„Ich kann sie bald wirklich nicht mehr sehen … Mich stört die Gleichförmigkeit im Anblick. Gerade zum Beispiel sind wir von einem Spaziergang zurückgekommen. Eine Strecke, die von vielen Kölnern im Westen der Stadt gerne genutzt wird. Fast ausnahmslos wurden dunkle Steppjacken/-mäntel getragen. Ich hatte meine erbsengrüne Steppjacke an, mein Mann in Dunkelblau.
Es ist einfach langweilig. Für die schöne Silhouette tun die Daunenteile auch nichts. Sie nehmen im Schrank und an der Garderobe viel Platz weg, auch ein Nachteil. Sie sind natürlich leicht und sehr wärmend.
Aber ich finde auch das Druntenherunter wird durch das ewige Daunenjacken tragen beeinflusst. Weil sie so gut wärmen, tragen die meisten Menschen darunter nur leichte Baumwolle. So sehen alle wieder gleich aus, zu jeder Jahreszeit.
Ein gut geschnittener Wollmantel braucht bei Kälte – heute 3 Grad in Köln bei Ostwind – schon einen Wollpulli und einen Schal zum Wohlfühlen. Zusammengefasst: Es wäre schön, schicken Wintermänteln mit tollen Schals und Handschuhen zu begegnen. Dazu noch Lederschuhe/-stiefel … das wäre es doch!“
Nein, müssen sie natürlich nicht. Der Grund, warum die meisten Menschen vermutlich Winterjacken in dunklen Farben bevorzugen, dürfte sein, dass darauf Schmuddel weniger auffällt und in der dunklen Jahreszeit den Menschen eher nach dunklen Farben zumute ist. Dennoch gibt es natürlich auch Winterjacken aus sämtlichen Materialien in farbenfrohen Versionen.
Tatsächlich sind meine Winterjacken- und Mäntel aber auch alle dunkelblau: eine Cabanjacke, ein knielanger Wollmantel und ein wattierter dicker Parka ohne Steppung. Helle Jacken gibt es bei mir nur für den Herbst und Frühling: eine leichte orangerote Steppjacke, eine hellbraune lange Steppweste und eine limettengelbe kurze Steppweste. Die dunkle Dominanz liegt aber eher am Angebot in den Läden als an meiner Vorliebe für dunkle Jacken.
Mein knallroter Daunenmantel war super, aber nach zwei Wintern nicht mehr wasserdicht => retour. Die goldfarbene leichte Daunenjacke hat nach der ersten Wäsche aus einer Kammer sämtliche Daunen in den Trockner verteilt => retour. Für beides gab es übrigens bei der Reklamation das Geld zurück, aber das ist ein anderes Thema.
Muss man in einer Daunenjacke wie ein Schneemann aussehen?
Nein. Für die Silhouette tun die Daunen- und Steppjacken dann etwas, wenn sie schmal geschnitten sind, an einer schmalen Stelle des Beins aufhören, Taschen unauffällig in Längsrichtung eingearbeitet sind, die Steppung schräg ist und vielleicht sogar an der Seite vertikal.
Nur ist die Mode leider gerade anders: breite, volumige Steppungen sind trendy und dazu auch noch extrem kurze Jacken oder recht lange Mäntel. Die kurzen Jacken betonen breite Hüften, die langen Mäntel lassen Frauen unter 1,75 m darin versinken. Das alles ist ein guter Grund, sich gerade keine neue Steppjacke zu kaufen, sondern sich einfach mal wieder auf einen Wollmantel oder Cabanjacke zu besinnen, oder?
Erfordern Wollmäntel andere Unterkleidung als Daunenmäntel?
Wenn ich sage Daunenmäntel, meine ich damit welche aus echten Daunen, aber auch Steppmäntel, die mit synthetischen Fasern gefüllt sind, die daunenähnlich wärmen. Von außen kann ich das nämlich eh nicht auseinander halten. Und die Antwort auf die Frage lautet: Ja. Wenn ich meinen dicken Parka trage, reicht mir bis Null Grad selbst bei kaltem Wind ein Longsleeve aus fester Baumwolle darunter, solange ich einen dicken Schal und eine Mütze trage.
Es geht kein Wind durch den Parka, er ist figurnah und deshalb fegt auch kein Wind darunter. Die Ärmel haben am Abschluss Bündchen-Inneneinsätze, die dafür sorgen, dass auch dort kein Wind hinein kommt. Das führt dazu, dass ich tatsächlich im Winter viel leichtere Kleidung auch drinnen tragen kann, wenn die Heizung hoch genug gestellt ist.
Aber vielleicht stellen wir lieber die Heizung zwei Grad kühler – spart ungemein!, tragen im Winter Wollpullis anstatt Baumwollshirts und erfreuen uns an optischer Abwechslung?
Weil sowohl die Cabanjacke als auch mein Wollwintermantel weitere Ärmel haben, brauche ich darunter an den Armen definitiv etwas Wolliges, weil es mir sonst kalt in den Ärmel zieht. Außerdem trage ich ab etwa 5 Grad Lederhandschuhe, damit die Hände warm bleiben und der Übergang zum Ärmel winddicht wird. Der Schal darf etwas dicker sein als beim Parka, die Mütze bleibt die gleiche. Lammfellstiefel sorgen für warme Füße.
Einen Wollmantel, der für kalte Tage gedacht ist und nicht für den Übergang, würde ich im Zweifelsfall immer lieber eine Nummer Größer nehmen, damit zur Not ein zweiter Wollpulli darunter passt. Zwiebelschichten aus Naturmaterial wärmen wunderbar.
Wollmäntel haben nur einen Nachteil: Sie mögen keinen Regen. Sie müffeln dann manchmal und trocknen nur langsam. Bei Niesel- und Regenwetter trage ich also auch lieber eine wasserfeste Jacke. Bei trockenem Wetter habe ich das natürliche Material der Wolle viel lieber am Körper.
2017 habe ich mich mit meiner Stilreise, der lebenslangen Entwicklung des Kleidungsstils, beschäftigt. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass mein Stil – ähnlich wie der Körper – dem Sieben-Jahres-Zyklus unterliegt. Das bedeutet, dass sich etwa alle sieben Jahre etwas daran verändert. In diesem Jahr wurde ich 49 und nehme das zum Anlass zu schauen, was gehen und was bleiben darf in Bezug auf die sieben Jahre davor.
Die Basis dafür findest Du in meinem Stilprofil. Ich möchte immer noch den Blick zum Gesicht lenken, die Gesamtlänge optisch strecken, die Hüften schmaler wirken lassen und die Beine ab der Oberschenkelmitte betonen. Letzteres allerdings nur noch bekleidet mit Hosen oder Strumpfhosen.
Die grundsätzliche Stilrichtung bleibt. Mein Mann hat meinen Stil vor vielen Jahren High Class Leger Chic getauft. Das meint keine zur Schau getragenen Designermarken, sondern schlichtweg hochwertige Kleidung, gut sitzend und unkompliziert kombiniert ohne Schnickschnack.
Wo ist die Grenze zwischen langweilig und lässig?
Material und Passform sind entscheidend. Ich kaufe schon mein ganzes Leben lang das das Hochwertigste, was ich mir leisten kann. Wie heißt es in der Werbung so schön: Weil ich es mir wert bin! Oder wie schon meine Oma sagte: Wer billig kauft, kauft zweimal. Außerdem achte ich darauf, möglichst keine sichtbaren oder lauten Logos zu tragen, weil ich das unelegant finde. Das gilt für Kleidung genauso wie für Accessoires samt Brillen.
Neben dem Material und den Qualitätsmerkmalen guter Kleidung ist für mich der Zustand wesentlich: Geputzte Schuhe, heile und saubere Kleidung sind für mich selbstverständlich – ebenso die Pflege der Kleidung, wenn sich etwas reparieren oder zum Beispiel Pilling entfernen lässt. Das gilt für den Hundespaziergang gleichermaßen wie für einen Firmenkundentermin oder private Verabredungen.
Das bleibt oder ist neu hinzu gekommen
Glatte Pullover aus Kaschmir- und Merinowolle, am liebsten mit V-Ausschnitt oder Rollkragen
Ringelshirts aus festem Baumwolljersey
Weite oder zumindest locker fallende Blusen, am liebsten im Tunikaschnitt oder leichter A-Form.
Jeans mit Elasthan und Stretchhosen – beides mit schmalem Bein
Bei Jeans bleibt zwar eine ganz dunkle als Pflichthose, aber ansonsten bevorzuge ich derzeit leichte Waschungen in mittleren Jeansblautönen.
Die Hosen sind kürzer geworden. Die meisten Hosen in meinem Sortiment sind aktuell nur knöchellang. Das hätte ich mir vor sieben Jahren nicht vorstellen können, dass die Hosenschnitte sich wieder in Richtung der 2000er entwickeln. Mir kommt das gelegen, weil ich das damals schon gerne mochte.
Kleider mit Bewegungsspielraum für große Schritte, in der Strumpfhosensaison dürfen die Knie weiterhin zu sehen sein.
Matte, glatt fallende Stoffe
Lederschuhe mit flachen Absätzen, am liebsten Chelsea Boots
Tücher aus leichtem Material, einfarbig und gemustert
Bei Kleidung und Tüchern bevorzuge ich einfarbige Sachen und kleine bis mittlere Muster mit eher geringem Kontrast.
Bei der Art der Muster bleiben Streifen, Punkte und Florales.
Kontraste bei Kombinationen gerne hell-dunkel, warm-kühl nur mit Blau
Wenn wir gerade bei Mustern sind: Neu sind in den letzten zwei Jahren bunte Socken dazu gekommen. Ich freue mich, dass an der Stelle die 1980er zurück sind.
Jacken mit Kapuzen
Marineblau und Dunkelbraun sind meine Basisfarben, Rot und Gelb die dominanten Akzentfarben. Oliv und Orange tauchen auch immer wieder auf.
Schmuck in schlichten Formen in Rosé- und Gelbgold.
Lippenstift in Rosenholz, Tomaten- und Zinnoberrot
Das ist gegangen (erfolgreich aufgetragen)
Taillierte, figurnahe Blusen, weil die bei mir einfach wegen des kurzen Oberkörpers und großen Busen nie so sitzen, wie sie sollen. Das ist einfach ein Schnitt, der nicht zu meiner natürlichen Figur passt.
Sommerkleider, die kürzer als kniebedeckend sind, weil ich meine nackten Knie nicht mehr zeigen möchte.
Hosen mit Bootcut, weil die bei mir nur mit hohen Absätzen gut aussehen und die gehören zu den Dingen, die ich in absehbarer Zeit nicht tragen möchte. Generell mag ich aktuell an mir keine Hosen mit weitem Bein leiden, auch wenn es ein gerader Schnitt ist.
Weiß und Beige großflächig am Oberkörper, weil mich das zu farblos aussehen lässt mit den stetig heller aka grauer werdenden Haaren. Es fehlt der Kontrast, der früher mit den braunen Haaren vorhanden war.
Bordeauxrot großflächig am Oberkörper, weil es Rötungen im Gesicht betont
Karomuster
Sneaker außerhalb von Hunderunden
Bunte Schuhe außer bei Sommerlatschen
Fazit des Stilchecks
Es wird sich in absehbarer Zeit nichts Grundsätzliches an meinem Stil ändern. Die Anpassungen laufen für mich unter Feinschliff. Es sind Veränderungen, die der Entwicklung des Körpers und meinen persönlichen Bedürfnisse entsprechen.
Modische Aspekte spielen für mich persönlich keine Rolle, aber es freut mich, wenn Dinge modern sind, die mir gefallen. Warum? Weil sie dann zu finden sind! Dazu gehören aktuell die verkürzten Hosen, bunte Socken und Chelsea Boots.
Wofür ist diese Analyse gut?
Ich bekomme, was ich will, weil ich sage, was ich will.
Frei nach Madonna
Ich ergänze: weil ich weiß, was ich will. Ich kann ein Ziel nur erreichen, wenn ich es kenne. Ansonsten lande ich planlos irgendwo. Wenn ich mir vor Augen halte, was ich bei Kleidung und Accessoires mag und was seine Zeit gehabt hat, kann ich deutlich einfach künftige Lieblingsteile identifizieren, wenn ich Einkaufen gehe. Der Blick wird dadurch geschärft.
Durch selektive Wahrnehmung fallen uns Dinge verstärkt ins Auge. Das kennst Du, wenn Du Dir ein neues Auto gekauft hast und auf einmal ständig dieses Modell oder seine Farbe auf der Straße wahrnimmst. Sind diese Autos auf einmal mehr geworden? Nein, Du siehst sie nur vermehrt, weil sich Dein optischer Filter verändert hast.
Wenn Du Dir die Mühe machst, Dich mit den Dingen zu beschäftigen, die optisch perfekt zu Dir passen, läuft Du im Laden nicht daran vorbei, sondern sie fallen Dir förmlich in die Hände.
Was hat sich an Deinem Stil in den letzten Jahren geändert?
Werbung wegen Namensnennungen und Verlinkungen ohne Auftrag
Dieser Beitrag erschien mit dem Titel Stilreise – lebenslange Entwicklung des Kleidungsstils am 4. September 2016 auf www.meyrose.de. Um den Bezug zum aktuellen Beitrag High Class Leger Chic zu haben, veröffentliche ich ihn erneut.
Bei meinem Beruf als Stilberaterin ist es wichtig, dass ich mich selbst gut kenne. Es ist meine Aufgabe, meinen persönlichen Geschmack bei Beratungen herauszulassen oder mindestens zu benennen und im Rahmen der Möglichkeiten objektiv zu beraten.
Das ist einer der Gründe, warum ich auch bei mir regelmäßige Kleiderschrankinventuren mache und meine Käufe analysiere. Dazu gehört auch, Biographiearbeit zu leisten. Wie das aussehen kann, zeigt diese Stilreise.
Stilreise – ein Blick auf 45 Jahre Kleidung einer Hamburgerin
Im letzten Monat habe ich mir die Zeit genommen, eine Stilreise in die Vergangenheit zu unternehmen und mir Gedanken zu machen, wie sich mein Stil verändert hat im Lauf des Lebens und was konstant geblieben ist.
Vorgehensweise
Bei Überlegungen zur lebenslangen Entwicklung des Stils und dem zeitgleichen Überdenken einer Freundschaft fiel mir auf, dass nicht nur Freundschaften und Hautbeschaffenheit einem 7-Jahre-Zyklus unterliegen. Auch die Veränderungen in meinem Stil und bevorzugten Farben folgen dem 7-Jahre-Zyklus mit +/- einem Jahr. Das wurde deutlich, als ich eine Tabelle mit folgenden Spalten erstellt habe
Jahreszahlen von meiner Geburt 1971 bis heute
einschneidende Erlebnisse
Konfektionsgröße
Basisfarben
Akzentfarben
Stil
Marken
Schmuck (Farbe, Größe, Stil)
Einheitslook
Key Piece
Außerdem habe ich notiert, welche Kleidungsstücke Dauerbrenner sind und was mir noch nie stand. Den sich herauskristallisierenden Phasen habe ich Namen gegeben. Fotos werde ich Dir nur sehr wenige neue bieten, denn bei den meisten habe ich keine Möglichkeit, den Fotografen um Erlaubnis zu fragen, so dass sie im Familienalbum bleiben. Meine Worte werden bestimmt trotzdem die entsprechenden Bilder vor Deinem inneren Auge entstehen lassen.
1971 – 1976 Fremdbestimmt
Die ersten Jahre haben meine Eltern und Großeltern die Kleidung ausgesucht. Als Kind der 1970er gab es natürlich große Karos und Gelb als Akzentfarbe. Für feine Anlässe dunkelblaue Trägerkleider mit weißen Spitzenblusen. Angeblich war ich aber schon als Kind eigen darin, was ich letztendlich von den Sachen tragen wollte und was nicht.
1977 – 1984 Erste Schuljahre und Schulwechsel
Jeans oder Shorts und T-Shirt im Alltag und dunkelblaue Cordhose mit rotem Nickipullover als bessere Alltagskleidung gefielen mir. Dass 1980 H&M nach Hamburg kam, hat mein Kleidungssortiment erweitert. 1980 gab es zu Weihnachten das erste edle Seiden-Nickituch in wunderbarem Rot. Das hat mich ewig begleitet.
Zarten Schmuck gab es aus Gold und Silber. 1981 starb mein Vater, was mich erst 1983 das Lachen hat wieder finden lassen. 1984 hat mich ein Schulwechsel zwei Freundinnen finden lassen, die auch heute noch an meiner Seite stehen. Damit sind die ersten beiden Septennia modisch unspektakulär abgeschlossen.
1985 – 1992 Segelfliegerzeit im Anti-Look
1985 habe ich Mode entdeckt und angefangen, den Kleiderschrank meiner Mutter für Tanzstunden zu plündern. In der Zeit hätte ich gerne viel mehr Geld für all die schönen Sachen gehabt. Mit Größe 34 passte ich nämlich überall rein!
1986 habe ich mit Segelfliegen angefangen und seitdem fast die gesamte Freizeit auf dem Flugplatz verbracht. Im Winter in der Werkstatt, den Rest des Jahres draußen. Da wurde ständig etwas dreckig und der M-51 Parka aus den 1960ern war der beste Begleiter neben anderen großen, langen Mänteln.
Ohne Tuch – von meiner Mutter uncharmant Schweinelappen genannt – war ich kaum zu sehen. Mein dunkelrosa Seidenschal wurde bis zum Zerfetzen getragen. Der Schmuck ist aus Silber und zierlich. 1988 war es mit dem dünnen Leben vorbei und Größe 38/40 ein persönliches Desaster.
Ansonsten trug ich am liebsten Jeans mit Sweatshirt, gerne in lila von Jean Pascale. 1991 zog ich direkt nach dem Abitur von zu Hause aus vom Stadtrand mitten in die Stadt nach Eimsbüttel und machte eine Ausbildung zur Speditionskauffrau. Mit Segelfliegen hörte ich 1992 auf, womit sich dieser Zyklus schließt.
1993 – 1999 Klassische Jahre
Im Januar 1993 hatte ich letztmalig lange Haare, also bis zum Kinn auf einer Länge außer dem Pony. Seitdem trage ich kurze Haare in verschiedenen Längen. Mit inzwischen Größe 40/42 wurde der Look im Büro klassischer und Sophia Szagun mein Lieblingsladen. Kennen vermutlich nur Hamburger.
Diese sechs Jahre stehen unter dem Stern einer Beziehung, die 1997 zu einer Hochzeit und 1999 mit Größe 44 zu einer Scheidung führte. Passend zum klassischen Lebensplan gab es klassische Kleidung. Etwa 1997 habe ich eine Vorliebe für schwarze Kleidung entwickelt, die bis 2005 anhielt. Das ist der einzige Zeitraum, der sich über zwei halbe Septennia erstreckt, in sich aber auch sieben Jahre gedauert hat.
Am Anfang dieser Vorliebe gab es noch Sonnenblumengelb dazu bei einer Winterjacke und einem Nickituch. Außerdem war ein riesiger kobaltblauer Seidenschal an mir festgewachsen. Schmuck ist aus Silber oder Bi-Color mit Gold, gerne groß und mit farbigen Steinen.
Der schwarze Lieblingswollpullover hatte einen V-Ausschnitt, war weit, gerade geschnitten und lang genug für enge Hosen. Er wurde bis zum Auseinanderfallen zusammen mit einer schwarzen engen Stretchhose von Closed getragen, die Modemathematik ging trotz hohem Preis auf. Ich erinnere ich mich heute noch genau an den Kauf in einer Timmendorfer Boutique. Kleider hatten eine im Nachhinein betrachtet ungünstige, der Mode entsprechende 7/8-Länge. Immerhin hatten sie als Kleider eine durchgehende Farbfläche.
2000 – 2007 Schwarze Jahre
2000 habe ich verwendet, um mich – wieder bei Größe 42 – zu sortieren. Der neue Look dazu bestand aus kurzen, engen Oberteilen. Neujahr 2001 war mir klar, dass ich ein neues berufliches und teilweise auch privates Umfeld brauche. Auf Umwegen hat sich dann beides gefunden.
Seit 2002 bin ich mit meinem Mann zusammen. 2003 haben wir ein Haus zusammen gekauft und meine Mutter ist gestorben. Die Hochzeit 2004 hat mir gut getan und den Anstoß zu weiteren Veränderungen gegeben. 2005 habe die Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin gemacht, meine Firma gegründet und das Studium zur Kommunikationswirtin begonnen.
Damit endeten die schwarzen Jahre in der Kleidung. In der schwarzen Phase hatte ich meistens rot gefärbte Haare. Ein bisschen Farbe musste wohl doch sein. Die kurze Rosa-Phase bei Oberteilen hätte ich mir allerdings besser geschenkt. Bis 2007 habe ich meinen Look durch das neue Umfeld verjüngt und wurde kurzzeitig markenaffiner.
2007-2014 Bunte Phase
Mit den Ende des Intensiv-Studiums 2007 begann ich, bis zu Größe 48 dicker zu werden, weil ich mehr im Home-Office war als vorher und Bewegung fehlte. Bei der Kleidung hat sich seit 2005 die Basisfarbe von Schwarz auf Dunkelbraun verschoben. Akzentfarben wurden Orange und Pistaziengrün. Lila und Petrol gab es auch immer wieder.
Dann wurden die Farben heller, immer mehr weite weiße Blusen kamen in den Schrank und Rot wurde liebste Akzentfarbe. Im Zuge des immer runder werdenden Körpers wurde die Kleidung verspielter und extravaganter im Stil von TE Hamburg. Ich trug ganzjährig fast nur Kleider.
Allerdings wurde ich immer betrübter, weil mir die Ziele im Leben fehlten. Alles Gewünschte erreicht zu haben, ist so schön. Aber Stillstand ist Rückschritt. Ich wollte und will auch heute keinen Rückschritt. Aber wohin ich wollte, wusste ich nicht.
Mit dem plötzlichen Ende einer Freundschaft, die mich das halbe Leben lang begleitet hat, war meine Krise auf dem Höhepunkt. Ich habe dann ernsthaft überlegt, ob ich anfange Golf zu spielen oder einen Hund haben möchte. Das Ergebnis kennst Du. Ich bin froh, mich für den Hund entschieden und genau diesen gefunden zu haben!
Seit 2015 Hundejahre
Im Januar 2015 hat Paul mein wohl sortiertes Leben aufgewirbelt. Das brachte nach ein paar Monaten – anhaltend bis heute – einen Schwung neuer Klamotten mit sich. Braun ist immer noch viel vertreten, aber es gibt auch wieder mehr Marineblau. Rot und Gelb setzen Farbtupfer und Oliv taucht bei mir immer wieder mal auf. Die im Schrank am meisten vertretene Marke ist Armor Lux und wider Erwarten trage ich sogar freiwillig Sneaker.
Sportlich-funktionale Kleidung hat sich breit gemacht. Form follows function ist das Motto. In Größe 42 mag ich mich in sportlicher Kleidung auch wieder leiden und bin wieder angekommen in dem, was in den anderen Perioden Standard war: High Class Leger Chic.
No Gos
Niemals standen mir Hellgrau, Türkis, ausgestellte 3/4 Hosen und weite, lange Röcke – trotz einiger Versuche.
Dauerbrenner
Immer wieder und völlig modeunabhängig gerne trage ich Rollkragenpullover, V-Ausschnitt-Pullover, Jeans, Stretchhosen, farbig-dunkle Strumpfhosen, weiße (weite) Blusen, feingestrickte Wolle und Kaschmir, matte Stoffe, Kleider mit Bewegungsspielraum, Kapuzen, Halbschuhe, Boots, Tücher aus leichtem Material und Einzelteile bei Schmuck. Marineblau und Dunkelbraun sind meine Basisfarben, Rot und Gelb die dominanten Akzentfarben. Olive und Orange tauchen auch immer wieder auf.
Außerdem kaufe ich schon mein Leben lang das Hochwertigste, was ich mir mit meist gutem Gewissen leisten möchte. Wie heißt es in der Werbung so schön: weil ich es mir wert bin.
Fazit
Mein Stil unterliegt eindeutig den 7-Jahres-Zyklen und ist gewichtsabhängig. High class leger chic passt insgesamt am besten zu mir. Je schlanker ich bin, umso sportlicher ist meine Kleidung – was nichts mit sportlicher Betätigung zu tun hat.
Je dicker ich wurde, umso extravaganter und verspielter wurde die Kleidung in der Vergangenheit. Das liegt daran, dass Übergewicht bei mir in Jeans und T-Shirt einfach nicht gut angezogen aussieht. Außerdem lenken ungewöhnliche Schnitte und verspielte Details ebenso von ungeliebten Zonen ab wie Muster.
Jetzt bin ich gespannt auf 2021. Im Moment möchte ich gar keine Veränderung und 2 x 7 geht ja auch. Wir werden es sehen …
Die Quote meiner Fehlkäufe ist zum Glück gering, weil ich vor dem Kauf Dinge meistens detailliert ansehe und weiß, worauf ich zu achten habe. Gerade bei scheinbaren Schnäppchen schaue ich genau hin, warum das Teil reduziert sein mag. Wollte es vor mir keiner haben, weil es keiner entdeckt hat oder weil damit irgendetwas nicht stimmt?
Was habe ich mir beim Kauf dieser Cordhose gedacht?
Als ich die Hose im Januar 2020 gekauft habe, war es kalt und nass. Ich hatte das Bedürfnis nach warmen Beinen bei Spaziergängen mit dem Zausel.
Mir hat die 6/8-Länge gefallen, weil ich sie primär zu Hunderunden in der Heide und an der Nord- und Ostsee kombiniert mit derben Schuhen tragen wollte. Der Vorteil an verkürzten Hosen ist, dass das Ende des Hosenbeins auf der Innenseite nicht so viel Dreck beim Gehen abbekommt, die Hose also einen Tag länger bis zur nächsten Wäsche durchhält. Stattdessen werden die Schuhe an der Innenseite schmutzig, von denen der Matsch nach dem Trocknen einfach abgebürstet werden kann.
Dunkelblau geht immer.
Als Kind der 1970er liebe ich die Haptik von Feincord.
Dass sie auf den halben Preis reduziert war, hat mir gefallen, allerdings hätte ich sie auch zum vollen Preis gekauft.
Warum diese Cordhose für mich ein Fehlkauf ist
Die Hose lässt sich nicht für kaltes Wetter sinnvoll mit Socken und Schuhen kombinieren. Was heißt das?
Ziehe ich Socken an, schaut ein nackter Hautstreifen beim Gehen hervor, der kalt wird, und der Wind weht ins Hosenbein. Ich bin kein Teenie, der ganzjährig mit nackten Fußköcheln und Sneakersocken glücklich ist.
Ziehe ich normal dicke Baumwollstrümpfe an, die mir warm genug wären und auch in den Wanderschuhen oder Boots tragbar wären, klebt die Hose an der Wade dermaßen an den Strümpfen fest, dass es a) blöd aussieht und b) extrem unangenehm ist. Warum habe ich das beim Kauf nicht bemerkt? Ich hatte Nylonstrümpfe an, die nicht am Hosenstoff haften.
Ziehe ich dünne Strümpfe an, ist mir am Schuhübergang zu kalt und die derben Schuhe sind zu weit. Und nein, ich möchte nicht dicke Socken über dünne Strümpfe ziehen, denn ich mag keine zwei paar Strümpfe übereinander tragen.
Generell ist die Hose trotz eines leichten Elasthan-Anteils nicht sehr geschmeidig. Der Stoff fühlt sich zwar beim Anfassen weich an, er macht aber die Bewegungen der Beine nicht gut mit. Dadurch ist sie auch im Sitzen nicht sonderlich bequem. Bei der kurzen Sitzprobe im Laden habe ich gedacht, dass es daran liegt, dass die Hose noch fabrikneu war.
In Stiefel hineinstecken mag ich die Hose nicht, was den Bereich der nackten Haus bei Socken lösen würde, weil es dann mit dem festgenähten Umschlag im Stiefel unangenehm dick an der Stelle ist.
Nachtrag: Die Hose hat eine Abnehmerin gefunden.
Wenn es also im Januar an die Betrachtung der guten und schlechten Käufe aus dem Jahr 2020 geht, landet diese Cordhose auf der Fehlkaufseite. Bis dahin wird sie mich allerdings bereits verlassen haben. Nach der nächsten Wäsche kommt sie ins Sozialkaufhaus. Vielleicht hat jemand mit dünneren Waden oder weniger kälteempfindlichen Knöcheln mehr Freude an ihr als ich. Oder möchtest Du sie haben? Sie ist in Größe 38 und fällt aus wie eine normale Größe 40.
Hättest Du die Tücken dieser Hose vor dem Kauf erkannt?
Werbung für WAXWERKE – Mäntel für Frau und Hund – mit PR-Muster
Als Hamburgerin und Hundehalterin braucht man ganzjährig Kleidung zum Schutz gegen Wind und Regen. Was lernen Besucher und Neubewohner der Stadt als Erstes? Man braucht Jacken mit Kapuzen, bei Wind lässt man Schirme getrost zu Hause und die ist Frisur am besten regentauglich. Wenn man das beherzigt, ist Hamburg eine wunderschöne Stadt!
Und immer schön dran denken: Da hinten wird’s schon wieder hell! Die volle Bandbreite zwischen goldenem Sonnenlicht und dunklen Wolken findest Du auf den heutigen Fotos im Neugrabener Moor. Das Licht war alle paar Minuten anders.
In der Manufaktur WAXWERKE (Werbung) findest Du für Regenwetter und windige Tage perfekte Jacken und Mäntel aus gewachster Baumwolle. Auf den Bildern trage ich das Modell ROMY (Werbung) in braun. Ich hatte die freie Wahl bei den Modellen und Farben. Dass es am Ende die braune Jacke wurde, überrascht nicht, oder? Neben Dunkelblau ist Dunkelbraun die Farbe, die mir einfach am besten steht.
Der längere Wachsmantel SELMA aus dem Sortiment ist toll für größere Frauen oder wenn man sich öfter draußen mal hinsetzen möchte, die Weste PAULA ist schön für erste Herbsttage oder wenn Du es einfach nur im Rücken etwas wärmer haben möchtest.
Zur Orientierung der Längen bei den Modellen: Die Frau auf den Fotos im Onlineshop ist 1,74 m groß. Das finde ich gut zu wissen, weil ich dann abschätzen kann, wie lang ein Kleidungsstück bei mir, ich bin 1,65 m groß, in etwa sein wird. Warum ich mich am Ende für die Jacke ROMY entschieden habe, verrate ich Dir jetzt!
10 Gründe für ROMY, die Damenjacke aus Waxed Cotton mit aufgesetzten Taschen und Kapuze, gefüttert mit einfarbigem Bio-Baumwoll-Fleece aus der Manufaktur WAXWERKE
Der gewachste Stoff hat eine angenehme Haptik beim Tragen. Er ist weich und fest zugleich.
Das Futter aus Bio-Baumwoll-Fleece ist zauberhaft kuschelig, auch die außenliegenden Innenseiten der Taschen sind damit gefüttert. Das ist schön, um die Hände unterwegs zu wärmen. Ich fühle mich in der Jacke wie in eine Decke eingekuschelt.
Sie hat eine Kapuze und diese ist in einer angenehmen Größe.
Die Farben der Jacken sind schön zu kombinieren. Das Futter gibt es in verschiedenen Farben, aktuell in Anthrazit oder Beerentönen. Das kannst Du bei der Bestellung besprechen, wie Du es aus den dann vorhandenen Stoffen gerne hättest.
ROMY ist hinten lang genug, um den Po warm zu halten, und vorne kurz genug für vollen Bewegungsspielraum. Der 2-Wege-Reißverschluss erhöht den Tragekomfort zusätzlich.
Klassisch-britischer Stoff verarbeitet in modernem, puristischem Design passt zu meinem Stil. Ich habe in meinem Leben bereits vier Wachsjacken zertragen, aber keine davon hatte einen so femininen Schnitt wie diese. Diese passt sich meiner Figur wunderbar an.
Fertigung in einer Manufaktur in Halle durch die Designerin persönlich.
Auf Wunsch sind Anpassungen bei Längen möglich, was bei mir aber gar nicht nötig war. Wenn Du ein Modell aus dem Shop gerne in der Korpuslänge oder Armlänge anders bestellen möchtest, kontaktiere Inhaberin Ute Barkau am besten über das Kontaktformular oder rufe sie an und besprich die Möglichkeiten mit ihr. Meine Jacke hat die Originalärmellänge in Größe L. Bei einer Regenjacke darf der Ärmel bei mir ausnahmsweise länger sein als bei anderen Jacken. Der Ärmel ist am Saum alternativ auch ein paar Zentimeter umschlagbar, ohne dass das Futter zu sehen ist.
Der Wärmegrad der Jacke ist gut über die Dicke von Shirts oder Pullovern unter der Jacke zu steuern. Mit einem einfachen Longsleeve darunter dürfte sie im Herbst und an kühlen Frühlingstagen perfekt sein, im Winter kommt ein Rollkragenpullover darunter. Bis kurz über Null Grad dürfte mir das dann mit einem dicken Schal zusammen reichen.
Und wen das alles noch nicht überzeugt: Wenn Du gegen Wind und Regen lieber waschbaren Softshell anstatt gewachsten Stoff trägst, findest Du bei WAXWERKE auch einen Softshellmantel in besonderen Farben – natürlich ebenso feminin geschnitten.
Ansonsten finde ich an der Jacke noch gut, dass sie kein sichtbares Logo hat. Ich mag Understatement an der Stelle. Der puristische Schnitt ohne Schnick und Schnack passt genau zu meinem Stil: High Class Leger Chic. Hochwertige Sachen, schöne Details, entspannt kombiniert. Diese Wachsjacke kann ich zum Hundespaziergang ebenso gut tragen, wie zum Shoppen in der Stadt. Als Minimalistin brauche ich Kleidungsstücke, die in vielen Lebenslagen tauglich sind und diese Jacke gehört eindeutig dazu.
Jetzt rede ich die ganze Zeit von der Jacke, Mänteln und mir, aber warum ist der Zausel mit auf den Bildern? Weil es in der Manufaktur WAXWERKE nicht nur Bekleidung und Taschen für Menschen gibt, sondern auch für Hunde!
Die Hundemäntel aus gewachster Baumwolle (Werbung) und Loops werden bei Bedarf auf Maß gefertigt, alternativ auch aus Softshell. Gerade für besonders schlanke Hund wie Windhunde ist das ein tolles Angebot, weil sie in Konfektionsware verschwinden, wenn die Mäntel lang genug sind. Was es mit dem Rosenkleid auf dem Etikett auf sich hat, kannst Du auf der Webseite herausfinden.
Pflege von Waxed Cotton
Waschbar ist die Jacke nicht, Schmutz wird mit einem fusselfreien Lappen und kaltem Wasser entfernt. Wobei meine Erfahrung mit Wachsjacken ist, dass die von Natur aus schmutzabweisend sind. Der Stoff ist vor der Verarbeitung durchgehend mit flüssigem Wachs getränkt worden. Er wird dadurch wind- und wasserabweisend, bleibt aber atmungsaktiv.
Im Lauf der Zeit kann es sinnvoll sein, die Jacke an besonders belasteten Stellen nachzuwachsen, was meiner Erfahrung nach aber nur selten notwendig ist, wenn man sie pfleglich behandelt. Positiv aufgefallen ist mir bei der Jacke ROMY, dass sie nur ganz dezent nach dem Wachs duftet, wenn man direkt daran schnuppert. Sie hing vor der Fotosession einige Woche in meinem Schlafzimmer – es war Sommer … – und der Geruch war im Raum nicht wahrzunehmen.
Rabattcode für meine Leser_innen
Zur Eröffnung des neu gestalteten Onlineshops spendiert die Designerin bis zum 31. Oktober 2020 einen Rabatt von 10 % auf eine Bestellung. Gib dafür einfach im Bestellvorgang den Gutscheincode meyrose10 ein. Der Rabatt ist nicht mit anderen kumulierbar.
Welchen der zehn Gründe für diese Wachsjacke findest Du am überzeugendsten?
Dieser Einkaufstipp gefällt Dann freue ich mich über ein Trinkgeld in meiner Kaffeekasse via PayPal => Ines‘ Kaffeekasse. Alternativ findest Du meine Bankverbindung hier. Merci!