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Lesetipp: Abschluss der Familiensaga in 5 Bänden

Werbung – Rezensionsexemplar

Sturm über der Tuchvilla von Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga
von Anne Jacobs

  1. Die Tuchvilla (2014)
  2. Die Töchter der Tuchvilla (2015)
  3. Das Erbe der Tuchvilla (2016)
  4. Rückkehr in die Tuchvilla (2020)
  5. Sturm über der Tuchvilla (15. November 2021)
    Originalausgabe, Taschenbuch, Klappenbroschur, 688 Seiten
    ISBN 978-3-7341-0773-3

Die Serie ist erschienen bei blanvalet (Werbung), Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite. Band 1 bis 3 habe ich selbst gekauft, Band 4 und 5 als Rezensionsexemplare erhalten.

Achtung Spoiler – falls Du Band 1 bis 4 noch nicht kennst

Einen Überblick über die Handlungen der vorherigen Bände findest Du in meinem Beitrag Familiensaga in 5 Bänden vom 15. April 2021. Wenn Du die Saga lesen möchtest, fängst Du am besten bei Band 1 ein, weil die Bände aufeinander aufbauen. Die Geschichte lässt sich in einem Rutsch lesen, wenn man Zeit am Stück hat – Ferien, krank auf dem Sofa oder warum auch immer.

Sturm über der Tuchvilla – Augsburg 1935

„In Zeiten des Sturms muss die Familie Melzer zusammenhalten, um ihre geliebte Tuchvilla zu retten …Der Sturm, der sich über Deutschland zusammenbraut, hat auch für die Familie Melzer und ihre geliebte Tuchvilla weitreichende Konsequenzen: Maries erfolgreiches Schneideratelier steht kurz vor dem Aus, als bekannt wird, dass sie jüdischer Abstammung ist. Und auch ihr Mann Paul hat mit großen Sorgen zu kämpfen, denn die finanzielle Lage der Tuchfabrik und der wachsende Druck von Seiten der Regierung, bereiten ihm schlaflose Nächte. Als Paul eines Tages dringend geraten wird, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, muss Marie eine folgenschwere Entscheidung treffen, die ihr aller Leben für immer verändern wird …“

Verlagstext

Auch im letzten Band steht Marie mit Paul wieder im Vordergrund, der Rest der Familie und die Angestellten der Tuchvilla sind natürlich wie immer dabei. Das gefällt mir bei der Saga: Der Fokus wechselt nicht mit jedem Band auf die nächste Generation, sondern bleibt bei den Startfiguren und erweitert den Personenkreis um diese herum.

Den fünften Band habe ich ebenso in wenigen Tagen verschlungen wie die vier zuvor. Das Ende zeigt eine starke Frau, die ihren Weg geht. Nicht ohne Rücksicht auf Verluste, aber ohne sich selbst zu verlieren.

So mag ich das!

Hast Du die Saga inzwischen zu Lesen begonnen?


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Lesetipp? Die Schwimmfreundinnen

Werbung – Rezensionsexemplar

Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub von Sophie Green

Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub
von Sophie Green

Taschenbuch, Broschur, 528 Seiten
ISBN 978-3-442-49053-0
Übersetzt von Claudia Franz
Originaltitel The Shelly Bay Ladies Swimming Circle, Originalverlag Hachette Australia
Deutsche Erstausgabe
Erschienen am 21. Juni 2021 im Goldmann Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Vier Frauen und das Meer. Das Schwimmen führt sie zusammen, und durch ihre Freundschaft meistern sie das Leben.
Beim Schwimmen in der Shelly Bay an Australiens Küste finden vier höchst unterschiedliche Frauen zueinander: die patente Theresa, die immer nur für andere da ist; die Witwe Marie, die im Meer Trost und Kraft findet; die scheue Leanne, der ein traumatisches Erlebnis auf der Seele liegt; und schließlich die Engländerin Elaine, die in ihrer neuen Heimat keine Wurzeln schlagen kann und Trost im Alkohol sucht. Allmählich wächst eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Gemeinsam meistern sie Krankheit und Verlust, geben einander Mut und Hoffnung, feiern Momente des Glücks und finden durch die Hilfe der anderen am Ende auch zu sich selbst.“

Verlagstext

Auf das Buch bin durch den Tipp von Leserin Claudia und die Vorschlagsliste im Bloggerportal des Verlags gekommen. Nachdem ich jahrelang selbst eine Schwimmfreundin hatte, fand ich alleine den Titel – von den Ladies abgesehen – schon ansprechend.

Warum steht ein Fragezeichen hinter Lesetipp in der Überschrift? Das Buch war mir schnell zu kitschig. Ich habe fast zwei Wochen für die gut 500 Seiten gebraucht, obwohl ich Zeit zum Lesen hatte. Das alleine spricht schon nicht für den Roman.

Die Autorin vermengt dermaßen viel persönliches Drama und Aufopferung der Protagonistinnen mit dem Entstehen der engen freundschaftlichen Bande zwischen den vier Frauen, dass mir das einfach too much war. Jedes Einzelschicksal hätte davon aus meiner Sicht für ein eigenes Buch gereicht. Ins inhaltliche Detail möchte ich dazu nicht gehen, weil das zu viel spoilern würde für diejenigen, die den Roman noch lesen möchten.

Die Originalausgabe erschien 2019, der Roman spielt allerdings zwischen 1982 und 1984. Ich verstehe den Grund nicht, warum er in der Zeit zurück versetzt wurde. Vielleicht, weil die Menschen heute etwas offener in Bezug auf die Geschehnisse in dem Roman reagieren und er dann nicht mehr funktionieren würde?

Die Idee des Freundinnen-Romans hat mir gefallen; es gab durchaus schöne Momente beim Lesen, aber ich war letztlich froh, als die Geschichte vorüber war.

Gerade, wenn mir etwas nicht so gefallen hat, interessiert mich umso mehr die Meinung anderer Leserinnen dazu. Manchmal ist man sich einig – manchmal war ich vielleicht nicht in der richtigen Stimmung für ein Buch.

Ist das ein Roman für Dich? Wenn Du ihn kennst: Wie hat er Dir gefallen?


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Lesetipp **** Nachbarn kann man sich nicht aussuchen …

Werbung – Rezensionsexemplar

Die Bosheit von Mattias Edvardsson

Die Bosheit
von Mattias Edvardsson

Paperback , Klappenbroschur, 448 Seiten
ISBN 978-3-8090-2722-5
Übersetzt von Annika Krummacher
Originaltitel Goda Grannar, Originalverlag Bokförlaget Forum
Deutsche Erstausgabe
Erschienen am 09. November 2021 bei Limes (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Mikael ist mit seiner Familie in ein kleines Nest in Südschweden gezogen, wo er einen Neuanfang wagen will. Die Nachbarn sind ausgesprochen reizend, doch die heile Vorstadtidylle trügt: Jeder verbirgt dunkle Geheimnisse, heimliche Sehnsüchte und sogar kriminelle Schandtaten. Dann ereignet sich ein schrecklicher Unfall. Mikaels Frau wird von einem Auto angefahren und ringt mit dem Tod. Sein Verdacht erhärtet sich: Es war kein Unglück, sondern eine vorsätzliche Tat. Doch welcher Nachbar will Mikaels Frau tot sehen – und welches Geheimnis hütet er selbst?“

Klappentext

Von dem Autoren habe ich bereits Der unschuldige Mörder (Rezensionsexemplar) und Die Lüge (selbst gekauft) gelesen und Dir vorgestellt. Ich war sehr gespannt auf das neue Buch. Es nennt sich Roman, ist für mich jedoch fast eher Krimi oder Thriller. Die Art der Erzählung passt zu einem Roman, die perfiden Ereignisse, die stückweise an Tageslicht kommen, wären der Bezeichnung Thriller würdig.

„Das Leben ist selten so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Doch ich nehme an, das geht den meisten so.“

Gedanken von Nachbarin Jaqueline auf Seite 90

Tja, wer kennt das nicht? Wobei anders ja nicht schlechter bedeuten muss.

Warum das Buch Die Bosheit heißt, kann ich Dir leider nicht verraten. Zwischenzeitlich hatte ich eine Idee, was titelgebend sein kann, auf die finale Lösung bin ich dabei allerdings nicht gekommen. Dreck haben die Leute irgendwie alle am Stecken.

„Wenn sich Lügen und Geheimnisse schon einen Weg in Dein Leben gebannt haben, fällt es Dir nicht besonders schwer, einem weiteren Geheimnis Zutritt zu gewähren.“

Mikaels Gedanken auf Seite 330

Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von drei Protagonisten – einem Mann, einer Frau, einem Kind. Das ist spannend gemacht, denn der Leser bekommt so stückweise Einblick in die verschiedenen Sichtweisen. Warum bekommt der Roman von mir nur vier anstatt fünf Sterne, obwohl er bis zur letzten Seite spannend bleibt?

Ab der Hälfte ließ für mich die anfängliche Spannung nach, so dass ich mich fragte, was noch passieren würde. Die Geschichte wurde mir etwas zu langsam erzählt. Zum Schluss war ich allerdings wieder wirklich gefesselt, so dass es eindeutig ein Lesetipp ist. Nach der Spannung brauche ich jetzt erst einmal einen Liebesroman zur Entspannung!

Ist das ein Buch für Dich?


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Lesetipp **** Welche Alternativen gibt es zur Komsumgesellschaft?

Werbung – Rezensionsexemplar

Der Tag an dem wir aufhoeren zu shoppen von J B MacKinnon

Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen
Wie ein Ende der Konsumkultur uns selbst und die Welt rettet
James B. MacKinnon

Aus dem Englischen von Stephan Gebauer
Originaltitel: THE DAY THE WORLD STOPS SHOPPING
Originalverlag: The Bodley Head
Hardcover mit Schutzumschlag, 480 Seiten
ISBN 978-3-328-60090-9
Erschienen am 20. September 2021 im Penguin Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Was würde passieren, wenn wir plötzlich alle aufhörten zu shoppen? Welchen Einfluss hätte es auf die Wirtschaft, unsere Arbeit, unser Leben und unser Denken? Auf einer Reise rund um den Globus hat der kanadische Umweltjournalist J. B. MacKinnon beobachtet, wie Menschen sich anpassen, wenn die Shoppingkultur unerwartet endet. Er hat Expertenstimmen zu den Folgen gesammelt und Gesellschaften besucht, die seit jeher ohne überflüssigen Konsum leben. Anhand vieler Beispiele zeigt er, welchen Gewinn es darstellt, weniger zu kaufen – für unseren Planeten, für unsere Gesellschaft und für jeden einzelnen von uns. Denn weniger shoppen heißt nicht zuletzt, sich auf das konzentrieren zu können, was im Leben wirklich wichtig ist.

Klappentext

Von Shoppingstopp zu Perspektiven

Das Buch ist so aktuell, dass die Auswirkungen der Corona-Lockdowns in die Überlegungen und Auswertungen eingeflossen sind. Das Buch geht durch die Stadien der ersten Tage, wenn man nichts mehr shoppen würde, welche Teile der Wirtschaft oder Gesellschaft dabei zusammenbrechen würden, wie eine mittelfristige Anpassung an die neue Lage aussehen könnte und eine langfristige Transformationen entstehen könnte. Im Nachwort gibt Der Autor seinen persönlichen Gedanken Raum, welche bessere Möglichkeit er als Alternative sieht, mit dem Einkaufen aufzuhören.

Konsum und die Umwelt

Wenn wir dabei an Umweltschutz und die Rettung der Erde denken, ist es erheblich hilfreicher, weniger zu kaufen, als auf erneuerbare Energien etc. zu setzen, weil diese oft auch wiederum für mehr Konsum und Verbrauch eingesetzt werden.

Frei nach dem Motto: Wenn der Kühlschrank weniger Strom braucht, kann ich mir dafür einen größeren hinstellen. Wenn die Ersparnis am Ende zusätzlichen Konsum von Verbrauchsmitteln nach sich zieht, die beim Thema Shoppen gerne vergessen werden, ist niemandem geholfen.

„Für unsere Politiker ist die Vorstellung, wir könnten in kürzester Zeit technologische und kulturelle Fortschritte erzielen, die weit über jene hinausgehen, an denen wir in den letzten drei Jahrzehnten gescheitert sind, immer noch plausibler als der Gedanke, die Menschheit könnte überzeugt werden, ein bisschen weniger Zeug zu kaufen.

Seite 108

Passt in Bezug auf die aktuell anstehende Bildung der neuen Regierung der Bundesrepublik, oder? Es wurden in und nach der Corona-Krise ja sogar eher Kaufanreize geschaffen, als dass zu weniger Konsum aufgerufen wird.

Länderabhängiger Verbrauch

Schwierig finde ich, dass einzelne kleine Länder am Ende durch Verhaltensänderungen wenig ausrichten werden. Was nützt es, wenn in Deutschland umweltfreundlichere Autos fahren und unsere alten Diesel weiter nach Afrika verschifft werden? Was hilft es, wenn Deutschland von seinem Verbrauch von 3 Erden weg kommt, Amerika aber bei seinen 5,5 bleibt?

Krass ist dazu auch ein Absatz auf Seite 116f, der leider zu lang ist, um ihn hier zitieren zu dürfen, in dem es um nächtliche Beleuchtung von Städten geht – wie es aussähe, wenn man sich Chicago mit 90 % weniger Licht vorstellen würde oder andere amerikanische Städte mit 1/3 oder 1/5 weniger im Vergleich zum aktuellen Stand, aber auch besondere Orte in Madrid, Mailand, Huangpu, Tokio oder die M25 in London. Das Ergebnis ist laut James B. MacKinnon

„Es sähe aus wie das Leben in Berlin in jeder normalen Nacht.“

Seite 117

Was dann wieder dazu führt, dass ich mich manchmal frage, was meine kleinen Bemühungen hier überhaupt bringen, solange im Großen nicht umgedacht wird. Ich weiß dann außerdem sofort wieder genau, warum ich kein Bedürfnis habe, Amerika je zu bereisen. Die Menschen dieses riesigen Landes scheinen offenbar mehrheitlich der Meinung zu sein, dass ihnen die Erde alleine gehört.

Was kommt danach?

Zur Veränderung der Wirtschaft nach dem ersten Zusammenbruch stellt der Autor klar, dass das Ende des Wirtschaftswachstums nicht das Ende der Wirtschaft ist (Seite 129). Diesen Gedanken finde ich entscheidend, wenn es darum geht, die Angst vor der Veränderung in den Griff zu bekommen.

Den Aspekt, dass wirtschaftliche Desaster oft den mit Konsum verbundenen Statusdruck verringern (Seite 155), habe ich selbst deutlich während der Corona-Lockdowns gespürt, obwohl ich mich nicht mal als sonderlich statusbewussten Menschen sehe. Wobei – statusbewusst vielleicht schon, statusbesessen aber nicht.

Das Buch lebt von Fallbeispielen und Gedankenspielen. Vieles war mir neu, einiges vorher schon bewusst. Interessant fand ich die Teile, in denen es darum geht, dass auch der Konsum von Dienstleistungen und anderen nicht sichtbaren Waren wie Strom und Gas Konsum ist, der weitreichendere Folgen haben kann, als Dinge zu kaufen.

Jeder Konsum zieht Konsum nach sich bei demjenigen, bei dem man konsumiert hat. Die Konsumkette ist länger, als ich bisher durchdacht hatte.

Wie Menschen den Konsum von Dingen ersetzen, was das Ansammeln von Geld anstatt Konsum ausmacht und was passiert, wenn Dinge aus Herstellersicht zu lange halten und wenn Firmen bewusste Sollbruchstellen für erneuten Konsum einbauen, ist eindrucksvoll zu lesen.

Warum gebe ich dem Buch nur vier anstatt fünf Sternen?

Der Teil der Transformation zwischen Seite 340 und 428 ist mir zu gestreckt. Die Utopien waren mir zu langatmig, so dass ich sie nur überflogen habe.

Beim anschließenden Nachwort hatte der Autor meine Aufmerksamkeit aber wieder vollständig und was seine grundsätzliche Lösung angeht, sind wir einer Meinung.

Meine 5 Cent

Seit dem Lesen des Buchs Konsum – Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen (Rezensionsexemplar) von Carl Tillessen kaufe eine umweltverträgliche Nuss-Nougat-Creme als vorher. Die Gläser, in denen die verkauft wird, lassen sich sogar samt Deckel bestens weiter für andere Dinge verwenden.

Nach dem Lesen dieses Buchs ändere ich konkret, dass ich noch mehr überlege, was ich mit dem Geld und der Zeit mache, die ich beim bewussten Konsumieren eingespart habe. Ich möchte noch mehr prüfen, ob ich die Ersparnis wirklich spare oder nur für etwas anderes – vielleicht sogar noch mehr? – einsetze.

Wie hat sich Dein Konsum in den letzten Jahren verändert?


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Lesetipp ***** Das kommt dabei heraus, wenn man sich aufs Erben verlässt …

Werbung – Das Buch ist selbst gekauft, aber mit den Verlagen kooperiere ich ansonsten mit Rezensionsexemplaren.

Das Nest von Cynthia D'Aprix Sweeney

Das Nest
von Cynthia D’Aprix Sweeney

464 Seiten
Aus dem Amerikanischen von Nicolai von Schweder-Schreiner
Originaltitel The Nest, Originalverlag HarperCollins, New York

Die Versionen für den Kindle und das gebundene Buch sind 2016 bei Klett-Cotta (Werbung) erschienen, das Taschenbuch 2018 im Goldmann Verlag (Werbung). Ich habe das Kindle-E-Book gekauft, deshalb verwende ich das Cover von Klett-Cotta für den Beitrag. Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf den Verlagswebsites.

„Die Geschwister Melody, Jack, Bea und Leo Plumb verbindet nur noch die Aussicht auf ihr Erbe. Denn sie alle brauchen dringend Geld. Melody wachsen die Ausgaben für ihr Vorstadthäuschen und die Collegegebühren ihrer Töchter über den Kopf. Antiquitätenhändler Jack hat hinter dem Rücken seines Ehemanns das Sommerhaus verpfändet, und Schriftstellerin Bea will ein größeres Apartment. Doch dann verwendet ihre Mutter das Erbe, um Playboy Leo aus einer Notlage zu helfen. Unfreiwillig wiedervereint, müssen die Geschwister sich mit altem Groll und falschen Gewissheiten auseinandersetzen. Aber vor allem müssen sie irgendwo Geld auftreiben.“

Klappentext

Es ist passiert: Mein SUB war weg. Nichts mehr zum Lesen im Haus! Das konnte nicht lange gut gehen … also habe ich mich fix durch die Leseproben auf meinem Kindle gewühlt und bin dabei auf das Das Nest gestoßen. Die Leseprobe habe ich mir bestellt, nachdem ich im Juli das Buch Unter Freunden (Rezensionsexemplar) von Cynthia D’Aprix Sweeney gelesen habe.

Doch nun zu diesem Roman: Die vier Geschwister sind ein Haufen unreifer, egoistischer, mittelalter New Yorker, die sich auf ein vorgezogenen Erbe verlassen, das sogenannte Nest, das sie erhalten sollen, wenn die jüngste der Geschwister 40 wird, was zu Beginn der Geschichte in einigen Monaten ansteht.

Nachdem das Geld durch eine riesige Dummheit von Leo zum Großteil über den Jordan ging – es bleiben 50.000 anstatt 500.000 USD pro Kopf, was immer noch viel Geld ist, aber nicht, wenn man 20 Jahre darauf hin gelebt und Schulden gemacht hat, weil man fest mit 500.000 USD gerechnet hat, drehen alle frei.

Der Vater wusste schon, warum er damals eher an 50.000 USD pro Kopf gedacht hat und nicht an 500.000 USD und warum er es erst etwa 20 Jahre nach seinem Tod auszahlen lassen wollte. Er kannte seine Brut und wollte, dass seine Kinder erwachsen werden und finanziell auf eigenen Beinen stehen.

Die 50.000 USD waren eher als Zuschuss zur Rente gedacht, als den übertriebenen Lifestyle seiner Kinder zu finanzieren. Durch Glück und Geschick bei der Anlage des Geldes, erst durch den Vater, dann den Verwalter, wurden schnell 500.000 USD pro Kopf daraus. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die vier das zumindest nicht gewusst hätten.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt, weil ich als Leserin immer mehr wusste, als die Beteiligten. Wer alles wen hinters Licht führt, wer welche Leichen im Keller hat und wie die Köpfe aus den Schlingen gezogen werden sollen, wird garstig und fantasievoll erzählt. Für mich blieb der Roman bis zur letzten Seite spannend und hat mich bestens unterhalten.

Unter Freunden hat von mir auch schon 5 Sterne bekommen, Das Nest gefällt mir allerdings noch besser, weil es mehr Hauptdarsteller hat, mit denen ich mitfühlen konnte.

Unabhängig von der Story gefällt mir folgendes Zitat

„“Äußerlichkeiten sind wichtig“, erklärte sie ihren Kindern. „Wenn die Leute euch nach eurem Inneren bewerten sollen, lenkt sie nicht mit eurem Äußeren ab.““

Seite 154

Man muss sich mit seinem Äußeren beschäftigen, damit das Innere gesehen werden kann. Das ist mein Job.

Ist das eine Familiengeschichte für Dich?