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Ziemlich genau einen Monat habe ich es ohne blauen Rucksack ausgehalten. Nachdem mein dunkelblauer kleiner Le Pliage von Longchamp, es war schon der zweite, mich nach dem Fotoshooting zum cremeweißen Breitcordhemd verlassen hat, weil sein Reißverschluss kaputt war, wurde unter den Leser_innen schon gemutmaßt, ob es denn für mich ohne blauen Rucksack überhaupt ginge.
Ich dachte: Ja klar, habe ja noch andere Taschen und Rucksäcke. Einen Versuch ist es wert. Und ja klar geht es ohne. Aber das ist nicht so schön! Hier und da habe ich online schon etwas nach einem neuen geschielt und nichts gefunden. Manche Dinge muss man einfach live sehen und in der Hand haben, um zu sehen, ob die Proportionen und die Haptik passen.
Als wir Ende Oktober in Buxtehude frühstücken waren und das Jeanskleid im herbstlichen Look fotografiert haben, kamen wir auf dem Rückweg zum Auto an einem superschönen Einrichtungsladen vorbei, der auch Taschen im Sortiment hat. Das ist so ein Laden, in dem man alles kaufen könnte … Sonst gehe ich deshalb schnell vorbei, in satter Frühstückslaune verlockte es mich.
Rucksack a/u by aunts & uncles WAKAYAMA in Cosmic void
Es war schnell klar, dass es das Modell WAKAYAMA von a/u by aunts & uncles aus der Collection Japan mit Roll-top wird. Nicht ganz einfach war die Auswahl der Farbe, aber die Mehrheit der Kundinnen im Laden und mein Mann haben mit mir für Cosmic void gestimmt. Den rauchig-petroligen Blauton in Kombination mit den hellen Lederelementen mag ich sehr gerne.
Der neue Rucksack ist zwar ein bisschen höher, schwerer, fester und rustikaler als der alte, aber das liegt alles im Rahmen. Weil er innen hell ist, finde ich mich bestens in ihm zurecht, mein Taschen-Organizer passt super rein und zur Not auch mal was in DIN A4, was in den alten nicht hineinging.
Für ganz ordentlich nehme ich eh andere Taschen und für den Alltag ist er fein genug für mich. Zur Not passt im Sommer eine Minitasche anstatt des Taschen-Organizers ganz rein, wenn ich spontan mehr als eine kleine Tasche brauche.
Praktisch ist, dass größere Sachen über das (oder den?!?) Roll-top in den Rucksack gesteckt werden können und kleinere über den Zwei-Wege-Reißverschluss ihren Platz finden. Beide Öffnungen führen zum selben Fach. Zur Not kann man ihn oben auch einfach offen lassen, wenn etwas herausschauen darf beim Transport.
Als Ganzjahresrucksack ist es praktisch, dass der beschichtete Baumwollstoff wasserabweisend ist. Das war eine Grundbedingung für den Kauf. Außerdem muss er sich sowohl über einer Schulter als auch komplett aufgesetzt angenehm tragen lassen. Tut er!
An sich meide ich lieber offensichtliche Labels. Mit dem schlichten a/u kann ich leben, weil man das nur zuordnet, wenn man die Marke kennt und es eine Marke ist, hinter deren – zumindest den mir bekannten positiven – Werten in Bezug auf Materialien und Herstellung ich stehe. Und jetzt kommt die Vernunft:
Es gibt den Rucksack auch noch in Bitterschokoladenbraun!
„Nein, ich brauche keine zwei gleichen Rucksäcke …
Nein, ich brauche keine zwei gleichen Rucksäcke. Auch nicht, wenn die andere Farbe so ganz anders ist und zu meiner anderen Lieblingsfarbe neben Blau ganz zauberhaft passen würde …
Nein, ich brauche keine zwei gleichen Rucksäcke und schon gar nicht in der Preisklasse …“
Minimalismus-Mantra
Für den Fall, dass ich schwach würde, würde die Modemathematik bei einem der beiden nicht aufgehen, denn ich würde immer einen viel mehr als den anderen tragen, weil farblich beide im Alltag zu fast allem bei mir passen – gerade in der Jackenzeit – und es dann keinen Grund zum Wechseln gäbe.
Der blaue Rucksack deckt mit den braunen Lederteilen die Farbklammer zu meinen beiden hauptsächlichen Basisfarben ab, der braune würde nur eine davon spiegeln. Da bin ich besserer Dinge, stark zu bleiben im Gegensatz zur Frage, ob ich es (gut) ohne blauen Rucksack aushalten konnte …