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Standpunkt: Schönheitsoperationen

Aktualisierte Fassung des Beitrags vom 26. Juni 2013

Ines Meyrose in den 1970ern auf einem Schiff

Beim Einpflegen einiger älterer Beiträge in die neue Blogdatenbank bin ich über diesen Dauerbrennerbeitrag gestolpert. Er ist in Suchmaschinen nach wie vor gefragt. Ich konnte ich mich daran erinnern, ihn geschrieben zu haben, wusste aber nicht mehr, dass das bereits im Jahr 2013 war. Lange her und ein guter Moment, um mich zu fragen, ob sich meine Meinung dazu in den letzten sieben Jahren geändert hat.

Was ist eine Schönheitsoperation und was medizinische Notwendigkeit?

Darüber streiten sich Patienten, Ärzte und Krankenkassen vermutlich täglich. Wenn ich gefragt werde, was ich über Schönheitsoperationen denke, sage ich spontan, dass ich dagegen bin. Ausnahmen: unfall- oder krankheitsbedingte Veränderungen.

Dann fällt mir ein, dass ich als Kind mit 7 oder 8 Jahren selbst eine Schönheitsoperation bekommen habe. Weil das schon so lange her ist, ist es nicht präsent in meinen Gedanken. Das ist dann der Moment, in dem ich meinen Gedanken eine Kurskorrektur verordne und sage

„Ja, es gibt Schönheitsoperationen, die das Leben der Betroffenen deutlich verbessern. Allerdings sind das dann oft diejenigen, bei denen auch die Krankenkasse eine Notwendigkeit sieht und die Kosten nach Möglichkeit übernimmt. „

Meine OP hat die Krankenkasse damals bezahlt, nachdem ein Gutachter bestätigt hat, dass ich darunter unzumutbar leide. Es ist und bleibt aber eine Schönheitsoperation.

Mit Messer

Was ich habe machen lassen, brauche ich wohl nach einem Blick auf die Fotos nicht mehr zu gestehen, oder? Diese Segelohren, vererbt aus der Familie meines Vaters, guckten ständig zwischen meinen inzwischen glatt gewordenen Haaren heraus und ich wurde damit gehänselt. Meine Freundinnen lachen heute noch darüber, wenn sie alte Fotos sehen. Mitlachen kann ich nicht.

Ines Meyrose in den 1970ern im Garten

Meine Eltern haben mir theoretisch die Wahl gelassen. Praktisch hieß das

„Wenn du Ohrringe und/oder kurze Haare haben willst, nur mit OP. Wir lieben Dich mit den Segelohren, aber die gehören nicht noch betont.”

Mein Bedürfnis nach Normalität und die in Aussicht gestellten Ohrringe haben mir die Entscheidung leicht gemacht. Bereue ich sie? Nein. Kann ich die Operation uneingeschränkt empfehlen? Auf keinen Fall. Warum?

  • An die unfassbaren Schmerzen erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen.
  • Die Ohren liegen unterschiedlich nah an, was meine recht verschiedenen Gesichtshälften nicht gerade ausgleicht.
  • Viel unangenehmer ist allerdings, dass die Narben hinter dem Ohrläppchen bis heute in über 30 Jahren nicht richtig verheilt sind. Sie sind etwas wulstig und neigen zu kleinen Entzündungen. Helfen könnte laut meinem Arzt nur eine OP, in der die Narben herausgeschnitten werden und die gesunde Haut daneben neu zusammen genährt wird. Leider ist da ja aber kaum Haut über – woher soll die kommen? Und das die neuen Schnitte besser verheilen kann, auch keiner garantieren. Also bleibt es lieber, wie es ist. Mal nervt es mehr – mal merke ich nichts davon.

Ohne Messer

Zum Thema Botox denke ich, dass ich mir kein Nervengift in den Körper injizieren lassen möchte. Hyaluronsäure in Spritzenform bin ich schon aufgeschlossener gegenüber. Nicht gegen Lachfalten, zu denen stehe ich, sondern gegen die Zornesfalte auf der Stirn mittig über den Augen.

Bisher habe ich das nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, lehne es aber nicht mehr so vehement ab wie noch vor einigen Jahren. Bis auf weiteres versuche ich es mit weniger kritischen Blicken und (noch) mehr Sonnenschutz gegen das Zusammenkneifen der Augen.

Wie geht es dem Umfeld damit?

Ich bin überzeugt davon, dass wenn jemand zufrieden mit seinem Äußeren ist, das zu einer positiven Ausstrahlung beiträgt. Wenn jemand glücklicher mit veränderten Brüsten, anliegenden Ohren, kleineren Nasen, volleren Lippen, anderem Kinn oder was auch immer ist, wünsche ich dem dauerhafte Zufriedenheit damit. Ganz gruselig finde ich, wenn dann eins zum anderen kommt und am Ende die Ursprungsperson kaum noch zu erkennen ist.

Mit geht es oft so, dass beim Anblick einiger Menschen sehe, dass etwas nicht stimmt. und dann später erfahre, dass etwas gemacht wurde. Das finde ich dann nicht postiv. Optisch macht die Natur also doch nicht so viel falsch, wie wir manchmal denken – medizinisch gesehen leider doch.

Stand 2013

Mein Busen bleibt zu groß, meinem Speck rücke ich nicht zu Leibe und meine Falten dürfen bleiben. Das alles ist mühsam erlebt. Ich stehe dazu und bin froh, dass sich die Frage mit den Ohren nicht mehr stellt.

Stand 2020

Ines Meyrose 2020 Portrait

Meine Meinung hat sich nicht geändert, der Artikel ist inhaltlich unverändert geblieben. Unterspritzungen meiner Zornesfalte auf der Stirn mit Hyaluronsäure kommen immer noch nicht in Frage und ich denke, wenn mich die Zornesfalte mit 49 weniger stört als mit 42, können wir gemeinsam altern. Oder sie auf Fotos bei Bedarf retuschieren.

Wie stehst Du zu Schönheitsoperationen und hat sich Deine Meinung dazu in den letzten Jahren verändert?



36 Antworten auf „Standpunkt: Schönheitsoperationen“

OP für mich nur aus medizinischer Sicht. Zum Beispiel Schlupflider, wenn sie über den Augen hängen. Rein aus Schönheit könnte ich meine Nase machen lassen. Die ist ein bisschen groß geraten. Jetzt hat sie schon fast 60 Jahre auf dem Buckel und darf so bleiben. Bei mir wird auch nichts unterspritzt. Aber jeder so wie er mag.

Liebe Grüße Sabine

Dass Deine Nase groß ist, ist mir nie aufgefallen. Vielleicht weil ich Dich primär mit Brille kenne? Die lenkt wohl davon ab. Siehst Du, da braucht kein Messer dran, sondern nur eine Brille darauf!

Ich muss dir ganz ehrlich sagen, liebe Ines, dass mir die Ohren erst aufgefallen sind, nachdem du darauf hingewiesen hast. Bei dem Satz, man sehe auf den Bildern sofort, was da operiert werden musste, da ht ich noch: also ich seh nix, außer ein entzückendes Mädl mit unfassbar langem Gebein 🙂
Beim eigentlichen Thema seh ich das genauso wie du, wobei bei mir da auch noch eine gehörige Portion Feigheit mitspielt. Ob nicht aber vielleicht irgendwann eine Korrektur der schlupflider medizinisch notwendig sein wird, weil das Sehfeld eingeschränkt wird, das kann ich jetzt noch nicht wissen.
Alles Liebe Babsy

Die Ohren standen fast 90 Grad seitlich ab, das war schon krass. Und weil meine Haare so glatt waren, schauten sie an den Seiten immer heraus, wenn sie mir nicht mal hübsch gefönt wurden, was nur ein paar Stunden gehalten hat.

Schlupflider, die aufs Auge drücken, sind sicher unangenehm. Ich kenne jemanden, der das hat operieren lassen und sehr glücklich damit ist. Sie kann wörtlich wieder „aus den Augen gucken“. Das hat die Krankenkasse bezahlt, was immer ein Indiz für medizinische Empfehlung ist und damit habe ich gar kein Thema. Das würde ich auch machen lassen. Dennoch hofft man natürlich, dass einem das erspart bleibt. Dir hoffentlich auch!

Die angeblich jedem sofort ins Auge fallenden Segelohren habe ich auf Deinem Kinderfoto überhaupt nicht bemerkt.

Dann überstrahlt der Rest die Ohren 🙂 . Die standen wirklich krass ab und schauten aus den Haaren hervor. Wenn ich meine Brille tragen musste, war das noch schlimmer. Letztlich bin ich ja froh, dass es gemacht wurden – aber es hätte wirklich besser werden können. Eine perfekte OP sieht anders aus … auch in den 1970ern.

Same hier: ich teile deine Meinung, nur, was aus gesundheitlich relevanten Gründen (auch psychisches Leiden unter bestimmten Körperformen) notwendig wäre! Wunderschönes Kinderbild, erinnert an Bullerbü :)! Ja, heutzutage würde man als Eltern wohl nicht mehr so über diverse kindliche Befindlichkeiten hinweg gehen, aber so war die Zeit damals.
Ich habe eine sehr ausgepärgte Zornesfalte, neben der sich altersbedingt weitere eingefudnen haben. Ich denke ernsthaft über eine Hyaluronsäureunterspritzung nach, bin dann aber immer wieder zu geizig dafür! Botox kommt mir nicht ins Gesicht.
Wahre Schönheit kommt von Innen ! :):)

LG Susanne

Ich glaube, bei so krassen Segelohren wie meinen, wäre es auch heute als Mädchen schwer, daran zu wachsen und sich das Selbstbewusstsein zuzulegen, darüber zu stehen. Aber ich glaube, Eltern würde heute dennoch anders damit umgehen und nicht noch selbst über ihre Tochter herziehen.

Das Problem mit der Zornesfalte ist, dass es da schon besser ist, mit Botox dafür zu sorgen, dass sie nicht gleich wieder kommt … und schon ist man drin in der Kombi …

Die Zornesfalte lässt uns beide kritisch schauen. Und wir sind kritische Menschen! Darf man das nicht sehen?

Dass ich nicht als Prinzessin durchgehe, liegt nicht nur an der Falte 😁 dafür Sorge ich in anderer Hinsicht schon auch noch 😂 ein 😇 bin ich nicht!

Wer unter einem wirklichen oder eingebildeten Makel so sehr leidet, dass das Leid die Gefahr einer OP oder sonstiger Behandlung überwiegt oder wer eben schlicht und ergreifend keine Angst und ausreichend Geld hat, der soll einfach machen, wonach ihm der Sinn steht. Damit sind dann alle glücklich und das ist es, was zählt.

Das einzige, was bei mir bisher operiert wurde, sind diverse kaputte Gelenke, Sehnen und Bänder. Dabei möchte ich es auch gern belassen. Und wenn ich angesichts meines morgendlichen Spiegelbildes erschrecke oder das große Heulen wegen irgendwelcher Falten bekomme, investiere ich wohl eher in einen Therapeuten als in Spritzen. Aber frag mich in 20 Jahren nochmal. Vielleicht sehe ich das dann anders und aus wie 35 *grins*

Liebe Grüße
Fran

Wer weiß, wie man seine Meinung dazu noch ändert. Ich habe schon so oft „nie“ gesagt und was habe ich jetzt? Hundehalterin zum Beispiel …

Aber in 20 Jahren wie 35 aussehen? Hilfe ;).

Liebe Ines,
die Meinung deiner Eltern ist krass gewesen.
Ansonsten stehe ich zu Schönheitsoperationen wie viele der Vorkommentare:
Was muss, muss. Wer will, soll.
Für mich ist es indiskutabel s.o.
Augen lasern hätte mir gefallen, aber ich hatte Respekt (auch Angst genannt ;)) und somit hat hier etwas in der Art nicht stattgefunden.
Liebe Grüße
Nicole

Vielleicht wollten sie mich damit ja auch „motivieren“, etwas zu entscheiden, von dem sie dachten, dass es gut für mich wäre? War es am Ende ja auch, ich würde es wieder machen. Aber das Gefühl der echten Wahl hatte ich dennoch nicht.

Augen Lasern käme für mich nur in Frage, wenn man im Alltag ohne Brille handlungsunfähig ist, also in der Dusche kein Fläschchen unterscheiden kann und die Brille ohne Brille nicht finden kann. Ansonsten wäre mir das Risiko immer zu groß.

Eltern und moralische Erpressung halt – so funktionierte das Leben damals. Dass man Segelohren bei Kindern in Grundschulalter operiert, ist nicht ungewöhnlich. Dass ich damit gehänselt wurde, ist ja nicht ausgedacht. Sonst hätte das die Krankenkasse auch nicht bezahlt. Zwei meiner Cousinen haben die gleichen 90-Grad-Segelohren von den Vätern der Familie geerbt und die gleichen glatten Haare dazu. Die eine hat die OP ebenfalls im Grundschulalter machen lassen, die andere nicht.

Ich schließe für mich Schönheits-OPs komplett aus, außer wenn es um Unfälle geht. Botox oder andere Spritzen genauso. Vor einigen Jahren war es doch mal schick, sich die Lippen aufspritzen zu lassen, damit sie schön füllig aussehen. Das fand ich einfach nur schrecklich. Dass Du Dich damals entschieden hast, deine Ohren anlegen zu lassen, kann ich gut verstehen. Ich bin wegen anderer Sachen (Brille, Spange, dünn) sehr gehänselt worden. Deswegen kann ich das absolut nachvollziehen.
Sich die Augen lasern zu lassen, weil es nervt eine (Lese-)Brille tragen zu müssen, davon kann ich nur abraten. Über mögliche Komplikationen wird selten offensiv gesprochen. Es ist und bleibt ein Eingriff. Und bei hoher Kurzsichtigkeit funktioniert lasern nicht, da muss die Linse getauscht werden. Will man das? Dann lieber Kontaktlinsen tragen, wenn man sie verträgt. Glücklicherweise komme ich mit Kontaktlinsen seit 30 Jahren gut zurecht und ich trage harte Linsen. LG Caro

Bei Unfällen geht es ja um eine Wiederherstellung und nicht um eine Optimierung der Natur. Dagegen hätte ich auch nie etwas. Zum Glück funktioniert das mit Deinen Kontaktlinsen gut, wobei ich mir bei Dir auch eine schöne Brille gut vorstellen kann. Brillen sind als Accessoire nicht zu unterschätzen.

Hallo Ines, ich seh das wie du. Ich will nichts „machen“ lassen. Ich bin jetzt 55. Ich habe Lachfalten und einige Sorgenfalten vom Leben abbekommen. Meine Schwangerschaftsstreifen sind meine Kinder wert. Mein Körper hat viel erlebt.
OPs, die körperlich notwendig sind, sind keine Frage.
Kosmetisch ist es für mich keine Option.
Ich habe als Teenager einiges einstecken müssen und einen langen Weg der Selbstannahme hinter mir. Ich weiß jetzt, was ich wert bin und das spiegelt sich in meinem Gesicht.

Allerdings haben wir bei unsrer Jüngsten mit 5 auch ein Ohr anlegen lassen. Sie hatte aber 1 Ohr von Natur aus eng angelegt, das andere stand sehr ab. Damit sie nicht gehänselt wird, haben wir uns entschieden, das zu tun.
Gott sei Dank hat sie nicht wie du damit Probleme.
Das tat mir richtig weh, es zu lesen, wie es dir damit als Kind ging und immer noch geht.

Ich verstehe darum Schönheits OPs, wenn man wirklich darunter leidet. Leider ist es aber meist der Druck von Außen, durch die überzogenen (retuschierten) Magazinfotos, der dazu führt, dass man sich nicht mehr attraktiv findet (oder wie in meinem Fall als Kind, dass einem eingeredet wird, dass man nicht schön ist).

Dabei ist ein Gesicht, in dem man das Leben lesen kann, so viel lebendiger und schöner, als ein mimikfreies, faltenloses Gesicht.
Und in jedem Mensch steckt so viel Besonderes.

Ich bin in meinen Beratungen als Stilberaterin oft entsetzt und auch traurig, über die Selbstwahrnehmung einiger Klienten. Und das ist unsere Herausforderung, Ines, da zu unterstützen.
Was für eine besondere Aufgabe.

Du merkst, das Thema bewegt mich sehr.

Alles Liebe, Angela

Oh mit 5 ist ja auch echt früh. Bei mir hat man das vorher nicht machen wollen, ich musste 7 oder 8 dafür sein. Wenn nur ein Ohr absteht, ist das vielleicht sogar noch störender, als wenn es beide sind. Wollte Eure Tochter das oder war das eher Euer Ansinnen.

Ja, unser schöner Job bringt es mit sich, Menschen Ihre schönen Seiten zu zeigen, und aber auch, sie mit Ansichten zu versöhnen, bei denen sie selbst ungnädig mit sich sind.

Zu deiner Frage: Unserer Tochter musste ein Paukenröhrchen im Ohr eingesetzt werden. Da das unter Vollnarkose gemacht wurde haben wir nach Absprache mit dem Arzt entschieden, das Ohr gleich mit anzulegen. Das war auch eine sehr gute Entscheidung.

Und den Vessöhnungsgedanken finde ich wundervoll!

Liebe Ines,
sehr viele interessante Kommentare zum Thema hast Du hier gesammelt. Ich schließe mich an, OP’s jedweder Art nur aus medizinischen Gründen (also ich schließe jetzt mal aus, dass ich mir eine Warze o. ä. entfernen lasse, das ist ja auch nicht gemeint). Aber alle Optimierungen möchte ich für mich nicht. Mit 62 Jahren habe ich Falten, schlaffere Konturen, komische Erscheinungen überall… aber: et kütt wie et kütt! Ich lebe noch! Auch mit meiner „griechischen Nase“. Das bleibt alles so.
Sonnigste Grüße vom Rhein,
Susa

Nun bin ich fast 70 und nie hätte ich „was machen lassen“ und natürlich werde ich dies auch weiterhin nicht tun. Nichts Kosmetisches jedenfalls.
Ich glaube, dass das auch ein bisschen ein Teufelskreis ist und wenn frau etwas macht, passt es nicht mehr zum Rest und dann muss frau noch was machen lassen usw. .
Aber das darf jede für sich entscheiden. Jede/r muss sich mit sich selber wohlfühlen.
Dass die OP in Deiner Kindheit so schmerzlich war und immer noch nicht gut verheilt ist, finde ich traurig. Kann man denn die Narben nicht anders behandeln außer mit einer zweiten OP? Hast Du unterschiedliche Arzt-Meinungen dazu eingeholt? Was ist mit Lasern?
Aber grundsätzlich finde ich, dass es sich Deine Eltern nicht leicht gemacht haben. Und ich finde auch nichts wirklich Erpresserisches in ihren Worten. Eigentlich ist es das, was eine Stilberaterin auch sagen würde:
„Wir betonen das Schöne und das weniger Attraktive betonen wir nicht.“
Natürlich haben sie dies zu Dir als Kind gesagt, da kommt das vielleicht nicht so rüber. Aber in gewissem Sinn stimme ich ihnen zu.
Und Du ihnen vielleicht heute auch.
Auf jeden Fall trägst Du heute mit Begeisterung Kurzhaar und immer Ohrstecker: Voller Erfolg!
Herzlich grüßt Sieglinde

Nein, man kann da an den Narben nichts machen, weil das immer neue Narben nach sich ziehen würde und da einfach keine Haut über ist.

Ich stimme Dir zu, dass es Eltern nicht leicht haben und man im Zweifelsfall als Kind alles ungerecht findet. Als Stilberaterin frage ich hingegen aber immer: Was gefällt Dir, was möchtest Du betonen und was nicht. Ich war als Kind ja durchaus willens, etwas zu betonen, was anderen nicht gefallen hat. Das ist für mich der Unterschied dabei.

Ohrringe trage ich seitdem durchgehend quasi täglich. Bei den kurzen Haaren hat es noch 15 Jahre gedauert, bis sich ein Friseur getraut hat, die Ohren frei zu schneiden und ich auch so weit war. Vorher waren die Ohren oben immer ein Stück bedeckt. Eins steht auch heute oben mehr ab als das andere und schön finde ich sie immer noch nicht. Deshalb sind die meisten Portraits von mir ein bisschen seitlich aufgenommen. Inzwischen bin ich schon lange froh, mich für die ganz sichtbaren Ohren entschieden zu haben, auch wenn sie nicht meine Lieblingskörperteile werden. Hauptsache, sie funktionieren! Die Dinger haben ja schließlich eine Aufgabe zu erfüllen!

Im Prinzip habe ich nichts gegen plastische Chirurgie oder gegen jemanden, der es tun will. Ich hoffe nur, dass ich diese Leute nach den Operationen wiedererkennen kann. 😉 Ich glaube, ich habe keine brasilianische Freundin, die noch keinen Beauty-Dr in Anspruch genommen hat. Und ich denke, wenn ich dort leben würde, wäre es auch für mich normal.
Ich finde es auch sinnvoll eine OP zu machen, wenn es zu einer psychischen Belastung wird.
Liebe Grüße und schönes Wochenende liebe Ines!
Claudia

Liebe Ines, mit dem Thema Schönheitsoperationen würden sich wohl Seiten füllen lassen und ich finde es daher toll, dass du uns hier deine ganz persönlichen Erfahrungen und Empfinden darlegst. Es ist meines Erachtens ein sehr wichtiger Beitrag, der es absolut verdient auch in die neue Blogdatenbank aufgenommen zu werden. Deine Ohren wären mir auf den ersten Blick durch die darüberfallenden Haare gar nicht aufgefallen – erst durch deine Beschreibung habe ich genauer geschaut und sie hervorblitzen sehen. Hierzu gibt es wohl die unterschiedlichsten Meinungen – ich persönlich sehe es zurzeit ähnlich wie du: kein Botox, keine Operationen, die nur das Aussehen betreffen. Ich habe mir vor ca. 15 Jahren die Augen lasern lassen, da meine Augen sehr unterschiedliche, doch relativ hohe Dioptrien hatten und daher dies mit einer Brille nicht richtig ausgeglichen werden konnte – doch das erachte ich eigentlich als medizinische und keine kosmetische Operation.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe Gesa

Deine Augen-OP sehe ich auch als medizinische Indikation. Wie gut, dass so etwas heutzutage möglich ist! Letztlich ist eine Entscheidung für oder gegen eine Operation immer eine persönlich Sache. Und ich denke, es gibt nichts, zu dem sich die Meinung im Lauf des Lebens vielleicht doch ändern kann. Deshalb fand ich es spannend, meine Gedanken sieben Jahre später noch einmal zu betrachten.

Unters Messer lege ich mich nur, wenn es medizinisch notwendig ist. Ich habe einfach zu große Bedenken, dass etwas schief gehen könnte. Letztes Jahr hatte ich ja eine unvermeidliche OP beim Schönheitschirurgen. Wäre es nicht notwendig gewesen, wäre ich aus dem Vorbereitungsraum gerannt. Das ist kein Witz. Später meinte der Arzt, wenn die Narbe, die nun mal auf dem Knochen liegt, mich stören würde, könne man dies noch mal vielleicht nacharbeiten. Ich habe nur gelacht, weil ich nicht erwartet hatte, dass es mit Narbe besser aussehen würde als ohne. Aber der kennt wahrscheinlich auch andere Patienten. Botox kann ich mir auch nicht vorstellen. Unterspritzung mit Hyaluron vielleicht, aber da müsste der Leidensdruck recht groß sein. Zumal die Wirkung nur temporär ist.
Die Zornesfalten habe ich auch und ich mag sie gar nicht. Bisher hat noch nichts wirklich geholfen aber momentan versuche ich es mit Cupping und sehe (zumindest subjektiv) eine Verbesserung. Ich werde das mal beobachten, wie die langfristige Wirkung ist und dann mal darüber schreiben.
Schöne Grüße
Andrea

Ja, Ärzte erleben wohl viel …

Habe erstmal gegoogelt, was Cupping ist. Eine Schröpftechnik zum Lösen der Faszien? Bin gespannt, ob es hilft!

Ja, bei Botox und Hyaluronsäure ist der Effekt nur temporär. Und aufhören will man damit meistens auch nicht wieder … teurer Spaß auf Dauer.

Ich habe das wohl schon erzählt. Aber: Nachdem mein Sohn wegen einer schweren Missbildung etwa 8 Operationen, davon einige bereits als Baby, hat überstehen müssen, stehe ich allen möglichen, nicht gesundheitlich bedingten Eingriffen absolut ablehnend gegenüber. Jede OP, auch kleine Eingriffe, birgt ihre Gefahren. Immer sind sie mit mehr oder weniger Schmerzen verbunden und nicht immer ist das Ergebnis optimal. Wie du ja auch hast feststellen müssen.
Ich kann es nicht akzeptieren, wenn sich Frauen – und Männer inzwischen ja auch – operieren lassen, nur um einer standardisierten Version ihrer selbst gleichzukommen. Und inzwischen lebt da ja ein ganzer Berufsstand sehr gut von diesem Schmarrn.
Natürlich wäre es schön, wenn ich eine schmälere „edle“ Nase und weniger Falten hätte.
Es wäre aber auch schön, wenn Schweine fliegen könnten.
Sorry für die harten Worte! Aber nach den unzähligen Tagen, die ich mit meinem Kind im Krankenhaus und später bei Therapeuten verbracht habe, bin ich da ohne Pardon.
LG
Sabiene

Ich kann Deine deutliche Sicht total nachvollziehen. Ich wusste bisher nur, dass Dein eines Kind mit Behinderung auf die Welt gekommen ist, aber nicht in welcher Form.

Gerade heute Morgen hat mich die eine Stelle hinterm Ohr wieder gezwickt und daran erinnert, dass die OP nicht ohne Preis war.

🙂 Liebe Ines,
ich teile Deine Meinung! Bei mir sind die Augenlider vor einigen Jahren gemacht worden, weil meine Sicht durch die hängenden Lider bereits eingeschränkt war.
Den Busen würde ich verkleinern lassen, wenn das nicht so eine brutal fiese OP wäre, zugleich noch sehr, sehr schmerzhaft. Also hilft nur gut fest zu zurren 😉
Und vor dem Lasern der Augen hält mich bislang meine Angst ab. Mal sehen, ob und wann ich sie überwinden werde…?
Liebe Grüße
Claudia 🙂

Nachteil eines großen Busens: Man sieht immer dicker aus, als man ist.
Vorteil eines großen Busens: Der Bauch wirkt immer kaschiert.
🙂

Schade, dass Deine Eltern damals in Bezug auf Deine Ohren so waren. 🙁
Kinder sollte man ermutigen und sagen, wie schön und großartig sie sind und nicht noch die Makel benennen. Ich hab auch leichte Segelohren, die oft durch die Haare gucken. Es ist auch traurig, dass Deine Freundinnen heute darüber lachen, sie müssten doch wissen, wie Dich das trifft?!

Liebe Grüße,
Anett

Dass man alles an seinen Kindern schön und großartig finden muss, finde ich nicht. Andere Vorzüge an mir, innerlich und äußerlich, wurden durchaus positiv angehimmelt. Aber mit den Ohren wäre ein anderer Umgang sicher besser gewesen. Andere Zeiten waren das – das darf man dabei auch nicht vergessen. Was bei Männern als äußerliches Markenzeichen galt, wurde bei Frauen noch lange nicht akzeptiert. Gut, dass sich die Sichten inzwischen geändert haben.

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