Zwei Leserinnen haben mich unabhängig voneinander in den letzten Wochen gefragt, ob oder wie ich darauf vorbereitet bin, Hals über Kopf das Haus verlassen zu müssen. Bei der einen waren der Anlass die sich nähernden Sturmfronten im Februar verbunden mit der Sorge ums Dach des Hauses. Die andere denkt an Evakuierung wegen Hochwasser und Bombenfunden sowie die augenblickliche Situation in Osteuropa.
2016 habe ich zu dem Thema den Beitrag Was ich aus einem brennenden Haus retten würde veröffentlicht. Anlass war damals die Lektüre eines Buchs über Minimalismus. Mit Minimalismus geht immer die Frage einher, was ich wirklich brauche.
5 Teile, die ich 2016 gerettet hätte
Welche fünf Teile ich aus einem brennenden Haus retten lassen würde, nachdem Menschen und Haustiere in Sicherheit sind und die Feuerwehr noch genau einmal hinein gehen kann und fünf Teile retten darf, habe ich 2016 mit
Meinen Laptop mit Ladekabel
Firmen-Steuerordner des aktuellen Jahres
PC meines Mannes
Verlobungsring mit Steinen von meiner Mutter
Kettenanhänger mit Steinen von meiner Mutter
beantwortet. Dabei ging ich davon aus, meine Handtasche und Smartphone bereits beim Herausrennen gegriffen zu haben.
5 Teile, die ich 2022 retten würde
Smartphone
Handtasche, in der sich Papiere und Portemonnaie befinden
Meinen Laptop
Firmen-Steuerordner des aktuellen Jahres
PC meines Mannes
Im Grunde sind es die gleichen Sachen wie 2016. Wenn ich Schmuck mitnehmen dürfte, wäre es aus sentimentalen Gründen immer noch derselbe.
Ich würde auch heute nichts retten lassen, was für den materiellen Wert an sich steht.
Konsequenzen aus den Gedanken 2016
2016 war die Konsequenz aus den Gedanken, nicht nur persönliche Unterlagen digitalisiert aufzubewahren, was ich damals bereits gemacht habe, sondern auch die Steuerunterlagen. Seitdem wird jede Ein- und Ausgangsrechnung digitalisiert, wenn ich sie in der Steuersoftware erfasse. Das mache ich alle paar Wochen, so dass sich der Datenverlust in Grenzen halten würde.
Konsequenzen aus den Gedanken 2022
Durch die Digitalisierung meines Büros 2021 spielen zu rettende Unterlagen aus Papier eine immer geringer werdende Rolle. Meine Verlustängste von Dingen sind insgesamt deutlich geringer geworden. Selbst wenn mein Laptop weg oder zerstört wäre, hätte ich über die Cloud Zugriff auf alle Daten. Deshalb wäre mir die Rettung des Smartphones heute wichtiger als die des Laptops.
Inzwischen ist die Sicherung der digitalen Unterlagen für mich wichtiger als die der anfassbaren. Deshalb ist ein Sicherungskonzept essentiell, um ruhig schlafen zu können.
Ich kann offline auf die Daten auf dem Laptop zugreifen. Sie liegen in einer Cloud und werden mit Onlinezugang laufend aktualisiert. Von dieser Cloud gibt es ein Backup bei einem anderen Anbieter, das alle sechs Stunden erstellt wird. Meine Smartphonedaten werden ebenso ständig in eine Cloud gesichert.
Von den wichtigsten persönlichen Dokumenten habe ich nicht nur Scans in der Cloud, sondern auch in der Fotogalerie meines Smartphones. Da ich zum Beispiel auf Hunderunden meistens ohne Handtasche unterwegs bin, kann ich im Notfall so dennoch auf Personalausweisdaten und meine Krankenkassenkarteninformationen zugreifen.
Eine Notfalltasche packe ich nicht. Da wären immer nur Sachen drin, die ich im Alltag nicht verwende und dann wäre im Notfall nichts dabei, was ich wirklich gerne hätte. Da verlasse ich mich darauf, im wirklichen Notfall Hilfe zu erhalten. Wenn mir dann keiner helfen kann, habe ich ein ganz anderes Problem als fehlende Wechselwäsche oder eine Zahnbürste.
Für den Fall, dass man das Haus nicht verlassen kann, haben wir für ein bis zwei Wochen Vorräte. Nach den Hamsterkäufen der Menschen vor zwei Jahren, bei denen ich leer ausgegangen bin, weiß ich jetzt, welche Nachbarn den Keller randvoll mit Nudeln und Klopapier haben. Die dürfen uns dann bitte versorgen.
Solche Gedanken und Fragen von Leserinnen bringen mich immer ein Stück weiter. Mir ist bei den persönlichen Dokumenten nämlich schon wieder ein weiterer Bereich aufgefallen, der nur in Papierform besteht: Versicherungsunterlagen und Versorgungsverträge fürs Haus.
Die gehe ich direkt digitalisieren. Dabei scanne ich nicht jeden Vertrag komplett, sondern mache nur schnell Fotos von jeweils einer Seite, auf der der Versicherungsnehmer, -geber, Versicherungsart- und Versicherungsnummer zu sehen sind. Das dürfte meiner Einschätzung nach im Notfall reichen, um Kontakt aufnehmen zu können.
Was würdest Du im Notfall retten und wie sicherst Du Deine Dokumente?
Das war ein Prozess, der zwei Jahre gedauert hat, noch nicht zu Ende ist und in mehreren Etappen mit längerem Abstand zueinander vollzogen wurde. Und ebenso lang wird dieser Beitrag. Lehn Dich zurück und nimm Dir einen Kaffee!
Zum Hintergrund: Ich habe ein Arbeitszimmer in unserem Haus. Dort erledige ich Büroarbeiten, die meine Arbeit als Imageberaterin und Mediatorin mit sich bringt und schreibe natürlich auch Blogartikel dort. Ich bereite Termine vor und nach, kümmere mich um Buchhaltung und Steuererklärungen und was sonst noch anfällt, wenn man selbstständig ist.
In dem Zimmer stehen zwei Schreibtische als L zusammen. Den einen siehst Du auf dem Bild, auf dem steht mein Laptop. Auf dem anderen steht der Drucker. Der Rest vom anderen Tisch ist frei, weil ich dort Platz brauche, um zum Beispiel Seminarunterlagen zusammenzustellen.
Auf meinem Schreibtisch befinden sich grundsätzlich nur Dinge, die ich regelmäßig brauche. Zum Jahreswechsel beide Steuerordner, ansonsten nur einer. Weil ich alle Belege sofort abhefte, habe ich den gerne im Zugriff. Im Pultordner sind Unterlagen für Termine nach Tagen und Monaten sortiert. Wie Du an den pinkfarbenen Zetteln sehen kannst, bin ich Klebezettelfan.
Raus aus dem Raum, was nicht regelmäßig verwendet wird
Außer meinen beiden Schreibtischen und zwei verschließbaren Schränken mit Ordnern in sich und Schubladenboxen auf sich, befand sich bis Ende 2019 sich in meinem Rücken ein wandfüllendes Metallregal, was bis unter die Decke mit Büchern und Ordner gefüllt war.
Das riesige offene Regal hatte etwa 9 qm Fläche. Der Haken an der Sache war, dass sich dort viele Fachbücher angesammelt hatten, die nur selten oder nie wieder gebraucht werden. Als erstes habe ich die Bücher radikal aussortiert.
Stilbücher von 2001 braucht kein Mensch mehr und Make-up-Ratgeber von 2005 auch nicht. Ich habe Berge an Büchern ins Altpapier geworfen. Einige Bücher, die ich nicht mehr lesen werden, die aber aktuell und in gutem Zustand waren, habe ich in eine Büchertelefonzelle gelegt.
Maximal 0,5 qm Fläche an Büchern, die ich aufbewahren wollte, blieben über. Die habe ich in einen anderen Raum, in dem meine wenigen Bücher in einem geschlossenen Schrank stehen, ausgegliedert. Ich bewahre schon seit Jahren keine Belletristik mehr auf, die geht nach dem Lesen immer aus dem Haus. Bleiben dürfen nur Fachbücher, Kunstbücher und ganz wenige Erinnerungsstücke. Damit waren meine Bücher aus dem Büro entfernt.
Für den großen Teil der Fachliteratur zu Kommunikation, Psychologie, Moderation etc. haben wir im Kellerraum ein Regal leer geräumt (also im Klartext hat mein Mann Sachen entsorgt, die er nicht mehr braucht und dann war der Platz da – sowas wie gefühlte 100.000 leere CD-Hüllen, die man ja vielleicht noch brauchen könnte und so …).
Das Kellerregal mit tiefen Böden steht frei in den Raum hinein, so dass es von beiden Seiten befüll- und einsehbar ist. Tatsächlich brauchen wir einzelne dieser Bücher immer mal wieder und wenn ich den Raum im Keller dafür nicht hätte, wären sie in meinem Büro geblieben.
Zimmer schön machen
Als nächstes habe ich beschlossen, dass so ein deutlich verringertes Regal – es blieben gut 3 qm Regalfläche übrig mit teils freien Regalbrettern – und ein aufgeräumtes Büro frische Wandfarbe verdienen. Nach 16 Jahren kann man weiße Raufasertapete mal wieder streichen. Sieht gleich viel heller aus!
Ein neuer Bodenbelag wäre auch schön, aber der würde zu viele Folgekosten und Arbeit nach sich ziehen, wenn man kein Stückwerk mit anderen Räumen haben möchte. Frisch geweißte Wände mit neuen Bildern sind auch schon schön.
Sacken lassen
Bis Ende 2020 habe ich auf mich wirken lassen, wie es mir ohne die Bücher und mit dem vielen leeren Raum in dem Zimmer geht. Bestens ging es mir damit! Nur der Anblick der Ordner im Regal und der teils leeren Regalbretter, die sich nicht entfernen ließen, nervte mich.
Nach den Büchern waren die Ordner dran. Erst wurde im Keller Platz gemacht, indem ich dort alte Ordner entfernt habe. Steuerunterlagen und Kontoauszüge aus den 1990ern braucht kein Mensch mehr, oder? Ein Teil meiner Büroordner ging also ins Kellerarchiv, nachdem dort Platz geschaffen war.
Ende 2020 habe ich das alte Regal in Rente geschickt und mir stattdessen eine geschlossene Lösung gegönnt. Es sind einfache Metallschränke, aber sie sind tauglich. Teils. Leider passten die Ordner nicht so in die Schrankfächer, wie ich dachte (das angegebene Innenmaß ist nicht immer ausschlaggebend …), so dass ich weiter Ordner reduziere und ich noch etwa 2 qm benötigte Fläche eingespart habe. Die Lösung dafür lautete: Digitalisierung der laufenden Büroarbeit.
Einstieg in die Digitalisierung
Seit Januar 2021führe ich Akten, soweit es rechtlich möglich ist, nur noch digital. Unfassbar, was das seitdem schon an Ordnern, Platz für die Ordner, Papier und Tonerkartuschen gespart hat. Es ist, wie meistens bei sowas:
„Hätte ich das doch schon viel eher gemacht …“
Digitalisierung im Büro
Aber die Zeit muss reif dafür sein und die technischen Lösungen für Sicherungskonzepte müssen stimmen. Ich sichere die Daten bei zwei verschiedenen Anbietern in der Cloud – einmal laufend beim einen, einmal als Kopie davon alle sechs Stunden beim anderen, zusätzlich gibt es Datensicherungen auf Datenträgern von den wichtigsten Sachen. Papierunterlagen, die nicht aufbewahrt werden müssen, werden geschreddert.
Zweite Runde Ordner-Entmüllung
Neue Arbeitsprozesse digital zu führen, ist das eine. Das andere ist, was man mit den Papierbergen aus 50 Jahren Leben und 16 Jahren Selbstständigkeit macht. Dabei sind natürlich rechtliche Vorgaben zu Aufbewahrungsfristen zu beachten, die für private Unterlagen anders sind als für gewerbliche. Im Zweifelsfall bewahre ich alles mindestens zehn Jahre in Papierform auf bzw. in der Form, in der ich es erhalten habe.
Ältere Sachen gehen entweder in den Schredder – für bis zu 120 Liter nimmt die Stadtreinigung in Hamburg aktuell 12 Euro dafür – oder werden nur extrem selektiert aufbewahrt. Manchmal reicht eine Seite mit Vertragsdaten, aber uralte Rechnungen dazu können weg. Oder aus einem Steuerordner reicht ein Beleg für genehmigte Fristverlängerungen und der Rest ist überflüssig.
So bin ich durch alle Ordner gegangen, die wir haben. Unfassbar, wie viel Papiermüll sich da über die Jahre angesammelt hat, weil wir den Platz dafür hatten. Nun kam mir dabei zupass, dass ich 2020 und 2021 durch die Lockdowns insgesamt über sechs Monate kaum außer Haus bei Kunden arbeiten durfte, so dass ich in Ruhe Zeit für diese Dinge hatte.
Im laufenden Betrieb hätte ich vielleicht keine Lust gehabt, mir die Zeit zu nehmen. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass es sich lohnt, die Zeit zu investieren, auch wenn sie aus Freizeit oder Überstunden stammt. Es macht das Arbeiten viel angenehmer und leichter!
Schubladen auf und alles raus zur Sichtung
Neben den Ordnern habe ich auch die Schubladen meines Rollcontainers und meinen Stiftebecher in zwei Schritten entmüllt. Dabei gilt das gleiche wie im Kleiderschrank und Haushalt: nicht reinschauen und entscheiden, was weg soll – sondern alles herausnehmen und entscheiden, was wieder hinein darf.
Dabei habe ich in der unteren Schublade des Rollcontainers Dinge gefunden, von deren Existenz ich keine Ahnung mehr hatte, weil ich die Schublade sonst nie ganz aufziehe und bis zum Ende hineinsehen kann. Klarsichtklebeband, Tintenpatronen und Tackerklammern brauche ich vermutlich in den nächsten zehn Jahren nicht mehr zu kaufen. Ja, selbst mir passiert so etwas offenbar.
Für den bereits vorher vorhandenen geschlossenen Schrank, in dem Ordner stehen, habe ich neue Schubladenboxen gekauft. Zum einen passten die alten nicht in den Schrank und ich wollte nichts mehr auf dem Schrank stehen haben. Zum anderen haben die neuen Schubladenboxen erheblich flachere Fächer, so dass ich mehr verschiedene Dinge darin aufbewahren kann, ohne sie in den Schubladen zu mixen.
Wenn ich im Sommer 2022 mal wieder einen genauen Blick in Schränke und Schubladen werfe, werde ich mit Sicherheit noch weiter reduzieren. Mit Minimalismus ist es wie mit Aufräumen: nach dem Aufräumen ist vor dem Aufräumen.
Werbung wegen Namensnennungen und Verlinkungen ohne Auftrag
Der Jahreswechsel ist für mich die Gelegenheit, einen Blick auf die Bekleidungseinkäufe des vergangenen Jahres zu werfen, um zu reflektieren, welche Dinge ich wieder kaufen würde, was Fragezeichenteile sind und ob Fehlkäufe dabei sind.
Die Anzahl der Käufe versuche ich, möglichst gering zu halten, um die einzelnen Teile viel anziehen zu können. So geht die Modemathematik, also die Kosten pro Tragen, schneller auf. Bei dem Rückblick schaue ich also auch, ob ich die Neuanschaffungen entsprechend genutzt habe.
In 2021 haben die meisten neuen Teile alte ersetzt, die defekt oder meiner Ansicht so aufgetragen waren, dass ich sie entsorgt habe. Alle neuen Teile wurden regelmäßig getragen.
Käufe von Bekleidung und textilen Accessoires in 2021
Artikel
Marke
Bluse in ausgestellter Form dunkelblau
DAY.LIKE
Bluse in ausgestellter Form dunkelblau
DAY.LIKE
Bluse in ausgestellter Form dunkelblau
DAY.LIKE
Oversized-Hoodie braun
ARKET
Sneaker Gel-Pursue 4 begonia pink
Asics
Cardigan OLENKAA aus Bio-Woll-Mix ginger
ARMEDANGELS
Wollmantel cognac
Windsor
Fleece-Wickel-Cardigan WRAP soft black
HENRIETTE STEFFENSEN Copenhagen
Chelsea Boots Gaucho Crazy Horse braun
Dr. Martens
Halbschuhe Budapester braun
Werner 1911
Sommerhose „Dream Summer“ 7/8 Slim Leg beige
MAC
Sommerhose „Zuri“ Slim Fit rot
gardeur
Maxi-Kleid Blumenmuster rot-weiß aus Bio-Baumwolle
Mütze „NeRo“ Woollen Beanie petrol 100 % Merinowolle
Kopka
Dreieckstuch dunkelblau
Zwillingsherz
Nicht aufgeführt habe ich Unterwäsche, Schlaf- und Sportzeug. Zum Teil habe ich die Sachen von meinem Mann auf meinen Wunsch hin geschenkt bekommen, so dass nicht der komplette finanzielle Aufwand bei mir liegt. Andere private Geschenke sind ebenso nicht in der Liste enthalten wie PR-Muster.
28 Teile, die ich alle wieder kaufen würde!
Tatsächlich sind in diesen Jahr keine Fragezeichen- und Fehlkäufe dabei. Alle Teile erfüllen meine Erwartungen und ich möchte sie nicht missen. Bei dem einen und anderen Teil gibt es zwar kleine Mankos, aber wir wissen ja #irgendwasistimmer …
Die blauen Blusen waren in diversen Kombinationen hier im Blog zu sehen. Ich möchte keine der vier gleichen Blusen missen. Die Sneaker sind leicht und gemütlich. Ich trage sie primär privat bei Hunderunden in der Heide. Sie sind für mich eher Sport- als Alltagsschuhe.
Auch diese Sneaker von Veja sind gemütlich. Im Gegensatz zu den sportlichen von Asics finde ich sie deutlich schicker. Am liebsten trage ich sie zu dieser neuen hellen Sommerhose.
Die Hose ist zwar immer nur für einen Tag sauber, aber dafür sind bisher alle Flecken herausgegangen. Der Zausel ist übrigens an den Verschmutzungen völlig unschuldig, das schaffe ich ganz alleine mit Kugelschreibern und sonstigem Schmuddel.
Der Oversized-Hoodie ist supergemütlich. Sein Manko: Er ist fleckempfindlich und es gehen bereits nicht mehr alle raus. Ops, das ist wohl gerade eben erst passiert …
Auf dem Bild im Schnee sind noch die alten Chelsea Boots frisch geputzt zu sehen, die später durch dasselbe Modell in ausgetauscht wurden. Diese Boots sind meine Wohnschuhe und die neuen sind mein viertes Paar in Folge.
Links neu – rechts alt. Durch das Lederinnenfutter sind sie ganzjährig gemütlich zu tragen. Da sie wasserdicht und rutschfest sind, trage ich sie auch bei Regen, Schnee und Matsch gerne.
Krass, wie sich ein Schuh beim Tragen verändern kann, oder? Die Absätze werden schief, der Schaft kürzer und selbst nach einigem Austauschen der Inneneinlagen sind die nach zwei Jahren bei mir durch. Leider werden die Preise regelmäßig erhöht. Vielleicht sollte ich mir ein Paar auf Vorrat kaufen?
Die Strickjacke aus Baumwolle-Wolle-Mix trage ich total gerne. Ihr Manko: Die Oberfläche sieht nach einem Jahr schon recht schraddelig aus und sie zieht sich in der Wäsche nicht mehr vollständig zusammen, d.h. man sieht an den Ellenbogen auch nach der Wäsche noch leichte Dellen.
Dafür ist sie nachhaltig hergestellt … und wird deshalb jetzt erst recht weiter getragen, damit die Nachhaltigkeitsmathematik dann am Ende auch aufgeht. Für Gut geht sie allerdings schon nicht mehr. Warum würde ich sie dennoch wieder kaufen? Die Strickjacke sitzt gut, fühlt sich angenehm an und die Farbe finde ich zu Jeans super. Muss man alles zusammen auch erst einmal finden …
Der Wollmantel ist leicht und angenehm wärmend zugleich. Er hinterlässt allerdings kleine Flusen auf meinem Autositz – ein Preis für die weiche Oberfläche, den ich bereit bin, zu bezahlen. Die Länge passt zu Jeans ebenso wie zu kurzen Winterkleidern.
Der Fleece-Wickel-Cardigan fühlt sich an wie eine Kuscheldecke. Gut, dass ich mich nach so vielen Jahren des Herumschleichens für ihn entschieden habe.
Der dicke Lambswoolpullover mit Turtleneck ist großartig. Der macht mir in der Farben zuverlässig gute Laune. Ich würde ihn am liebsten an kalten Tagen immerzu tragen. Auf dem Fotos siehst Du schon die neuen Boots. Sind kaum zu unterscheiden, oder?
Der rote Parka ist perfekt für Hunderunden. Dass der Reißverschluss sich nicht von unten öffnen lässt, wie es eigentlich funktionieren sollte, ignoriere ich erfolgreich. Der Hersteller hätte bei der Reklamation den Austausch des Reißverschlusses übernommen.
Das wollte ich jedoch nicht, weil ich der Überzeugung bin, dass man das totsicher gesehen hätte – zumal die Nähte verschweißt sind. Fast alle Nähte, mit denen er eingenäht ist, sind von außen zu sehen. Das Risiko einer ruinierten Jacke und folgender weiterer Reklamation wollte ich nicht eingehen, zumal ich die Jacke jetzt tragen und nicht ewig hin- und hersenden möchte.
Alternativ hätte der Online-Händler die Jacke zurückgenommen, aber ich hätte sie nicht in der Farbe wieder bekommen. Also ist es jetzt, wie es ist. Das Geld, das der Hersteller für den Reißverschlussaustausch spart, wollte man mir leider für den Mangel nicht gutschreiben. Da mir andere Angebote gemacht wurden, liegt es jetzt bei mir, dass ich mit dem Mangel lebe.
Die dunkelblaue Cordhose trage ich sehr gerne und sie übersteht Wäschen in Farbe, Form und Oberfläche bisher einwandfrei. Besonders den Pullover in Orange finde ich als Farbklecks schön dazu. Die Hose ist an feucht-kalten Tagen draußen schön, aber auch drinnen nicht zu warm.
Das rote Sweatkleid ist ein Gute-Laune-Teil, das ich schon viel getragen habe. Sein Manko: Es fusselt auf der weichen Innenseite unfassbar. Das hat mich so genervt, dass ich nach der zweiten Wäsche, diversen Klebefusselrollen und rot verstaubtem Bad nach dem Trocknen über der Badewanne entschieden habe, das Risiko einzugehen, es auf Pflegeleicht in den Trockner zu werfen.
Nach zwei weiteren Wäschen und Trocknergängen liegt das Gefussel jetzt im normalen Sweatstoffrahmen und zum Glück ist das Kleid nicht eingelaufen. Erlaubt ist der Trockner laut Hersteller natürlich nicht – das wäre auf meine Kappe gegangen. Da das Problem gelöst sind, sind wir jetzt beste Freundinnen.
Die Wollmütze ist super, trägt sich angenehm ab <= 3 Grad und ich mag, dass sie sich unterschiedlich aufsetzen lässt. Sie macht mir Lust auf mehr Sachen in Petrol.
Den langen, weite Rollkragenpullover aus Wolle hatte ich schon so oft an, dass er bereits die erste Wäsche hinter sich hat. Erfolgreich! Er hat alle Vorzüge von dicker Lambswool kombiniert mit dem gemütlichen Schnitt.
Mit den Sachen, die bisher nicht im Blog zu sehen waren, bin ich ebenso zufrieden. Alleine bei dem Kleid ANITAA aus 100 % Lyocell von ARMEDANGELS gibt es eine Anmerkung zu machen: Ich würde es wieder haben wollen, weil es sitzt, sich der Stoff bequem trägt, nicht an Strumpfhosen klebt und ich mich in dem Kleid wohlfühle. Es hat eine deutliche A-Form, was im Alltag einfach praktisch ist. Ich habe im Herbst mehrfach bei Kundenterminen und einer Abendeinladung, für die ich es gekauft habe, getragen.
Was ist sein Manko? Die nicht vorhandene Farbstabilität. Beim Kauf war es tief dunkelgrün und hatte eine leicht glänzende Oberfläche. Bereits nach der ersten Wäsche war der Glanz weg – meiner Erfahrung nach typisch für Lyocell, und mit jeder Wäsche wird die Farbe heller und man sieht helle Farbverläufe an Knautschfalten vom Waschen, obwohl ich es nur auf 30 Grad im Feinwaschprogramm wasche.
Der Hersteller nennt die tiefdunkle Farbe vintage green – allerdings ist bei mir inzwischen eher der ganze Look vintage … Ich verzichte aus Nachhaltigkeitsgründen auf die Reklamation des Kleides, weil ich nicht möchte, dass es vernichtet wird, obwohl ich es im Grunde gerne trage.
Es ärgert mich aber dennoch, dass vor allem die Farbe so nachlässt – bei dem Glanz war ich von vorne herein von kurzer Dauer ausgegangen. Mit der verwaschenen Farbe funktioniert es nicht mehr als feineres Kleid. Vielleicht färbe ich es irgendwann nach. Da die Farbe für mich leider nicht fotografierbar ist, sie sieht immer grau anstatt grün aus, bleibe ich den Beweis schuldig.
Vielleicht zeige ich im Frühjahr mal ein Outfit mit dem Kleid. Dank Corona bleiben die feineren Anlässe eh weiterhin aus. So darf dieses Kleid ein Alltagskleid sein und wenn 2022 oder später wirklich mal eine schickere Einladung kommt, habe ich einen Grund für eine Neuanschaffung.
Freebie: Tabelle Gute Käufe – schlechte Käufe für Dich
Du möchtest Dir auch einen vollständigen Überblick über Deine Käufe verschaffen und Dich nicht nur auf Dein Gefühl verlassen? Dafür darfst Du meine Vorlage verwenden. Mit einem Klick bekommst Du die Excel-Tabelle zum Download als Freebie: Käufe Vorlage von Ines Meyrose, image&impression. Richte Dir die Tabelle am besten jetzt gleich für 2022 ein!
Du kannst sie auf Deine Bedürfnisse abändern und aktuell halten. Das Diagramm auf der zweiten Seite passt sich durch Formeln an, wenn Du nur in den blauen Feldern kleine x einträgst, denn die werden für die Grafik auf Seite 2 gezählt. Ganz Mutige ergänzen eine Spalte mit Beträgen.
Nachtrag 27. November 2021: Der Hut hat ein neues Zuhause gefunden.
Kennst Du den Spruch Das frisst doch kein Brot, wenn jemand Dinge behält, die er aktuell nicht braucht oder verwendet? Doch, Dinge fressen im übertragenen Sinn Brot. Letztlich steht der Spruch dafür, dass es kein Geld kostet, Dinge aufzubewahren und das ist nicht immer die Wahrheit.
Was Dich Aufbewahrung kostet
Du kaufst Schränke und Regale, vielleicht noch Kisten und Kartons, um die Sachen zu verstauen.
Die Schränke und Regale stehen in Räumen, die Du dafür gekauft oder gemietet hast. Ein Haus mit gleicher Wohnfläche ist ohne Keller billiger als eins mit. Bei einer Wohnung sind der Dachboden und/oder Keller eingepreist – ohne kostet sie weniger.
Selbst wenn Raum und Schrank vorhanden sind, wollen sie gepflegt werden. Staubwischen auf den Dingen kostet Zeit und Putzzeug.
Minimalismus spart Geld
Wie kam ich 2019 auf den Gedanken? Beim Schreiben eines Artikels zur Grundausstattung mit Taschen habe ich festgestellt, dass meine Taschenschublade zu schwer beladen ist. Das führt bei diesem Schrank alle paar Jahre dazu, dass die Lager der Schublade erneuert werden müssen, was mühsam und teuer ist.
In der Folge habe ich mich lieber von diversen Taschen und anderen Sachen aus der Schublade getrennt, die ich nicht mehr verwendet habe, als die Schublade wieder kaputt gehen zu lassen. 2021 kann ich sagen, dass mir keine der 2019 ins Sozialkaufhaus gebrachten Taschen auch nur eine Sekunde gefehlt hat. Ich habe sie in den Jahren zuvor nicht verwendet und hätte es auch bis heute nicht getan.
Warum soll ich Taschen aufbewahren, die ich nicht benutze, und Geld für die Reparatur des Schranks bezahlen, die nur anfällt, weil die unnützen Taschen darin liegen? Das meine ich, wenn ich sage, dass Dinge doch Brot fressen. Etwas anderes wäre es, wenn ich noch Freude an den Dingen hätte – und sei es nur an deren Betrachtung. Dann würde ich auch in deren Lagerung investieren.
Anfang der 2010er, als ich noch mehr Kleidung besaß, stand ich vor der Frage, ob ich einen größeren Kleiderschrank kaufe, weil meine Sachen nicht mehr hinein passten. Ich habe das Geld lieber gespart, Dinge aufgetragen und weniger neue Sachen gekauft, so dass jetzt sogar Luft im Kleiderschrank ist. Das spart Geld und schont die Umwelt.
Kleidung mag luftige Lagerung, denn sie zerknautscht sich nicht gegenseitig. Staubwischen im Schrank geht schneller, weil man überall gut herankommt. Das mache ich zwar nur zweimal im Jahr, bei jeder Kleiderschrankinventur, aber dann schätze ich es, dass es schnell geht.
Keller? Gerne! Voller Keller? Nein Danke!
Auf unseren Keller möchte ich dennoch nicht verzichten. Dinge wie Schlafsäcke, ältere Dokumente im Rahmen der Aufbewahrungspflicht, Fachbücher, die man vielleicht doch noch mal braucht (und das kommt vor) lagern dort.
Stühle, die wir nur für viel Besuch brauchen, stehen dort und Werkzeug braucht auch seinen Platz. Ein paar Küchenartikel, die nur selten verwendet werden, dürfen da liegen. Ein Schuhschrank für die Schuhe, die gerade nicht zur Saison passen, ist praktisch. Schmutzige Sportschuhe stehen da besser als an der Garderobe.
Dennoch ist mir wichtig, auch im Keller nur so wenig wie möglich lagert. Alle paar Jahre gehe ich auch im Keller Unterlagen durch und gucke, was davon weg kann. Mir gibt luftige Ordnung ein Gefühl von Leichtigkeit.
Hut zu verschenken
Beim letzten Blick in die Taschenschublade störte mich, dass dort ein cremefarbener Panama-Hut liegt, den ich seit 2004 nicht getragen habe. Es ist ein faltbares Modell, dass man zum Formen nass macht und auf Reisen einfach zusammenrollen kann. Der Hut ist ein Original aus Ecuador.
Er hat an einer Stelle einen kleinen Riss im Geflecht, das stört beim Tragen aber nicht. Bei dem leicht unebenen Geflecht fällt das nicht auf. Es ist eine Unisexgröße in kegeliger Form, die auch auf große Köpfe passt. Die Krempe kann man nach unten und oben formen. Hat jemand Interesse daran? Auf Anfrage sende ich gerne Fotos per E-Mail.
Beim Blick auf die Kleiderschrankinventur vom Frühjahr 2021 stelle ich fest, dass sich an meinen Wünschen in den letzten Monaten wenig geändert hat. Aus der einen Sommerhose, die ich vielleicht kaufen wollte, wurden zwei – dafür hat mich zum Ende des Sommers meine geliebte Jeansbermuda verlassen, in Summe ist die Anzahl an sommerlicher Beinbekleidung folglich gleich geblieben.
Kleiderschrankinhalt im September 2021
Oberbegriff
Details
Stückzahl
Zwischensumme
Hosen
Jeans
4
Stretchhosen
2
Cordhose
1
Sommerhosen, Shorts
3
10
Shirts
Top
1
T-Shirts Kurzarm
7
T-Shirts 3/4 + 1/1-Arm
6
14
Tuniken & Blusen
8
8
Pullover & Co.
Fleece-/Sweatshirts/-jacken
3
Schlichte Pullover
1
Strickjacken
3
Rollkragenpullover
4
Pullunder
1
12
Blazer
2
2
Kleider
Winter-/Ganzjahreskleider
4
Sommerkleider
3
Anlasskleider
0
7
Jacken & Mäntel
Wollmäntel
2
Winterjacken/-mäntel
2
Westen
4
Leichte Steppjacken
1
Regenjacken/-capes
4
Jeansjacke
1
Sommermäntel
1
15
Textilaccessoires
Schals & Tücher
18
Ponchos
2
Hüte & Kappen & Mützen
7
Handschuhe
4
Handstulpen
1
32
Schuhe
Stiefel
3
Stiefeletten
4
Sneaker
3
Halbschuhe
1
Sandalen/-etten
2
Wanderschuhe
1
Loafer
1
Pumps
1
16
Handtaschen
inkl. Abendtaschen
10
10
Summe: 126 Teile
Nicht enthalten in der Tabelle sind Unterwäsche, Strumpfhosen, Leggings, Schlafzeug, Sportbekleidung, Hausschuhe, Gürtel, Schmuck und Brillen.
Veränderungen im Vergleich zum Frühjahr 2021
Im Vergleich zum März 2021 sind das drei Teile mehr. Mit der Größe des Sortiments bin ich absolut zufrieden. In den letzten drei Jahren hat es sich im Vergleich zum aktuellen Stand um 30 Teile verringert und es hat sich herausgestellt, dass ich keinesfalls zu wenig Kleidung habe, auch wenn der Schrank in einigen Bereichen recht leer aussieht. Ich nenne das nicht leer, sondern übersichtlich.
Pullover & Strickjacken
Zum Ende des Winters 2020/21 hatten mich fünf Pullover verlassen, von denen bis zum Frühling nur zwei ersetzt worden sind durch einen Oversized-Hoodie und eine Strickjacke. Seit dem habe ich noch eine Fleecejacke, den Turtleneckpullover in Orange und einen Oversized-Rollkragenpullover in Dunkelblau gekauft. Ein nicht mehr schöner Hoodie wurde durch ein Sweatshirtkleid ersetzt. Ich bin also wieder gut ausgestattet.
Schuhe
Bei Schuhen hatte ich mir im Frühling ein Stiefeletten-Kaufverbot erteilt, das ich zwischenzeitlich aufgehoben habe. Meine derben Chelsea-Boots waren hinüber und wurden zum wiederholten Mal 1:1 ersetzt; das Modell begleitet mich seit 2015.
Verlassen haben mich über den Sommer außerdem zwei Paar blaue Sommerstiefeletten, eins schmal an der Fessel, eins weit. Beide waren nach einigen Sommern durchgetreten. Sie wurden allerdings nicht durch Stiefeletten ersetzt, sondern durch Sneaker.
Neu hinzu gekommen sind Winterstiefel mit Wollfutter. Meine Lammfellstiefel sehen äußerlich noch schön aus, aber innen beginnt sich das Fell an der vorderen Kappe so abzuschubbeln, dass die innenliegende Kunststoffkappe am Nagel des kleinen Zehs zu drücken beginnt, wenn ich in ihnen bergab gehe.
Damit kann ich sie zwar tragen, wenn ich in der Kälte herumzustehen gedenke, aber nicht mehr für Spaziergänge hier in der Gegend. Ja, in Hamburg gibt es Hügel und ich lebe auf einem … Weil die neuen ein antisaisonales Sale-Schnäppchen waren, habe ich sie gekauft, bevor die alten weg sind.
Konsequenzen aus der Kleiderschrankanalyse
Ich bin mit Kleidung gut versorgt. Dinge, die mich in der kommenden Saison verlassen, sind zu ersetzen, denn sonst wäre es zu wenig – außer bei Jacken und Westen. Davon habe ich ziemlich viele, die unterschiedlich oft getragen werden, aber alle passen und mir grundsätzlich gefallen.
Es wurde eine mehr als im Frühling, weil ich einem tomatenroten Parka nicht widerstehen konnte. Ein Wollmantel wurde durch einen anderen ersetzt. Der alte hat bei Gunda ein neues Zuhause gefunden.
Minimalismus versus Capsule Wardrobe
Mein minimalistischer Kleiderschrank entspricht quasi einer ganzjährigen Capsule Wardrobe. Genau genommen besteht er aus zwei Kapseln: einer für Frühling/Sommer und einer für Herbst/Winter.
Bei dem Projekt 333 zum Beispiel werden 33 Teile für 3 Monate aus dem Schrank ausgewählt werden und alles andere ist tabu. Man käme dann maximal auf 132 Teile. In meinem ganzen Schrank sind nur 126 Teile.
So gesehen ist meine minimalistisch gehaltene Garderobe ein Beispiel dafür, wie man dauerhaft mit einer Capsule Wardrobe leben kann, ohne Einschränkung zu empfinden und vierteljährlich Entscheidungen zu treffen.
Wie zufrieden bist Du mit der Ausstattung Deines Kleiderschranks?