„Mich würde ja mal interessieren ob du zwischen guten Teilen und Kleidung für daheim unterscheidest. Ich ziehe mich, wenn ich von der Arbeit komme, eigentlich immer um. Zumindest das Oberteil wechsele ich bevor ich koche, putze oder sonstige Haus/Gartenarbeit mache. Dabei trage ich als Sozialarbeiterin keine Businesskleidung. Aber die Arbeitskleidung ist mir einfach zu schade, die müsste ich dann ständig waschen und zum Teil kommen da ja dann auch Flecken dran, die ich nicht mehr raus bekäme. Wobei die Daheim-Kleidung jetzt auch nicht total schlunzig ist. Wie hältst du das denn?“
Ein Wunschbeitrag für Martina
Die Frage hat Martina beim Beitrag mit der Kleiderschrankinventur zum Frühjahr 2023 kommentiert. Weil die Antwort etwas länger ausfällt und sicherlich auch andere Leser_innen interessiert, mache ich einen separaten Beitrag daraus.
Unter dem Strich vermute ich, dass ich es mit der Kleidung ähnlich wie Martina halte, auch wenn ich es anders formuliere. Ich trage gute Sachen auch daheim und habe keine Sachen, die ich aufgrund des Zustand nur noch daheim trage.
Dennoch trage ich nicht alles überall und gebe acht darauf, die Sachen nicht ohne Not zu verhunzen. Es kommt auf die Anlässe in meinem Leben an, welche Dinge ich dabei trage, wobei ich zusehe, dass die meiste Kleidung in meinem Schrank für die meisten Anlässe tragbar ist.
Förmliche Anlasskleidung und Businesskleidung
Diese Bekleidung besteht bei mir aus dunkelblauem Blazer, Seidenbluse, dunkelbrauner Stretchhose und dunkelblauen Pumps. Für einen feierlicheren Anlass, bei dem nichts davon gut genug ist, würde ich mir ein neues Outfit kaufen.
Diese Sachen werden nur für förmliche, schicke Anlässe oder im offiziellen Businesskontext getragen, damit sie möglichst wenig abnutzen. Diese Sachen ziehe ich zu Hause aus, um sie möglichst wenig zu waschen.
Den Blazer trage ich bei Seminaren auch zu Jeans, die Hose zu einer Bluse, die Pumps nur im absoluten Pflichtfall, weil mir darin auf Dauer die Füße schmerzen (aber sie sehen gut aus!).
Kleidung für beruflichen Alltag
Mein beruflicher Alltag besteht aus Kundenterminen bei Privatkunden zu Hause, bei Firmenkunden im Büro und Homeoffice mit Onlineterminen und Backoffice-Tätigkeiten. Je nach Firmenkunde trage ich den Blazer oder die Stretchhose, meistens sehen mich meine Kunden jedoch alle in Jeans und Bluse oder einem Kleid.
Blusen und Kleider behalte ich nach der Arbeit zu Hause an, wenn sie nach einmaligem Tragen gewaschen werden. Wenn es eins der Kleider ist, was ich mehrfach trage, ziehe ich es zu Hause direkt aus und hänge es zum Lüften auf einen Bügel.
Jeans wechsle ich, wenn ich an dem Tag noch mit dem Hund in die Heide gehe, damit sie nicht sandig am Saum wird. Wenn ich an dem Tag nur noch eine Hunderunde an der Straße drehe, behalte ich die Jeans an, denn der Hund macht mich im Normallfall nicht schmutzig. Der springt mich nicht an, hat keine Sabberschnauze und darf nicht aufs Sofa.
Was ich meistens wechsle, sind Schuhe und Jacke, denn ein dunkelblauer Caban aus Wolle oder ein Trench aus Polyester ziehen zum Beispiel unnötig Hundehaare an. Meine Lederhalbschuhe, klassische Stiefeletten und helle Sneaker ziehe ich auch nur für gut an. Für die Hunderunde werden es dann dunklere Sneaker oder derbe Stiefeletten, die dreckig werden dürfen.
Ich differenziere bei Kleidung für daheim oder im Job also eher bei Überbekleidung wie Jacken und Schuhen als bei der Oberbekleidung. Wenn ich in einer Woche mehrere Kundentermine außer Haus habe und dabei Jeans trage, habe ich meistens eine saubere Jeans für die Termine, die ich danach ausziehe, und eine für die Hunderunden, die ich zu Hause auch noch trage, wenn sie am Saum schmutzig ist – sonst könnte ich die immer nur einen Tag tragen und müsste noch öfter neue Jeans kaufen.
Kleidung für zu Hause
Bis auf die wenigen Businessteile aus dem ersten Block trage ich zu Hause und im Job im Wesentlichen die gleichen Sachen. Wenn mir Kleidung zu abgenutzt ist für Kundentermine, trage ich sie höchstens noch kurze Zeit zu Hause.
Gründe dafür gibt es zwei: Zum einen mag ich es gerne, schöne Kleidung zu tragen, zum anderen werde ich auch privat immer mal wieder auf meinen Job angesprochen. Das passiert manchmal schneller, als ich flüchten kann. Selbst meine Nachbarn schauen bei mir genau hin, was ich in meiner Freizeit trage, denn alle kennen alle meinen Job. Ich bin nie zu 100 % eine Privatperson. Das hat eine Weile gedauert, bis ich das begriffen habe.
Nicht in der Liste der Kleiderschrankinventur ist Kleidung, die ich wirklich nur zu Hause auf dem Sofa oder auf dem Weg zum Mülleimer trage – das sind zwei Kuschelhosen, die modisch unter Homewear laufen. Aber auch die sind in ordentlichem Zustand. Das gleiche gilt für Sportkleidung, wobei mir bei der die Farbe egal ist – Funktion und Preis siegen in dem Fall.
Kleidung zum Kochen
Beim Kochen trage ich meine ganz normalen Sachen und schütze sie grundsätzlich mit einer Schürze. Wenn ich sehe, wie die Schürze nach einer Woche am Bauch aussieht, weiß ich, warum ich eine Schürze beim Kochen trage.
Wenn ich Currywurstsoße blubbernd einkoche, ziehe ich eine helle Bluse oder ein besonders empfindliches Oberteil vorher aus und stehe im Unterhemd unter der Schürze am Herd. Aber im Normalfall koche ich wirklich in meiner Alltagskleidung und der passiert nichts dabei. Zum Essen ziehe ich das empfindliche Oberteil auch wieder an. Flecken sind selten meine Baustelle.
Kleidung zum Putzen
Meistens mache ich das ganze Haus wöchentlich in einem Rutsch sauber mit Saugen, Wischen, Entstauben und Bäderreinigung. Dabei trage ich im Winter meinen Schlafanzug, der danach in die Wäsche geht, oder eine Sporthose plus Unterhemd vom Vortrag oder ein Sportshirt, was danach dann auch alles in die Wäsche geht – samt mir. Wenn ich alle paar Monate mal Fensterputze, mache ich das in Sportkleidung.
Kleidung für die Gartenarbeit
Unser Garten ist zum Glück wirklich klein. Er besteht im Wesentlichen aus Terrasse, einer kleinen Hecke, Bodendeckern, Hortensien und Rosen. Meistens habe ich nur zwei- bis dreimal pro Jahr einige Stunden am Stück Arbeit damit.
Dafür habe ich eine alte Hose, Hemd und Steppjacke im Keller als Arbeitskleidung. Wenn zwischendrin mal etwas anfällt – ein bisschen Unkraut zupfen oder ein paar Blüten entfernen, mache ich das am Wochenende nach dem Nordic Walking in Sportkleidung.
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