„Dresscode Beerdigung: Was kann man als Frau anziehen, um respektvoll, aber nicht verkleidet auszusehen, und welche Alternativen gibt es zu Schwarz für Herbstfarbtypen? Zusätzliche Herausforderungen stellen dabei Temperaturen über 30 Grad an die Trägerin. Gehen Sandalen? Was ist mit Strümpfen?“
möchte Susa bei der Wunschliste für Blogeiträge in 2020 wissen.
Die Frage nach dem Dresscode gilt ganzjährig, für den sommerlichen Teil beamen wir unsere Gedanken an einen heißen Sommertag. Fühlst Du die Sonne?
Dresscode Beerdigung für Frauen
Die Zeiten, in denen man nur in Schwarz auf Beerdigungen als angemessen gekleidet galt, sind aus meiner Sicht vorbei. Was war es für Skandal auf dem Dorf, als meine Mutter 1981 bei der Trauerfeier für meinen Vater Dunkelblau anstatt Schwarz trug … gut, dass das jetzt anders ist.
Die erste Frage ist für mich, ob auf der Traueranzeige etwas über den Dresscode steht. Manchmal steht dort, dass keine Trauerkleidung erwünscht ist oder sogar, dass farbig-bunte Kleidung gewünscht wird. Daran würde ich mich dann halten, denn ist es eine Frage des Respekts dem Verstorbenen gegenüber, diesen Wunsch zu erfüllen. Die einzige Ausnahme wäre für mich, wenn ich immer nur Schwarz von Kopf bis Fuß trage würde, würde ich auch dann in Schwarz gehen. Der Verstorbene mochte mich so, also dürfte ich auch in Schwarz zur Trauerfeier kommen. In allen anderen Fällen würde ich mich dem Dresscode beugen.
Wenn auf der Traueranzeige oder Einladung zur Trauerfeier kein Vermerk zur Kleidung zu finden ist, finde ich Kleidung angemessen, die ruhige Farben hat und keine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es geht um den Verstorbenen, nicht um Dich. Geeignete Farben sind dafür
- Schwarz, dunkle Blau-, Braun- und Grautöne bei Hosen, Rock, Blazer oder Kleid.
- Eine Bluse oder Shirt kann gerne hell dazu sein. Da würde ich einen Weißton oder eine andere eher neutrale helle Farbe wie Hellgrau oder Beige wählen. Im Winter finde ich es angenehm, einen dunklen Rollkragenpullover auf einer Beerdigung zu tragen, weil es dort meistens kalt ist.
Insgesamt passt eher förmliche Kleidung, also weder Freizeit- noch Festkleidung. Mit einem Hosenanzug, Kostüm, Kleid, Stoffhose mit Blazer oder einem Cardigan aus feinem Material – quasi schlichter Businesslook in ruhigen Farben – bist Du gut angezogen. Bei den Schuhen und der Handtasche würde ich dunkle Farben passend zum restlichen Outfit wählen. Im Winter ist der Mantel meistens mehr zu sehen als das Darunter, deshalb würde ich einen dunklen Mantel oder Jacke anziehen. Zur Frage von Susa, welche Farbe für Herbstfarbtypen eine Alternative zu Schwarz ist: Dunkelbraun oder Dunkelblau.
Outfit für eine Beerdigung im Herbst/Winter
Ich bin ein Herbstfarbtyp und habe auf den letzten Beerdigungen im Winter getragen
- dunkelbraune Stretchhose
- dunkelbraune Stiefel
- dunkelbraunen Kaschmirollkragenpullover
- dunkelblauen Gehrock
- dunkelblauen Mantel
- dunkelbraune Handtasche
- dezentes Make-up ohne Wimperntusche.
Wenn man normalerweise gar keine dunklen Farben trägt und für den Anlass nichts kaufen möchte, würde ich zumindest einen Paschminaschal in einer dunklen Farbe umlegen. Wenn ich heute auf eine Beerdigung gegen würde, würde ich mein dunkelblaues Kleid für viele Anlässe mit dunkelbrauner blickdichter Strumpfhose, dunkelbraunen Stiefeln und dunkelblauem Mantel darüber anziehen.
Outfit für eine Beerdigung im Sommer
Wenn es über 20 Grad sind oder sogar über 30, ist es wesentlich schwieriger, sich für eine Beerdigung angemessen zu kleiden. Bei den Farben würde ich bei gedeckten Farben bleiben. Ein sommerliches Blümchenkleid fände ich unpassend, ein schlichtes schwarzes, braunes, dunkelblaues oder Baumwollkleid hingegen passend.
Ich würde darauf achten, dass die Kleidung keinesfalls freizügiger ist, als ich es bei einer Hochzeit in der Kirche angemessen finden würde. Das bedeutet, dass ich die Schultern bedecken und darauf achten würde, dass ein Rock nicht zu kurz und der Ausschnitt nicht zu tief ist. Wenn das Kleid kurze oder keine Ärmel hat, würde ich ein leichtes Tuch umlegen.
Bei einer Beerdigung an einem Tag mit über 30 Grad würde ich mein dunkelblaues Hemdblusenkleid mit halbem Arm ohne etwas darüber tragen. Dazu würde ich dunkelblaue Pumps mit kleinem Absatz und eine transparente Strumpfhose tragen.
Die Frage nach Sandalen und Strümpfen – ich gehe von Nylons aus – finde ich nicht einfach zu beantworten. Wenn Du Dich an einem heißen Tag für zehenfreie Sandalen entscheidest, weil das die einzigen zu Deinem Kleid passenden dunklen oder unauffälligen Schuhe sind, in denen Du den Tag blasenfrei überstehen kannst, zieh sie ohne Strümpfe an, weil Strümpfe in Sandalen für mich einfach nicht gehen.
Wenn Du geschlossene Ballerinas oder Pumps trägst, könntest Du Nylons tragen. Gerade an superheißen Tagen finde ich es gar nicht so unangenehm, eine Nylonstrumpfhose zu tragen, weil die Beine damit nicht aneinander kleben und die Schuhe weniger leicht scheuern. Je kürzer der Rock ist, umso eher würde ich Nylons tragen. Wenn Du einen langen Rock oder Hose trägst, fällt vermutlich eh niemandem auf, ob Du nackte Beine und Füße hast oder nicht. Mach das, wie Du Dich am wohlsten fühlst.
Eine Frage des Rahmens
Geschlossene Schuhe haben allerdings den Vorteil, dass die Füße nicht sandig werden, wenn Du Wege auf dem Friedhof zurücklegen musst. Dabei fällt mir ein, dass ich beim Schreiben des Beitrags bis eben von einer Beerdigung im Rahmen einer Kapelle oder Kirche ausgegangen bin. Für eine Seebestattung würde ich zwar auch dunkle Kleidung wählen, aber deutlich mehr Wert auf zum Wetter passende Kleidung und feste, flache Schuhe legen, vor allem an kalten oder nassen Tagen. Das gleiche gilt für eine Trauerfeier im Freien oder einer Beisetzung im Wald. Da dürfen die Schuhe natürlich rustikaler sein, als ich es in einer Kapelle angemessen fände. Dennoch würde ich dort keine Wanderschuhe anziehen, mit denen ich ansonsten den Wald durchstreifen würde, sondern zum Beispiel flache Stiefeletten mit Profilsohle.
Trauerkleidung ist Anlasskleidung
Eine Beerdigung ist ein Anlass, nicht umsonst heißt es Trauerfeier. Zu einer Feier kleidet man sich für gewöhnlich ein bisschen feiner – oder zumindest bewusst gewählt – als es im Alltag erforderlich ist. Außerdem erweist Du dem Verstorbenen die letzte Ehre mit Deiner Anwesenheit. Dazu gehört, dass er im Vordergrund steht und nicht Du mit auffälliger Kleidung. Deshalb lautet die profane Zusammenfassung des Dresscodes für Beerdigungen aus meiner Sicht: Zieh etwas Ordentliches an, was nicht auffällt.