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Lesetipp – Ein wildes Leben

Werbung – Rezensionsexemplar

Was du mir bedeutest von Sofia Lundberg

Was du mir bedeutest
Sofia Lundberg

Deutsche Erstausgabe
Aus dem Schwedischen von Sabine Thiele
Originaltitel Det sista konstverket, Originalverlag Forum
Hardcover mit Schutzumschlag, 368 Seiten
ISBN 978-3-442-31754-7
Erschienen am 23. Oktober 2024 im Goldmann Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern und eine Leseprobe findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe es als E-Book gelesen.

„Stockholm 2022: Hanna Stiltje ist eine gefeierte Künstlerin, die am Höhepunkt ihrer Karriere steht. Doch Hanna selbst lebt sehr zurückgezogen und es scheint, als gäbe es niemanden in ihrem Leben, der ihr wirklich etwas bedeutet. Doch dann sieht sie bei ihrer neuen Ausstellung jemanden im Publikum, der längst verdrängte Erinnerungen in ihr wachruft. Erinnerungen an ihre große Liebe, ihre idyllische Heimat, aber auch an das tragische Ereignis, das dafür sorgte, dass sie nie mehr dorthin zurückkehrte. Hanna spürt, dass dies ihre letzte Gelegenheit sein könnte, sich mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen. Doch kann sie wirklich einen Neuanfang wagen?“

Verlagstext

Wenn ich nach dem Lesen des Buchs jetzt nochmal den Verlagstext ansehe, empfinde ich weniger die Frage nach einem möglichen Neuanfang relevant als die Frage, wie Hanna die Frau wurde, die sie an diesem Tag ist. Um die Rezension zu schreiben, musste ich erst ein paar Tränen wegwischen. Die traurige Stimmung, die sich im Buch immer mehr aufgebaut hat, hängt mir noch nach.

Es ist kein Roman für jemanden, der gerade etwas betont Fröhliches zum Lesen haben möchte. Hingegen ist es durchaus ein schöner und lesenswerter Roman für jemanden, der Lust hat, in schwierige Lebensumstände einzutauchen.

Hanna wächst die ersten Lebensjahre bei ihren Großeltern Knut und Aina auf. Nach dem Tod von Aina kümmert sich Knut alleine um Hanna. Ihre leibliche Mutter Johanna ist drogensüchtig und nicht in der Lage, sich um Hanna zu kümmern, was die Mutter nicht davon abhält, wortwörtlich mit aller Gewalt zu versuchen, das Kind zurückzubekommen.

Im riesigen Nachbarhaus lebt Künstlerin Ingrid mit ihrem Mann Victor. Ingrid kann keine Kinder bekommen und wünscht sich doch eine ganze Schar davon. Es ergibt sich, dass Ingrid und Victor Pflegeeltern werden. Johanna versucht, die Kinder vor ihren drogenabhängigen oder psychisch kranken Müttern und deren Partnern zu beschützen. Pflegemutter Ingrid möchte, dass es allen gut geht und stellt sich der Herausforderung, ein Mensch zu sein, der sich dem Elend stellt, die Augen nicht verschließt und sich auf das Licht konzentriert (vgl. Seite 371 im E-Book).

Einige Kinder bleiben lange dort, einige nur für einen kurzen Zwischenstopp. Hanna ist viel bei Ingrid und Victor, als ihr Großvater immer schwächer wird. Zu dem Zeitpunkt lebt der wütende John bereits dort. Später kommen die kleine Grace und der fast erwachsene Erik, deren Eltern verstorben sind und der bei seinem dementen Großvater kurz vor der Volljährigkeit nicht mehr leben darf, dazu. Diese vier Pflegekinder leben wie Geschwister zusammen.

Immer wieder wollen die leiblichen Mütter die Kinder zu sich holen. Ingrid tut alles in ihrer Macht stehende, um die Kinder zu beschützen. Sie schenkt ihren Pflegekindern all die Liebe, die sie in sich hat.

Die Fragen sind für mich vor allem: Welche Chancen haben misshandelte Kinder von drogenabhängigen Eltern im Leben? Was können liebevolle Menschen ausgleichen, was ist für immer kaputt oder steckte von vornherein in den Genen?

Hanna wird erfolgreiche Künstlerin. Den Künstlernamen Stiltje hat sie sich selbst ausgesucht. Er heißt Windstille und erinnert an einen besonderen Moment im Zuhause ihrer Jugend. Zu Beginn des Romans präsentiert sie ihr Abschlusswerk, das fürs Publikum verstörend ist. Anstatt ihren Bildern oder Skulpturen ist es eine windschiefe Kommode, die aus unzähligen, scheinbar nicht zusammenpassenden Einzelteilen besteht. Wie es dazu gekommen ist, erzählt die Rahmengeschichte des Romans.

Wie bereits andere von der Autorin gelesene Bücher hat mich Was du mir bedeutest berührt und es hat mir gefallen, auch wenn es etwa ab der Mitte für mein Gefühl immer trauriger wurde. Das Ende ist rund; die Geschichte hat einen Abschlussbogen, der mir gefällt und vor allem hat es diesen Bogen. Ich mag es nämlich nicht, wenn Geschichten ins Leere laufen. Das tut diese nicht. Sie endet mit einem Wohlklang.

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Lesetipp für Sneijder-Fans

Werbung – Rezensionsexemplar

Todesspur von Andreas Gruber

Todesspur
Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez 8
von Andreas Gruber

Originalausgabe
Taschenbuch, Klappenbroschur, 624 Seiten
ISBN 978-3-442-49448-4
Erschienen am 16. Oktober 2024 im Goldmann Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez versuchen bei einem nächtlichen Großeinsatz Dr. Paul Conrad festzunehmen. Der soll entscheidend am Entstehen der nächsten Generation der Terrorgruppe RAF beteiligt sein – und an der Planung einer beispiellosen Anschlagsserie. Doch Conrad gelingt die Flucht, und Sneijder muss zu kreativen Mitteln greifen, um die Gefahr noch abzuwenden.
Die Situation verschlimmert sich dramatisch, als Sneijder auf die geheimnisvolle Lea Fuchs trifft. Deren eigene mörderische Pläne stellen seine Ermittlungen völlig auf den Kopf …“

Verlagstext

Ein Jahr habe ich auf die Fortsetzung der Serie gewartet! Am besten finde ich, dass dieser Teil keinen nennenswerten Bezug zu den Vorgängern hat. Man könnte ihn sogar komplett unabhängig von sämtlichen anderen Teilen lesen. Klar ist es nett, die Hintergründe der Personen und deren Eigenarten zu kennen, aber es erscheint mir hier erstmals bei der Reihe nicht wirklich wichtig. Das ist gut für alle, die die Serie neu entdecken und nicht erstmal sieben Bände lesen möchten.

Sabine und Marc wollen endlich mal eine Woche Urlaub bei ihrer Familie in München machen und was passiert erwartbar stattdessen: Sie landen Hals über Kopf im Einsatz. Miyu, Ermittlerin mit Asperger-Syndrom, verstärkt das Team. Ihre speziellen Fähigkeiten erweisen sich als hilfreich.

Auf der Jagd nach Dr. Paul Conrad und seinen Anhängern verschlägt es das Team in ein Hotel der Extra-Nobelklasse im Norden Mallorcas. Das Problem ist, dass es inzwischen ein paar Todesfälle gegeben hat und sich mehr als eine Person heimlich als eine andere ausgibt. Das macht es schwer, Zeichen zu lesen und herauszufinden, wer harmlos oder gefährlich ist.

Verstrickt in dieses Konstrukt werden Lea und ihre Cousine Vicky. Lea ist erfolgreiche Sicherheitsberaterin und ehemalige Polizistin. Sie hat die Stimme ihrer bei der Geburt zusammen mit der Mutter verstorbenen Zwillingsschwester Camilla im Ohr und wird teilweise von ihr manipuliert. Vicky lebt extrem alternativ und lässt sich das hier und da on Lea finanzieren. Was haben die beiden mit Conrad zu tun?

Schnell ist klar, dass es sich in Conrads Umfeld um eine RAF-ähnliche Terrorgruppe einer neuen Generation handelt. Doch was sind deren Ziele und warum? Das gilt es für das Team um Marten S. Sneijder herauszufinden, bevor noch mehr Menschen zu Schaden kommen.

Der Autor verrät am Ende, dass es sich um den vorletzten Band der Serie handelt. Ich freue mich auf den Abschluss, der hoffentlich 2025 erscheint.

Bist Du Fan der Sneijder-Reihe?

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Lesetipp – Die Lieben seines Lebens

Werbung – Rezensionsexemplar

Munk von Jan Weiler

MUNK
Jan Weiler

Originalausgabe
Hardcover, Pappband mit Schutzumschlag, 384 Seiten
ISBN 978-3-453-27378-8
Erschienen am 18. September 2024 im Heyne Verlag (Werbung)
Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe es als E-Book gelesen.

„Erfolgreich und allein – so steht der Architekt Peter Munk mit 51 Jahren da. Beziehungsweise liegt da, mit einem Herzinfarkt auf der Rolltreppe in der dritten Etage eines Kaufhauses. Er überlebt, doch es gibt niemanden, den er vom Krankenhaus aus benachrichtigen möchte. In der Rehaklinik trägt sein Therapeut ihm auf, in seiner Selbsterforschung bei den Menschen zu beginnen, die ihn zu dem Mann gemacht haben, der er ist. Und so blickt Peter Munk erstmals auf die dreizehn Frauen seines Lebens und auf die Lektion, die er von jeder einzelnen gelernt hat. Mit überraschendem Ausgang.“

Verlagstext

Nach dem Markisenmann von Jan Weiler habe ich Munk ebenso gerne gelesen, auch wenn der Roman in einem ganz anderen Stil geschrieben ist. Munk ist ein Buch zum langsamen Lesen, tiefen Eintauchen und Nachdenken über das eigene (Liebes)Leben. Welche Beziehungen haben uns zu dem Menschen werden lassen, der wir heute sind? Himmel, was bin ich froh, dass ich keinen Roman über meine Liebschaften schreiben muss!

Der Ursprung der Geschichte ist ein Fortsetzungsroman in 52 Folgen, den Jan Weiler 2023/24 als Auftragsarbeit für die NZZ geschrieben hat. Daraus ist dann in umfangreicherer Form der Roman Munk geworden. Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an andere Schweizer Autoren erinnert, so dass ich nicht überrascht war, am Ende des Buchs von diesem Bezug zu lesen.

Munks Therapeut rät ihm herauszufinden, welches die wichtigste Person unter seinen Frauen gewesen sei. Alle Menschen seien am Ende das Ergebnis ihrer Beziehungen und Munk solle herausfinden, wer für ihn die wichtigste Lehrmeisterin gewesen sei (vgl. Pos 473 im E-Book).

So viel sei verraten: Er weiß am Ende seiner Liste, welche Frau das ist. Was er mit dieser Erkenntnis macht, liest Du am besten selbst. Gegen Ende habe ich mehrfach laut gelacht beim Lesen, die Geschichte bekommt einen schönen Twist, den ich nicht vorhergesehen habe.

Das Liebes- und Beziehungsleben von Peter Munk ist ein Teil des Buchs. Ein anderer Aspekt ist die Zeitreise von Partys in den 1980ern zu schickem Lifestyle in den aktuellen Jahren und die Frage, was daran gut war/ist und worauf man gut und gerne verzichten könnte. Da ich wie Peter Munk Anfang der 1970er geboren bin, kam mir einiges bekannt vor.

Besondern gefallen hat mir an dem Roman die Entwicklung von Peter Munk auf seiner Zeitreise. Welche Erkenntnisse er aus seinem Leben zieht und wo er im Nachhinein betrachtet Fehlentscheidungen getroffen hat. Was er versucht, zu korrigieren, und wo er einen Haken dran macht.

Ist das ein Roman für Dich?

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Lesetipp – Die verschwundene Frau

Werbung – Rezensionsexemplar

Nacht der Verraeter von Horst Eckert

Nacht der Verräter
Horst Eckert

Originalausgabe
Paperback, Klappenbroschur, 400 Seiten
ISBN 978-3-453-42941-3
Erschienen am 11. September 2024 im Heyne Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Polizist Max Bauer fällt aus allen Wolken, als während einer Party am helllichten Tag seine Frau Julia spurlos verschwindet. Sie hatte seit ihrem Kennenlernen ein Geheimnis um ihre Vergangenheit gemacht. Er nahm das in Kauf, denn ihre Liebe half ihm aus einer Krise nach einem traumatischen Einsatz. Aber wo soll er bei seiner Suche nun ansetzen? Zugleich konfrontieren ihn Kollegen der Kripo mit einem bösen Verdacht: Seine Brüder, Polizeibeamte im Streifendienst, sollen in den aktuell boomenden Handel mit Kokain aus den nahen Häfen Antwerpen und Rotterdam verstrickt sein. Von Max wird verlangt, seine Familie zu bespitzeln, anderenfalls würde man ihn als Mittäter verfolgen. Ein lebensgefährlicher Seiltanz mit ungewissem Ausgang beginnt.“

Verlagstext

Julia hatte von Anfang an Vorbehalte gegen Max‘ Familie, genau genommen den russischen Teil seiner Familie. Zum Hintergrund: Max‘ Vater hat die Ehe mit Anne verlassen, als Max ein Kind war. Er ist ein paar Häuser weiter gezogen zu Teresa, einer Deutschrussin. Teresas Söhne sind älter als Max und haben ihn sofort von Herzen als kleinen Bruder in die Familie aufgenommen. Auch Teresas Bruder Albert hat Max sofort als Neffen angenommen.

Julia hat zu Anne ein Vertrauensverhältnis, nicht aber zu Max‘ russischer Familie – die genau genommen auch deutsch ist, sich aber russisch fühlt, obwohl Max‘ Brüder nicht mal Russisch sprechen oder schreiben können. Die Vorbehalte beruhen auf Gegenseitigkeit.

Max‘ Vater war ebenso Polizist und ist vermeintlich als Held gestorben. Dass das eher eine Geschichte für die Öffentlichkeit war, hat Max schon länger herausgefunden. Dass sein Vater vielleicht generell nicht so sauber gearbeitet hat, wie er dachte, kommt erst später ans Licht.

Nun zum Beginn des Thrillers: Julia verschwindet spurlos auf der Geburtstagsparty. Ihre kleine Tochter Emilia, genannt Millie, war zu dem Zeitpunkt in der Obhut von Oma Anne, weil Julia den Umgang mit den Kindern von Max‘ Brüdern für Millie nicht wünscht. Sie sind ihr zu grob und unerzogen.

Nicht nur, dass Max keine Ahnung hat, warum Julia verschwunden ist und ob sie entführt wurde oder untergetaucht ist, es kommen noch Entführungsversuche von Millie dazu. Ob diese glücken und warum/wie Julia verschwunden ist, verrate ich Dir nicht.

Zeitgleich gerät Max ins Visier der internen Ermittlung. Seine Brüder sollen in ein riesiges Kokainschmuggelnetzwerk eingebunden sein und es besteht der Verdacht, dass er ein Teil davon ist. Der internen Ermittlung kann er kaum entkommen, ohne seinen Job zu riskieren.

Die Frage ist, ob er seine Brüder verrät oder sich in beiden Lagern einnistet. Erstaunt hat mich, wie selbstverständlich die Brüder ihm gegenüber ihre Geschäfte zugegeben haben und offenbar Null schlechtes Gewissen dabei im Spiel ist. Für sie ist einfach nur eins klar: Er ist jetzt dabei und damit ist es gut.

Das Buch ist spannend, schnell zu lesen und hat interessante Wendungen. Der Cliffhanger am Ende spricht für eine Fortsetzung, die ich gerne lesen würde.

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Lesetipp – Trügerische Erinnerungen

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So ist das nie passiert
Sarah Easter Collins

So ist das nie passiert
Sarah Easter Collins

Originalausgabe, Hardcover, mit Schutzumschlag, 400 Seiten
ISBN 978-3-453-27451-8
Übersetzt aus dem Amerikanischen von Carola Fischer, Beate Brammertz, Ute Brammertz, Originalverlag Viking
Erschienen am 12. Juli 2024 im Heyne Verlag (Werbung)
Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe es als E-Book gelesen.

„Als Willa ein Teenager war, verschwand ihre kleine Schwester Laika spurlos. Auch über zwanzig Jahre später hat Willa die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Laika noch lebt. Hartnäckig sucht sie weiter nach ihr. Sie sehnt sich nach der Familienidylle, die mit Laika verloren zu sein scheint. Darüber vernachlässigt sie die Beziehungen zu den Menschen, die tatsächlich noch Teil ihres Lebens sind. Dann trifft sie auf einer Dinnerparty eine Frau, in der sie endlich ihre verlorene Schwester zu erkennen glaubt. Was als zwangloses Essen beginnt, wird zu einem denkwürdigen Abend, der alles verändert, was Willa von ihrem Leben zu wissen meinte.“

Verlagstext

Also erst einmal ist das Buch für mich eher ein Krimi als ein Roman, auch wenn Ermittlungspersonal keine Rolle spielt. Die Spannung steigt vom scheinbar harmlosen Anfang kontinuierlich an. Die Geschichte zieht sich immer enger zusammen. Es ist ebenso ein Buch über Freundschaft und Liebe wie über Verrat und Gewalt in der Familie.

Kernpersonen der Geschichte sind

  • die Schwestern Willa und Laika
  • deren Eltern Bianka und Bryce
  • Jamie, Verlobter von Willa
  • Robyn und Cat mit ihren Kindern
  • Michael, Bruder von Robyn, mit Freundin Liv
  • Nate, Bruder von Cat, mit Freundin Claudette.

Willa und Robyn kennen sich aus dem Internat, in dem Willa nach dem Verschwinden von Laika untergebracht wurde, um sie vor der Presse und den Zuständen zu Hause zu schützen. Die beiden haben damals ein Zimmer geteilt und waren unzertrennlich.

Robyns Familie ist das Gegenteil von Willas Eltern: liebevoll und bodenständig. Willas Vater ist ein reicher Tyrann, die Mutter fügt sich in das Leben mit ihm. Der unterschiedliche Umgang miteinander und die dahinter stehenden Wertekonstrukte überraschen Robyn und Willa gleichermaßen.

Abendessen mit Freunden

Willa, Jamie, Michael, Liv, Nate und Claudette sind bei Robyn und Cat zu Hause zu Gast. Dieses Abendessen mit Freunden bildet den Rahmen der Geschichte, die von verschiedenen Personen immer wieder zu dem Abendessen zurückkehrend erzählt wird und Rückblenden bis zum Tag von Laikas Verschwinden enthält.

Natürlich ist die Frage, was damals mit Laika passiert ist und ob sie noch lebt. Ist eine der Frauen am Tisch wirklich Laika oder fällt Willa zum x-ten Mal auf eine falsche Wahrnehmung herein? Seit dem Verschwinden von Laika sieht sie immer wieder Personen, von denen sie denkt, sie müssen Laika sein.

Liv ist Psychologin und hat über falsche Erinnerungen geforscht. Sie untersucht die Korrumpierung des Gedächtnisses, also die Art und Weise wie Erinnerungen beeinflusst und im Lauf der Zeit verändert werden können (vgl. Seite 33 von 364 im E-Book). Durch eine Idee von ihr, dass alle am Tisch sitzenden eine frühe Kindheitserinnerung erzählen, wird in Willa und den anderen einiges angestoßen.

Mir hat das Buch total gut gefallen, weil es so scheinbar harmlos anfängt. Es hätte auch einfach ein Beziehungsroman sein können. Und dann kamen so viele kleine Puzzle-Teile hinzu, dass ich es phasenweise gar nicht mehr weglegen konnte, weil ich unbedingt mehr wissen musste.

Wie verlässlich sind Erinnerungen?

Beim Lesen über die falschen Erinnerungen habe ich mehrfach geschmunzelt, denn in meiner Familie gibt es eine Gegebenheit, bei der wir uns bei dem Rahmen der Handlung vollständig einig sind, aber nicht in Bezug auf die Hauptperson.

War es sie oder ich? Die Zeugen sind alle tot. Inhaltlich ist das egal, es ist eine Anekdote. Aber es ist eine, die einem Beispiel in dem Roman durchaus ähnelt und dafür steht, dass wir unseren Erinnerungen eben nicht immer trauen können, auch wenn wir uns scheinbar noch so sicher sind.

Ist das ein Buch für Dich?

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