„Ich kann sie bald wirklich nicht mehr sehen … Mich stört die Gleichförmigkeit im Anblick. Gerade zum Beispiel sind wir von einem Spaziergang zurückgekommen. Eine Strecke, die von vielen Kölnern im Westen der Stadt gerne genutzt wird. Fast ausnahmslos wurden dunkle Steppjacken/-mäntel getragen. Ich hatte meine erbsengrüne Steppjacke an, mein Mann in Dunkelblau.
Es ist einfach langweilig. Für die schöne Silhouette tun die Daunenteile auch nichts. Sie nehmen im Schrank und an der Garderobe viel Platz weg, auch ein Nachteil. Sie sind natürlich leicht und sehr wärmend.
Aber ich finde auch das Druntenherunter wird durch das ewige Daunenjacken tragen beeinflusst. Weil sie so gut wärmen, tragen die meisten Menschen darunter nur leichte Baumwolle. So sehen alle wieder gleich aus, zu jeder Jahreszeit.
Ein gut geschnittener Wollmantel braucht bei Kälte – heute 3 Grad in Köln bei Ostwind – schon einen Wollpulli und einen Schal zum Wohlfühlen. Zusammengefasst: Es wäre schön, schicken Wintermänteln mit tollen Schals und Handschuhen zu begegnen. Dazu noch Lederschuhe/-stiefel … das wäre es doch!“
Susa Berg auf meine Frage nach Artikelwünschen für 2021
Müssen Winterjacken dunkel sein?
Nein, müssen sie natürlich nicht. Der Grund, warum die meisten Menschen vermutlich Winterjacken in dunklen Farben bevorzugen, dürfte sein, dass darauf Schmuddel weniger auffällt und in der dunklen Jahreszeit den Menschen eher nach dunklen Farben zumute ist. Dennoch gibt es natürlich auch Winterjacken aus sämtlichen Materialien in farbenfrohen Versionen.
Tatsächlich sind meine Winterjacken- und Mäntel aber auch alle dunkelblau: eine Cabanjacke, ein knielanger Wollmantel und ein wattierter dicker Parka ohne Steppung. Helle Jacken gibt es bei mir nur für den Herbst und Frühling: eine leichte orangerote Steppjacke, eine hellbraune lange Steppweste und eine limettengelbe kurze Steppweste. Die dunkle Dominanz liegt aber eher am Angebot in den Läden als an meiner Vorliebe für dunkle Jacken.
Mein knallroter Daunenmantel war super, aber nach zwei Wintern nicht mehr wasserdicht => retour. Die goldfarbene leichte Daunenjacke hat nach der ersten Wäsche aus einer Kammer sämtliche Daunen in den Trockner verteilt => retour. Für beides gab es übrigens bei der Reklamation das Geld zurück, aber das ist ein anderes Thema.
Muss man in einer Daunenjacke wie ein Schneemann aussehen?
Nein. Für die Silhouette tun die Daunen- und Steppjacken dann etwas, wenn sie schmal geschnitten sind, an einer schmalen Stelle des Beins aufhören, Taschen unauffällig in Längsrichtung eingearbeitet sind, die Steppung schräg ist und vielleicht sogar an der Seite vertikal.
Nur ist die Mode leider gerade anders: breite, volumige Steppungen sind trendy und dazu auch noch extrem kurze Jacken oder recht lange Mäntel. Die kurzen Jacken betonen breite Hüften, die langen Mäntel lassen Frauen unter 1,75 m darin versinken. Das alles ist ein guter Grund, sich gerade keine neue Steppjacke zu kaufen, sondern sich einfach mal wieder auf einen Wollmantel oder Cabanjacke zu besinnen, oder?
Erfordern Wollmäntel andere Unterkleidung als Daunenmäntel?
Wenn ich sage Daunenmäntel, meine ich damit welche aus echten Daunen, aber auch Steppmäntel, die mit synthetischen Fasern gefüllt sind, die daunenähnlich wärmen. Von außen kann ich das nämlich eh nicht auseinander halten. Und die Antwort auf die Frage lautet: Ja. Wenn ich meinen dicken Parka trage, reicht mir bis Null Grad selbst bei kaltem Wind ein Longsleeve aus fester Baumwolle darunter, solange ich einen dicken Schal und eine Mütze trage.
Es geht kein Wind durch den Parka, er ist figurnah und deshalb fegt auch kein Wind darunter. Die Ärmel haben am Abschluss Bündchen-Inneneinsätze, die dafür sorgen, dass auch dort kein Wind hinein kommt. Das führt dazu, dass ich tatsächlich im Winter viel leichtere Kleidung auch drinnen tragen kann, wenn die Heizung hoch genug gestellt ist.
Aber vielleicht stellen wir lieber die Heizung zwei Grad kühler – spart ungemein!, tragen im Winter Wollpullis anstatt Baumwollshirts und erfreuen uns an optischer Abwechslung?
Weil sowohl die Cabanjacke als auch mein Wollwintermantel weitere Ärmel haben, brauche ich darunter an den Armen definitiv etwas Wolliges, weil es mir sonst kalt in den Ärmel zieht. Außerdem trage ich ab etwa 5 Grad Lederhandschuhe, damit die Hände warm bleiben und der Übergang zum Ärmel winddicht wird. Der Schal darf etwas dicker sein als beim Parka, die Mütze bleibt die gleiche. Lammfellstiefel sorgen für warme Füße.
Einen Wollmantel, der für kalte Tage gedacht ist und nicht für den Übergang, würde ich im Zweifelsfall immer lieber eine Nummer Größer nehmen, damit zur Not ein zweiter Wollpulli darunter passt. Zwiebelschichten aus Naturmaterial wärmen wunderbar.
Wollmäntel haben nur einen Nachteil: Sie mögen keinen Regen. Sie müffeln dann manchmal und trocknen nur langsam. Bei Niesel- und Regenwetter trage ich also auch lieber eine wasserfeste Jacke. Bei trockenem Wetter habe ich das natürliche Material der Wolle viel lieber am Körper.