Werbung – Rezensionsexemplar
Und die Welt war jung
von Carmen Korn
Originalausgabe, Hardcover, 640 Seiten
ISBN 978-3-463-40704-3
Erschienen am 22. September 2020 bei Kindler (Werbung), Rowohlt Verlagsgruppe
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.
Drei-Städte-Saga Band 1 von 2 geplanten
„1. Januar 1950: In Hamburg, Köln und San Remo begrüßt man das neue Jahrzehnt. Das letzte hat tiefe Wunden hinterlassen: in den Städten, in den Köpfen und in den Herzen. Gerda und Heinrich Aldenhovens Haus in Köln platzt aus allen Nähten. Heinrichs Kunstgalerie wirft längst nicht genug ab, um all die hungrigen Mäuler zu stopfen.
Klappentext
In Hamburg bei Gerdas Freundin Elisabeth und deren Mann Kurt macht man sich dagegen weniger Sorgen um Geld. Als Werbeleiter einer Sparkasse kann Kurt seiner Familie eine bescheidene Existenz sichern. Nach mehr Leichtigkeit im Leben sehnt man sich aber auch hier. Schwiegersohn Joachim ist noch immer nicht aus dem Krieg zurückgekehrt.
Margarethe, geborene Aldenhoven, hat es von Köln nach San Remo verschlagen. Das Leben an der Seite ihres italienischen Mannes scheint sorgenfrei, doch die Abhängigkeit von der Schwiegermutter quält Margarethe.
So unterschiedlich man die Silvesternacht verbracht hat – auf Jöck in Köln, still daheim in Hamburg, mondän in San Remo -, die Fragen am Neujahrsmorgen sind die gleichen: Werden die Wunden endlich heilen? Was bringt die Zukunft?“
Von Carmen Korn habe ich Dir hier im Blog die Jahrhundert-Trilogie Töchter einer neuen Zeit, Zeiten des Aufbruchs, Zeitenwende und den Roman Die geliehene Schuld vorgestellt. Band 1 und 2 der Jahrhundert-Trilogie haben mir sehr gut gefallen und der einzelne Roman ebenso. Deshalb habe ich mich gefreut, dass der Verlag mit dieses heute erst erscheinende Buch vorab zum Lesen zur Verfügung gestellt hat.
Die Drei-Städte-Saga ist auf zwei Bände angelegt. Der erste spielt von 1950-1959, der zweite wird durch die1960er gehen. Der 2. Weltkrieg ist vorbei, aber wie möchte und kann man sein Leben danach neu gestalten? Wie unterschiedlich die Sorgen, Nöte und Freuden dabei sein können, zeigt die Autorin mit den drei miteinander verwobenen Familien auf.
Die wesentlichen Geschichten der Hauptfiguren werden zum Ende abgeschlossen, um eine Person wird ein neuer Handlungsstrang eröffnet. Die Kölner sind verwandt mit den San Remesern, die Hamburger befreundet mit den Kölnern. Die drei Familien werden zu Beginn mit den wichtigsten Personen eingeführt und in Stammbäumen dargestellt. Das wäre für mich gar nicht nötig, weil die Personen in dem Roman selbst ebenso entsprechend vorgestellt werden. Ich konnte mir beim Lesen die handelnden Personen gut merken und wusste zu jeder Zeit, wo und bei wem ich beim Lesen gerade über die Schulter schaue.
Innerhalb jedes Jahres springt die Handlung zwischen den Orten und Personen hin und her, was den Vorteil hat, das man nie zu tief in einen Strang eintaucht. Der Fokus liegt auch bei diesem Roman von Carmen Korn auf dem Umgang und der Bewältigung der deutschen deutschen Vergangenheit sowie dem, was man daraus neu gestalten kann.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist stimmig aufgebaut. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die enorme Melancholie der Geschichten. Der Roman strahlt trotz schöner Momente, die die Protagonisten erleben, eine Schwermut aus, die beim Lesen manchmal etwas anstrengend auszuhalten ist. Trotz der ernsten Themen hätte ich mir Momente mit mehr Leichtigkeit gewünscht, um das Lesen etwas vergnüglicher zu machen. So zogen sich für mich die letzten 100 Seiten doch etwas, so dass ich dem Buch nur 4 von 5 Sternen geben mag. 4 Sterne bedeuten aber dennoch, dass ich gerne Band 2 lesen und wissen möchte, wie es weiter geht.
5 Antworten auf „Lesetipp: Drei Familien in Hamburg, Köln und San Remo in den 1950ern“
Guten Morgen aus Köln,
danke für die Buchvorstellung. Aber sicher ist das eine Empfehlung für mich! Das Buch hört sich interessant an und hat für mich auch „genug Seiten“.
Sonnige Grüße an die Elbe,
Susa
Liebe Ines,
ich kannte bisher nur die Trilogie und die fand ich super. Weil ich mag diese Art von Historienschilderung. Deshalb sehr interassant und vielen Dank fürs Aufmerksam machen.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Ines, das Buch könnte absolut etwas für mich sein – ich mag Geschichte mit Verkettungen, wenn dabei während der Erzählung immer mal wieder die Perspektive gewechselt wird und wir so den Verlauf aus verschiedenen Sichtweisen betrachten können. Auch finde ich es toll, wenn bei gut recherchierten Bücher dabei auch Wissen über die Geschichte, über ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Kultur vermittelt wird. Dies trifft hier zu und somit darf das Buch gleich mal auf meine Leseliste wandern.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe Gesa
Danke für Deine ehrliche Meinung, liebe Ines! Denn soviel Melancholie in einem Buch muss auch für mich nicht sein …
Liebe Grüße, Rena
http://www.dressedwithsoul.com
🙂 Liebe Ines,
danke für die Vorstellung! Das klingt nach einem lesenswerten Buch.
Liebe Grüße
Claudia 🙂