Nicole vom Blog Life with a glow hat sich und ihre Leserinnen im Juni in einem Blogbeitrag gefragt, ob es etwas gibt, das man mit Ü50 nicht mehr tragen sollte.
Das ist eine beliebte Clickbait-Frage, um Schreistürme auszulösen, denn natürlich lässt sich nicht alles am Alter festmachen, was einem steht und man es daher vielleicht tragen möchte, und auf das Wort sollen reagiere nicht nur ich allergisch. Ich brauche genauso wenig wie Nicole jemanden, der mir vorschreibt, was ich zu tragen habe.
Rat hingegen schätze ich durchaus. Wertschätzendes Feedback oder anregende Ideen von Personen aus meinem Umfeld oder kompetentem Verkaufspersonal empfinde ich als wertvoll. Es bleibt ja dennoch mir überlassen, ob oder wie ich etwas davon umsetze.
Am Ende von Nicoles Beitrag steht die Frage, was den Meinungen ihrer Leserinnen nach gar nicht geht. Das führte mich in Gedanken umgehend zu einem Beitrag, den ich 2017 veröffentlicht und dafür einen gepflegten Shitstorm kassiert habe. Es ging um sieben Sachen, die mir immer wieder – für mein Auge negativ – auffallen, wenn ich in der Fußgängerzone stehe und Menschen vorbeigehen sehe.
7 Outfitsünden
- Zu kurze Hosen
- Zu lange Ärmel
- Zu enger tiefer Hosenbund mit Muffin-Effekt
- Ausgebeulte Hosen
- Zu tiefer Ausschnitt
- Zu enger Schmuck
- Ungeputzte Schuhe
Das alles sehe ich auch heute noch an Menschen jeden Alters, bei denen ich mir sicher bin, dass ihnen ihr Äußeres nicht egal ist. Am Gesamtbild ist schnell zu erkennen, dass sich jemand an sich Gedanken über das Outfit gemacht hat. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle.
2017 nahm ich an, dass die meisten Menschen ein Korrektiv um sich herum haben – Freund_innen, Bekannte, Partner_innen, Familie, Nachbar_innen, wen auch immer – das ihnen bei Gelegenheit freundlich sagt, dass bestimmte Elemente ihrer Outfits deutlich schöner wirken würden, wenn sie passen würden oder heil wären.
Auf genau diese Aspekte laufen meine Kritikpunkte heraus. Es geht nicht darum, ob jemand Leomuster schön findet, Neonfarben liebt oder mit 80 Jahren kurze Röcke trägt. Es geht darum, dass die Kleidung zum Körper passt und gepflegt wirkt.
Was nützen die schicksten Pumps, wenn die Spitzen angeschraddelt sind? Die schönste Hüfthose verliert ihren Charme auch ohne Muffin-Effekt, wenn man beim Bücken das Bauarbeiter-Dekolleté sieht.
Wie kommt man an erwünschtes Feedback?
Gerade Menschen, denen anzusehen ist, dass ihnen ihr äußeres Auftreten nicht egal ist, freuen sich vielleicht, wenn jemand ihnen jemand auf freundliche Weise sagt, dass es aus seiner Sicht etwas gibt, was die Sache noch runder machen würde.
Vielleicht ist das aber auch nur meine Perspektive als Beraterin, die davon lebt, dass sie von anderen Menschen für ihre Sichtweise bezahlt und auch privat oft nach ihrer Meinung gefragt wird? Mag sein.
Gelernt habe ich 2017 nach der Veröffentlichung des Beitrags, dass es weitaus mehr Menschen gibt, als ich geahnt habe, die wirklich auf sich alleine gestellt sind und niemanden im Umfeld haben, der auf freundliche Weise Feedback gibt. Denen wollte ich damit selbstverständlich nicht auf die Seele treten.
Für diese Menschen ist es schwierig, alleine an ihrem Erscheinungsbild zu arbeiten. Dafür gibt es in der virtuellen Welt inzwischen viele Gruppen in den Socials, in denen man sich gegenseitig unterstützen kann. An der Stelle verdienen die Socials ihren Namen. Wer das nicht möchte, kann immer noch eine individuelle Beratung buchen oder in einem Geschäft mit kompetenter Beratung einkaufen.
Am Ende zählt der persönliche Geschmack
Zur Frage, ob das wirklich Outfitsünden sind: Für mich sind Modesünden keine Sünden im theologischen Sinn, genauso wenig wie es eine Modepolizei gibt. Was Wort Sünde steht für mich in dem Zusammenhang vielmehr dafür, dass es so schön hätte sein können, wenn der Patzer das Gesamtbild nicht verdorben hätte.
So wie es für mich eine Sünde ist, Ketchup auf Katenschinkenbrot zu schmieren, weil das Ketchup mit seinem BÄHM den feinen Geschmack des Schinkens erschlägt, machen für mich unter anderem die oben genannten sieben Punkte ein Outfit optisch kaputt. Das eine betrifft den optischen Geschmack, das andere den gustatorischen.
Wer das so leiden mag, möge so glücklich sein. Es ist auch nicht verboten, sich Ketchup auf Katenschinkenbrot zu schmieren. Wer sich aber fragt, warum andere Menschen irgendwie immer ein bisschen schicker aussehen als man selbst, tut gut daran, auf solche Details einen Blick zu werfen.
Wenn ich jemanden auf Punkte dieser Art – oder was auch immer – ungefragt hinweisen möchte, frage ich nach Möglichkeit übrigens immer, bevor ich den Kritikpunkt anspreche, ob ich dazu etwas sagen darf. Frei nach dem Grundsatz:
35 Antworten auf „7 Outfitsünden?“
Liebe Ines,
danke für Deinen Beitrag. Ich finde, Du sprichst damit ein wichtiges Thema an. Ich habe mich schon sehr geärgert über solche Bemerkungen wie „findest Du das schön?“ und war dann manchmal auch verunsichert. Meine Reaktion daraus ist, ich versuche, nur zu loben, Freunde und Fremde. Vor ein paar Tagen kam mir eine Frau entgegen, der musste ich einfach sagen, dass sie in diesem Kleid toll aussieht. Sie hat sich sehr gefreut. Aber vielen würde, wie Du schreibst, eine wertschätzende Kritik helfen. Die gelingt mir spontan nicht, sondern wie Du schreibst, nur mit Auftrag, wenn mich jemand fragt, ob ich mal meine Meinung sagen kann.
Mir ist aufgefallen, dass auch Strümpfe eine Sünde sein können. Sie können ein Outfit (fast) komplett ruinieren oder harmonisieren, meiner Erfahrung nach. Da ich fast immer kalte Füße habe und auch im Sommer meist Strümpfe trage, würde mich Deine Meinung dazu interessieren und da könnte ich auch Beratung gebrauchen. Könntest Du dazu mal einen Beitrag machen?
Liebe Grüße Greta
Oh ja, mit Strümpfen kann man optisch viel anrichten, das stimmt. Länge, Stärke, Farbe, Muster an sich und in Abstimmung zu Schuhen und Beinkleidern. Dazu mache ich gerne einen Beitrag. Kannst Du Deine Fragestellung dafür konkretisieren?
Mit Spannung erwartet, mit Zustimmung genickt. Bei fast allen Sachen bin ich sehr bei dir. Das Muffintop war eine zeitlang ein ‚Problem‘, denn es gab nur diese doof geschnittenen Hosen und die saßen einfach nie gut… bei mir.
Ansonsten verstehe ich den Shitstorm nicht, aber ich verstehe die sowieso nur bei bestimmten Themen.
Gustatorisch- ein seeehr feines Wort. Hoffentlich vergesse ich es nicht wieder.
Mit dem Rat geht es mir wie dir- Siehe Orange. Aber ich muss das Gefühl haben, er ist kompetent UND aufrichtig.
Vielen Dank fürs schöne Erwähnen. Freue mich immer wie ein Schnitzel (gern mit Senf, aber nur, wenn es Solo ist). Es gibt übrigens auch Menschen, die Rosinenbrot mit Leberwurst essen (iiii)
Hab einen sonnigen Samstag, der dich den Sommer in Schön fühlen lässt.
Liebe Grüße
Nicole
Das Wort gustatorisch finde ich auch schön und es fällt mir manchmal nicht ein. Ich verwende es deutlich seltener als die Worte für andere Sinnesempfindungen wie olfaktorisch oder haptisch. Dabei ist mir der Geschmack ebenso wichtig wie der Geruch und die Textur.
Danke für Anstupps, das Thema nochmal aufzugreifen. Mal sehen, was hier dieses Mal noch für Kommentare dazu kommen. Bin gespannt.
Gerade beim Essen ist Geschmack ebenso Geschmackssache wie bei Kleidung … Es gibt wirklich schräge Kompositionen, die man nur lieben oder hassen kann, weil sie so polarisieren.
Genieße die Sonne! Außer der mittäglichen Paulerunde bleibe ich heute im Nordzimmer :).
Guten Morgen Ines,
zunächst einmal Danke für diesen tollen Beitrag. Ich stimme dir voll und ganz zu und würde sogar den sieben Punkten noch einen hinzufügen: nämlich ungepflegte Füße in offenen Schuhen. Ein Graus! Da kannst du noch so chic sein, damit ruinierst du das gesamte Outfit. Zumindest nach meinem Empfinden.
Für Tipps und Anregungen bin ich oftmals sehr dankbar und froh, solche Menschen, die sich trauen, ihre Meinung zu sagen, im Umfeld zu haben. Und in der Regel bitte ich auch nur diejenigen um ihre Meinung und höre auch darauf, denen ich eine kompetente Einschätzung zutraue. Ich selbst gebe auch gerne meine Meinung ab, allerdings auch nicht ungefragt, sondern nur nach Aufforderung. Alles in allem finde ich aber, dass man sich in erster Linie in seiner Kleidung wohl fühlen sollte. Und viele haben offensichtlich kein Problem mit Muffintop, abgeranzten Schuhen, dicker Hornhaut & Co. Dann juckt es mir quasi in den Fingern, meine Meinung heraus zu posaunen, aber wie du schon sagst: keine Beratung ohne Auftrag 🙂
Liebe Grüße
Sabine
Danke für Deine Zustimmung. Schrundige Hornhaut – siehe meine Antwort an Claudia – in schönen Sandalen kann genauso unschön aussehen wie gepflegte Füße in angeschrabbten Sandalen.
Unsauber aufgetragener oder abgeplatzer Nagellack könnte Punkt 7 ergänzen – an Füßen und Händen.
Ach ja, sieht man häufig. So lange sich die Leute darin wohl fühlen ist es ok.
Liebe Grüße!
So sehe ich das auch: Wenn sich Menschen darin wohl fühlen und die Optik für sie keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt, sind solche Aspekte egal.
Moin, ich finde auch das schlimmste im Sommer sind ungepflegte und schrundige Füsse! Egal ob bei Frau oder Mann. So oft schon gesehen: tolle Klamotten, Schmuck, Makeup….aber wehe man schaut nach unten! Da sind dann oft sogar noch die Zehennägel lackiert.🫣
Zu Punkt 7 hieß es bei uns zu Hause immer : Oben hui und unten pfui 😉
Ein erträgliches Wochenende,
Claudia
Mit den Schrunden kann man gleich ein neues Fass aufmachen: Körperpflegesünden. Einige sind optisch wirksam – die schraddeligen Füße – andere olfaktorisch …
Manchmal lenkt der Lack tatsächlich etwas ab, manchmal lenkt er den Blick noch mehr auf das, was ich nicht sehen mag. Einige Menschen haben trotz professioneller Fußpflege und regelmäßigen Eincremens so trockene Fußhaut, dass es immer gruselig aussieht. Da finde ich es dann schöner, in der Öffentlichkeit die Füße nicht zu zeigen. Bei mir sind es nicht die Füße, die sehen gepflegt aus. Aber dafür trage ich im Sommer keine Kleider und Bermudas mehr, weil ich meine Knie nicht mehr der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Da hat jeder andere Schmerzgrenzen.
Oben hui, unten pfui ist genau das, was ich meine mit den 7 Punkten. Es ist nicht immer oben und unten gemeint. Es kann auch die Mitte oder ein anderes Ende sein, was den Eindruck von hui zu pfui macht.
Dir auch ein erträgliches Wochenende! Mal sehen, wie der Hund und ich gleich bis zum nächsten Baum und zurück kommen.
Keine Beratung ohne Auftrag, wie wahr. 🙂
Ich gebe auch nur meine Meinung über einen Look etc. ab, wenn ich danach gefragt werde oder ich es schön finde. Ein echtes Kompliment ist immer willkommen, denke ich.
Ansonsten gibt es vieles auf der Welt, was mir nicht gefällt und zwar mit allen Sinnen – oder manchmal Unsinnen – wahrgenommen.
Wenn es geeignete Protestformen gibt, nehme ich sie wahr und hoffe auf einen kleinen Erfolg…
Liebe Grüße
Sieglinde
Schöne Formulierung. Die merke ich mir.
Komm gut durch das heiße Wochenende!
Ja das ist ein schwieriges Thema, im Prinzip finde ich Deine Punkte auch gruslig. Okay mein Ausschnitt ist oft tief, weil mir das steht, es streckt.🤭Enger Schmuck? Meinst Du einschneidende Halsketten?
Im Prinzip möchte ich ja tolerant sein und sage oft, die Leute sollen tragen was sie wollen. Deshalb würde ich nur etwas sagen, wenn ich um meine Meinung gefragt werde. Außer beim Göga. Aber der hat oft eine Erklärung parat. 😁
Ich wünsche Dir eine kühle Brise, Liebe Grüße Tina
Deine Ausschnitte sind ein schönes Beispiele dafür, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt. Du trägst sie tiefer, als ich den Proportionen nach zu Deiner Gesichtslänge empfehlen würde und zuweilen sind ja recht einblickend. ABER … Du trägst oft große Ohhringe oder Ketten als Ausgleich dazu und Deine voluminöse Haarpracht. Bei mir wirkt ein Ausschnitt mir den kurzen Haaren schnell viel größer als bei Dir. UND ich kenne kaum eine Frau, die bei großer Oberweite so gut sitzende BHs trägt wie Du. Deine Ausschnitte empfinde ich als streckend und sexy – niemals ordinär.
Bei Schmuck fallen mir meist zu enge enge Armbanduhren und Ringe – quasi eingewachsene Ringe wie Eheringe und andere, die nie abgenommen werden – auf. Darüber quillt dann das Fleisch der Finger oder Unterarme und den Anblick finde ich – vorsichtig formuliert – nicht schmückend. Auch Eheringe kann man weiter machen lassen oder zur Not einen neuen weihen lassen – nach welchem Ritual auch immer. Oder das zu enge Original als Kettenanhänger tragen. Und bei Uhren das Armband länger stellen oder ein neues kaufen, wenn das nicht möglich ist.
Sende Dir einen frischen Windhauch!
Oh ja also Schmuck, der eigentlich gar nicht mehr passt. Das verstehe ich und sehe das zum Glück sehr selten.
Danke Ines, ein gut sitzender BH ist mir bei Größe 95 G-H sehr wichtig. Witzig die Autokorrektur wollte grad wuchtig schreiben, statt wichtig.🤭😂 Ausschnitte bei Sachen in großen Größen sind manchmal auch total überdimensioniert, da muss ich öfter sogar ein wenig zunähen, oder mit einer Nadel fixieren, das wäre nämlich sogar mir zu viel. Niemals ordinär, das ist mir schon wichtig.
37 Grad sind heute hier vorausgesagt. Das ist irre?! Mir graust es vor den Arbeitstagen allerdings mehr. Ich laufe ja zur Arbeit in voller Sonne leider um dort dann auch über 30 Grad Arbeitstemperatur zu haben. Du verstehst das, wenn ich schreibe, dass ich dann ums überleben kämpfe.🥵
Happy Sunday, liebe Grüße Tina
Ja genau solchen Schmuck meine ich. Der mal passend gekauft war und nicht mitwächst.
Ja, bei großen Größen ist die Idee „tiefer Ausschnitt streckt“ wirklich manchmal etwas arg gut gemeint.
37 Grad sind Wahnsinn. Hier sollen es 33 werden im Schatten, da kannst Du in der Sonne Eier auf dem Auto braten. Ich habe mich heute um 7 wecken lassen, damit wir einen frühen Ausflug in den waldigen Wildpark in der Nähe machen können. Da war es ruhig, schattig, luftig und schön. Jetzt schließe ich mich bis heute Abend ein.
Ich verstehe Dich voll und ganz. Versuche einfach, Deine Einzelteile irgendwie zusammenzuhalten und weder Dir oder anderen Schaden dabei zuzufügen. Das ist die Minimalanforderung für solche Arbeitstage. Überstehe es irgendwie …
Schöne Schattenmomente am Sonntag für Dich!
Bei mir sind es hauptsächlich die Beine, die ich nicht (mehr) zeigen mag. Da passt mein heutiger Blogbeitrag ja prima.
Die Beine müssen für mich in diesem Sommer an die Luft. Es kommt allerdings auf darauf an, wie das in Szene gesetzt wird. Lange Kleider kommen für mich nicht in Frage, da ich nur Hosen trage. Also sind es Bermudas geworden – trotz Beinen.
Ich verlinke meinen Beitrag hier, wenn das ok ist:
https://www.lifestylebybine.de/zurueck-zur-baumwolle
Liebe Grüße
Sabine
Na klar ist das Verlinken in Ordnung! Bei Deinem heutigen Outfit finde ich schön, dass das bedruckte Ringelshirt den Blick zum Gesicht lenkt. Das geht immer!
Ja, das ist der Trick dabei. Auffällige Oberteile. Dann guckt keiner auf die Beine 😀
Ich sehe das genauso wie du (auch mit dem Ketchup 😄). Manchmal frage ich mich auch, warum ein Mensch, der mit perfekter Frisur rumläuft, in der Kleidung es nicht vorsetzt. Eine gewisse Eitelkeit ist anscheinend vorhanden. Ratschläge oder besser gesagt Anmerkungen, finde ich besonders schwierig, wenn jemand auf eine Konfektionsgröße beharrt obwohl, die schon längst ein Update braucht. No Go’s gibt es auch bei mir, aber mehr persönlich bezogen. Ich würde z.B. nicht auf der Straße eine Leggins tragen (für mich ist es Sportbekleidung). Manchen steht sie auch so… Liebe Grüße!
Danke für Deine Zustimmung. Ja genau diese erkennbare Eitelkeit meine ich: Da hat sich jemand Gedanken um seine Optik gemacht – und übersieht dabei etwas immens Wirksames.
Für mich persönlich gibt es auch Sachen, die ich nicht oder nicht mehr trage, die mir bei anderen gefallen. Mal liegt es meinem Geschmack, mal an der Figur. Leggings anstelle von Hosen trage ich zum Beispiel auch nicht außerhalb des Sports.
Für manche Menschen wäre es besser, wenn sie ohne auf die Größe zu sehen einkaufen würden … Das hast Du so recht!
Ups, mit den zu langen Ärmeln hast du mich – ich liebe es, wenn ich im Winter Pulloverärmel über die Hände ziehen kann… daher sind die ganz oft zu lang. Dafür habe ich eine neue „Sünde“: Nicht nur Schmuck und Muffen-Top, sondern alles an Kleidung, was einfach zu eng ist. Wenn ich in Deckung gehe, weil die Knöpfe der Bluse meines Gegenübers jede Sekunde gesprengt werden, dann ist das echt zu viel. Oder zu wenig. Je nach Perspektive…. Dummerweise gibt es viele, viele Menschen, die denken, dass es sie schlanker aussehen lässt, wenn sie ihre Kleidung zwei Größen zu klein kaufen.
Liebe Grüße
Fran
Ja, an diesen Mythos glauben leider einige – oder wollen einfach, siehe Miras Kommentar, die wahre Konfektionsgröße nicht wahr haben.
Im Sommer kann ich ergänzen: zu enge Schuhe. Wenn die Füße und Knöchel im Lauf des Tages anschwellen und über die Sandalen oder aus den Ballerinas Quellen, macht mir das Schmerzen beim Hinsehen. Das muss doch weh tun! Das ist zur Feierabendzeit in der S-Bahn täglich zu sehen.
Mir hat hier vor einigen Jahren eine Leserin geschrieben, dass sie den Eindruck hat, dass ich meine Sachen meistens zu groß kaufe. Ist mir lieber als zu klein – wobei ich sie durchaus passend finde. Nur an den Schultern sind sie oft zu breit, damit der Busen oder die Hüften reinpassen.
Zunächst einmal ein wunderbarer Artikel, dem ich nichts hinzuzufügen habe! Oder besser gesagt, ich denke, ich könnte noch noch ein paar Punkte hinzufügen! Jemandem einen Rat zu geben, von dem ich denke, dass er ihn braucht, ist ein schwieriges Thema – ich gebe Ratschläge, wenn ich gefragt werde, wenn nicht, auf keinen Fall. Die Regel ist für beide Seiten die gleiche – ich will es nicht hören oder es interessiert mich nicht, wenn ich nicht frage.
PS. Zu enger Schmuck??? Ich habe nicht ganz verstanden, was du damit meinst, wer wird schon einen zu enger Schmuck tragen??? kkkk
Liebe Grüße,
Claudia
@Schmuck Siehe meine Antwort an Tina. Es sind meistens Ringe oder Uhren. Vorallem Eheringe bei Menschen, die lange verheiratet sind und im Lauf des Lebens reichlich zugenommen habe. Achte das nächste Mal mal beim Einkaufen darauf, wenn entsprechende Menschen an der Kasse um Dich herumstehen. Die Ringe sind oft so eingewachsen, dass die gar nicht mehr abzunehmen sind.
LOL :)))
Danke liebe Ines, ich folge gänzlich Deiner Modesünden-Aufzählung. Besonders seltsam, dass es manchmal auch bei wirklich mode- und stilbewussten Mitmenschen zu solchen Nachlässigkeiten kommt. Eingewachsene Eheringe waren in meiner Kindheit ein normaler Anblick… gar nicht schön!
Liebe Grüße Susa
Bei genau solchen Menschen wundert mich das auch am meistens. Sie haben Blick und Bewusstsein dafür und übersehen das. Aber wer weiß, was ich alles an mir übersehe, was mir keiner sagt …
Ich bin mit allen genannten Punkten einverstanden und musste erst mal über den „Muffin-Effekt“ nachdenken. 😉 Dabei meine ich, dass generell zu enge Kleidung eine Sünde ist.
Ansonsten habe ich nicht allzuviele Leute um mich herum, von denen ich mich gerne beraten lassen würde. Ich glaube, dass ist nie so ganz objektiv.
LG
Sabiene
Wusstest Du nicht, was ich meine damit, oder trägst Du selbst einen Muffin spazieren?
Ich gehe, wie auch schon beim letzten Mal, mit allen Punkten mit.
Wobei mir saubere Schuhe reichen, frisch geputzt muss nicht unbedingt sein, wenn man nicht gerade einen formellen Termin hat.
BG Sunny
Das stimmt. Sauber reicht. Sie brauchen im Alltag nicht wie bei der Bundeswehr poliert zu glänzen.
Ich bin ein gebranntes Kind, habe schon oft unerwünschtes Feedback zu einem Outfit oder meinem Körper bekommen.
Gerade als mehrgewichtige Person muss ich mir einiges anhören, die meisten meinen es ja nur gut mit mir. Seit ich im Sommer an die Temperatur angepasste Kleidung trage, ist es manchmal ein Spießrutenlauf. Abschätzige Blicke gibt es immer, manchmal (zum Glück nicht mehr oft) noch einen Spruch dazu à la mit diesen Beinen würde ich aber nichts kurzes tragen.
Wahrscheinlich passt mein Kommentar nicht wirklich, aber bei Modesünden haben viele Menschen halt oft das Bild von mehrgewichtigen Menschen in kurzer, enger Kleidung vor Augen.
Eine sehr alte Dame (Freundin meiner Oma) hat mal zu mir gesagt, ab einer gewissen Kleidergröße darf man keine kurzen/ärmellosen Sachen mehr tragen. Daran habe ich mich jahrelang gehalten bis ich an einem heißen Sommertag in der Stadt einfach umgekippt bin. Das war ein Weckruf. Seither trage ich die Kleidung, in der ich mir gefalle, auch wenn es vielleicht nicht vorteilhaft oder schmeichelhaft (macht optisch dünner) ist. Ich will hier auch niemanden angreifen, wollte nur mal die Sicht einer mehrgewichtigen Person dalassen.
Danke für Deinen ersten Kommentar hier, den ich absolut passend finde. Auch andere Kommentierende sind übrigens mehrgewichtig – Tina zum Beispiel mit etwa Größe 50. Ich habe bei den zu kurzen oder zu engen Sachen keineswegs mehrgewichtige Personen vor Augen. Mit zu kurzer Hose meine ich eine Hose, die lang gemeint ist, der aber 1-2 cm fehlen – das ist dann nicht lang und nicht 7/8. Das hat nichts mit der Konfektionsgröße zu tun.
Zu enge Kleidung – Hosen mit Muffineffekt oder abzeichende Oberteile – sieht in Größe 34 genauso zu eng aus wie in Größe 54. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr gerade schmal gebaute, schlanke Menschen es schaffen, sich in zu enge Kleidung zu quetschen, damit es eine 34 anstatt 36 ist.
Deshalb gibt es hier von mir auf keine Worte dazu, was ich ab Größe x passend oder unpassend an Längen finde – siehe Dein Ärmelthema – weil das zum einen an jedem Körper anders wirkt und jeder ein andere Bedürfnis nach Sichtbarkeit oder Verstecken hat.
Ich habe selbst einige Zeit Größe 48 getragen und das schlimmste, was man mir damals sagen konnte war unter anderem
– erstaunlich wie gut Du das tragen kannst, obwohl Du so dick bist.
– Hast Du abgenommen? Toll!
Beides sind in meinen Augen keine Komplimente, sondern Beleidigungen, weil sie das (ggg. vorherige) Gewicht ungefragt kritisieren.
Wenn Dir jemand ungefragt Feedback zu Outfits oder Kaschierungstipps gibt, wünsche ich Dir den Mut und die Energie, der Person zu sagen, dass sie das bitte unterlässt. Habe neulich eine perfekte Formulierung dafür gelesen. Wenn mir die wieder einfällt, ergänze ich sie.
Der vergesse Spruch bezog sich nicht auf ungewünschtes Feedback, sondern eher auf Kommentierungen von Gewicht. Den fand ich sehr passend
Quelle Instagram @schwarzer.kaffee