Eis aus Tonkabohnen habe ich erstmals vor vielen Jahren zusammen mit eingekochten Kirschen in einem Lokal gegessen. Das war extrem köstlich. Seitdem bestelle ich immer Tonkabohnen-Eis, wenn das hausgemacht auf der Dessertkarte eines Lokals steht. In einer Eisdiele habe ich die Eissorte noch nie gesehen.
Eissorte des Jahres 2024 im „Haus Ines & Co“
Der Geschmack der Tonkabohne kommt beim puren Eis am rundesten raus. Fruchtige Gegenspieler wie Himbeersorbet, Himbeersoße, heiße Kirschen gefallen mir allerdings äußerst gut dazu. Deshalb siehst Du auf dem ersten Beitragsbild neben geschlagener Sahne auch noch Himbeersoße und etwas geraspelte Schokolade zur Dekoration.
Aber auch Schokoraspel als einziges Topping sind lecker dazu. Weil wir diese Eissorte gerade so besonders gerne mögen, haben mein Mann und ich sie zu unserer Eissorte des Jahres 2024 erklärt.
Cremiges Eis mit Aromatisierung durch die Tonkabohne
Basis für das Rezept sind die Grundzutaten von meinem Vanilleeis oder Vanillopresso-Eis: Eigelb, Zucker, Sahne und Milch. Anstatt mit gemahlener Vanille oder Espressobohnen wird das Tonkabohnen-Eis mit einer geriebenen bzw. gemahlenen Tonkabohne aromatisiert.
Edle Bohne des Tonkabaums
Tonkabohnen sind hochpreisig und haben ein intensives, warmes Aroma – geruchlich und geschmacklich. Umso mehr hat es mich gefreut, eine Tüte in Bio-Qualität reduziert kaufen zu können, als das Reformhaus im Ort aufgegeben hat (an mir lag das nicht, ich habe da ab und an etwas gekauft).
Die mandelförmigen Samen des Tonkabaums werden auch mexikanische Vanille genannt. Früher galten Tonkabohnen in Teilen Südamerika sogar als offizielles Zahlungsmittel und werden noch heute als Glücksbringer oder Schutzamulett getragen.
Tonkabohnen werden wie Muskatnuss gerieben verwendet. Dafür kannst Du entweder eine feine Reibe nehmen oder eine Mühle. Für Tonkabohnen bevorzuge ich die Verwendung der Reibe mit einem Küchenhandschuh als Schutz für meine Finger, weil ich sie mit der Reibe restloser gerieben bekomme als in der Mühlen-Halterung
Tonkabohnen haben eine hart anmutende dunkelbraune Haut. Wenn man die Tonkabohne aus Versehen beim Erstellen der Fotos in die Milch-Sahne-Mischung plumpsen lässt, unter heiß Wasser abspült und mit einem Handtuch trocken reibt, hat man nebenbei herausgefunden, wie man sie enthäutet. Wenn Du sie mit der Haut reibst, hat das Eis kleine schwarze Punkte wie von Vanille wie auf dem Beitragsbild.
Wenn Du sie ohne Haut verwendest, geht das einfacher, weil die Haut sehr hart ist und zum Abplatzen neigt und die Bohne ohne irgendwie griffiger ist. Das Eis bleibt dann hell wie auf dem Foto mit dem roten Eisbecher. Geriebene Tonkabohne auf Milch-Sahne sieht aus wie ein Eisenspäne-Spiel mit einem Magneten darunter, oder?
Zubehör
Eine Eismaschine mit einem Behälter für 1500 ml, der zu 2/3 – also mit 1000 ml – gefüllt wird, und eine Schüssel mit Deckel, in die Du das Eis direkt nach der Zubereitung umfüllst. Diese Schüssel stellst Du bitte einige Stunden vor der Eiszubereitung zusammen mit den Servierschüsseln ins Tiefkühlfach.
Vorlaufzeit
Das Eis wird aus einer gekochten Masse zubereitet, deshalb bereitest Du die Eismasse einige Stunden vor der Eiswerdung zu. Das kannst Du bereits am Vortag machen. Wichtig: Verbrauche das Eis innerhalb weniger Tage, weil Ei drin ist und damit das Eis im TK keine Eiskristalle bildet.
Zutaten für 4 Portionen
- 6 frische Eigelb
- 150 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 200 g Bio-Schlagsahne
- 400 ml Bio-Vollmilch
- 1 ganze Tonkabohne
- Wahlweise geschlagene Sahne, Schokoraspel, Früchte oder selbstgemachte Fruchtsoße als Topping
Zubereitung
- Sahne und Milch in einen Kochtopf geben, die Tonkabohne fein hineinreiben, die Masse auf dem Herd erwärmen, aber nicht kochen lassen.
- Eier trennen – mit dem Eiweiß kannst Du zum Beispiel Zitronensorbet, Schokoladenmousse, Mandelhörnchen oder Zimtsterne zubereiten. Eigelb, Zucker und Salz in einen Rührbecher geben und mit den Rührstäben des Mixers hellgelb aufschlagen, bis der Zucker aufgelöst ist.
- Die Zucker-Ei-Mischung schrittweise mit einem Schneebesen unter die Sahne-Milch-Mischung rühren und auf 75 Grad erhitzen.
- Abkühlen lassen, in den Kühlschrank stellen.
- 3 Stunden vor dem Verzehr die Masse in die Eismaschine geben, die maximal 60 Minuten für die Zubereitung braucht. Direkt nach der Fertigstellung das Eis aus der Maschine in die gefrorene Schüssel aus dem TK umfüllen und 2 Stunden im TK nachkühlen. Das geht in einem richtigen Gefrierschrank deutlich besser als in einem kleinen 3-Sterne-Fach des normalen Kühlschranks, weil ein Gefrierschrank die neu hinzugefügten Waren erheblich schneller herunterkühlt. Falls das Eis dann zu hart sein sollte, um Kugeln zu formen, kannst Du es im 15-30 Minuten Kühlschrank etwas weicher werden lassen oder eine Stunde in das 3-Sterne-Fach des Kühlschranks stellen. Das findest Du im Lauf eines Sommers heraus, wie die Konsistenz mit Deinen Geräten perfekt wird.
- Auf die Plätze, fertig, genießen!
Magst und kennst Du Tonkabohnen?
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