In der Serie Meine Kleider – eine virtuelle Kleiderschrankbegehung dreht sich heute alles um Shirts. Pur trage ich lieber Blusen, unter Cardigans nur Shirts. Laut Kleiderschrankinventur Herbst 2024 besitze ich elf, inzwischen sind es nur noch zehn, demnächst neun. Auf dem Beitragsbild siehst Du alle zehn so wie sie in meinem Kleiderschrank hängen.
Die einzigen T-Shirts mit kurzem Arm, die ich gerne solo trage, sind die orange-cremeweiß geringelten. Die fallen locker, es zeichnet sich nichts ab, der angeschnittene Ärmel fällt schön schräg, man kann an der Seite nicht hineinsehen und sie verströmen gute Laune.
Vier Ringelshirts mit kurzem Arm
Orange-Cremeweiß geringelt, s.Oliver 2024, Nummer 1/3 Orange-Cremeweiß, s.Oliver 2024, geringelt Nummer 2/3 Orange-Cremeweiß geringelt, s.Oliver 2024, Nummer 3/3Beige-Weiß geringelt, Oui 2022, trage ich meistens unter diesem Blazer. Foto: Nicole
Vier einfarbige Shirts ohne Fotos
Es gibt vier einfarbige T-Shirts, die ich außer Haus nur unterziehe. Es sind ein mandarinenorangerotes, Cecil 2022, und ein dunkelblaues mit Rundhalsausschnitt, Cecil 2023, beide im Style Lena, sowie zwei dunkelblaue mit V-Ausschnitt, Cecil 2024 und Lands‘ End, 2021. Letzteres ist verdreht und verwaschen. Es wird den nächsten Urlaub nicht überleben.
2 geringelte Longsleeves
Das Longsleeve Modell Meridame II von Saint James, 2023, habe ich in jean-chanvre (blau-hanf-gestreift) und marine-ecru (dunkelblau-cremeweiß-gestreift). Von dem dunkelblauen gibt es kein Tragebild. Beide sind aus dickem Jersey. Sie tragen sich eher wie dünne Pullover als wie Shirts.
Haltbarkeit von T-Shirts
Im Beitrag zur Haltbarkeit von Kleidung habe ich geschrieben, dass T-Shirts je nach Preisklasse zwei bis vier Jahre bei mir halten und nach jedem Tragetag gewaschen werden. Die Haltbarkeit hängt logischerweise nicht nur von der Haltbarkeit ab, sondern auch davon, wie oft ich sie anziehe. Die einfarbigen Unterziehshirts sind aus dem günstigen Bereich, werden aber nur selten getragen. Deshalb halten sie länger, als im Beitrag erwähnt.
Wie sieht es bei Dir mit T-Shirts im Schrank aus?
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Zum Jahreswechsel verblogge ich seit 2012 in der Serie Gute Käufe & schlechte Käufe, welche Kleidungsstücke und textilen Accessoires ich im vergangenen Jahr gekauft habe und wie sie sich bewährt haben. In der Serie So kaufe ich Kleidung für mich, verrate ich Dir seit 2020, warum ich diese Dinge gekauft habe.
Weil die anderen beiden des Modells sich so gut tragen und der Blauton besonders schön ist
Online
Sneaker Cloud 5 Waterproof W Flame-Eclipse
On
Tolle Farbe und weil die jeansblauen im Lauf von 2024 den Geist aufgegeben werden (haben sie!)
Online
Daunenmantel fall brown
Marc O’Polo
Weil jemand mir die rote Jacke nachgekauft hat, mit dem ich nicht in der gleichen Jacke herumlaufen möchte (die rote trage ich auf Hunderunden auf)
Online
Chelsea Boots braun
Dr. Martens
Ersatz für die gleichen aus 2020
Online
Basic T-Shirt V-Ausschnitt universal blue
CECIL
Gezielter Ersatz für blaues Shirt
Online
Kleid 3/4-Arm blau-weiß grafisch gemustert
Cartoon
Zur Konfirmationsfeier der Nichte
Online
Regenmantel orange
Fuchs Schmitt
Weil mich die Farbe im Vorbeigehen angelacht hat und er von 230 auf 92 Euro reduziert war – eigentlich wollte ich an dem Tag mindestens zwei Blusen kaufen und habe keine gefunden …
Eine Charge T-Shirts wurde durch Blusen ersetzt, andere Dinge 1:1 in der Art und wieder andere kamen einfach neu hinzu. Wie immer gibt es spontane und gezielte Käufe, die online (13) und offline (15) erfolgt sind. Mein Quote guter Käufe im Urlaub und auf Ausflügen ist weiterhin gut.
Fragen an Dich
Findest Du es besser, wenn ich die beiden Beitragsreihen separat lasse und es zu jedem Jahr zwei Beiträge gibt – einen mit welche und einen mit warum – oder wäre es Dir lieber, wenn ich alles zusammen in einem Beitrag verbloggen würde, der dann entsprechen lang wäre?
Gefällt es Dir besser, wenn die Käufe in der Tabelle aufgeführt sind, was je nach Bildschirm etwas unübersichtlich in der Darstellung sein kann, oder wenn ich die Dinge absatzweise beschreibe, wie Du es im Beitrag von 2023 sehen kannst?
Bereits seit 13 Jahren schaue ich zum Jahreswechsel auf meine Bekleidungseinkäufe des vergangenen Jahres. Dabei stelle ich mir die Fragen, welche Kleidungsstücke und Accessoires ich wieder kaufen würde, was Fragezeichenteile sind und ob es Fehlkäufe gibt. Ziel ist, Einkäufe möglichst bewusst zu tätigen und aus dem aktuellen Jahr für die Zukunft zu lernen, was für Sachen ich in der Praxis wirklich gerne einsetze.
Käufe von Bekleidung und textilen Accessoires in 2024
Nicht dabei sind Unterwäsche, Schlaf- und Sportzeug. Zum Teil habe ich die Sachen von meinem Mann auf meinen Wunsch hin geschenkt bekommen, so dass nicht der komplette finanzielle Aufwand bei mir liegt. Andere private Geschenke sind ebenso nicht in der Liste enthalten wie PR-Muster.
Die dunkelblaue Bluse mit den cremefarbenen Punkten trage ich total gerne, eigentlich ist es ein Lieblingsteil. Aber … sie ist aus Viskose, läuft ein und Stoffoberfläche/-farbe leiden beim Waschen sehr, so dass sie am Ende eine zu kurze Haltbarkeit haben wird. Ein Fehlkauf ist sie nicht, weil ich sie gerne trage. Erneut kaufen würde sie jedoch nicht aus den genannten Gründen, deshalb sortiere ich sie bei den Fragezeichenkäufen ein.
Das Dreieckstuch in der Farbe Oyster habe ich aufgrund der Farbe gekauft. Es passt zu vielen Sachen und sieht gut aus. Aber … ich habe mich – und das passiert mir zum Glück selten – im Material verkauft.
Im Laden habe ich lange zwischen drei Tüchern dieser Art hin und her überlegt. Eins war aus 100 % Wolle in Navy, eins aus 100 % Baumwolle in Koralle und dieses hier hatte mir die Verkäuferin als Viskose angedient. Ich war so dumm, das nicht zu kontrollieren. Erst als ich zu Hause die Etiketten und Einnäher entfernt hatte, habe ich beim Schild mit der Materialangabe gesehen, dass das Tuch nicht nur aus 67 % Viskose, sondern auch aus 29 % Polyacryl und 4 % Polyester besteht. In dem Moment war klar, dass wir haptisch auf Dauer keine Freunde werden.
Das Tuch fühlt sich weich und glatt an und sitzt gut, aber ich mag einfach kein Polyester am Hals haben. Wenn es wärmer wird, ist es mir zu schwitzig, an kühleren Tagen nicht warm genug. Da ich es trage, ist es kein kompletter Fehlkauf, aber ich würde es keinesfalls wiederkaufen.
Bei der weiten Jeans ist das Manko, dass sie immer noch leicht abfärbt und ich sie deshalb nicht tragen kann, wenn die Gefahr besteht, fremde Möbel damit einzufärben. Dass sich die von ihr verursachten hellblauen Spuren von den Sneakern nicht restlos entfernen lassen, nervt mich zudem, daran habe ich mich jetzt jedoch gewöhnt.
Leider kann ich wegen des Abfärben auch nur dunkle Oberteile zu der Jeans tragen und nicht die Ringelshirts in Orange-Cremeweiß, obwohl sie super dazu passen. Die neuen Shirts möchte ich mir damit wirklich nicht verderben.
Zu der mangelnden Farbstabilität kommt noch, dass sie in der Länge etwas eingelaufen ist, so dass sie jetzt ein bisschen zu kurz ist, um wirklich lang zu sein. Weil ich sie dennoch ab und an gerne trage und sie auf positive Weise mal anderes ist als meine üblichen Jeans, ist sie kein Fehlkauf, aber ich würde das Modell nicht erneut kaufen.
1 Fehlkauf: Bluse in Beige ohne Foto
Der Fehlkauf ist finanziell ärgerlich, weil die Bluse in Beige aus Baumwoll-Popeline hochpreisig war. 140 Euro habe ich zuvor noch nie für eine Bluse ausgegeben. Da ist es umso ärgerlicher, wenn die Modemathematik am Ende nicht aufgeht. Ich hatte auf langes und angenehmes Tragen gehofft, so dass sich der Preis über die Jahre relativiert. Sie lässt sich nicht vollständig glatt bügeln und ist wahnsinnig fleckempfindlich – mehr dazu im Beitrag Meine Kleider – Blusen. Haptisch ist das Tragen wunderbar, optisch leider nicht.
Fazit & Ausblick
28 Teile sind sieben mehr als im Vorjahr, darunter sind fünf Accessoires. Die Menge liegt für mich dennoch im Rahmen. Da ich aktuell eine leere Wunschliste habe und gut ausgestattet bin, kann ich die Käufe 2025 vielleicht wieder reduzieren. Vier nicht optimale Teile sind eine schlechte Quote, die es 2025 wieder zu verbessern gilt.
Freebie: Tabelle Gute Käufe – schlechte Käufe für Dich
Wenn Du Dir auch einen kompletten Überblick über Deine Shopping-Ausbeute machen und nicht nur Deinem Gefühl vertrauen möchtest, habe ich eine Excel-Tabelle zum Download als Freebie für Dich: Käufe Vorlage von Ines Meyrose, image&impression.
Am besten richtest Du Dir die Tabelle jetzt gleich für 2025 ein. Du kannst Tabelle auf Deine Bedürfnisse abändern, zum Beispiel eine Spalte mit Beträgen ergänzen. Das Diagramm auf der zweiten Seite passt sich durch Formeln an, wenn Du nur in den blauen Feldern kleine x einträgst, denn die werden für die Grafik auf Seite 2 gezählt. Wenn Du Käufe immer direkt einträgst, macht es übers Jahr kaum Mühe, die Tabelle zu führen.
Ausblick: So kaufe ich Kleidung für mich
Im heutigen Beitrag habe ich Dir erzählt, welche Dinge ich gekauft haben und wie sie sich über das Jahr bewährt haben. Am Dienstag verrate ich Dir im Beitrag So kaufe ich Kleidung #4, warum ich diese Sachen gekauft habe.
In der Serie Meine Kleider – eine virtuelle Kleiderschrankbegehung sind heute Blusen an der Reihe. Blusen trage ich erheblich lieber als T-Shirts, weil ich mich darin besser verpackt fühle. Gewebte Blusen sind für mich mehr stärkende Hülle als anschmiegsame Jersey-Shirts. Laut Kleiderschrankinventur Herbst 2024 besitze ich zehn Blusen, inzwischen sind es elf.
Fünf Blusen mit 3/4-Arm mit Fotos
Diese dunkelblaue Bluse 2.0, DAY.LIKE 2021, ist aus dem gleichen Stoff, wie es die langärmeligen Vierlings-Blusen waren, die nicht mehr leben. Sie ist noch O.K., weil ich sie nicht so oft trage, um sie zu schonen.
Diese Tunikabluse mit Lochstickerei, Gerry Weber 2022, gibt es zweimal. Es waren Drillinge, eine hat sich im Lauf dieses Sommers aufgelöst. So gut sie sich bei Hitze tragen – ich mag die Tuniken nach drei Sommern nicht mehr sehen. Sie sind mir inzwischen zu verspielt. Stand heute denke ich, dass sie mich Ende des Sommers 2025 verlassen und nicht ersetzt werden. Dass der Stoff bei den beiden verbliebenen bereits Abnutzungsspuren hat, kommt mir also eher gelegen.
Die apricotfarbene Bluse Farika aus Baumwollmusselin, OPUS 2022, trägt sich super an heißen Tagen. Weil sie durchsichtig ist, sieht sie mit einem Unterhemd darunter besser aus, was mir an heißen Tagen zu warm ist. An normalen Sommertagen taugt sie für den Job, an heißen deshalb nur für die Freizeit. Dass sie bügelfrei ist, ist neben der Luftigkeit ein weiterer Pluspunkt.
Die navy-cremeweiß gepunktete Bluse aus Viskose, Seidensticker 2024, liebe ich sehr. Leider läuft sie etwas ein und der Stoff weist nach einer Sommersaison insgesamt deutlich sichtbare Abnutzungspuren auf. Ich sage nur Viskose … da kann man Glück und Pech haben und der Preis hat damit meiner Erfahrung nicht unbedingt etwas zu tun.
Der optisch schmeichelhafte Spatenausschnitt hat den Nachteil, dass am Ausschnittende einige Stofflagen übereinander liegen, was dazu führt, dass an den Verdickungen der Stoff beim Waschen noch stärker abreibt als der Rest der Bluse. Leider erwarte ich, dass im Sommer 2025 alsbald unkaschierbare Löcher an der Ausschnitt-Stelle entstehen, die zu ihrem vorzeitigen Ableben führen werden.
Fünf Blusen mit langem Arm mit Fotos
Die Seidenbluse im Tunikastil von SOR aus dem Jahr 2019 ist meine älteste Bluse im Schrank. Sie schimmert inzwischen nicht mehr ganz so schön wie auf dem ersten Tragebild, aber die Oberfläche und Farben sehen nach wie vor gut aus. Nach der kalten Wäsche im Wollwaschprogramm wird sie nass auf einem breiten Bügel getrocknet und ist ungebügelt tragbar. Sehr praktisch!
Obwohl es meine schönste und eleganteste Bluse ist, wird sie bewusst nicht geschont. Wenn die Motten über sie herfallen, bevor ich sie viel getragen habe, bin ich trauriger, als wenn sie irgendwann verwaschen ist. Ich trage sie nicht in der reinen Freizeit, aber ansonsten immer, wenn ich Lust auf sie habe und von Motten bleibt sie bisher zum Glück verschont.
Die blaue Long-Bluse 3.0, Basler 2022, habe ich ein Jahr lang aufgespart, bevor ich begonnen habe, sie wenigstens ab und an anzuziehen. Leider knittert sie beim Sitzen vorne und hinten extrem, so dass ich sie lieber vorne knote und damit verkürze.
Der leichte Stoff trägt sich zwar angenehm, aber unter dem Strich geht die Modemathematik bei der Bluse nicht auf, weil sie für den hohen Preis nicht lange genug schön bleibt, die Farbe wäscht am Kragen bereits aus, und ich sie wegen der Knitterei nicht für gut tragen mag.
Die dunkelblaue Oversized-Bluse Terlalu mit den weiten, langen Ärmeln, My Sayang 2024, trage ich sehr gerne. Der leichte, uneben gewebte Baumwollstoff ist bügelfrei und luftig. Sie hält Form und Farbe gut. Ich hoffe auf eine lange gemeinsame Zeit.
Die Pop-over-Bluse in blumigem Mustermix, camel active 2024, trage ich sehr gerne. Die Bluse aus Baumwolle muss zwar gebügelt werden, das ist aber kein Akt – sagt mein Mann, dessen Job das ist. Für diese Bluse bekomme ich immer wieder Komplimente, weil sie so frisch und fröhlich wirkt – und ich darin offenbar auch.
Das olivbraune Cordhemd Amika, Herrlicher 2024, trage ich seit September wöchentlich. Es ist ein würdiger Nachfolger für das cremeweiße Breitcordhemd, auch wenn es in dunkel natürlich anders wirkt.
Der weiche Stoff, der leider im Gegensatz zu dem vorherigen Breitcordhemd nach einem Bügeleisen ruft, ist ein Hautschmeichler. Das Cordhemd hat die Bequemlichkeit eines Schlafanzugs und sieht dennoch angezogen aus. Mehr geht für mich nicht bei Kleidung. Das Aufstöbern eines Zwillings ist mir bisher leider nicht gelungen, es ist ausverkauft.
Eine Bluse mit langem Arm ohne Foto
Von einer Bluse in Beige aus dem Frühjahr 2024 gibt es kein Foto und wird es vermutlich auch nie eins geben. Es ist das Modell Lysila von Drykorn aus Baumwoll-Popeline in der Farbe Beige. Die Hemdbluse trägt sich phantastisch, lässt sich aber nicht vollständig glatt bügeln und trotz weniger Wäschen bei 30 Grad mit Colorwaschmittel wäscht die Farbe am Kragen bereits leicht aus.
Außerdem sieht man jeden Wasserfleck vom Händewaschen dunkel auf der Bluse, bis er wieder getrocknet ist. Sieht blöd aus, wenn man in einem Seminar beim Kunden vorne nach der Pause in einer auf einmal gesprenkelten Bluse dasteht.
Noch blöder ist allerdings, dass sich Flecken überhaupt nicht gut aus der Bluse entfernen lassen. Ich habe zwei dicke Flecken auf der Vorderseite fabriziert, was ungewöhnlich genug ist, denn ich bin kein Fleckentyp. Ich weiß nicht mal, wie das geschehen ist. Beide gehen weder mit Fleckenspray noch Waschpulver heraus.
Insgesamt ist das ärgerlich, weil die Bluse sehr teuer war und ich sie nur noch privat anziehen kann mit einem Ops, das muss eben erst passiert sein. Unter einem Pullunder kann ich sie fleckenversteckend nicht gut tragen, weil sie zu weit dafür ist. Obwohl sie sich gut trägt, wird sie bei der Jahresbilanz Gute Käufe – schlechte Käufe aus den Gründen bei den Fehlkäufen landen.
Das ist ein Thema, bei dem die individuelle Schmerzgrenze bei Verschmutzung und Verschleiß neben der eingekauften Qualität eine Rolle spielt. Sabine vom Blog Lifestyle by Bine und ich verraten Dir heute, welche Kleidung wir in der Regel wie lange besitzen und wie oft wir sie waschen.
Eins kannst Du mir glauben: Ich hätte die Blusen aus Baumwoll-Popeline gerne noch mindestens zwei Jahre getragen, sie sind nämlich auch bei Hitze angenehm gewesen und der Kragen war super als Sonnenschutz, aber sie hatten an sämtlichen Kanten kleine Löcher und zerschubbelte Stellen.
Im Grunde sind die Blusen nach einem Jahr durch gewesen. Das sind die Businesshemden meines Mannes aus ähnlichem Stoff auch, wenn er sie wöchentlich trägt. Die halten einfach nicht länger. Nach 50 Wäschen gehen sie kaputt, meine hatten mindestens 100 Wäschen auf der Uhr, eher 150. Teilweise habe ich sie von Frühjahr und Herbst zweimal pro Woche getragen und gewaschen, wobei sie nur noch bis Ende 2023 öffentlichkeitstauglich waren.
Genauso gilt das für die vier gleichen blauen Blusen, die ich 2021/2022 getragen habe: Da war der Stoff an der Oberfläche nach zwei Jahren nicht mehr schön und auch diese hätte ich gerne alle vier (!) in heil umgehend gerne wieder!
Ein Jahr waren die Blusen wirklich schön, im zweiten Jahr hatten sie akzeptable Abnutzungsspuren, die am Ende zu viel wurden. Die rote Hose hätte ich auch länger als 2,5 Sommer getragen, wenn der Stoff nicht verwaschen gewesen wäre, die Oberfläche war irgendwann aufgerieben. Es gilt das gleiche wie bei den Blusen: Ein Sommer war die Hose toll, im zweiten O.K. und dann war sie durch.
Sowohl bei den Blusen als auch der Hose habe ich vorher eine Freundin um ihre Meinung zum Zustand gefragt, um mich zu justieren und sie wusste sofort, warum ich frage und hat zum Wegwerfen geraten, wie es meinem Auge und Gefühl vorher bereits entsprach. Ich bin in dem Punkt nicht so überkritisch, wie einige Lesende hier denken.
Foto: Sabine Gimm
Ebenso umgehend würde ich gerne die beiden Jeans mit den schrägen Nähten auf dem Oberschenkel von 2022 wieder in heil nehmen, die sich nach einem halben Jahr aufgelöst haben mit Löchern am Po an sämtlichen Nähten und den Kanten der Taschen. Eine habe ich nach fünf Monaten reklamiert und das Geld wieder bekommen, die andere habe ich behalten und zu Ende getragen. Die Jeans saßen super und der leichte Stoff hat sich gut angefühlt.
Letztlich ist es so, dass Hosen bei mir nach einem halben Jahr, spätestens einem, durchgetragen sind, wenn ich sie mehrfach in der Woche trage. Manchmal schone ich Hosen, wenn die Abnutzung beginnt, um sie länger zu haben, aber das länger haben funktioniert dann eben nur über weniger Nutzung.
Das ändert weder die Mode- noch die Nachhaltigkeitsmathematik. Hosen mit Elasthan sind nach 30-50 Wäschen im Eimer. Da nützen das beste Waschmittel und die tollste Waschmaschinentrommel nichts – durch ist durch.
Ein gutes Beispiel sind dafür meine Jogpants aus dem letzten Herbst/Winter. Ich habe sie in Braun, Taupe und Dunkelblau. Die in Braun habe ich ganz viel getragen, deshalb halten meine Jeans aktuell länger, und sie ist so viel gewaschen worden, dass der Stoff kaum noch Elastizität hat. Nach einem Mal tragen hängt sie mir sonst wo.
Die in Taupe habe ich etwas geschont und viel weniger getragen – nur für gut. Die Dunkelblaue ist die neueste der drei und erst wenig getragen. Die sieht aus wie neu. Nun könnte man sagen, dass die taupefarbene Hose länger hält als die braune, aber das ist eine Milchmädchenrechnung.
Die meisten meiner Sachen mag ich sehr gerne, wie Du bei der jährlichen Auswertung Gute Käufe – schlechte Käufe sehen kannst. Ja, es kommt auch mal vor, dass ich froh bin, wenn was kaputt geht, weil ich es nicht so gerne getragen haben, aber das ist die Ausnahme. Bei den meisten Dingen bin ich eher traurig, wenn sie kaputt gehen oder zu verschlissen für meine Ansprüche sind.
Zurück zum Intro: Ich habe wenig Kleidung und wasche sie eher oft als selten, denn ich schwitze und bin viel mit dem Hund draußen unterwegs. Deshalb ist der Verschleiß entsprechend hoch.
Fast Fashion oder Slow Fashion?
Frage nach Fast oder Slow Fashion hat auch was mit der Haltbarkeit zu tun. Leider habe ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass nachhaltig produzierte Mode bei den meisten von mir gekauften Teilen noch schneller verschleißt, als Stücke aus konventionell gewonnenen Materialien.
Wenn ein T-Shirt nach drei Monaten farblich verwaschen ist, verdrehte Seitennähte hat und erheblich eingelaufen ist in Länge und Breite, geht weder die Modemathematik noch die Nachhaltigkeitsmathematik auf.
Das Geld bei einer erfolgreichen Reklamation wiederzubekommen, ist für die Umwelt keine Lösung, nur fürs eigene Portemonnaie. Was nachhaltige Mode angeht, habe ich den heiligen Gral noch nicht gefunden. Bisher gilt: Der Mix macht’s.
Verweildauer von Kleidung bei mir
Art der Kleidung
Haltbarkeit
Waschhäufigkeit
Blusen
2 Jahre
Nach jedem Tragetag
T-Shirts
2-4 Jahre je nach Preisklasse
Nach jedem Tragetag
Pullover
3-4 Jahre
Nach 3-4 Tragetagen
Blazer
5 Jahre und mehr
Im Idealfall nie, ansonsten kommen sie im Notfall in die Reinigung
Jeans
6 Monate bis 2-3 Jahre
Nach 3 Tragetagen
Sommerhosen
2-3 Jahre
Nach 1-3 Tragetagen
Stretchhosen
2-viele Jahre
Nach 1-3 Tragetagen
Kleider
4 Jahre und mehr
Nach jedem Tragetag
Jacken/Mäntel
3-5 Jahre und mehr
Nur im Schmutzfall
Unterwäsche
2 Jahre
Nach jedem Tragetag
Schlafanzüge (werden nur morgens zum Frühstück getragen)
2 Jahre
Wöchentlich
Sneaker
1-2 Jahre
Einlagen werden jährlich ausgetauscht
Derbe Stiefeletten
2 Jahre
Schlichte Halbschuhe/Stiefeletten
3 Jahre und mehr
Sandalen
Gefühlt ewig, denn ich trage sie kaum
Wanderstiefel
4 Jahre
Einlagen werden jährlich ausgetauscht
Tragetag heißt einmal von morgens bis abends getragen. Wenn ich mich mittags umziehe, ziehe ich die Sachen vom Vormittag an einem anderen Tag zeitnah nochmal an. Bis dahin lüften sie im Idealfall außerhalb des Schranks aus. Meistens entspricht ein Tragetag einem Tag, weil ich mich selten am Tag umziehe.
Die Haltbarkeitsjahre sind geschätzte Durchschnittswerte. Eine Seidenbluse, die ich nur für besondere Anlässe trage, ist von 2019 und in gutem Zustand – Ausnahmen bei der Haltbarkeit gibt es in allen Bereichen.
Meine hochwertigen Wanderstiefel , Sneaker und die derben Stiefeletten halten so kurz, weil ich sie auf Hunderunden trage. Die haben mehr Kilometer auf der Uhr, als der Hersteller an Haltbarkeit angibt.
Sport-Sneaker laufe ich in 3-6 Monaten auf Hunderunden durch, Straßen-Sneaker, die ich im restlichen Alltag nicht so viel trage und dabei wenig strapaziere, halten zwei Saisons.
Das ist zwar auf Dauer teuer, aber das ist das Geld, was andere Menschen fürs Fitness-Studio oder Sportequipment ausgeben. Das sind Gebrauchsschuhe. Halbschuhe und schicke Stiefeletten halten viel länger, weil ich wenige Kilometer in ihnen gehe.
Bei den T-Shirts hängt die Haltbarkeit am meisten von allen Sachen vom Preis ab. Welche für 30/40 Euro halten eher nur zwei Jahre, die für 70/80 Euro vier. Die Modemathematik kommt am Ende auf das gleiche Ergebnis, für die Nachhaltigkeit ist der Kauf der hochpreisigen besser.
Die Pullover sind meistens zwei Jahre schön und danach geht das Pilling nicht mehr ganz weg oder sie haben andere Nutzungsspuren, die ich weiter ein bis zwei Jahr hinnehme. Wenn ich sie entsorge, haben sie meistens Löcher, verfilzte Deospuren unter den Armen, eine zu zerschubbelte Oberfläche oder sind aus der Form geraten.
Bei Pullovern und Jacken bin ich am meisten mit der Haltbarkeit zufrieden. Jacken halten bei mir im Verhältnis zu anderen Dingen länger, weil ich relativ viele habe und sie selten wasche. Blazer halten bei mir nur so lange, weil ich sie kaum trage.
Unterwäsche hält trotz vieler Wäschen länger als andere Dinge, weil ich davon mehr habe als ich in einer Woche brauche. Wenn ich weniger davon hätte, würde sie nur ein Jahr halten. Das gleiche gilt für Schlafanzüge. Ich besitze zwei für den Sommer und zwei für den Winter. Sie halten zwei Jahre, aber in Bezug auf die Verwendung sind das genau genommen nur zwei halbe Jahre, also eins.
Fazit: Ich wünschte, die Dinge würden länger halten, aber mit meiner Einschätzung der Haltbarkeit liege ich beim Kauf immerhin in der Regel richtig. Jetzt bin gespannt, was Sabine auf die Frage Wie lange hält meine Kleidung? geantwortet hat!