Paperback , Klappenbroschur, 448 Seiten ISBN 978-3-8090-2722-5 Übersetzt von Annika Krummacher Originaltitel Goda Grannar, Originalverlag Bokförlaget Forum Deutsche Erstausgabe Erschienen am 09. November 2021 bei Limes (Werbung) Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.
„Mikael ist mit seiner Familie in ein kleines Nest in Südschweden gezogen, wo er einen Neuanfang wagen will. Die Nachbarn sind ausgesprochen reizend, doch die heile Vorstadtidylle trügt: Jeder verbirgt dunkle Geheimnisse, heimliche Sehnsüchte und sogar kriminelle Schandtaten. Dann ereignet sich ein schrecklicher Unfall. Mikaels Frau wird von einem Auto angefahren und ringt mit dem Tod. Sein Verdacht erhärtet sich: Es war kein Unglück, sondern eine vorsätzliche Tat. Doch welcher Nachbar will Mikaels Frau tot sehen – und welches Geheimnis hütet er selbst?“
Klappentext
Von dem Autoren habe ich bereits Der unschuldige Mörder (Rezensionsexemplar) und Die Lüge (selbst gekauft) gelesen und Dir vorgestellt. Ich war sehr gespannt auf das neue Buch. Es nennt sich Roman, ist für mich jedoch fast eher Krimi oder Thriller. Die Art der Erzählung passt zu einem Roman, die perfiden Ereignisse, die stückweise an Tageslicht kommen, wären der Bezeichnung Thriller würdig.
„Das Leben ist selten so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Doch ich nehme an, das geht den meisten so.“
Gedanken von Nachbarin Jaqueline auf Seite 90
Tja, wer kennt das nicht? Wobei anders ja nicht schlechter bedeuten muss.
Warum das Buch Die Bosheit heißt, kann ich Dir leider nicht verraten. Zwischenzeitlich hatte ich eine Idee, was titelgebend sein kann, auf die finale Lösung bin ich dabei allerdings nicht gekommen. Dreck haben die Leute irgendwie alle am Stecken.
„Wenn sich Lügen und Geheimnisse schon einen Weg in Dein Leben gebannt haben, fällt es Dir nicht besonders schwer, einem weiteren Geheimnis Zutritt zu gewähren.“
Mikaels Gedanken auf Seite 330
Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von drei Protagonisten – einem Mann, einer Frau, einem Kind. Das ist spannend gemacht, denn der Leser bekommt so stückweise Einblick in die verschiedenen Sichtweisen. Warum bekommt der Roman von mir nur vier anstatt fünf Sterne, obwohl er bis zur letzten Seite spannend bleibt?
Ab der Hälfte ließ für mich die anfängliche Spannung nach, so dass ich mich fragte, was noch passieren würde. Die Geschichte wurde mir etwas zu langsam erzählt. Zum Schluss war ich allerdings wieder wirklich gefesselt, so dass es eindeutig ein Lesetipp ist. Nach der Spannung brauche ich jetzt erst einmal einen Liebesroman zur Entspannung!
Gebundene Originalausgabe, 416 Seiten ISBN 978-3-462-05408-8 Erschienen am 4. November 2021 bei Kiepenheuer & Witsch (Werbung) Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.
„Landadel verpflichtet.
Von einer jungen Pastorin am Niederrhein, die ihre Gemeinde aufmischt, vom Aufwachsen zweier ungleicher Schwestern in Adelskreisen und vom Mut, den es braucht, ein Leben selbst zu gestalten, wenn alles vorherbestimmt scheint. Die Bürger der Gemeinde Alpen sind skeptisch, als Anna von Betteray die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt. Schließlich ist sie geschieden, blaublütig, mit Mitte dreißig viel zu jung für den Posten und eine Frau. Der einzige Mann an ihrer Seite: ihr Hund Freddy. Während Anna versucht, ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zu bewältigen und die Gemeinde behutsam zu modernisieren, gerät das Leben ihrer Schwester Maria komplett aus den Fugen. Ihr Mann wird verhaftet, kurz darauf verschwindet auch noch ihr Sohn. Ausgerechnet sie, die in den Augen der standesbewussten Mutter die Vorzeigetochter war, die auf Schützenfesten zur Königin gekrönt wurde und einen Grafen heiratete, während Anna mit schmutzigen Hosen im Stall spielte und sich in die falschen Männer verliebte. Erst in der Not überwinden die Schwestern ihre Gegensätze – und erhalten Unterstützung von überraschender Seite. Denn wenn es darum geht, einen kleinen Jungen zu finden, halten die Alpener fest zusammen. Und allen voran: Ottilie Oymann aus dem Seniorenstift Burg Winnenthal!“
Verlagstext
Von der Autorin habe ich im Herbst 2020 den Roman Wir sind doch Schwestern, der mir sehr gut gefallen hat, gekauft. Diese Neuerscheinung wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und ich habe ich mich aufs Lesen gefreut. Leider habe ich mich mit dem aktuellen Roman von Anne Gesthyusen etwas schwer getan. Die Rahmenhandlung führt durch das Buch und trägt den Roman durchaus.
Was stört mich an der Geschichte?
Entweder habe ich ganz viel über das reale Leben am Niederrhein gelernt oder die Autorin, die vom Niederrhein kommt, übertreibt etwas arg. So extreme Klatschweiber, wie in Alpen leben sollen, kann ich mir mit meiner norddeutschen Seele nicht vorstellen.
Auch das hier ein Schnaps, da ein Schnaps bei jeder Gelegenheit ist mir fremd, aber vielleicht gehört das alles zu meinem Lernfeld. Kläre mich bitte auf, wenn Du das Buch gelesen hast und Menschen aus der Gegend persönlich kennst.
Insgesamt sind mir die ernsten Ereignisse wie Fehlgeburten, Seitensprünge, Gewalt, Entführung, Alkohol- und Tablettenabhängigkeit, aus Standesdünkel geschlossene Ehen, eine zusammenbrechende Familie und Finanzbetrug zu stark in Slapstick eingebunden.
Für meinen Geschmack ist einfach alles ein bisschen drüber: zu viel Mutter-Tochter-Schwester-Klischee, bisschen viele (fast) Ohnmachten und Unterzuckerungen und der Hund ist natürlich auch noch ein (fast) Therapiehund …
Warum ist das Buch dennoch ein Lesetipp?
„Konnte sich überhaupt jemand frei entscheiden, ohne Zwang oder Druck, ohne die Eltern als Modell oder Antimodell für das eigene Leben zu nehmen?
Gedanken von Anna auf Seite 175
Die Fragen, wie sehr man sich von seiner Herkunft wirklich entfernen kann und was die Herkunft einem ins Leben mitgibt, treiben mich immer wieder um. Gerade Geschwister gehen oft trotz maximal ähnlichem Gen-Mix so unterschiedliche Wege, das nicht alles zu erklären ist. Das finde ich spannend.
„“Jeder nimmt ein Päckchen von zu Hause mit in die Welt“, sinnierte Tante Ottilie weiter. „Der eine findet Proviant darin, der andere Ballast.““
Seite 367
Was für ein Päckchen hast Du von zu Hause mitbekommen?
Mich interessiert Deine Meinung zu dem Roman, wenn Du ihn gelesen hast. Hast Du die Geschichte mit einem anderen Empfinden gelesen als ich oder ging es Dir ähnlich? Das ist für mich wichtig zu erfahren, denn es fällt es mir schwer, für ein Buch nur drei Sterne zu vergeben, was von einer bekannten Autorin in einem renommierten Verlag erschienen ist, von der mir ein anderer Roman gefallen hat.
Bei solchen Büchern frage ich mich immer, wenn sie mir nicht so gut gefallen haben, ob ich sie in einer falschen Stimmung gelesen habe oder ob meine Einschätzung von anderen geteilt wird.
Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen Wie ein Ende der Konsumkultur uns selbst und die Welt rettet James B. MacKinnon
Aus dem Englischen von Stephan Gebauer Originaltitel: THE DAY THE WORLD STOPS SHOPPING Originalverlag: The Bodley Head Hardcover mit Schutzumschlag, 480 Seiten ISBN 978-3-328-60090-9 Erschienen am 20. September 2021 im Penguin Verlag (Werbung) Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.
„Was würde passieren, wenn wir plötzlich alle aufhörten zu shoppen? Welchen Einfluss hätte es auf die Wirtschaft, unsere Arbeit, unser Leben und unser Denken? Auf einer Reise rund um den Globus hat der kanadische Umweltjournalist J. B. MacKinnon beobachtet, wie Menschen sich anpassen, wenn die Shoppingkultur unerwartet endet. Er hat Expertenstimmen zu den Folgen gesammelt und Gesellschaften besucht, die seit jeher ohne überflüssigen Konsum leben. Anhand vieler Beispiele zeigt er, welchen Gewinn es darstellt, weniger zu kaufen – für unseren Planeten, für unsere Gesellschaft und für jeden einzelnen von uns. Denn weniger shoppen heißt nicht zuletzt, sich auf das konzentrieren zu können, was im Leben wirklich wichtig ist.
Klappentext
Von Shoppingstopp zu Perspektiven
Das Buch ist so aktuell, dass die Auswirkungen der Corona-Lockdowns in die Überlegungen und Auswertungen eingeflossen sind. Das Buch geht durch die Stadien der ersten Tage, wenn man nichts mehr shoppen würde, welche Teile der Wirtschaft oder Gesellschaft dabei zusammenbrechen würden, wie eine mittelfristige Anpassung an die neue Lage aussehen könnte und eine langfristige Transformationen entstehen könnte. Im Nachwort gibt Der Autor seinen persönlichen Gedanken Raum, welche bessere Möglichkeit er als Alternative sieht, mit dem Einkaufen aufzuhören.
Konsum und die Umwelt
Wenn wir dabei an Umweltschutz und die Rettung der Erde denken, ist es erheblich hilfreicher, weniger zu kaufen, als auf erneuerbare Energien etc. zu setzen, weil diese oft auch wiederum für mehr Konsum und Verbrauch eingesetzt werden.
Frei nach dem Motto: Wenn der Kühlschrank weniger Strom braucht, kann ich mir dafür einen größeren hinstellen. Wenn die Ersparnis am Ende zusätzlichen Konsum von Verbrauchsmitteln nach sich zieht, die beim Thema Shoppen gerne vergessen werden, ist niemandem geholfen.
„Für unsere Politiker ist die Vorstellung, wir könnten in kürzester Zeit technologische und kulturelle Fortschritte erzielen, die weit über jene hinausgehen, an denen wir in den letzten drei Jahrzehnten gescheitert sind, immer noch plausibler als der Gedanke, die Menschheit könnte überzeugt werden, ein bisschen weniger Zeug zu kaufen.
Seite 108
Passt in Bezug auf die aktuell anstehende Bildung der neuen Regierung der Bundesrepublik, oder? Es wurden in und nach der Corona-Krise ja sogar eher Kaufanreize geschaffen, als dass zu weniger Konsum aufgerufen wird.
Länderabhängiger Verbrauch
Schwierig finde ich, dass einzelne kleine Länder am Ende durch Verhaltensänderungen wenig ausrichten werden. Was nützt es, wenn in Deutschland umweltfreundlichere Autos fahren und unsere alten Diesel weiter nach Afrika verschifft werden? Was hilft es, wenn Deutschland von seinem Verbrauch von 3 Erden weg kommt, Amerika aber bei seinen 5,5 bleibt?
Krass ist dazu auch ein Absatz auf Seite 116f, der leider zu lang ist, um ihn hier zitieren zu dürfen, in dem es um nächtliche Beleuchtung von Städten geht – wie es aussähe, wenn man sich Chicago mit 90 % weniger Licht vorstellen würde oder andere amerikanische Städte mit 1/3 oder 1/5 weniger im Vergleich zum aktuellen Stand, aber auch besondere Orte in Madrid, Mailand, Huangpu, Tokio oder die M25 in London. Das Ergebnis ist laut James B. MacKinnon
„Es sähe aus wie das Leben in Berlin in jeder normalen Nacht.“
Seite 117
Was dann wieder dazu führt, dass ich mich manchmal frage, was meine kleinen Bemühungen hier überhaupt bringen, solange im Großen nicht umgedacht wird. Ich weiß dann außerdem sofort wieder genau, warum ich kein Bedürfnis habe, Amerika je zu bereisen. Die Menschen dieses riesigen Landes scheinen offenbar mehrheitlich der Meinung zu sein, dass ihnen die Erde alleine gehört.
Was kommt danach?
Zur Veränderung der Wirtschaft nach dem ersten Zusammenbruch stellt der Autor klar, dass das Ende des Wirtschaftswachstums nicht das Ende der Wirtschaft ist (Seite 129). Diesen Gedanken finde ich entscheidend, wenn es darum geht, die Angst vor der Veränderung in den Griff zu bekommen.
Den Aspekt, dass wirtschaftliche Desaster oft den mit Konsum verbundenen Statusdruck verringern (Seite 155), habe ich selbst deutlich während der Corona-Lockdowns gespürt, obwohl ich mich nicht mal als sonderlich statusbewussten Menschen sehe. Wobei – statusbewusst vielleicht schon, statusbesessen aber nicht.
Das Buch lebt von Fallbeispielen und Gedankenspielen. Vieles war mir neu, einiges vorher schon bewusst. Interessant fand ich die Teile, in denen es darum geht, dass auch der Konsum von Dienstleistungen und anderen nicht sichtbaren Waren wie Strom und Gas Konsum ist, der weitreichendere Folgen haben kann, als Dinge zu kaufen.
Jeder Konsum zieht Konsum nach sich bei demjenigen, bei dem man konsumiert hat. Die Konsumkette ist länger, als ich bisher durchdacht hatte.
Wie Menschen den Konsum von Dingen ersetzen, was das Ansammeln von Geld anstatt Konsum ausmacht und was passiert, wenn Dinge aus Herstellersicht zu lange halten und wenn Firmen bewusste Sollbruchstellen für erneuten Konsum einbauen, ist eindrucksvoll zu lesen.
Warum gebe ich dem Buch nur vier anstatt fünf Sternen?
Der Teil der Transformation zwischen Seite 340 und 428 ist mir zu gestreckt. Die Utopien waren mir zu langatmig, so dass ich sie nur überflogen habe.
Beim anschließenden Nachwort hatte der Autor meine Aufmerksamkeit aber wieder vollständig und was seine grundsätzliche Lösung angeht, sind wir einer Meinung.
Meine 5 Cent
Seit dem Lesen des Buchs Konsum – Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen (Rezensionsexemplar) von Carl Tillessen kaufe eine umweltverträgliche Nuss-Nougat-Creme als vorher. Die Gläser, in denen die verkauft wird, lassen sich sogar samt Deckel bestens weiter für andere Dinge verwenden.
Nach dem Lesen dieses Buchs ändere ich konkret, dass ich noch mehr überlege, was ich mit dem Geld und der Zeit mache, die ich beim bewussten Konsumieren eingespart habe. Ich möchte noch mehr prüfen, ob ich die Ersparnis wirklich spare oder nur für etwas anderes – vielleicht sogar noch mehr? – einsetze.
Wie hat sich Dein Konsum in den letzten Jahren verändert?
Werbung – Das Buch ist selbst gekauft, aber mit den Verlagen kooperiere ich ansonsten mit Rezensionsexemplaren.
Das Nest von Cynthia D’Aprix Sweeney
464 Seiten Aus dem Amerikanischen von Nicolai von Schweder-Schreiner Originaltitel The Nest, Originalverlag HarperCollins, New York
Die Versionen für den Kindle und das gebundene Buch sind 2016 bei Klett-Cotta (Werbung) erschienen, das Taschenbuch 2018 im Goldmann Verlag (Werbung). Ich habe das Kindle-E-Book gekauft, deshalb verwende ich das Cover von Klett-Cotta für den Beitrag. Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf den Verlagswebsites.
„Die Geschwister Melody, Jack, Bea und Leo Plumb verbindet nur noch die Aussicht auf ihr Erbe. Denn sie alle brauchen dringend Geld. Melody wachsen die Ausgaben für ihr Vorstadthäuschen und die Collegegebühren ihrer Töchter über den Kopf. Antiquitätenhändler Jack hat hinter dem Rücken seines Ehemanns das Sommerhaus verpfändet, und Schriftstellerin Bea will ein größeres Apartment. Doch dann verwendet ihre Mutter das Erbe, um Playboy Leo aus einer Notlage zu helfen. Unfreiwillig wiedervereint, müssen die Geschwister sich mit altem Groll und falschen Gewissheiten auseinandersetzen. Aber vor allem müssen sie irgendwo Geld auftreiben.“
Klappentext
Es ist passiert: Mein SUB war weg. Nichts mehr zum Lesen im Haus! Das konnte nicht lange gut gehen … also habe ich mich fix durch die Leseproben auf meinem Kindle gewühlt und bin dabei auf das Das Nest gestoßen. Die Leseprobe habe ich mir bestellt, nachdem ich im Juli das Buch Unter Freunden (Rezensionsexemplar) von Cynthia D’Aprix Sweeney gelesen habe.
Doch nun zu diesem Roman: Die vier Geschwister sind ein Haufen unreifer, egoistischer, mittelalter New Yorker, die sich auf ein vorgezogenen Erbe verlassen, das sogenannte Nest, das sie erhalten sollen, wenn die jüngste der Geschwister 40 wird, was zu Beginn der Geschichte in einigen Monaten ansteht.
Nachdem das Geld durch eine riesige Dummheit von Leo zum Großteil über den Jordan ging – es bleiben 50.000 anstatt 500.000 USD pro Kopf, was immer noch viel Geld ist, aber nicht, wenn man 20 Jahre darauf hin gelebt und Schulden gemacht hat, weil man fest mit 500.000 USD gerechnet hat, drehen alle frei.
Der Vater wusste schon, warum er damals eher an 50.000 USD pro Kopf gedacht hat und nicht an 500.000 USD und warum er es erst etwa 20 Jahre nach seinem Tod auszahlen lassen wollte. Er kannte seine Brut und wollte, dass seine Kinder erwachsen werden und finanziell auf eigenen Beinen stehen.
Die 50.000 USD waren eher als Zuschuss zur Rente gedacht, als den übertriebenen Lifestyle seiner Kinder zu finanzieren. Durch Glück und Geschick bei der Anlage des Geldes, erst durch den Vater, dann den Verwalter, wurden schnell 500.000 USD pro Kopf daraus. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die vier das zumindest nicht gewusst hätten.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt, weil ich als Leserin immer mehr wusste, als die Beteiligten. Wer alles wen hinters Licht führt, wer welche Leichen im Keller hat und wie die Köpfe aus den Schlingen gezogen werden sollen, wird garstig und fantasievoll erzählt. Für mich blieb der Roman bis zur letzten Seite spannend und hat mich bestens unterhalten.
Unter Freunden hat von mir auch schon 5 Sterne bekommen, Das Nest gefällt mir allerdings noch besser, weil es mehr Hauptdarsteller hat, mit denen ich mitfühlen konnte.
Unabhängig von der Story gefällt mir folgendes Zitat
„“Äußerlichkeiten sind wichtig“, erklärte sie ihren Kindern. „Wenn die Leute euch nach eurem Inneren bewerten sollen, lenkt sie nicht mit eurem Äußeren ab.““
Seite 154
Man muss sich mit seinem Äußeren beschäftigen, damit das Innere gesehen werden kann. Das ist mein Job.
Nachtrag 18. Oktober 2021: Die Gewinnerin ist benachrichtigt und der Kommentare entsprechend markiert. Die Kommentarfunktion wurde nach Ablauf der Verlosung geschlossen.
Die Früchte, die man erntet Ein Fall für Sebastian Bergman, Band 7 von Michael Hjorth, Hans Rosenfeldt
Hardcover, 512 Seiten ISBN 978-3805250894 Übersetzt von Ursel Allenstein Originaltitel Som Man Sår Erschienen am 12. Oktober 2021 bei Wunderlich (Werbung), Rowohlt Verlagsgruppe Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern und eine Leseprobe findest Du auf der Verlagswebsite.
„Drei Morde innerhalb weniger Tage: Die beschauliche schwedische Kleinstadt Karlshamn wird vom Terror erfasst. Vanja Lithner und ihre Kollegen von der Reichsmordkommission stehen unter Druck, den Heckenschützen zu stoppen, bevor weitere Menschen ums Leben kommen. Aber es gibt keine Hinweise, keine Zeugen und keine eindeutigen Verbindungen zwischen den Opfern. Sebastian Bergman hat sich für ein ruhigeres Leben entschieden, seit er Großvater geworden ist. Er arbeitet als Psychologe und Therapeut. Doch plötzlich wird seine Welt auf den Kopf gestellt, als ein Australier ihn aufsucht, um seine Erlebnisse während des Tsunamis 2004 zu verarbeiten. Bei dem Sebastian selbst Frau und Tochter verlor. Seit Sebastians ehemaliger Kollege Billy das erste Mal getötet hat, kann er nicht aufhören. Nun wird er Vater und beschließt, nie wieder zu morden. Aber die Umstände wollen nicht zulassen, dass die Vergangenheit in Vergessenheit gerät. Wie weit wird Billy gehen, um nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden?“
Klappentext
Für Fans der Reihe mit Sebastian Bergmann
Die Serie wurde mir vor Jahren im Urlaub in einer Buchhandlung ans Herz gelegt. Ich habe direkt die ersten beiden Bände vor Ort gekauft, die weiteren vier befinden sich auf meinem Kindle und nun bin ich schon bei Band 7.
Band 6 ist 2018 in Deutschland erschienen und auch im neuen Buch hat es zum aktuellen Fall einen Sprung von drei Jahren gegeben. Corona findet Erwähnung, zum Beispiel als es um Ausgangssperren geht, die wegen des Serientäters in Erwähnung gezogen wurde, und jemand betrauert seine an Corona verstorbene Frau.
Ich habe etwas gebraucht, um wieder reinzukommen, weil ich dachte, zu viel vom letzten Fall und seinem Ausgang vergessen zu haben. Dem war aber nicht so. Die aktuelle Situation der Mitglieder der Reichsmordkommission konnte mir so nicht bekannt sein. Die fehlenden Puzzleteile bekommt man beim Lesen häppchenweise serviert.
Vanja hat eine dreijährige Tochter und versucht, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. Sebastian lebt seriös – man glaubt es kaum – und ist mit Ursula zusammen. Er beginnt erstmals seit 2004, sich dem Verlust von Tochter und Frau ernsthaft zu stellen. Torkel ist nicht mehr im Team. Billy hat sich im Griff für die mit Zwillingen schwangere My.
In dem Buch dreht es sich im Verlauf der Geschichte irgendwann um zwei Fälle: einen aktuellen und einen alten, bei dem es um eine seit vier Jahren vermisste Kollegin geht.
Diese Vermischung aus altem und neuem ist einer der Gründe, warum ich dringend empfehle, die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens zu lesen, weil man sonst hier zu viel erfährt, sich die Spannung bei früheren Bänden nimmt und vieles hier nicht in der vollen Dimension einordnen kann.
Im aktuellen Fall steht Vanja mit ihren Kollegen im Vordergrund, im alten Sebastian und Torkel.
„“Kennst Du jemanden, der uns helfen kann?“ „Nicht in diesem Fall, es gibt wohl niemanden, der seine Karriere für einen gewissenlosen Sexsüchtigen und einen rachedürstigen Alkoholiker riskieren würde.“ … Doch, einen gab es. Vielleicht.“
Dialog auf Seite 374 über den alten Fall zwischen Sebastian und Torkel
Am Ende gibt es den für die Serie typischen Cliffhanger, bei dem man am liebsten sofort im nächsten Band weiterlesen möchte. Liebe Autoren, das ist fies und gemein. Schreibt bitte schnell, damit ich nicht so lange darauf warten muss!
Fazit
Ein 5-Sterne-Krimi, den ich in einem Rutsch verschlungen habe.
Danke an den Verlag, dass ich den Krimi vorab lesen durfte, so dass dieser Beitrag am offiziellen Erscheinungstag online gehen kann. Aus Versehen habe ich zwei Rezensionsexemplare erhalten, so dass ich ein ungelesenes Exemplar hier verlosen darf.
Teilnahmebedingungen für die Verlosung
Hinterlasse zwischen dem 12. und 17. Oktober 2021 deutscher Zeit einen Kommentar bei diesem Beitrag und schreibe darin, warum Du Lust hast, das Buch zu lesen. Jeder, der einen solchen Kommentar schreibt, wird bei der Verlosung berücksichtigt, wobei es pro Person nur ein Los gibt.
Bitte gib beim Kommentieren eine gültige E-Mailadresse an, an die ich die Gewinnbenachrichtigung schreiben darf. Die E-Mailadresse ist nicht öffentlich sichtbar.
Die Gewinner_in wird innerhalb von zwei Tagen nach Ablauf der Teilnahmefrist von mir ausgelost und per E-Mail benachrichtigt.
Teilnehmen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und eine Empfängeradresse in Deutschland hat.
Der Ausgang der Verlosung ist unabhängig von Erwerb von Produkten und Dienstleistungen.
Teilnehmer_innen erklären sich damit einverstanden, dass ihr Kommentar-Name im Fall des Gewinns auf der Webseite www.meyrose.de veröffentlicht wird.
Innerhalb von zwei Tagen nach der Gewinnbenachrichtigung brauche ich von der Gewinner_in per E-Mail eine Antwort als Bestätigung, dass sie den Gewinn annimmt und Vorname, Name, Lieferanschrift für den Versand durch mich. Wenn ich das nicht innerhalb von zwei Tagen erhalte, lose ich neu aus.
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