Der Juni 2024 begann mit einem harten Schlag. Der Zausel Paul hat uns am 6. Juni verlassen. Wir haben ihn bei uns zu Hause einschläfern und seine Asche anonym auf Naturflächen verstreuen lassen. Am Ende wurde ihm nicht seine Hüftarthrose zum Verhängnis, sondern innere Blutungen. Sein Sterben, auch wenn wir es haben verkürzen lassen, war schlimm und der Verlust für uns ebenso.
Paul kam im Januar 2015 aus einem polnischen Tierheim über eine deutsche Tierschutzorganisation und Pflegestelle im Alter von geschätzt 3,5 Jahren zu uns und hat uns seitdem fast täglich begleitet. Er wurde etwa 13 Jahre alt, was für einen Hund in der Größe und mit der Vorgeschichte schon ein hohes Alter ist. Die Leere im Haus und Herz tut weh, wobei er im Kopf und Herz natürlich seinen Platz behält.
Der Rest des Monats war geprägt von Trauer und dem Versuch, einen neuen Tagesablauf zu finden. Trotzdem ist natürlich auch Schönes passiert und das möchte hier festhalten, denn ohne das Schöne wäre das Traurige ja gar nicht auszuhalten.
Kochmonat – neu im Blog
Herzlichen Dank für alle Kaffeekassenbeiträge, die mich im Juni aufrecht gehalten haben!
Bei dem Rezept für Möhren aus dem Ofen habe ich bereits erwähnt, dass Ofenmöhren nicht nur als Vorspeise munden, sondern auch mit Nudeln köstlich schmecken.
Diese Kombination finde ich gerade im Sommer lecker, weil die Nudeln mit den Möhren zusammen eine frische Note bekommen. Das ist ein Essen für Veganer_innen, das sich auch in größeren Mengen gut vorbereiten lässt. Oder ein Mahl für Vegetarier_innen, wenn der Feta mit in den Ofen darf.
Wir essen Fleisch, aber es kommt oft tagelang keins auf den Tisch. Diese Pasta mit Ofenmöhren bereite ich mal mit und mal ohne Feta zu – ganz nach Lust und Kühlschrankinhalt. Gerade bei der Variante ohne Feta finde ich die Kürbiskerne besonders lecker dabei, weil sie ein bisschen Crunch in das Essen bringen.
Zutaten für 6 große Portionen
1,5 kg Möhren
4 rote Zwiebeln
Leckeres Olivenöl
Fleur de Sel, Piment D’Espelette oder Harissa-Pulver
1 Handvoll Kürbiskerne
2 Esslöffel gehackte Petersilie – frisch oder TK
400 g Feta
600 g Pasta – zum Beispiel grüne Tagliatelle
Zubereitung
Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen.
Möhren schälen und in mundgerechte längliche Stücke schneiden.
Zwiebeln halbieren und in Spalten schneiden, mit den Möhren mischen und auf einem Backblech mit Backpapier oder in einer sehr großen Auflaufform verteilen.
Feta würfeln und über dem Gemüse verteilen.
Reichlich würzen, Olivenöl locker aus dem Handgelenk darüber geben, Kürbiskerne darüber verstreuen.
25 Minuten in der Ofenmitte garen bis die Möhren leicht bissfest sind.
Aus dem Ofen nehmen, Petersilie untermischen, alles zusammen auf dem Backpapier etwas ruhen lassen.
Pasta in gesalzenem Wasser garen, auf sechs tiefe Teller verteilen, die Möhren darauf geben und noch etwas Olivenöl über die Möhren träufeln.
Tipp für Meal-Prepper
Wenn wir nur zu zweit sind, koche ich nur 200 g Nudeln für uns und gebe die übrigen Ofenmöhren in Gläser, die wir dann in den nächsten Tagen als Antipasti oder mit frisch dazu gekochten Nudeln oder Reis essen.
Wenn ich als Gedankenspiel für die Reihe Minimalismus im Kleiderschrank nur eine Weste haben dürfte, dann wäre es eindeutig diese maßgeschneiderte Raulederweste aus sämisch gegerbtem Hirschleder von 2014. Die Fotos sind von 2017, auch im Jahr 2024 trage ich sie immer noch gerne.
Im Beitrag Westenliebe habe ich ein Loblied auf die Vorzüge dieser Weste gesungen. Zwar mag ich auch meine zweite Weste aus nougatbraunem, langen Steppmaterial gerne, aber wenn es nur eine sein darf, dann muss es die Lederweste sein. Alleine schon, weil sie besser altert als die aus Synthetik und haptisch unschlagbar ist.
Trägst Du Westen und wenn ja – welche am liebsten?
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Farbtypbestimmung nach Farbqualitäten mit SIC
Wie Du unter anderem im Beitrag Farbberatung neu gedacht – und umgesetzt! lesen kannst, berate ich nicht nach sogenannten Jahreszeitenfarbtypen, deren Mischungen oder Schwerpunkten, sondern nach dem SIC-System auf Basis von Farbqualitäten.
SIC steht für Sophisticated Color & Image Consultation System, kurz Sophi oder SIC, und wurde von ColorCircus (Werbung) entwickelt. Es stehen die Farbeigenschaften
warm – kühl (warm – cool)
hell – dunkel (light – deep)
gedämpft – klar (muted – clear)
und deren möglichen Schwerpunkte im Vordergrund einer Farbberatung.
Farbtyp warm – dunkel (warm – deep)
Bei meinem eigenen Farbtyp sind warm und/oder dunkel die beiden wichtigsten Farbqualitäten. Ob die Farben gedämpft oder klar sind, spielt bei meiner Farbpalette keine Rolle. Im Beitrag Einsatz eines Farbfächers kannst Du diverse Umsetzungsbeispiele dafür sehen.
Wichtig ist, dass die Farben für mich eine gewisse Tiefe haben wie dunkle Erdfarben – Braun, Oliv, Burgunder oder Dunkelblau. Bei den warmen Farben sind die Herbstfarben besonders schön, die an Indian Summer erinnern – Senfgelb, Orange, Zinnober- und Tomatenrot.
Neutrale Farben sind bei mir zum Beispiel Taupe von mittel bis dunkel und Camel. Wenn das Camel kräftig genug ist, funktioniert es auch am Oberkörper mit den grauen Haaren. Hellere Beigenuancen machen sich am Unterkörper besser.
Ein Hosenmodell – zwei Farben – zwei Outfits
Auf den beiden Bildern siehst Du Outfits mit demselben Hosenmodell. Es ist eine leichte Sommerhose mit weitem, verkürzten Bein. Die dunkelblaue Hose und Bluse nehmen das Dunkle meines Farbtyps auf.
Beides funktioniert – und wirkt jeweils ganz anders. Die Outfits wurden an verschiedenen Tagen fotografiert, deshalb ist das Licht anders. Unabhängig vom Licht kann man dennoch gut sehen, wie unterschiedlich die Outfits wirken.
Der Look in Dunkelblau mit der gepunkteten Bluse wirkt auf mich eleganter trotz der Sneaker. Das helle Outfit wirkt frischer und sportlicher trotz der Sandalen mit Absatz.
Das Haus Kölln. Große Hoffnung Die Kölln Saga, Band 2 Elke Becker
Originalausgabe, Klappenbroschur, 400 Seiten ISBN 978-3-453-42718-1 Erschienen am 11. April 2024 im Heyne Verlag (Werbung) Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe es als E-Book gelesen.
„Die Haferflocke erobert die deutschen Frühstückstische Elmshorn 1912: Mit der Erfindung der Haferflocke hat Bertha Kölln Großes vollbracht. Unermüdlich hat ihre Familie daran gearbeitet, die neue Zutat massentauglich herzustellen. Da greift schließlich der Erste Weltkrieg nach dem verschlafenen kleinen Ort bei Hamburg und damit auch nach den Köllns. Doch die lassen sich weder von dieser Bedrohung noch von zahlreichen Unglücken in der Hafermühle unterkriegen. Als mit Else Voormann eine junge Frau aus Künstlerkreisen in die Unternehmerfamilie einheiratet, haben es beide Seiten nicht leicht: Ihr Mann Peter Claus Diedrich versteht die selbstbewusste, entschiedene Else nicht – Else wiederum traut ihrem Mann nicht über den Weg, verbringt er doch arg viel Zeit mit einer hübschen Schneiderin. Wieder heißt es für zwei sehr unterschiedliche Frauen: gegen- oder miteinander?“
Band 2 hat mir ebenso gefallen wie Band 1. Wichtig finde ich, die Bücher in der zeitlichen Reihenfolge zu lesen. Es fehlen sonst Zusammenhänge fürs Verständnis und man spoilert sich zu viel.
Die Kinder von Bertha und Peter sen. sind flügge geworden. Viele Hochzeiten und einige Todesfälle könnte der Titel von Band 2 sein. Peter Claus heiratet Else Voormann, Emma ist mit Lederfabrikant Hans Knecht verheiratet und Helene hat heimlich Ferdinand Götsch geehelicht. Aus Ernst und Margarethe wurde nichts, Ernst hat eine Fabrikantentochter aus Hamburg geheiratet.
Marie ist inzwischen erfahrene Ingenieurin und stattet das Werk mit neuester Technik für Berthas ersehnten weichen Haferflocken aus. Außerdem lässt sie sich in Hamburg in der Vulkanwerft anstellen und entwickelt Marinetechnologie für U-Boote.
Maries Dauerverlobter John zieht im 1. Weltkrieg nach Dänemark. Die Ehe kommt für sie nach wie vor nicht in Frage, weil sie ihre Freiheiten nicht aufzugeben bereit ist. Zu groß ist die Angst, dass John ihr das Arbeiten verbieten oder sie anderweitig einschränken würde. Werden sie einen gemeinsamen Lebensort und -plan finden?
Elsas und Jacobs Tochter Caroline ist Blumenhändlerin geworden. Die Apotheke der Familie übernimmt stattdessen Frieda, eine begabte Studentin von Jakob. Im Krieg unterstützt Caroline die Frauen der Familie Kölln aktiv im Werk in betriebswirtschaftlicher Sicht, denn das hat sie studiert.
Die Familie Kölln schlägt sich tapfer durch den Krieg – die Frauen mit der Fabrik, die Männer an der Front. Die Handlung beschränkt sich auf die Lage in Elmshorn und Umgebung aus Sicht der Frauen, mit den Männern sind die Lesenden nicht unterwegs.
Nach dem Krieg entsteht das bekannte Problem: Die männlichen Heimkehrer wollen die Frauen raus aus den Hosen und zurück an die Care-Arbeit haben. Keine gute Idee …
Else und Claus haben es nicht leicht miteinander. Geschlossen wurde die Ehe direkt vor Kriegsbeginn, die Kindern wurden auf seinen Heimurlauben gezeugt und als der Krieg vorbei ist, kommt Claus als gezeichneter Mensch nach Hause.
Else möchte ein Bekleidungsgeschäft eröffnen, in dem die nach ihren Entwürfen gefertigte Mode verkauft wird. Claus ist dagegen, obwohl er ihre Pläne bereits vor der Ehe kannte. Die beiden stehen vor dem gleichen Thema wie Bertha und Peter sen. der vorherigen Generation, als Bertha ihre eigene Konditorei gründen wollte.
Claus leidet tief unter den psychischen Folgen des Krieges und findet später Hilfe bei Sigmund Freud in Wien, was Else aber nicht ahnt. Sie sieht ihn bereits an eine neue Geliebte verloren. Ein Kernthema des zweiten Bandes ist die Frage, ob oder wie die beiden es schaffen, eine gemeinsame Basis zu finden.
Geschäftlich gelingt Else am Ende ein schöner Marketingschachzug in Kooperation mit einer Künstlerin für handliche Verpackungen der Haferflocken und auch ansonsten haben die Frauen der Familie in der Abwesenheit der Männer ein gutes Händchen fürs Geschäftliche.
Auf Band 3 im Juli 2024 freue ich mich schon jetzt!