemischte Bourbon-Vanillezucker.
12 Antworten auf „Gewürze – Vanillezucker“
Ich liebe Vanillearoma und mische auch selbst, oder verwende Vanillepaste und normalen Zucker dazu. Im Zaubertopf gemachter Vanillezucker verwendet auch die ganze Schote zum mahlen. Allerdings ist die Konsistenz dann pudrig, wie Puderzucker.
Einen schönen Dienstag, liebe Grüße Tina
Super, dass der Zaubertopf selbst zähe Schoten pulverisiert bekommt! Das hast Du mit den Puderzuckee-Vanillegemisch die perfekte Umhüllung für Vanillekipferl.
Vanillepaste kannte ich bis eben gar nicht. Habe mir die INCI verschiedener Hersteller angesehen und war entsetzt, was da alles außer Vanille drin ist. Da bleibe ich lieber bei Vanille und Zucker pur.
Dir auch einen schönen Dienstag!
Ich liebe Vanille. Als Duft und Gewürz. Für mich ist das Wärme.
Meinen Vanillezucker mache ich auch selbst- bisher mit gemahlener Schote. Deine Pulveridee ist mir neu- finde ich aber bei dem Preis der Schoten sehr interessant und ausprobierenswert.
Danke für den Tipp.
Liebe Grüße
Nicole
Die ganzen Schoten sind noch günstiger als das gemahlene Pulver. Bei meinem Anbieter im Beispiel kosten sie 485 Euro pro kg. Ich habe nur keine Möglichkeit, sie selbst so fein zu mahlen. Wenn Dein Zaubermix das kann, ist das die beste Lösung, denn dann kannst Du die Schoten frisch mahlen, wenn Du eine Ladung Zucker mischen möchtest. Ich wusste bis heute nicht, dass man das zu Hause so hinbekommen kann. Kann der Zaubertopf doch zaubern ;).
Vanille hat immer etwas heimeliges, obwohl sie ja exotisch ist. Das kommt natürlich vom Backen und Kochen aus der Kinderzeit… Vanillekipferln und Vanillepudding….
Dein selbstgemischter Vanillezucker ist bestimmt die beste Lösung, wenn man ihn häufig anwendet.
Bei mir wird so selten Vanillezucker gebraucht, da greife ich einfach auf ein Standardprodukt zurück. Da siegt die Bequemlichkeit.
Herzlich, Sieglinde
Wenn Du den Vanillezucker so selten brauchst, sind fertige Tütchen die beste Lösung. Wichtig finde ich dabei nur, dass es echte Vanille ist.
Ich mische Vanille meistens.
Liebe Grüße!
Ohne den Tipp der Verkäuferin vor einigen Jahren wäre ich nicht darauf gekommen. Freue mich immer wieder, die Option zu haben.
„Vanillezucker in etwas Butter aufgelöst schmeckt jedoch auch wunderbar zu Spargel oder gedünsteten Möhren“ – WOW, danke für den Tipp! Ich habe Vanillezucker nie mit Gewürzen in Verbindung gebracht! Wieder etwas gelernt….:)
Liebe Grüße,
Claudia
Darauf bin ich über ein Zeitschriftenrezept gekommen. Probiere das mal aus!
Tatsächlich kenne ich jemand – der am selben Tag Geburtstag hat, wie Du – der es vor allem nicht riechen mag.
Stimmt aber gar nicht. 🙂
Deine Idee klingt gut, auch der Tipp mit der Bioqualität.
Spargel und Möhren? Willst du mich umbringen? Aber im süßen Gebäck mag ich Vanille-Aroma auf jeden Fall.
Vielleicht wenn der Sohn ausgezogen ist, und der Kühlschrank leerer. Da könnte ich mir vorstellen, das auszuprobieren.
BG Sunny
Gestorben an einem Gemüseschock? Keine Sorge, ich will Dich nicht umbringen …
Da Du ja durchaus mal einen Kuchen oder einen süßen Nachtisch machst, wirst Du Verwendung dafür haben.
Dein eines Parfüm riecht doch nach Vanille! Männer …