- Rindfleisch (außer bei gemischtem Hack), Lamm, Pferd, Wild samt Kaninchen und Hasen, Innereien, Zunge, Füße, Eisbein, Weißwurst, Leberwurst, Blutwurst und alles andere aus der Ecke, Pasteten, kalte Hackbällchen, alles in Aspik
- Wachteln, Strauss
- Schnecken
- Thunfisch, Tintenfisch, Aal, Dorsch, roher Fisch (also Sushi), eingelegter Fisch wie Matjes und Hering, Fischbrötchen außer mit Lachs, Labskaus
- gekochte und gespiegelte Eier, glitschiges Rührei (also keine Carbonara)
- herzhafte Geschmacksrichtung süß-sauer
- Reibekuchen
- Mayonnaise (auch nicht in Salat- oder Grillsoßen), Remoulade, Butter oder andere Streichfette auf Brot (außer wenn die Butter geschmolzen ist wie bei Knoblauchbrot)
- kalter Käse (aber gerne geschmolzen auf Aufläufen und Nudelsoßen)
- Kapern, Sardellen, Oliven (außer deren Öl, das liebe ich), Peperoni (außer getrocknet zu Chilipulver gemahlen), süßer Senf
- Estragon, Anis, Meerrettich, Wasabi, Ingwer, Zitronengras
- rote Beete, Staudensellerie, Fenchel, Kürbis (nur püriert in Suppen)
- Bananen, Birnen, Litschi, Physalis
- Apfelmus
- Schwarz- und Vollkornbrot, belegte Schnittchen (dann ich esse lieber trockene Brötchen)
Nur in kleinen Mengen esse ich …
- rohe Tomaten (außerdem müssen sie immer entkernt sein, auch wenn sie gekocht sind), Wurzeln, Paprika, Zwiebeln – das alles gegart liebend gerne in großen Mengen
- Avocado
- rohes Obst
Die kleinen Mengen haben nichts mit Geschmack zu tun, sondern weil ich davon einen kratzigen Hals bekomme – Kreuzallergie mit Heuschnupfen. Diese Sachen mag ich durchaus gerne.
Warum diese Anti-Liste?
Wir waren kürzlich zum Grillen bei Nachbarn eingeladen, die mich nicht so gut kennen. Es kam vorab die Frage, ob es etwas gibt, was wir gar nicht essen. Solche Fragen sind der pure Stress für mich, denn wer bereut nicht umgehend, eine Einladung ausgesprochen zu haben an jemanden, der mit einer solche Liste auf die Frage antwortet?
Nun ist beim Grillen ja das Gute, dass man seinen Teller selbst befüllt und nicht zu nehmen braucht, was man nicht mag. Außerdem haben wir eine Gemüsebeilage und den Nachtisch mitgebracht, ich würde also in jedem Fall satt werden. Wenn bei fremden Menschen oder in Lokalen bei Geschäftsessen vollständig aufgefüllte Teller serviert werden, kann das schon anders aussehen.
Ich wollte mich also um die Antwort drücken, kam damit aber nicht durch. So habe ich dann spontan angefangen, diese Liste zu erstellen und einen Blogbeitrag daraus zu machen. Wenn das nächste Mal jemand fragt, versende ich den Link. In der Hoffnung, dann nicht ausgeladen zu werden.
Damit mir das nicht wieder passiert
Die lustigste Geschichte dazu fand vor vielen Jahren bei Freunden statt, als wir uns noch nicht so gut kannten. Wir wurden vorab gefragt, ob wir Lamm essen. Mein Mann ja, ich nein. Ich sagte, dass ich gerne Beilagen esse und mich Ofenkartoffeln und Gemüse, was es dazu geben sollte, vollständig glücklich machen würden. So ist es nämlich: Ich brauche keine Extrawurst, ich möchte einfach nur das essen, was ich mag, und Beilagen liebe ich.
Wir waren also bei den Freunden und irgendwann rief der Mann aus der Küche, wie ich mein T-Bone-Steak haben wollen würde. Ich rief zum Scherz rare – in der Annahme, dass es eine Scherzfrage sein, denn das ich seit 35 Jahren kein Rindfleisch – außer in gemischtem Hack – mag und erst recht nicht mit dem Hauch eines Bluttropfens auf dem Teller, weiß wirklich jeder. Dachte ich.
Dann sah ich, wie er ein riesiges Steak in Richtung Pfanne befördern wollte und rief halt. So hatten die beiden am nächsten Tag ein großes Mittagessen, ich durfte endlich zufrieden sein mit den Beilagen und seitdem ist die Geschichte ein Running Gag.
Wenn Du Dich fragst, was meine Eltern falsch gemacht haben: Die haben alles versucht und spät aufgegeben. Viele der Dinge mochte ich sogar als Kind, aber als Teenager irgendwann nicht mehr. Dafür mag ich jetzt andere Sachen, Spinat zum Beispiel, die ich als Kind nur unter Tränen gegessen habe. Und ich habe all diese Sachen probiert, teilweise mehrfach.
Es gibt noch allerdings etwas, dass ich nicht einmal probieren möchte: Froschschenkel, rohe Austern, Würmer und Insekten jeglicher Art.
Gleiches Recht für alle
Weil ich mich freue, wenn Freunde sich merken, was ich gar nicht mag, gebe ich mir im Gegenzug natürlich genauso Mühe, mir die Abneigungen und Besonderheiten zu merken. Ich weiß also genau, wer keinen Senf, Zimt, Bananen, Rosenkohl, Tomatenkerne, Himbeeren, Hühnereiweiß, rohe Äpfel oder Haselnüsse essen möchte oder darf.
Damit ich Gäste bei uns im Haus nicht in die Lage bringe, vor einer geschmacklichen Grässlichkeit zu sitzen, frage ich nicht so vertraute Menschen immer vorher, ob sie wissen möchten, was es gibt. Wer Überraschungen möchte, hat selbst schuld.
Alle anderen bekommen die Rezepte oder Angaben zu den Grundzutaten vorab gesendet mit der Bitte O.K., leichte Änderungswünsche oder neue Vorschläge. Das erhöht die Chance auf zufriedene Gäste am Tisch deutlich.
Niemand mag alles
Viele Menschen sagen, dass sie alles essen würden. Mein Mann gehört zu denen. Aber wenn man jemanden besser kennt, kann die Liste der Dinge, die nicht unbedingt sein müssen, auch schnell ziemlich lang sein. Sachen, die in in jedem Fall mag, findest Du hier im Blog in der Kategorie Rezepte.