
Ohne Worte #32

Imageberaterin aus Hamburg
Kein Sommeressen, aber eins, was definitiv in meine Rezeptsammlung gehört. Dafür mache ich sogar eine Ausnahme und kaufe Konservendosen, was ich wegen der ungesunden Beschichtungen sonst vermeide.
Es gibt Gerichte, die einfach zu Unrecht in der Versenkung verschwunden sind. Ein richtig gutes Chili gehört dazu. In den 1990ern gab es kaum eine Party ohne – heute kommt es nur noch selten auf den Tisch. Das gehört geändert! So ein Chili ist einfach zubereitet, lässt sich gut einfrieren und somit auf Vorrat kochen und schmeckt einfach lecker.
Originalausgabe, Taschenbuch, 560 Seiten
ISBN 978-3-499-00010-2
Erschienen am 17. Mai 2022 im Verlag Rowohlt Polaris (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.
Im September 2021 habe ich Dir Band 1 der Serie, Novemberpalast (Rezensionsexemplar) vorgestellt und zum Lesen empfohlen. Der Start zog sich etwas, aber dann hat es mir gefallen – gerade vor dem Hintergrund politisch unsicherer Zeiten, wobei ich da an die Bundestagswahl dachte. Für mich war klar, dass ich Band 2, Tränenpalast, unbedingt lesen möchte.
„Zwei Schwestern, eine geteilte Stadt und ein Geheimnis, das eine Familie zu zerreißen droht.
Klappentext Tränenpalast
Zusammen sind sie in Berlin aufgewachsen: die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella. Bis der Krieg sie trennte. Nun herrscht Frieden, doch die Wunden sind tief. Auch der Bahnhof Friedrichstraße wurde teilweise zerstört. Eines ist zum Glück geblieben: Johannes’ Kiosk, der Fixpunkt der Freunde, die längst zu einer Familie geworden sind. Vor allem für Roberts Tochter Lilli ist er immer wieder Zuflucht. Hier lernte sie ihre große Liebe Michael kennen – doch er verschwand von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben. Und nun muss Lilli ihre Zwillingsmädchen Anne und Cornelia allein großziehen. Dabei merkt sie, dass es vor allem die Frauen sind, die in diesen ersten Nachkriegsjahren fest zusammenhalten, um zu überleben. In einer zunehmend geteilten Stadt wird der Zusammenhalt wichtiger als je zuvor. Und ausgerechnet der Bahnhof Friedrichstraße mit dem angrenzenden Tränenpalast wird zum Symbol der deutsch-deutschen Trennung.“
In Band 2 spielt die nächste Generation die Hauptrollen, aber die alte Garde kommt dennoch vor. Politisches Kernthema die ist vollständige DDR-Geschichte. Das Buch spielt von 1945 bis 1989 primär in Ost-Berlin. Falls Du Dich wunderst, was ich mit meiner Artikelüberschrift meine: Dabei geht es mir nicht um die DDR-Geschichte, sondern die ersten 90 Seiten, die in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs spielen.
Die Handlung beginnt in Februar 1945 in Berlin mit epischen Bombenszenen. Die lesen sich gerade vor dem aktuellen Ukraine-Russland-Hintergrund noch bedrückender als immer schon. Am schlimmsten sind aber für mich beim Lesen die Vergewaltigungen durch russische Soldaten. Solche Szenen waren immer schwer auszuhalten, aber jetzt waren sie für mich an der Grenze zur Unlesbarkeit.
Kam das Buch kam also zur falschen Zeit – oder kann man das so gar nicht sagen? Weder das, was damals passiert ist, noch das, was heute passsiert, darf je vergessen werden. Der Unterschied ist dabei, dass es im letzten Jahr noch Erinnerung an eine scheinbar abgeschlossene Vergangenheit war und heute in der Nähe passiert. Sowas möchte einfach niemand auf der Welt erleben.
Die ersten 90 Seiten bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945 waren entsprechend emotional zu lesen und ich fand den Teil ehrlich gesagt auch etwas lang – auch ohne den aktuellen gedanklichen Bezug. Band 2 zog sich zu Beginn für mich ebenso wie Band 1.
Mit der Rückkehr von Johannes aus Frankreich nach Berlin gewinnt die Geschichte an Tempo. Es geht in der Geschichte auch um den Zusammenhalt unter Frauen und den Versuch der Verhinderung, dass die Männer nach dem Krieg sie wieder in die zweite Reihe an den Herd stellen.
„“Weißt du, Bruderherz, wir haben beschlossen diese Zeiten zu überleben“, schloss Ilse. „Denn wir haben ein Recht auf ein richtiges Leben, das den Namen auch verdient. Da arbeiten drauf hin.““
Lilli zu Johannes auf Seite 143
Interessant finde ich in der Gesamthandlung des Romans die Hintergründe über den Aufbau der DDR und den guten Willen einiger Personen dabei, sowie deren überzeugten Glauben daran, dass das eine gute Idee sei. Im Epilog verrät die Autorin, was aus der Handlung Realität und Fiktion ist.
Ein Lesetipp für Fans vom Novembersturm, die wissen wollen, wie es weitergeht. Du könntest von der reinen Handlung her Band 2 auch ohne die Vorgeschichte lesen, aber ich denke, dass es spannender ist, die familiären Hintergründe aus Band 1 zu kennen. Dann ist die Geschichte am Ende rund.
Manch einer hat zu kurzgebratenem Fleisch, Bratwurst, Frikadellen oder vegetarischen Alternativprodukten gerne eine Soße. Mir reicht zu Bratwurst oder Frikadellen Senf, zu kurzgebratenem Fleisch das Bratfett. Mein Mann gehört zu diesen Manchen und hat mich gebeten, das Rezept für die Soße in diesen Blog herüberzuretten.
Beim Ablöschen mit der Brühe kannst Du etwas Rotwein, Sherry oder Portwein dazu geben. Dann wird die Soße intensiver im Geschmack.
Die Soße ist vegetarisch und würde sich mit Öl anstatt Butter auch vegan zubereiten lassen. Sie schmeckt auch zu Gemüse und Kartoffeln ohne Fleisch.
Dies ist eine Mischung aus Mürbeteig und Rührteig. Entstanden ist er, weil ich keine Lust auf das mühsame Ausrollen oder Kneten des Mürbeteigs habe, den krossen Belag jedoch viel lieber mag als Rührkuchen.