“Das Schmuckthema könnte neben der Aufbewahrung und Pflege vielleicht auch auf das Thema Kombination Gold und Silber, sogenannter Modeschmuck, Schmuck aus Naturmaterialien wie Horn, Holz, Textil erweitert werden.”
Susa bei der Wunschliste für Beiträge in 2022
Zu Aufbewahrung und Pflege von Schmuck habe ich letzten Samstag einen Beitrag zusammen mit Bloggerin Nicole von Life with a glow veröffentlicht. Heute erfülle ich den Wunsch von Susa, etwas über Kombinationen von Schmuck in Bezug auf Farben und Texturen zu schreiben.
Die Kombinationen in diesem Beitrag sind alle mit Schmuck aus meinen Fundus entstanden. In den Detailaufnahmen ist zu sehen, dass mein Schmuck teils deutliche Gebrauchsspuren aufweist. Das stört mich überhaupt nicht, denn aus meiner Sicht ist Schmuck zum Tragen und nicht zum Aufbewahren in einer dunklen Schachtel gemacht.
Die einzeln verarbeiteten Brillanten und der Saphir stammen aus geerbtem Schmuck von meiner Mutter. Sie waren in anderen Kettenanhängern oder Ringen verarbeitet, die mir im Stil nicht gefielen. Stattdessen habe ich eigene Schmuckstücke entworfen und daraus anfertigen lassen, die ich gerne trage.
So habe ich die Erinnerung bei mir und dennoch ist es mein Stil und nicht der meiner Mutter. Lediglich der Jugendstilring ist bis auf die Größe der Ringschiene unverändert. Den trage ich allerdings seit Jahren schon nicht mehr. Ich finde ihn schön, aber aktuell nicht zu mir passend. Grundsätzlich würde ihn verkaufen, aber die Preise sind dafür derzeit so gering, dass ihn lieber behalte.
Perfect match oder mixen?
Zusammengehörende Sets wie der Ring und Kettenanhänger auf dem Beitragsbild sieht man aktuell eher selten. Modern ist eher, die Kombinationen aufzubrechen oder erst gar keine Sets zu haben. Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen gekonntem Mix und wildem Durcheinander.
Das Gestaltgesetz der Ähnlichkeit besagt
“Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als einander unähnliche.”
Wikipedia
Im Beitrag über die Komposition von Accessoires habe ich bereits darüber am Beispiel einer Gürtel und Uhr geschrieben, in einem anderen in Bezug auf zur Figur passende Taschen. Heute beziehe ich es auf Schmuck, konkret Ketten, Ohrringen und Ringe.
Welche Elemente im Schmuck können sich ähneln?
- Farbe: Roségold, Gelbgold, Silber – Weißgold, Palladium, Platin …
- Form: eckig, rund, länglich, kurz, zylindrisch, kugelig …
- Material: Metall, Stein, Textilstoff, Naturmaterial wie Holz, Horn, Bernstein …
- Textur: glänzend poliert, mattiert, gehämmert, strukturiert, rau …
Schmuck kombinieren: Finde eine Übereinstimmung!
Genauso wie es das Auge des Betrachters bei der Kombination von Farben in der Kleidung mag, wenn sie sich wiederholen, funktioniert es auch bei Schmuck. Es muss keine Farbklammer sein, es kann auch die Form, das Material oder die Textur in verschiedenen Schmuckstücken wiederholt werden.
Der Kettenanhänger und die Ohrstecker sind aus Gelbgold mit Brillanten. Sie vereint die Farben des Materials bei Metall und Steinen. Der Kettenanhänger ist zylindrisch geformt. Die Ohrringe habe eine runde Stäbchenform, die durch die klaren Abschnitte an den Enden das zylindrische des Kettenanhängern dennoch aufnimmt. Ein langer und ein kurzer Zylinder sozusagen.
Dieselben Ohrringe kombiniere ich mit diesem Kettenanhänger, der im Gegensatz zu ihnen eine eckige Form hat und mit einem Saphir besetzt ist. Sie ein das Material Gelbgold und die runde Form der Steine. Wenn ich diesen Anhänger trage, nehme ich das Blau vom Saphir in der Kleidung auf.
Hier noch einmal der Kettenanhänger aus Gelbgold mit dem Brillanten. Der Ring ist aus Weißgold und Gelbgold gefertigt und trägt ebenso wie der Anhänger einen Brillanten. Der Farbwechsel der Goldarten im Ring ist im unteren Teil der Ringschiene. Leider kann man auf dem Bild nicht so gut erkennen, dass er hinten den Weißgoldteil und vorne den Gelbgoldteil.
Das Beispiel zeigt, wie zwei- und einfarbig gefertigter Schmuck kombiniert werden können, wenn die Steine die Klammer bilden. Außerdem haben beide Schmuckstücke runde Anteile und die Steine haben eine ähnliche Größe. Der Ring war mal matt wie die Oberfläche des Anhängers – matter Schmuck wird im Lauf der Zeit glänzend, glänzender wird durch Schrammen matter …
Hier schon wieder der Kettenanhänger aus Gelbgold. Dass das meine Lieblingskette ist, überrascht niemanden, oder? Aber dieses Mal zusammen mit deutlich mehr Silber kombiniert. Der Ring in Bicolor bildet die Brücke.
Der Ring ist aus unrhodiniertem Weißgold mit einer Gelbgoldeinlage gefertigt. Die Ohrringe sind aus Silber mit vermutlich Diamant und haben auf der Platte eine Beschichtung aus Palladium. Den Kettenanhänger und die Ohrstecker verbinden die runde Form und die Farbe der Schmucksteine. Der Ring nimmt die Farben der Kette und Ohrringe auf.
Bei genauem Hinsehen ist zudem zu erkennen, dass die Platten des Anhängers und Rings matt sind und die Seiten hochglänzend. Die Platten der Ohrringe sind jeweils halb glänzend, halb matt. Viele Unterschiede – viele Gemeinsamkeiten.
Diese Kombination aus einem Jugendstilring und einer Modeschmuckkette mit einem Blattanhänge verbindet die zarte Struktur. So funktionieren dann sogar drei Goldfarben und zwei Schmucksteine miteinander.
Die Kette ist roségoldfarben, die Ringschiene aus Gelbgold, und die Fassungen aus Weißgold oder Platin. Tricolor kombiniert in zwei Schmuckstücken, ohne dass sich eine Metallfarbe wiederholt – und dennoch funktioniert der Mix.
Den Ring aus Weißgold mit Geldgoldeinlage habe ich noch einmal aus Roségold mit Gelbgoldeinlage. Es sind meine beiden Eheringe. Bei allem Minimalismus mag ich ausgerechnet dort Auswahl!
Da ich meistens den Ehering aus primär Roségold trage, ist seine Oberfläche schon lange nicht mehr matt. Zu dieser Hornkette aus Elementen mit matter und glänzender Oberfläche in verschiedenen Beige- Brauntönen passen beide Ringe.
Mir gefällt der Ring mit dem kühleren Metallton allerdings sogar besser dazu, weil er die leichten Graunuancen der matten Teile der Kette aufnimmt. Sowohl Kette als auch Ring haben klare Kanten. Die Breite der Hornteile ist der Breite der Ringe ähnlich.
Zu dieser Hornkette trage ich immer Perlenohrstecker. Sie nehmen den hellen Ton der Kette auf und bilden mit ihrer Kugelform einen Kontrast zur eher kantigen Kette. Neben der Form verbindet diese Schmuckstücke, dass sie beide aus der Natur stammen.
Bernstein zu Bernstein? Kann langweilig sein. Bernstein zu Citrin? Spannender! Die klaren Citrine sind in Gelbgold als Ohrhänger gefasst. Die Klammer bilden bei dieser Kombination die warmen Farben aller Elemente und der Glanz der geschliffenen Citrine und des polierten Bernsteins.
Wenn es dazu noch eine Kette sein soll, finde ich diese mit Plättchen gut. Es ist eine schwere Silberkette, die vergoldet ist. Die Platten sind mit der ovalen Form zwischen den runden Citrinen und den abgerundeten Rechtecken der Bernsteinelemente des Armbands angesiedelt. Der warmen Farbklammer fügen sie sich perfekt ein.
Zu braunen Augen passt Schmuck aus Tigerauge perfekt. Zu dieser Kette trage ich gerne Bernsteinohrstecker ohne Fassung. So wirken Bernstein und Tigerauge pur miteinander. In der Mitte der Tigeraugenkette ist ein vergoldetes Schmuckelement eingearbeitet, das mit seiner Schneckenform zur Natürlichkeit der anderen Materialien passt.
Sowohl die Kette mit den Plättchen als auch diese aus Tigerauge trage ich leider nur extrem selten. Weil sie beide zu schwer sind, sie drücken auf die Halswirbel. Aber schön finde ich sie! Und ich habe sie mir beide selbst als Geschenk von meinem Mann ausgesucht – selbst schuld also.
Tücken bei Modeschmuck
Bei Modeschmuck kann eine Tücke darin liegen, dass er sich leicht dauerhaft verfärbt. Aus meiner Erfahrung gibt es bei Vergoldungen große Unterschiede, ob die Farbtöne bestehen bleiben oder sich unschön verändern.
Meine Uhr mit Roségoldüberzug sieht aus wie neu, ein Ring sieht inzwischen aus wie schmuddeliges Gelbgold und das Schneckenelement in der Tigeraugenkette war mal gleichmäßig matt gelbgoldfarben – jetzt ist es mehrfarbig bräunlich. Leider sagt der Preis da nicht immer etwas über die Qualität aus, meistens zeigt es nur die Zeit.
Zwar gibt es auch bei Echtschmuck verschiedene Farben bei Goldnuancen in den drei Basisfarben, aber die harmonieren in der Regel besser als Modeschmuck zu Echtschmuck. Deshalb ist mein Tipp, Modeschmuck nicht direkt in der Nähe von Echtschmuck zu tragen – sowohl in Bezug auf die Metallfarbe als auch Schmucksteine.
Ein Modeschmuckring verträgt sich besser mit einer Kette aus Edelmetall als mit einem Ring aus Edelmetall. Das gilt auch für echtes Silber und Modeschmuck, denn auch Silber und silberfarbene Sachen verändern die Farben im Kauf der Zeit unterschiedlich.
Am Ende kommt es bei Schmuck wie bei Kleidung nicht auf den materiellen Wert der Dinge an, sondern auf die wertige Optik. Echtschmuck kann billig wirken, Modeschmuck teuer. Es kommt darauf an, dass der Schmuck zur Person passt und entsprechend kombiniert wird.
Ob es Dir besser gefällt, wenn mehrere Stile, Materialien, Farben, Formen und Texturen gemixt werden oder Du es ohne Bruch harmonisch kombiniert lieber magst, macht Deinen persönlichen Stil aus.